[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Axial-Kolbenmaschine nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Eine Axial-Kolbenmaschine dieser Bauart ist in der GB-PS 866 661 beschrieben und
dargestellt. Bei der bekannten Bauart wird das Stellglied durch einen hydraulischen
Stellkolben gebildet, der auf der den Kolben zugewandten Seite der Schiefscheibe angeordnet
ist und bezüglich der Zylindertrommelachse zu der Seite versetzt an der Schiefscheibe
angreift, zu der auch deren Schwenkachse gegenüber derZylindertrommelachseversetzt
ist. Der Stellkolben befindet sich radial neben der Zylindertrommel und ist in einem
Zylinder gelagert, der vom Gehäuse der Axial-Kolbenmaschine radial nach innen vorspringt.
Die Schiefscheibe weist einenradial nach außen vorspringenden Ansatz auf, an dem der
Stellkolben angreift.
[0003] Eine besondere Begrenzung für die Verstellbewegung der Schiefscheibe in Richtung
Nullstellung oder minimale Fördermenge ist nicht vorgesehen.
[0004] Bei der bekannten Ausgestaltung ist zum einen eine radial große Bauweise und zum
anderen eine schwierige Montage bzw. Demontage der Schiefscheibe und des Stellkölbens
vorgegeben. Die große Bauweise ist dadurch bedingt, daß der Stellkolben radial neben
der Zylindertrommel angeordnet ist. Die Montage bzw. Demontage ist deshalb schwierig,
weil der den Stellkolben aufnehmende Zylinder konstruktiv bedingt um ein beträchtliches
Maß in den freien Innenraum des Gehäuses hineinragt und somit nicht nur das Einsetzen
bzw. Herausnehmen der Schiefscheibe in bzw. aus dem Gehäuse erschwert, sondern auch
die Verbindungsstelle verdeckt, an der der Stellkolben mit der Schiefscheibe zwecks
Beaufschlagung verbunden ist. Ein weiterer Nachteil der bekannten Ausgestaltung ist
darin zu sehen, daß diese Verbindung erst nach dem Einsetzen der Schiefscheibe in
das Gehäuse hergestellt werden muß, was angesichts der vorhandenen Anordnung und der
beengten Raumverhältnisse schwierig ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Axial- Kolbenmaschine der eingangs
beschriebenen Bauart so auszugestalten, daß bei Gewährleistung eines einfachen konstruktiven
Aufbaus und einer einfachen Montage bzw. Demontage der Schiefscheibe und des Stellgliedes
eine definierte Begrenzung der Verstellbewegung der Schiefscheibe in Richtung auf
Nullstellung bzw. minimale Fördermenge erreicht wird. Diese Aufgabe wird durch die
im Anspruch 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist das Stellglied auf der den Kolben abgewandten
Seite der Schiefscheibe angeordnet, wo es sich in einer Position befindet, die die
Demontage bzw. Demontage der Schiefscheibe nicht behindert. Die Schiefscheibe kann
aus- und eingebaut werden, ohne daß es einer Entfernung oder einer Verstellung des
Stellgliedes bedarft. Eine Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus ist dadurch gegeben,
daß das Stellglied in der erfindungsgemäßen Position erheblich leichter angeordnet
werden kann als wie es bei der bekannten Ausgestaltung der Fall ist. Dies ist insbesondere
hinsichtlich der Führungsflächen für das Stellglied von Bedeutung, die bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung quer anstatt längs zur vorgegebenen Gehäusewand verlaufen. Außerdem
ist durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung die Verschwenkbewegung der Schiefscheibe
in Richtung Nullstellung oder minimale Fördermenge durch einen Anschlag in einfacher
Weise nicht nur eindeutig begrenzt, sondern die Schiefscheibe ist in der Anschlagstellung
zwischen dem Stellglied und dem Anschlag auch fixiert.
[0007] Im Gegensatz zur bekannten Ausgestaltung führt die erfindungsgemäße Ausgestaltung
zu einer raumsparenden Bauweise. In radialer Richtung brauchtdas Gehäuse nicht größer
bemessen zu werden, als wie es zur Aufnahme der Zylindertrommel notwendig ist. Die
axiale Vergrößerung des Gehäuses, die durch die erfindungsgemäße Lagerung des Stellgliedes
in der Stirnwand des Gehäuses bedingt ist, ist unbedeutend.
