(19)
(11) EP 0 163 306 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.12.1985  Patentblatt  1985/49

(21) Anmeldenummer: 85106667.0

(22) Anmeldetag:  30.05.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26D 1/03, B26D 1/02, B26D 1/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB

(30) Priorität: 01.06.1984 DE 3420518

(71) Anmelder: Kampf GmbH & Co. Maschinenfabrik
D-5276 Wiehl-2, Mühlen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wehde, Friedrich
    D-3036 Bomlitz (DE)

(74) Vertreter: Hassler, Werner, Dr. 
Postfach 17 04
D-58467 Lüdenscheid
D-58467 Lüdenscheid (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneidvorrichtung für bahnförmige Materialien


    (57) Eine schneidvorrichtung zem Längsscheneiden von Flächigen, bahnförmigen Materialien, insbesonder Folien. Das technische Problem der Erindung ist ein möglichst geringer Verschleiß, eine möglichst große Unfallsicherheit, eine möglichst kurze Umrüstzeit und eine exakte Schnittfühlirung an einer Schneidvorrichtung der geßennten art. Das et einer Halterung (4) sitzendes scherplättchen (2) ist obethalb und ein an einer Halterung (5) sitzendes Scherplättcher (3) ist unterhalb des zu schneidenden Materials angeordner. Die parallel zueinander ausgerichteten Schneiden der Scherplättchen (3, 2) berühren einander im Schneidbereich unter Vorspannung.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Lär gsschneiden von flachen, bahnförmigen. Materialien, insbesondere Folier.

    [0002] Es ist bekannt, daß solche bahnförmige Materialien mit Hilfe von Klingen, die durch die Folienbahn in eine Nut einer folie. führenden Walze oder in einen Spalt zwischen zwei die Folienbahn tragenden Walzen eintauchen, auf die gewünschte Breite zugeschnitten wrrden können. Dieses Zuschneiden kann aber auch mit verschiedenen gestalteten Messern, wie z.B. Rundmessern, durchgeführt werden. Nicht nur, daß bei jeder dieser bekannten Schnittarten nicht immer der gewüschte exakte Schnitt erreicht werden kann, tritt auch ein großem Verschleiß der Schnittkanten der Schneidwerkzeuge durch die gegenseitige Bewegung dieser Maschinenteile und unter dem Einfluß des Schnittdruckes auf. Außerdem wird für das Umstellen auf andere Schnittbreiten ein erheblicher zeitlicher Aufwand benötigt.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist ein möglichst geringer Verschleiß, eine möglichst große Unfallsicherheit, eine möglichst kurze Umrüstzeit und eine exakte Schnittführung an einer Schneidvorrichtung der genannten Art.

    [0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein an einer ersten Halterung sitzendes Scherplättchen oberhalb und ein an einer zweiten Halterung sitzendes Scherplättchen unterhalb des zu schneidenden Materials angeordnet ist und daß die parallel zueinander ausgerichteten Schneiden der Scherplättchen einander im Schneidbereich unter Vorspannung berühren.

    [0005] Die Erfindung unterscheidet insofern vom Stand der Technik, als ein Scherenschnitt zwischen im wesentlichen feststehenden Scherplättchen erzeugt wird. Ein Gleiten der Scherplättchen aneinander erfolgt

    [0006] nicht, so daß die Abnutzung der Scherplättchen weitgehend herabgesetzt wird. Da dir Scherplättchen feststehen, ergibt sich eine exakte und gerade Schnittführung.

    [0007] In Weiterbildung der Erfindung wird die Schnittwirkung dadurch verbessert, daß die Schneiden der Scherplättchen einen Keilwinkel von 70 - 90° miteinander bilden.

    [0008] Das Einführen der Materialbahn wird dadurch erleichtert, daß mindestens eine Halterung schwenkbar auf einer Welle angeordnet ist.

    [0009] Damit sich das schwenkbare Scherplättchen beim Einschwenken sicher in die Materialbahn einschneidet, ist vorgesehen, daß wenigstens ein Scherplättchen an einer seiner beiden Schmalseiten einen Anschliff und eine Schnittkante aufweist.

    [0010] Durch Verlagerung des Schneidpunktes läßt sich die Abnutzung der Scherplättchen dadurch vergleichmäßigen, daß mindestens eine Halterung jeweils auf einer Welle hin- und herschwenkbar antreibbar ist. Durch langsame periodische Verschwenkung kann man so den Schneidpunkt nahezu über die gesamte Länge der Scheidkante verschieben und die Abnutzung vergleichmäßigen.

    [0011] Eine Verschiebung des Schneidpunktes über einen großen Bereich des feststehenden Scherplättchens wird dadurch sichergestellt, daß die Schneide des schwenkbar angeordneten Scherplättchens exzentrisch zur Achse der Welle ausgerichtet ist.

    [0012] Eine Ausführungsform der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen erläutert, in denen darstellen:

    Fig. 1 einen Schnitt durch die Schneidvorrichtung parallel zur Bahnführung,

    Fig. 2 einen Querschnitt zu Fig. 1,

    Fig. 3 eine Stirnansicht eines schwenkbaren Scherplättchens,

    Fig. 4 eine Seitenansicht zu Fig. 3 und

    Fig. 5 eine Draufsicht zu Fig. 4.



