(19)
(11) EP 0 163 820 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.12.1985  Patentblatt  1985/50

(21) Anmeldenummer: 85102772.2

(22) Anmeldetag:  12.03.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B30B 5/06, B27N 3/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 10.05.1984 DE 3417289

(71) Anmelder: Firma Theodor Hymmen
D-33515 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Stracke, Alexander, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Loesenbeck Dipl.-Ing. Stracke Jöllenbecker Strasse 164 Postfach 10 18 82
D-33518 Bielefeld
D-33518 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Aufbringen einer Flächenpressung auf fortschreitende Werkstücke


    (57) Bei einer Vorrichtung zum Aufbringen einer Flächenpressung auf fortschreitende Werkstücke, wie Holzwerkstoffplatten od.dgl., mit mindestens einem umlaufenden Preßband 4 sind mehrere über die Breite und/oder Länge der wirksamen Druckfläche des Preßbandes verteilte Druckkammern 9 angeordnet. Jede dieser Druckkammern wird einerseits von einer umlaufenden Dichtung 17 und anderseits von den zueinander gerichteten Oberflächen der Druckplatte 12 and des Preßbandes 4 gebildet. Die Dichtung 17 ist als Schlauch ausgebildet, der einen runden, ovalen, rechteckförmigen oder dreieckförmigen Querschnitt aufweisen kann und in einer entsprechend gestalteten Nut 16 der Druckplatte 12 formschlüssig festgelegt wird. Mit seinem unteren Teil ragt der Schlauch aus der Nut 16 der Druckplatte hervor und stützt sich am Arbeitstrum des Preßbandes 4 ab.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Flächenpressung auf fortschreitende Werkstücke, wie Holzwerkstoffplatten o.dgl., bei der mindestens ein umlaufendes Preßband an das Werkstück von einem in eine Druckkammer einleitbaren Druckmittel anpreßbar und die Druckkammer durch einen Teil eines Arbeitstrums des Preßbandes, an der dem Arbeitstrum gegenüberliegenden Seite durch eine rechteckförmige Druckplatte und an den in bezug auf die Laufrichtung des Preßbandes Längs- und Querrändern der Druckplatte durch eine am Rand der Druckplatte vorgesehene, sich am Preßband abstützende Dichtung begrenzt ist.

    [0002] Es ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt (EP 0 026 396), bei der die die Dichtung der Druckplatte gegenüber dem zugeordneten Preßband bildenden Dichtungsstreifen in einem Fassungsrahmen angeordnet sind, der in eine Nut der Druckplatte eingreift. Der Fassungsrahmen muß gegenüber einer Nutwandung, die an der der Druckkammer abgewandten Seite liegt, abgedichtet und somit mit einer entsprechenden Dichtung versehen werden. Die sich am Arbeitstrum des Preßbandes abstützenden Dichtungsleisten müssen in einer Nut des Fassungsrahmens verankert werden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß die Halterung der sich am Arbeitstrum abstützenden Dichtung an der Druckplatte vereinfacht wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Dichtung einen im Querschnitt runden, ovalen, rechteckförmigen oder dreieckförmigen Schlauch aufweist, der in einer in der Druckplatte vorgesehenen, entsprechend der Außenkontur des Schlauches begrenzten, sich über den größten Durchmesser bzw. über die größte Breite des Schlauches hinaus erstreckenden, zur Preßbandseite geöffneten Nut angeordnet ist und daß der Druckmittelschlauch sich unmittelbar oder über eine Dichtungsleiste am Arbeitstrum des Preßbandes abstützt.

    [0005] Durch eine Druckbeaufschlagung des Innenraumes des Schlauches mit einem Druckmittel wird der Schlauch in der zugeordneten Nut der Druckplatte form- und kraftschlüssig festgelegt. Durch den durch das Druckmittel erzeugten Innendruck des Schlauches und durch die elastische Verformbarkeit des Schlauchmaterials wird die durch einen Teilbereich des Schlauches gebildete Dichtungsleiste oder die am Schlauch zusätzlich festgelegte Dichtungsleiste an das Arbeitstrum des Preßbandes gedrückt.

    [0006] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.

    [0007] Es zeigen:

    Fig. 1 eine um eine mittlere Achse drehbare Druckplatte von der Seite des Preßbandes aus gesehen,

    Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit oberen und unterem Preßband,

    Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,

    Fig. 4 bis 9 Abwandlungsformen der in der Fig. 3 aufgezeigten Konstruktion.



    [0008] Die Vorrichtung 1 weist einen unteren Rahmen 2 und einen oberen Rahmen 3 auf, in die jeweils endlose Preßbänder 4 eingebaut sind. Die Preßbänder 4 umlaufen Umlenkrollen 5 und werden von diesen angetrieben. Sie sind mit einem Spalt zueinander angeordnet, der der Breite eines zu bearbeitenden Werkstückes 6 entspricht. Während die Preßbänder 4 mit ihren das Werkstück 6 berührenden Oberflächen eine waagerecht Bewegung ausführen, wird das Werkstück 6 in die Vorrichtung, und zwar in den Spalt, der zwischen den Oberlfächen besteht, hineingezogen und dort von den Oberflächen der Preßbänder mit Druck beaufschlagt. Beim Durchlauf des Werkstückes 6 durch die Vorrichtung erfolgt somit seine Bearbeitung, so daß es als fertig bearbeitetes Werkstück den Spalt zwischen den Preßbändern 4 verläßt.