[0008] Die in den Ansprüchen 2 und 3 enthaltenen Merkmale führen zu einfachen und praktischen
Ausgestaltungen. Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 erleichtert die Montage bzw. Demontage,
weil der Anschlag nach der Montage der Schiefscheibe in Arbeitsposition gebracht werden
kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß verstellbare Anschläge verwirklicht
werden können, z.B. dadurch, daß die Schraube oder ein drehbarer Nocken exzentrische
Anschlagflächen aufweisen oder die Schraube einen konischen Anschlagabschnitt aufweist
oder die Schraube schräg angeordnet ist, so daß eine gegenüber der Axial-Kolbenmaschine
axiale Verstellung der Schraube möglich ist.
[0009] Die Ausbildung nach Anspruch 4 ermöglicht eine einfache Ausgestaltung der das Stellglied
umfassenden Verstellvorrichtung und ist für solche Fälle gedacht, in denen nur zwei
Fördermengeneinstellungen erwünscht sind. In einem solchen Fall bedarf es keiner Arretierungen
des Verstellgliedes in seinen Zwischenstellungen.
[0010] Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 5 ist gewährleistet, daß die Schiefscheibe immer
mit einem Drehmoment belastet wird, das gegen das Stellglied wirkt. Infolgedessen
kann ein Stellglied eingesetzt werden, das nur einseitig wirksam ist, z.B. ein einseitig
wirksamer hydraulischer Kolben. Es bedarf auch keiner mechanischen Verbindung im üblichen
Sinne zwischen der Schiefscheibe und dem Stellglied, sondern letzteres braucht lediglich
gegen die Oberfläche der Schiefscheibe zu drücken. Die Rückstellbewegung des Stellgliedes
wird jeweils durch das vorbeschriebene Drehmoment erzwungen.
[0011] Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgestaltete Axialkolbenmaschine im Längsschnitt;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
[0012] Die in Fig. 1 allgemein mit 1 bezeichnete Axialkolbenmaschine weist ein zweiteiliges,
aus einem topfförmigen Gehäuseteil 2 und einem Gehäusedeckel 3 bestehendes Gehäuse
auf, in dem eine sich längs der Mittelachse 4 erstreckende Antriebswelle 5 in Wälzlagern
6, 7 gelagert ist. Auf der Antriebswelle 5 ist auf einem mit 8 bezeichneten Vielkeilabschnitt
eine Zylindertrommel 9 gelagert, die auf einem Teilkreis gleichmäßig verteilt eine
Mehrzahl Zylinderbohrungen 11 aufweist, in denen Kolben 12 aufgenommen sind. Die Kolben
12 weisen Kugelköpfe 13 auf, die Gleitschuhe 14 hinterfassen, die an der Gleitfläche
15 einer Schiefscheibe 16 anliegen. Die Anlage an der Gleitfläche 15 wird durch eine
Rückzugplatte 17 bewerkstelligt, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einer
kugelabschnittförmigen Ausnehmung auf einem kugelkopfförmigen Trägerstück 18 gelagert
ist. Das Trägerstück 18 ist längs verschieblich auf der Antriebswelle 5 gelagert und
wird mittels einer andeutungsweise dargestellten Druckfeder 19, die an der Zylindertrommel
9 abgestützt ist, in Richtung auf die Schiefscheibe 16 beaufschlagt.
[0013] Die Schiefscheibe 16 ist um eine Schwenkachse 21 in einem Schwenklager gelagert,
das durch zwei längs der Schwenkachse 21 hintereinanderliegende, allgemein mit 22
bezeichnete Auflager gebildet wird, bestehend aus zwei Kugeln 23, die in sphärischen
Ausnehmungen 24 im topfförmigen Gehäuseteil 2 und in sphärischen Ausnehmungen 25 in
der Schiefscheibe 16 lagern. Die den Kolben zugewandten Flächen der Kugeln 23 und
die sphärischen Flächen der Ausnehmungen 25 in der Schiefscheibe 16 bilden somit die
gehäuseseitigen und schiefscheibenseitigen Lagerflächen 26, 27.
