[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Flächenpressung
auf fortschreitende Werkstücke, wie Holzwerkstoffplatten o.dgl., bei der mindestens
ein umlaufendes Preßband an das Werkstück von einem in eine Druckkammer einleitbaren
Druckmittel anpreßbar und die Druckkammer durch einen Teil eines Arbeitstrums des
Preßbandes, an der dem Arbeitstrum gegenüberliegenden Seite durch eine rechteckförmige
Druckplatte und an den in bezug auf die Laufrichtung des Preßbandes Längs- und Querrändern
der Druckplatte durch eine am Rand der Druckplatte vorgesehene, sich am Preßband abstützende
Dichtung begrenzt ist.
[0002] Es ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt (EP 0 026 396), bei der die die Dichtung
der Druckplatte gegenüber dem zugeordneten Preßband bildenden Dichtungsstreifen in
einem Fassungsrahmen angeordnet sind, der in eine Nut der Druckplatte eingreift. Der
Fassungsrahmen muß gegenüber einer Nutwandung, die an der der Druckkammer abgewandten
Seite liegt, abgedichtet und somit mit einer entsprechenden Dichtung versehen werden.
Die sich am Arbeitstrum des Preßbandes abstützenden Dichtungsleisten müssen in einer
Nut des Fassungsrahmens verankert werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß die Halterung der sich am Arbeitstrum abstützenden Dichtung
an der Druckplatte vereinfacht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Dichtung einen im Querschnitt
runden, ovalen, rechteckförmigen oder dreieckförmigen Schlauch aufweist, der in einer
in der Druckplatte vorgesehenen, entsprechend der Außenkontur des Schlauches begrenzten,
sich über den größten Durchmesser bzw. über die größte Breite des Schlauches hinaus
erstreckenden, zur Preßbandseite geöffneten Nut angeordnet ist und daß der Druckmittelschlauch
sich unmittelbar oder über eine Dichtungsleiste am Arbeitstrum des Preßbandes abstützt.
[0005] Durch eine Druckbeaufschlagung des Innenraumes des Schlauches mit einem Druckmittel
wird der Schlauch in der zugeordneten Nut der Druckplatte form- und kraftschlüssig
festgelegt. Durch den durch das Druckmittel erzeugten Innendruck des Schlauches und
durch die elastische Verformbarkeit des Schlauchmaterials wird die durch einen Teilbereich
des Schlauches gebildete Dichtungsleiste oder die am Schlauch zusätzlich festgelegte
Dichtungsleiste an das Arbeitstrum des Preßbandes gedrückt.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden
Beschreibung von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 eine um eine mittlere Achse drehbare Druckplatte von der Seite des Preßbandes
aus gesehen,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit oberen und unterem Preßband,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 bis 9 Abwandlungsformen der in der Fig. 3 aufgezeigten Konstruktion.
[0008] Die Vorrichtung 1 weist einen unteren Rahmen 2 und einen oberen Rahmen 3 auf, in
die jeweils endlose Preßbänder 4 eingebaut sind. Die Preßbänder 4 umlaufen Umlenkrollen
5 und werden von diesen angetrieben. Sie sind mit einem Spalt zueinander angeordnet,
der der Breite eines zu bearbeitenden Werkstückes 6 entspricht. Während die Preßbänder
4 mit ihren das Werkstück 6 berührenden Oberflächen eine waagerecht Bewegung ausführen,
wird das Werkstück 6 in die Vorrichtung, und zwar in den Spalt, der zwischen den Oberlfächen
besteht, hineingezogen und dort von den Oberflächen der Preßbänder mit Druck beaufschlagt.
Beim Durchlauf des Werkstückes 6 durch die Vorrichtung erfolgt somit seine Bearbeitung,
so daß es als fertig bearbeitetes Werkstück den Spalt zwischen den Preßbändern 4 verläßt.
[0009] In dem in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel werden auf die Ober- und Unterseite
des Werkstückes 6 Folien 7 aufgepreßt, die von Vorratsrollen 8 abgezogen werden. Der
Preßvorgang kann bei Raumtemperatur oder bei höheren Temperaturen erfolgen, die auf
das Werkstück im Bearbeitungsbereich aufgebracht werden. Zur Erzeugung des gewünschten
Druckes kann der obere Rahmen 3 insgesamt gegen den unteren Rahmen 2 gepreßt werden
oder es kann nach einer Grobeinstellung des Abstandes zwischen dem oberen Rahmen 3
und dem unteren Rahmen 2 der erforderliche Druck mittels eines Luftdruckes ausgeübt
werden, der in Druckkammern 9 aufgebaut wird, die jeweils an der Rückseite des Preßbandes
4 in bezug auf das Werkstück 6 angeordnet sind.
[0010] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind für die Grobeinstellung Führungsschlitten
10 vorgesehen, die an dem unteren Rahmen 2 fest angeordnet sind und an denen der obere
Rahmen 3 in senkrechter Richtung verschiebbar ist. Für die Verschiebung sind Hydraulikzylinder
11 vorgesehen. Die Druckkammern 9 werden an der dem Arbeitstrum des Preßbandes abgewandten
Seite durch Druckplatten 12 begrenzt, die gegenüber den Rahmen 2 und 3 geführt sind
und deren Bewegung durch Hydraulikzylinder 13 vorgenommen wird.
[0011] Die Druckplatte 12 ist nach der Darstellung in der Fig. 1 um eine senkrecht zum Arbeitstrum
des Preßbandes 4 verlaufende Achse 14 drehbar, so daß bei ihrer rechteckigen Ausbildung
mit unterschliedlichen Seitenlängen eine Einstellung der Druckkammerbreite auf verschiedene
Werkstücksbreiten erfolgen kann. Über Öffnungen 15 kann ein Druckmittel durch die
Druckplatte 12 in die Druckkammer 9 eingeführt werden.
[0012] Die Druckplatte 12 weist an ihrer dem Arbeitstrum des Preßbandes 4 zugewandten Seite
eine umlaufende Nut 16 auf, in der nach dem Ausführung: beispiel nach der Fig. 3 ein
im Querschnitt runder Schlauch 17 angeord net ist. Die Begrenzung der Nut 16 entspricht
der Kontur des runden Schlauches. Die Höhe h der Nut entspricht etwa 2/3 des Außendurchmessers
des Schlauches 17. Der Schlauch stützt sich mit dem aus der Nut 16 herausragenden
Ende am Preßband 4 ab.
[0013] Das Druckmittel, z.B. Druckluft, wird dem Innenraum des Schlauches 17 über einen
Kanal 18 zugeführt.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 4 ist der ebenfalls im Querschnitt runde
Schlauch 19 mit einer mit dem Schlauch einstückigen Dichtungsleiste 20 ausgerüstet.
Der Schlauch 19 kann aus Kunststoff oder Dummi gefertigt sein. Die Dichtungsleiste
20 unterscheidet sich in ihrer Konsistenz von dem übrigen Schlauchmaterial und besteht
aus einem abriebfesten Kunststoff oder Gummi.
[0015] In Abwandlung der in der Fig. 4 aufgezeigten Konstruktion kann die Dichtungsleiste
21 auch aus dem gleichen Material wie der übrige Schlauch 22 gefertigt sein. In der
in der Fig. 5 aufgezeigten Ausführungsform ist die Dichtungsleiste 21 mit einer Außenschicht
23 aus Metall oder Keramik versehen. Durch diese Außenschicht wird eine hohe Abriebfestigkeit
der Dichtungsleiste erzielt.
[0016] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 6 ist die Dichtungsleiste 24 in einer Nut
einer Außenprofilschiene 25 verankert, die mit einer in dem im Schlauch 26 vorgesehenen
Innenschiene 27 verbunden ist. Die Verbindung zwischen der Außenschiene 25 und der
Innenschiene 27 wird durch Schrauben 28 vorgenommen.
[0017] Der Schlauch 26 ist im Querschnitt oval und wird in einer Nut 29 der Druckplatte
12 festgelegt, die eine entsprechende ovale Innenkontur besitzt. Über einen Kanal
30 wird dem Schlauch 26 das Druckmittel, z.B. Druckluft, zugeführt.
[0018] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 7 ist im Innenraum des Schlauches 31 ein
Schlauch 32 mit kleinem Durchmesser angeordnet. Der Innenschlauch wird mit einem Druckmittel
beaufschlagt, während der Ringraum zwischen dem Außen- und dem Innenschlauch mit einem
Kühlmittel 33 gefüllt wird.
[0019] Durch dieses Kühlmittel wird ein Teil der im Arbeitsprozeß entstehenden Wärme, die
in den Bereich der Dichtung gelangt, abgeführt. Hierdurch wird die Lebensdauer der
Dichtung erhöht.
