[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum trockenen Bedrucken eines Werkstückes
mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen. Es wird gleichzeitig
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens aufgezeigt.
[0002] Die Erfindung läßt sich sowohl beim Bedrucken starrer, d. h. nur im Bereich der elastischen
Materialverformung nachgiebiger Körper einsetzen. Mit besonderem Vorteil können aber
auch durch ihre Formgebung nachgiebige Körper, beispielsweise geblasene Kunststofflaschen,
insbesondere für die Kosmetikindustrie, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bedruckt
werden. Dabei spielt es keine Rolle, wie die zu bedruckende Oberfläche des Werkstückes
im einzelnen gestaltet ist; diese Oberfläche kann insbesondere eben, konvex-rund,
konvex-oval oder auch konkav ausgebildet sein.
[0003] Das aufgezeigte Verfahren ist aber auch zum Bedrucken jeglicher anderer Materialien,
z. B. Metall, Holz, Glas, Keramik usw. im Pröägedruck geeignet, wenn ein geeigneter
Haftvermittler zwischen der zu bedruckenden Oberfläche und der Prägefolie. zur Anwendung
kommt. Ein solcher Haftvermittler kann vor oder während des Prägens auf das zu bedruckende
Werkstück aufgebracht werden. Insbesondere kann der Haftvermittler auch auf der Prägefolie
angeordnet sein oder über die Zwischenlage einer gesonderten Folie während des Prägens
auch auf die Oberfläche des zu bedruckenden Werkstücks aufgebracht werden.
[0004] Der hier angesprochene Heißprägefoliendruck ist ein trockenes Druckverfahren, bei
dem die Heißprägefolie auf die zu bedruckende Oberfläche aufgeklebt bzw. aufgeschmolzen
wird. Die Heißprägefolie selbst besteht aus einem Trägerband, einer Trennschicht,
zweckmäßig einem Schutzlack, der eigentlichen Farbschicht, die oft eine zusätzliche
Metallschicht enthält, und der Klebe- bzw. Verbindungsschicht zu der zu bedruckenden
Oberfläche aus Kunststoff. Sämtliche anderen Schichten außer dem Trägerband werden
beim Druckvorgang auf die zu bedruckende Oberfläche aufgebracht und nach entsprechender
Abkühlung von der Heißprägefolie bzw. dem Trägerband dort abgerissen, wo sie aufgeklebt
bzw. mit der zu bedruckenden Oberfläche verbunden waren.
[0005] In der Heißprägetechnik werden bisher im wesentlichen zwei Arbeitsverfahren angewendet,
nämlich das Hubverfahren einerseits und das Abrollverfahren andererseits (Druckschrift
der Firma Oeser "Prägefoliendruck Oberflächenveredelungstechnik für Kunststoffe" 1979,
S. 15 - 21; DE-OS 14 49 637). Bei dem Hubverfahren wird das Werkstück festgehalten
und der Prägestempel hubartig bewegt. Der Prägestempel stellt einen starren Körper
dar und besteht in der Regel aus Metall, also insbes. Messing oder Stahl. Es werden
auch Prägestempel eingesetzt, die auf einem starren Grundkörper aus Metall einen Stempelkörper
aus Sillikon aufweisen. Die Silikonauflage weist eine Materialstärke je nach Anwendungsfall
auf, die zwischen 0, 8 und 4 mm betragen kann. Der im Rahmen seiner Elastizität des
Silikonmaterials zusammendrückbare Stempelkörper dient dem Ausgleich von Toleranzen
an der zu bedruckenden Oberfläche des Werkstückes. Es versteht sich, daß diese Toleranzen
besser ausgeglichen werden können, je dicker die Silikonauflage ist. Andererseits
verschlechtert sich der Wärmeübergang aus dem metallenen Grundkörper in die Silikonauflage
mit zunehmender Materialstärke. Hier sind also Grenzen gesetzt. Der Prägestempel ist
an einen sog. Heizkopf montiert, in welchem oft mittels Heizpatronen die erforderliche
Wärme entbunden wird, die dann durch Wärmeleitung über den Heizkopf und den metallenen
Grundkörper des Prägestempels durch Wärmeleitung übertragen wird. Ein solches System
ist sehr träge. Die Stempelfläche des Prägestempels erhält etwa nach einer halben
Stunde ihre Arbeitstemperatur, so daß mit dem Druckvorgang dann begonnen werden kann.
[0006] Bei dem Abrollverfahren, welches insbes. zu einer flächigen Beschichtung zylindrischer
oder leicht konischer Teile, wie Lippenstifthülsen, Cremedosen u. dgl. eingesetzt
wird, wird das Werkstück bewegt und an dem Prägestempel abgerollt. Der Prägestempel
entspricht in seiner Länge der zu prägenden Abwicklung. Auch hierbei muß ein erheblicher
Kontaktdruck erreicht werden, damit in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit
für den Abrollvorgang die erforderliche Temperatur erreicht wird. Das Verfahren ist
insofern problematisch, als weder eine steuerbare Verweilzeit einerseits für die Aufbringung
der Wärme noch eine definierte Abkühlzeit für die Verfestigung der aufgeprägten Schichten
zur Verfügung steht. Das Verfahren hat allerdings den Vorteil, daß beim Abrollvorgang
eine blasenfreie Verbindung zwischen der aufgeklebten Druckschicht und dem Werkstück
erreicht wird.