[0014] Die Verstellung der Schiefscheibe 16 erfolgt durch einen hydraulischen Kolben 28,
der parallel zur Antriebswelle 5 im Flanschteil des topfförmigen Gehäuseteils 2 verschiebbar
geführt und in Richtung des Pfeils 29 hydraulisch ausfahrbar ist. In der dargestellten
Position befindet sich die Schiefscheibe 16 in ihrer Position maximalen Kolbenhubs.
Durch ein Ausfahren des hydraulischen Kolbens 28 kann die Schiefscheibe 16 um die
Schwenkachse 21 verstellt werden, bis sie gegen einen Anschlag 31 stößt, der durch
eine Gewindeschraube gebildet ist, die seitlich in das Gehäuse 2 eingeschraubt ist.
In der Anschlagstellung ist die Axialkolbenmaschine auf minimalen Kolbenhub eingestellt.
Um die dargestellte Schiefstellung zu ermöglichen, ist die Schiefscheibe 16 auf ihrer
den Auflagern 22 zugewandten Seite abgeschrägt. Diese Schrägfläche ist mit 32 bezeichnet.
[0015] Die Auflager 22 und der Kolben 28 stellen drei Abstützungspunkte dar (siehe Fig.
2), die eine Abstützungsebene E definieren, die in der in Fig. 1 dargestellten Position
etwa rechtwinklig zur Antriebswelle 5 gerichtet ist. Die Kugeln 23 sind durch in sie
und in das Gehäuseteil 2 einfassende Stifte 33 gegen Verdrehen um die Schwenkachse
21 gesichert. Die sphärischen Ausnehmungen 25 in der Schiefscheibe 16 sind in kugelförmigen
Lagerschalen 34 eingearbeitet, die mit einem Kragen 35 an der den Auflagern 22 zugewandten
Seite der Schiefscheibe 16 anliegen.
[0016] Die Auflager 22 sind durch Leitungen 36 mit dem ölführenden System der Axialkolbenmaschine
1 verbunden und somit ölgeschmiert.
[0017] Es ist der Zweck der Druckfeder 19, die Schiefscheibe 16 in Anlage an den Auflagern
22 zu halten. Der gleiche Zweck könnte in vorteilhafter Weise durch Druckfedern erreicht
werden, die in den Zylinderbohrungen 11 angeordnet sein könnten und die Kolben 12
in Richtung auf die Schiefscheibe 16 beaufschlagen.
[0018] Im Betrieb wird die Zylindertrommel 9 durch die Antriebswelle 5 in Rotation versetzt.
Dabei geraten die Zylinderbohrungen 11 wechselweise mit auf dem Umfang nierenförmigen
Steueröffnungen 37 in einer Steuerplatte 38 in Verbindung, von denen eine mit einer
Zuführungsleitung und die andere mit einer Abführungsleitung für das hydraulische
Medium verbunden sind. Die Strömungsrichtung des hydraulischen Mediums ist für Pumpbetrieb
mit dem Pfeil 39 und für Motorbetrieb mit dem Pfeil 40 gekennzeichnet. Die Abdichtung
zwischen der Zylindertrommel 9 und der Steuerplatte 38 ist durch eine Druckfeder 41
gewährleistet, die sich an der Antriebswelle 5 abstützt und die Zylindertrommel 9
gegen die Steuerplatte 38 beaufschlagt. Dabei greift die Druckfeder 41 an einem Innenring
42 an. Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht auch darin, gleichzeitig auch die
Schiefscheibe 16 mittelbar oder unmittelbar durch die Druckfeder 41 gegen die Auflager
22 zu beaufschlagen. Hierdurch käme die Druckfefer 19 in Fortfall. Die Druckfeder
41 kann dabei gegen das Trägerstück 18 wirken.
[0019] Die Schwenkachse 21 befindet sich in einem Abstand a von der Wirklinie der aus den
Kräften der wirksamen Kolben 12 resultierenden Kolbenkraft 44. Die Schwenkachse 21
ist zur dem Kolben 28 abgewandten Seite hin zur resultierenden Kolbenkraft 44 versetzt.
Der Abstand a beträgt etwa 16 mm. Die resultierende Kolbenkraft 44 wird von den sich
auf der Druckseite 43 befindlichen Kolben 12 erzeugt. Aufgrund des Abstands a wird
die Schiefscheibe 16 mit einem Drehmoment im Gegen-Uhrzeigersinn belastet. Hierdurch
ist die Anlage der Schiefscheibe 16 am als Stellglied fungierenden Kolben 28 gewährleistet.