    [0013] In Figur 1 ist dargestellt, wie die Materialbahn 1 über die Leitwalze 6 der Schneidvorrichtung, bestehend aus einem oberen Scherplättchen 3 und einem unterem Scherplättchen 2, zugeführt wird. Dabei ist sowohl das obere als das untere Scherplättchen 3, 2 oder Schneidplättchen jeweils mit Befestigungsschrauben 8 bzw. 9 an einer Halterung 4 bzw. 5 befestigt. Jede Halterung 4 und 5 sitzt auf einer Welle 13 bzw. 14, die über die Maschinenbreite reicht und zwischen Seitenplatten gehalten ist.

    [0014] Mindestens eine Halterung 5 ist um die Achse der Welle 13 schwenkbar. Die Welle 13 tragt ein, Hülse 15. Die Halterung 5 sitzt auf der Hülse 15 zwischen Endflanschen 16 und 17, die in geeigneter Weise an der Hülse 15 angeordnet sind. Zwischen dem Endflansch 17 und der Halterung 5 stützt sich eine Druckfeder 10 ab. Der Endflansch 16 dient als Anschlag für die Halterung 5, damit dieselbe nicht von der Hülse 15 herabgleiten kann. Die Druckfeder 10 spannt die Halterung 5 axial so vor, daß die Schneiden aneinandergepreßt werden.

    [0015] Beide Halterungen sind gemeinsam axial, d.h. senkrecht zur Laufrichtung der zu schneidenden Materialbahn verschiebbar um die Bahnbreite variieren zu können. Vorzugsweise kann die axiale Verstellung der Scherplättchen mit Hilfe einer durch Gewindespindeln angetriebenen Mutter geschehen, wobei die Mutter sowie die Schneidvorrichtung verstellbare Anschläge aufweisen, die eine Mitnahme und Verschiebung der Scherplättchen ermöglichen. Dabei kann die Gewindespindel, die zum Verstellen benötigt wird, mit einer Zählvorrichtung versehen sein, die eine genaue Positionsangabe der Spindelmutter und damit der durch sie verstellten Schneidplättchen ermöglicht.

    [0016] Zum Schneiden einer flächigen Material bahn wird zunächst das untere Scherplättchen 2 an seiner Halterung 5 in Gegenuhrzeigerrichtung bezogen auf Fig. 1 ausgeschwenkt. Der Endflansch 16 verhindert ein Abgleiten der Halterung 5 von der Hülse 15. Die zu schneidende Materialbahn wird über die Walzen 6 und 7 eingezogen. Das ausgeschwenkte Scherplättchen wird wieder in den Bereich der Materialbahn eingeschwenkt, wobei die Schnittkante 11 und der Anschliff 12 des unteren Scherplättchens 2 die Bahn an- und einschneidet und so ein Eintauchen des Scherplättchens in die Materialbahn ermöglicht. Beim Zurücksenwenden wird die Halterung 5 entgegen der Wirkung der Druckfeder 10 zu- . rückgedrückt, damit die Schneiden der Scherplättchen ungehindert aneinander vorbeigleiten.

    [0017] Das Schneiden der flächigen, bahnförmigen Materialien wie Gewebe, Papier, Folien, Film oder deren Kombinationen ist dadurch gekennzeichnet, daß die zu schneidende Bahn über zwei Walzen geführt wird, zwischen denen sich die Schneidvorrichtung befindet, deren oberes Scherplättchen mit seiner Schneide, die einen Keilwinkel von 70-90° aufweist, die zu schneidende Bahn berührt und deren unteres Scherplättchen in die zu schneidende Bahn eintaucht, so daß im Überschneidungsbereich der Schneiden das Material scherend durchgetrennt wird.

    [0018] Die Schneidkante des unteren Scherplättchens ist exzentrisch zur Achse der Welle 13 angeordnet. Die Halterung 5 kann mit geringer Geschwindigkeit um die Achse der Welle 13 hin- und hergchend verschwenkt werden. Dadurch wird der Schneidpunkt mit dem oberen Scherplättchen 3 kontinuierlich verlagert, d.h. hin- und hergeschoben. Dieses vergleichmäßigt die Abnutzung der Schneidkanten.

    [0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet es, die Schneidplättchen nicht aus üblichen Materialien herzustellen, sondern auch Hartmetalle oder Keramik zu verwenden, wodurch ein weit geringerer Verschleiß möglich ist.


    Ansprüche

    1. Schneidvorrichtung zum Längsschneiden von flächigen, bahnförmigen Materialien, insbesondere FoliE:n, dadurch gekennzeichnet, daß ein an einer Halterung (4) sitzendes Scherplättchen (2) oberhalb und ein an einer Halterung (5) sitzendes Scherplättchen (3) unterhalb des zu schneidenden Materials angeordnet ist und daß die paralled zueinander ausgerichteten Schneiden der Scherplättchen (3, 2) einander im Schneidbereich unter Vorspannung berühren.
     
    2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden der Scherplättchen einen Keilwinkel von 70 - 90° miteinander bilden.
     
    3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Halterung (5) schwenkbar auf einer Welle (13) angeordnet ist.
     
    4. Schneivorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Scherplättchen (2) an einer seiner beiden Schmalseiten einen Anschliff (11) und eine Schnittkante (12) aufweist.
     
    5. Schneidvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Halterung (4, 5) jeweils auf einer Welle (14, 15) hin- und herschwenkbar antreibbar ist.
     
    6. Schneidvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide des schwenkbar angeordneten Scherplättchens (2) exzentrisch zur Achse der Welle (13) ausgerichtet ist.
     




    Zeichnung