    [0009] In dem in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel werden auf die Ober- und Unterseite des Werkstückes 6 Folien 7 aufgepreßt, die von Vorratsrollen 8 abgezogen werden. Der Preßvorgang kann bei Raumtemperatur oder bei höheren Temperaturen erfolgen, die auf das Werkstück im Bearbeitungsbereich aufgebracht werden. Zur Erzeugung des gewünschten Druckes kann der obere Rahmen 3 insgesamt gegen den unteren Rahmen 2 gepreßt werden oder es kann nach einer Grobeinstellung des Abstandes zwischen dem oberen Rahmen 3 und dem unteren Rahmen 2 der erforderliche Druck mittels eines Luftdruckes ausgeübt werden, der in Druckkammern 9 aufgebaut wird, die jeweils an der Rückseite des Preßbandes 4 in bezug auf das Werkstück 6 angeordnet sind.

    [0010] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind für die Grobeinstellung Führungsschlitten 10 vorgesehen, die an dem unteren Rahmen 2 fest angeordnet sind und an denen der obere Rahmen 3 in senkrechter Richtung verschiebbar ist. Für die Verschiebung sind Hydraulikzylinder 11 vorgesehen. Die Druckkammern 9 werden an der dem Arbeitstrum des Preßbandes abgewandten Seite durch Druckplatten 12 begrenzt, die gegenüber den Rahmen 2 und 3 geführt sind und deren Bewegung durch Hydraulikzylinder 13 vorgenommen wird.

    [0011] Die Druckplatte 12 ist nach der Darstellung in der Fig. 1 um eine senkrecht zum Arbeitstrum des Preßbandes 4 verlaufende Achse 14 drehbar, so daß bei ihrer rechteckigen Ausbildung mit unterschliedlichen Seitenlängen eine Einstellung der Druckkammerbreite auf verschiedene Werkstücksbreiten erfolgen kann. Über Öffnungen 15 kann ein Druckmittel durch die Druckplatte 12 in die Druckkammer 9 eingeführt werden.

    [0012] Die Druckplatte 12 weist an ihrer dem Arbeitstrum des Preßbandes 4 zugewandten Seite eine umlaufende Nut 16 auf, in der nach dem Ausführung: beispiel nach der Fig. 3 ein im Querschnitt runder Schlauch 17 angeord net ist. Die Begrenzung der Nut 16 entspricht der Kontur des runden Schlauches. Die Höhe h der Nut entspricht etwa 2/3 des Außendurchmessers des Schlauches 17. Der Schlauch stützt sich mit dem aus der Nut 16 herausragenden Ende am Preßband 4 ab.

    [0013] Das Druckmittel, z.B. Druckluft, wird dem Innenraum des Schlauches 17 über einen Kanal 18 zugeführt.

    [0014] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 4 ist der ebenfalls im Querschnitt runde Schlauch 19 mit einer mit dem Schlauch einstückigen Dichtungsleiste 20 ausgerüstet. Der Schlauch 19 kann aus Kunststoff oder Dummi gefertigt sein. Die Dichtungsleiste 20 unterscheidet sich in ihrer Konsistenz von dem übrigen Schlauchmaterial und besteht aus einem abriebfesten Kunststoff oder Gummi.

    [0015] In Abwandlung der in der Fig. 4 aufgezeigten Konstruktion kann die Dichtungsleiste 21 auch aus dem gleichen Material wie der übrige Schlauch 22 gefertigt sein. In der in der Fig. 5 aufgezeigten Ausführungsform ist die Dichtungsleiste 21 mit einer Außenschicht 23 aus Metall oder Keramik versehen. Durch diese Außenschicht wird eine hohe Abriebfestigkeit der Dichtungsleiste erzielt.

    [0016] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 6 ist die Dichtungsleiste 24 in einer Nut einer Außenprofilschiene 25 verankert, die mit einer in dem im Schlauch 26 vorgesehenen Innenschiene 27 verbunden ist. Die Verbindung zwischen der Außenschiene 25 und der Innenschiene 27 wird durch Schrauben 28 vorgenommen.

    [0017] Der Schlauch 26 ist im Querschnitt oval und wird in einer Nut 29 der Druckplatte 12 festgelegt, die eine entsprechende ovale Innenkontur besitzt. Über einen Kanal 30 wird dem Schlauch 26 das Druckmittel, z.B. Druckluft, zugeführt.