[0020] Es bedarf einer genauen Übereinstimmung des in Fig. 2 mit b bezeichneten Abstandes
zwischen den Auflagern 22 und des gleichen Abstandes zwischen den Ausnehmungen 25
in der Schiefscheibe 16. Da eine genaue Übereinstimmung aus herstellungstechnischen
Gründen nur mit einem sehr großen Aufwand erreicht werden kann, kann zur Vermeidung
dieses Aufwandes ein Auflager 22 als ein sog. Loslager ausgebildet werden, was in
Fig. 2 dargestellt ist. Die in Fig. 2 rechte Kugel 23 ist in einer bevorzugt runden
Längsnut 45 aufgenommen, die sich zur linken Kugel 23 hin erstreckt. Die rechte Kugel
23 ist somit längs der Schwenkachse 21 beweglich gehalten, wodurch geringe Maßtoleranzen
im Abstand b unschädlich sind.
[0021] Die Montage bzw. Demontage der Schiefscheibe ist sehr einfach, weil sie sowohl einzeln
als auch schon auf der Antriebswelle 5 montiert von der offenen Seite her in das Gehäuseteil
2 eingesetzt und in entgegengesetzter Richtung auch wieder entnommen werden kann.
[0022] Eine bevorzugte Ausführungsform der Axialkolbenmaschine 1 besteht darin, ihr Schluckvolumen
nur einstufig zu verstellen. D.h., die Möglichkeit der Einstellung auf minimales und
maximales Schluckvolumen zu beschränken. Hierzu dient ein nicht dargestelltes Schaltventil,
mit dem der Kolben 28 entweder in seine rechte Hubendstellung, in der die Schiefscheibe
16 am Anschlag 31 anliegt (minimales Schluckvolumen) oder in seine linke Hubendstellung
zu verschieben, in der er an einer gehäuseseitigen Anschlagfläche 47 anliegt (maximales
Schluckvolumen).
[0023] Zur hydraulischen Beaufschlagung des Kolbens 28 ist das mit 51 bezeichnete Flanschteil
des Gehäuses 2 im Sinne eines allgemein mit 52 bezeichneten Zylinders ausgebildet,
der eine Zylinderbohrung 53 und einen Arbeitsraum 54 aufweist. Der Arbeitsraum 54
steht durch eine Anschlußbohrung 55 mit einer nicht dargestellten hydraulischen Steuerleitung
in Verbindung, die an die Anschlußbohrung 55 anschließbar ist.
1. Hydrostatische Axial-Kolbenmaschine mit einer in einem Gehäuse angeordneten, auf
einem Teilkreis angeordneten Kolben aufnehmenden und umlaufenden Zylindertrommel und
mit einer Schiefscheibe, die um eine außermittig zum Teilkreis verlaufende Schwenkachse
in einem Lager gelagert ist, das durch wenigstens ein Auflager mit in Richtung auf
die Kolben freier Lagerfläche gebildet ist, wobei die Schiefscheibe lose zwischen
dem Auflager und den Kolben angeordnet und durch ein Stellglied schwenkbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stellglied (28) auf der der Schwenkachse (21) gegenüberliegenden
Seite der Schiefscheibe (16) sowie auf deren den Kolben (12) abgewandten Seite angeordnet
und in der Stirnwand des Gehäuses (2) geführt ist und daß die Verstellbewegung der
Schiefscheibe (16) in Richtung auf die Kolben (12) durch einen Anschlag (31) begrenzt
ist, der auf der Seite der Schiefscheibe (16), bezogen auf deren Schwenkachse (21),
angeordnet ist, auf der sich auch das Stellglied (28) befindet.
2. Axial-Kolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag
(31) durch einen vom Gehäuse (2) in den Bewegungsraum der Schiefscheibe (16) vorspringenden
Nocken gebildet ist.
3. Axial-Kolbenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken von
außen einsetzbar und bevorzugt durch eine Schraube gebildet ist.
4. Axial-Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schiefscheibe (16) nur einstufig zwischen minimaler und maximaler Fördermengeneinstellung
verstellbar ist.
5. Axial-Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachse (21) in einem Abstand (a) von der Wirklinie der resultierenden
Kolbenkraft (44) zur dem Stellglied (28) abgewandten Seite versetzt angeordnet ist.