[0020] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 8 ist der Schlauch 34, dessen Innenraum
mit einem Druckmittel beaufschlagt wird, rechteckförmig ausgebildet und in einer mit
einer entsprechenden Innenkontur ausgestatteten Nut 35 der Druckplatte 12 angeordnet.
Aus der Fig. 8 ergibt sich, daß die Nut 35 so gestaltet ist, daß der Schlauch 34 formschlüssig
in dieser Nut festgelegt wird und nur mit dem unteren mit einer Dichtungsleiste 36
versehenen Teil aus der Nut ragt. Die Dichtungsleiste 36 stützt sich unter demEinfluß
des in den Innenraum des Schlauches eingegebenen Druckmittels kraftschlüssig am Arbeitstrum
des Preßbandes 4 ab.
[0021] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 9 ist der Schlauch 37 im Querschnitt dreieckförmig
gestaltet und in einer Nut 38 der Druckplatte 12 angeordnet, die ebenfalls dreieckförmig
ausgebildet ist und den Schlauch 37 formschlüssig festlegt. Der Schlauch ragt mit
einer Spitze aus der Nut 38. Diese Spitze ist mit einer Dichtungsleiste 39 ausgerüstet,
die sich am Arbeitstrum des Preßbandes 4 abstützt.
Bezugszeichen
[0022]
1 Vorrichtung
2 Rahmen
3 Rahmen
4 Preßband
5 Umlenkrollen
6 Werkstück
7 Folie
8 Vorratsrolle
9 Druckkammer
10 Führungsschlitten
11 Hydraulikzylinder
12 Druckplatte
13 Hydraulikzylinder
14 Achse
15 Öffnung
16 Nut
17 Schlauch
18 Kanal
19 Schlauch
20 Dichtungsleiste
21 Dichtungsleiste
22 Schlauch
23 Außenschicht
24 Dichtungsleiste
25 Außenprofilschiene
26 Schlauch
27 Innenschiene
28 Schraube
29 Nut
30 Kanal
31 Schlauch
32 Schlauch
33 Kühlmittel
34 Schlauch
35 Nut
36 Dichtungsleiste
37 Schlauch
38 Nut
39 Dichtungsleiste
1. Vorrichtung zum Aufbringen einer Flächenpressung auf fortschreitende Werkstücke,
wie Holzwerkstoffplatten o.dgl., bei der mindestens ein umlaufendes Preßband an das
Werkstück von einem in eine Druckkammer einleitbaren Druckmittel anpreßbar und die
Druckkammer durch einen Teil eines Arbeitstrums des Preßbandes, an der dem Arbeitstrum
gegenüberliegenden Seite durch eine rechteckförmige Druckplatte und an den in bezug
auf die Laufrichtung des Preßbandes Längs- und Querrändern der Druckplatte durch eine
am Rand der Druckplatte vorgesehene, sich am Preßband abstützende Dichtung begrenzt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung einen im Querschnitt runden, ovalen,
recbteckförmigen oder dreieckförmigen Schlauch (17,19,22,26,31,34,37) aufweist, der
in einer in der Druckplatte (12) vorgesehenen, entsprechend der Außenkontur des Schlauches
begrenzten, sich über den größten Durchmesser bzw. über die größte Breite des Schlauches
hinaus erstrekkenden, zur Preßbandseite geöffneten Nut (16,29,35,38) angeordnet ist
und der Druckmittelschlauch sich unmittelbar oder über eine Dichtungsleiste am Arbeitstrum
des Preßbandes (4) abstützt.
2. Vorrichtung nach Ansrpuch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmittelschlauch
aus Kunststoff oder Gummi gefertigt ist und mit einer mit dem Schlauch einstückigen,
in ihrer Konsistenz von dem übrigen Schlauchmaterial sich unterscheidenden Dichtungsleiste
(20) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsleiste aus
einem abriebfesten Kunststoff oder Gummimaterial besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsleiste (21)
mit einer Außenschicht (23) aus Metall oder Keramik versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsleiste (24)
in bekannter Weise in einer Nut einer Außenprofilschiene (25) befestigt ist, die mit
einer in dem Schlauch (26) vorgesehenen Innenschiene (27) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im Innenraum des Schlauches (31) ein Schlauch (32) mit kleinem Durchmesser vorgesehen
ist und der Innenschlauch mit einem Druckmittel und der Ringraum zwischen dem Außen-
und dem Innenschlauch mit einem Kühlmittel beaufschlagt ist.