    [0018] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 7 ist im Innenraum des Schlauches 31 ein Schlauch 32 mit kleinem Durchmesser angeordnet. Der Innenschlauch wird mit einem Druckmittel beaufschlagt, während der Ringraum zwischen dem Außen- und dem Innenschlauch mit einem Kühlmittel 33 gefüllt wird.

    [0019] Durch dieses Kühlmittel wird ein Teil der im Arbeitsprozeß entstehenden Wärme, die in den Bereich der Dichtung gelangt, abgeführt. Hierdurch wird die Lebensdauer der Dichtung erhöht.

    [0020] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 8 ist der Schlauch 34, dessen Innenraum mit einem Druckmittel beaufschlagt wird, rechteckförmig ausgebildet und in einer mit einer entsprechenden Innenkontur ausgestatteten Nut 35 der Druckplatte 12 angeordnet. Aus der Fig. 8 ergibt sich, daß die Nut 35 so gestaltet ist, daß der Schlauch 34 formschlüssig in dieser Nut festgelegt wird und nur mit dem unteren mit einer Dichtungsleiste 36 versehenen Teil aus der Nut ragt. Die Dichtungsleiste 36 stützt sich unter demEinfluß des in den Innenraum des Schlauches eingegebenen Druckmittels kraftschlüssig am Arbeitstrum des Preßbandes 4 ab.

    [0021] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 9 ist der Schlauch 37 im Querschnitt dreieckförmig gestaltet und in einer Nut 38 der Druckplatte 12 angeordnet, die ebenfalls dreieckförmig ausgebildet ist und den Schlauch 37 formschlüssig festlegt. Der Schlauch ragt mit einer Spitze aus der Nut 38. Diese Spitze ist mit einer Dichtungsleiste 39 ausgerüstet, die sich am Arbeitstrum des Preßbandes 4 abstützt.

    Bezugszeichen



    [0022] 

    1 Vorrichtung

    2 Rahmen

    3 Rahmen

    4 Preßband

    5 Umlenkrollen

    6 Werkstück

    7 Folie

    8 Vorratsrolle

    9 Druckkammer

    10 Führungsschlitten

    11 Hydraulikzylinder

    12 Druckplatte

    13 Hydraulikzylinder

    14 Achse

    15 Öffnung

    16 Nut

    17 Schlauch

    18 Kanal

    19 Schlauch

    20 Dichtungsleiste

    21 Dichtungsleiste

    22 Schlauch

    23 Außenschicht

    24 Dichtungsleiste

    25 Außenprofilschiene

    26 Schlauch

    27 Innenschiene

    28 Schraube

    29 Nut

    30 Kanal

    31 Schlauch

    32 Schlauch

    33 Kühlmittel

    34 Schlauch

    35 Nut

    36 Dichtungsleiste

    37 Schlauch

    38 Nut

    39 Dichtungsleiste




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Aufbringen einer Flächenpressung auf fortschreitende Werkstücke, wie Holzwerkstoffplatten o.dgl., bei der mindestens ein umlaufendes Preßband an das Werkstück von einem in eine Druckkammer einleitbaren Druckmittel anpreßbar und die Druckkammer durch einen Teil eines Arbeitstrums des Preßbandes, an der dem Arbeitstrum gegenüberliegenden Seite durch eine rechteckförmige Druckplatte und an den in bezug auf die Laufrichtung des Preßbandes Längs- und Querrändern der Druckplatte durch eine am Rand der Druckplatte vorgesehene, sich am Preßband abstützende Dichtung begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung einen im Querschnitt runden, ovalen, recbteckförmigen oder dreieckförmigen Schlauch (17,19,22,26,31,34,37) aufweist, der in einer in der Druckplatte (12) vorgesehenen, entsprechend der Außenkontur des Schlauches begrenzten, sich über den größten Durchmesser bzw. über die größte Breite des Schlauches hinaus erstrekkenden, zur Preßbandseite geöffneten Nut (16,29,35,38) angeordnet ist und der Druckmittelschlauch sich unmittelbar oder über eine Dichtungsleiste am Arbeitstrum des Preßbandes (4) abstützt.
     
    2. Vorrichtung nach Ansrpuch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmittelschlauch aus Kunststoff oder Gummi gefertigt ist und mit einer mit dem Schlauch einstückigen, in ihrer Konsistenz von dem übrigen Schlauchmaterial sich unterscheidenden Dichtungsleiste (20) versehen ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsleiste aus einem abriebfesten Kunststoff oder Gummimaterial besteht.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsleiste (21) mit einer Außenschicht (23) aus Metall oder Keramik versehen ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsleiste (24) in bekannter Weise in einer Nut einer Außenprofilschiene (25) befestigt ist, die mit einer in dem Schlauch (26) vorgesehenen Innenschiene (27) verbunden ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum des Schlauches (31) ein Schlauch (32) mit kleinem Durchmesser vorgesehen ist und der Innenschlauch mit einem Druckmittel und der Ringraum zwischen dem Außen- und dem Innenschlauch mit einem Kühlmittel beaufschlagt ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht