[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb für die Aufzugswelle eines
Stores oder Rolladens mit einem mittels eines Stranges antreibbaren, in einem ortsfesten
anzuordnenden Gehäuse drehbar gelagerten Rad, das getrieblich mit einem drehfest auf
der Aufzugswelle aufsetzbaren Mitnehmer verbunden ist, wobei eine an einer gehäusefesten
Zylinderfläche reibende, den Mitnehmer achsial umgebende Schraubenfederbremse ein
Verdrehen des Mitnehmers relativ zum Rad verhindert und wobei weiter ein mit dem Rad
drehendes Organ in den Mitnehmer eingreift und beim Drehen des Rades die Schraubenfederbremse
löst.
[0002] Ein Antrieb dieser Art ist aus der DE-OS 32 11 506 bekannt. Er erlaubt eine äusserst
schmale Bauweise, was bei der Montage von Rollos, Stores, Rolladen und dgl. erwünscht
ist. Er besitzt indessen den Nachteil, dass die mittels dem Strang aufzubringende
Aufziehkraft bei den üblichen Durchmessern des Rades vergleichsweise gross ist. Der
Durchmesser des Rades kann zur Erzielung eines günstigeren Uebersetzungverhältnisses
nicht beliebig vergrössert werden, weshalb sich dieser Antrieb für schwere Sonnenschutzeinrichtungen,
wie Stores und Rolladen nicht eignet.
[0003] Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, einen Antrieb der erwähnten Art bei
weitgehender Wahrung der raumsparenden Ausführung, derart zu verbessern, dass die
Aufziehkraft geringer und der Antrieb daher für die Storen und Rolladen verwendbar
wird.
[0004] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt längs der Linie I - I in Fig. 2,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II - II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III - III in Fig. 2,
Fig. 4 eine Frontansicht einer Kettendurchführung durch einen Fensterrahmen und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V - V.
[0005] Das Ende einer Aufzugswelle 1 eines Stores oder Rollladens ist drehbar in einem Antriebsgehäuse
2 gelagert. Das Gehäuse 2 weist einen Deckel 3 mit einem nach innen weisenden Lagerauge
4 auf, das mit einem Aussenzahnkranz 5 versehen ist.
[0006] Der Deckel 3 ist fest mit dem Gehäusekörper 6 verbunden. Im Gehäuse 2 ist ein Kugelkettenrad
7 drehbar lagert, das als Ring mit einem Innenzahnkranz 8 ausgebildet ist. Innerhalb
des Kugelkettenrades 7 ist achsial zur Aufzugswelle 1 ein scheibenförmiges Organ 9
angeordnet,welches, Mindestens eines, vorzugsweise drei Planetenritzel 10 trägt, die
daran drehbar gelagert sind. Die Planetenritzel 10 kämmen einerseits mit dem Aussenzahnkranz
5 und anderseits mit dem Innenzahnkranz 8. Wird das Kugelkettenrad 7 gedreht, laufen
die Planetenritzel 10 auf dem Aussenzahnkranz 5 ab und drehen das Organ 9 mit kleinerer
Umfangsgeschwindigkeit als das Kugelkettenrad 7 mit. Das Untersetzungsverhältnis beträgt
in etwa 1 : 1.8. In das Gehäuse 9 ist weiter eine Bremsbüchse 11 fest eingesetzt,
die eine zylindrische Innenfläche bildet. In die Bremsbüchse 11 achsial eingesetzt
ist eine Schraubenbremsfeder 12, deren Enden 13 nach innen abgewinkelt sind.Achsial
in die Schraubenfeder 12 ist weiter ein Mitnehmer 14 eingesetzt, der eine nach innen
vorspringende Rippe 15 aufweist, die in eine Längsnut 16 der Aufzugswelle 1 eingreift.
Der Mitnehmer 14 ist daher mit der Aufzugswelle 1 drehfest verbunden. Die Enden 13
der Schraubenfeder 12 liegen zwischen den Enden des im Querschnitt ringsegmentförmigen
Mitnehmers 14. Zwischen die beiden Enden 13 greift ein Arm 17 des scheibenförmigen
Organs 9 und liegt im Drehweg des Mitnehmers 14.
[0007] Bei stillstehendem Kugelkettenrad 7 erzeugt ein auf die Auszugswelle 1 wirkender
Lamellenpanzer ein Drehmoment, das die Aufzugswelle 1 und den Mitnehmer 14 drehen
will. Dadurch kommt der Mitnehmer 14 mit einem der Federenden 13 in Anschlag und weitet
die Schraubenfeder 12 derart aus, dass diese gegen die Bremsbüchse 12 drückt und die
Aufzugswelle 1 bremst. Wird das Kugelkettenrad 7 gedreht, dreht sich das Organ 9 mit
und der Arm 17 kommt mit einem der Federenden 13 in Anschlag, lockert die Bremse und
trifft dann auf den Mitnehmer 14 und dreht nun die Aufzugswelle 1 mit. Sobald das
Drehen des Kugelkettenrades 7 unterbrochen wird, drückt der Mitnehmer wieder auf eines
der Federenden 13 und verhindert eine Drehung der Aufzugswelle 1 relativ zum Gehäuse
2.
[0008] Ueber das Kugelkettenrad 7 wird eine Kugelkette gelegt, die, wie Fig. 4 und 5 zeigen,
durch den Fensterrahmen 18 hindurchgeführt wird. Innenseitig auf den Fensterrahmen
18 ist eine Kugelkettendurchführung 19 aufgeschraubt, die aus zwei symmetrischen Hälften
besteht, die je einzeln mittels Schrauben an den Fensterrahmen 18 angeschraubt sind.
Die Durchführung 19 weist für die beiden Trums der endlosen Kugelkette je eine zylindrische
Bohrung 20 bzw. 21 auf, deren Durchmesser nur geringfügig grösser als die Durchmesser
der Kugeln an der Kugelkette sind, wobei die Durchmesserdifferenz vorzugsweise so
gewählt ist, dass die Kugelkette beim Heben und Senken des Rolladens gerade ohne spürbare
Reibverluste durch die Bohrungen 20 und 21 gezogen werden kann. Weiter ist die Länge
der Bohrungen mindestens gleich dem Zentrumsabstand 22 von zwei benachbarten Kugeln
der Kugelkette. Dadurch ist in jeder Stellung der Kugelkette mindestens eine Ku
- gel in jeder der zylindrischen Bohrungen 20 und 21, so dass keine Kaltluft durch
diese Bohrung in das Hausinnere fliessen kann. Die Kettendurchführung 19 wird vorzugsweise
aus Kunststoff hergestellt, um Geräusche beim Betätigen der Kugelkette zu vermeiden.
Die Kugelkette in Verbindung mit der Kettendurchführung 19 vermag somit den von den
Bandaufzugsrolladen her bekannten Nachteil zu beseitigen, der darin besteht, dass
der Banddurchtritt durch den Fensterrahmen nicht winddicht abschliessbar ist. Anderseits
erlaubt sie, wie der Bandaufzug eine handliche Bedienung des Rolladens.
[0009] Das Gehäuse 2 ist spiegelsymmetrisch zur Ebene V - V gestaltet. Es besteht aus zwei
Teilen, deren Trennebene die Spiegelebene bildet, in der die beiden Längsmittelachsen
der Bohrungen 20 und 21 liegen. Diese halbiert auch die Bohrungen 20 und 21. Beide
Teile sind einzeln am Festerrahmen befestigbar. Dadurch kann in einfacher Weise die
Durchführung nach dem Hindurchziehen der Kugelkette durch den Fensterrahmen 18 nachträglich
angebracht werden.
1. Antrieb für die Aufzugswelle eines Stores oder Rolladens mit einem mittels eines
Stranges antreibbaren, in einem ortsfest anzuordnenden Gehäuse (2) drehbar gelagerten
Rad (7), das getrieblich mit einem drehfest auf der Aufzugswelle (1) aufsetzbaren
Mitnehmer (14, 15) verbunden ist, wobei eine an einer gehäusefesten Zylinderfläche
(11) reibende, den Mitnehmer (14, 15) achsial umgebende Schraubenfederbremse (12)
ein Verdrehen des Mitnehmers relativ zum Rad (7) verhindert und wobei weiter ein mit
dem Rad (7) drehendes Organ (9) in den Mitnehmer (14, 15) eingreift und beim Drehen
des Rades die Schraubenfederbremse löst, dadurch gekennzeichnet, dass das Rad (7)
einen Innenzahnkranz (8) aufweist, der mit wenigstens einem Planetenritzeln (10) kämmt,
welches drehbar am plattenförmigen, zum Rad achsialen Organ (9) gelagert sind und
welche auf einem gehäusefesten, zum Innenzahnkranz (8) konzentrischen, gehäusefesten
Zahnkranz (5) ablaufen.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Organ (9) einen'plattenförmigen,
innerhalb des Rades (7) angeordneten und die Planetenritzel (10) tragenden Teil sowie
einen formschlüssig in den Mitnehmer (14, 15) greifenden Arm (17) aufweist, dem die
Enden (13) der Schraubenfederbremse (12) seitlich übergreifen.
3. Durchführung für eine Kugelkette durch einen Fensterrahmen, welche Kugelkette eine
Vielzahl von Kugeln gleichen Durchmessers aufweist und deren Zentrumsabstände zwischen
benachbarten Kugeln gleich sind, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Körper zwei
wenigstens näherungsweise parallele zylindrische Bohrung (20, 21) vorhanden sind,
die in einer rückseitigen Montagefläche enden, dass die Länge der Bohrungen mindestens
gleich dem erwähnten Zentrumsabstand und der Durchmesser mindestens näherungsweise
aber grösser als der Kugeldurchmesser ist.
4. Durchführung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus zwei Teilen
besteht und dass die Trennebene der beiden Teile durch die Längsmittelachsen der beiden
Bohrungen gebildet wird.
5. Durchführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teile einzeln
am Fensterrahmen befestigbar sind.