[0007] Besonders problematisch ist das Bedrucken von nachgiebigen, d. h. verformbaren Hohlkörpern,
z. B. Flaschen aus Polyäthylen, wie sie insbes. in der Kosmetikindustrie zur Abfüllung
der verschiedenen flüssigen oder teigigen Produkte benutzt werden. Hierbei muß die
Kunststoff lasche selbst nachgiebig und zusammendrückbar sein, um ihren Inhalt beim
Gebrauch entnehmen zu können. Solche verformbaren Hohlkörper besitzen ganz verschiedene
Gestalt von einem zylindrischen Querschnitt bis zu flach-oval, wobei die Oberfläche
des zu bedruckenden Werkstückes nicht nur in einer Richtung bzw. Ebene gekrümmt sein
kann. Solche Hohlkörper werden mit Hilfe einer geteilten Form bedruckt. Das Unterteil
der Form ist feststehend angeordnet und bildet ein Bett zur Aufnahme etwa der einen
Hälfte der Flascha. Zu der Form gehört ein bewegliches Oberteil, so daß die Flaschen
zwischen Ober- und Unterteil aufgenommen und fixiert werden kann. Zwischen Ober- und
Unterteil der Flasche läuft die Heißprägefolie durch. Der Oberteil besitzt eine Aussparung,
in welchem der Prägestempel angeordnet und dabei starr mit dem Oberteil verbunden
ist. Der Oberteil der Form sitzt an dem sog. Heizkopf, in welchem die Wärme entbunden
und nach unten geleitet wird, und zwar an den Prägestempel, nicht aber das Oberteil
der Form. Das Oberteil der Form muß deshalb aus wärmeisolierendem Werkstoff bestehen.
Nach dem Einbringen der Flasche in das Unterteil der Form wird die Form durch die
hubartige Bewegung des Oberteils mit dem Prägestempel geschbssen. Anschließend wird
die Flasche zwecks Erzeugung des für die Übertragung der Wärme erforderlichen Druckes
zwischen Prägestempel, Heißprägefolie und der zu bedruckenden Oberfläche aufgeblasen,
wobei mit erheblichen Drücken in der Größenordnung von etwa 20 bar gearbeitet wird.
Durch diesen Aufblasvorgang findet der Kontakt zum Prägestempel statt; das Werkstück
wird also auf den stillstehenden Prägestempel zu bewegt. Da sich der Aufblasdruck
in der Flasche natürlich nicht nur im Bereich des Prägestempels auswirkt, sondern
überall, muß die geteilte Form diesem Aufblasdruck standhalten und die Form muß auch
geschlossen gehalten werden, was den Einsatz entsprechend ausgebildeter hydraulischer
Pressen für das Unter- und Oberteil erfordert. Über diesen Aufblasdruck werden auch
die Toleranzen in der Oberflächengestalt der Hohlkörper, die bei deren Herstellung
entstanden sind, ausgeglichen, wobei sich je nach der Genauigkeit der Herstellung
der Flaschen ein Ausschußanteil nicht vermeiden läßt. Der Prägestempel muß abgestimmt
auf dieses Herstellungsverfahren in besonderer Weise hergestellt werden, damit die
aufgeblasene Kunststofflasche nur an den erhabenen Teilen des Stempelkörpers, also
an der Stempelfläche anliegt und sich auch durch den Aufblasdruck nicht an den übrigen
Teilen des Stempelkörpers anlegt. Nach dem Aufbringen des
[0008] Drucks und der Wärme, also dem Aufkleben bzw. Aufschmelzen der Heißprägefolie auf
die Oberfläche der Flasche im Bereich des Druckbildes wird der Aufblasdruck aus dem
Innenraum der Flasche weggenommen, wobei sich bereits in nachteiliger Weise eine Relativbewegung
zwischen der heißen Oberfläche der Flasche mit der Heißprägefolie und der Form ergibt,
die bei zu frühem öffnen der Form zu einem verwischten oder sonstwie beeinträchtigten
Druckbild führen kann. Bei dem öffnen der Form kann nur beschränkt eine Abkühlzeit
eingehalten werden, bevor die Folie angewissen Stellen bereits ungewollt abgerissen
wird. Anschließend wird die Heißprägefolie von der nunmehr bedruckten Oberfläche des
Werkstückes abgerissen bzw. abgelöst und taktweise um einen Nutzen weiterbewegt. Nachteilig
an diesem Verfahren ist, daß die Toleranzen der Hohlkörper durch den Aufblasdruck
ausgeglichen werden, um überall den erforderlichen Kontakt zu bekommen. Es ist ein
erheblicher Druck erforderlich, um die Flasche zu verformen; ein solcher Druck ist
nicht unbedingt für den eigentlichen Druck erforderlich. Für den Druckvorgang kann
ein übermäßiger Druck sogar nachteilig sein. Aufgrund der notwendigen Teilung der
Form ist ein Bedrucken eines solchen Hohlkörpers rundum oder im wesentlichen rundum
in einem Schritt nicht möglich. Der Prägewinkel kann nicht mehr als 180
0 betragen. Er liegt in der Praxis meist deutlich unter 180 °, da gerade die Flächen,
die in diesem Grenzwinkelbereich liegen, zu Schwierigkeiten Anlaß bieten. Weiterhin
ist nachteilig, daß das Ober- und Unterteil der Form sehr genau an die Flaschenform
angepaßt bzw. auf diese abgestimmt sein müssen. Oft wird der gleiche kosmetische Gegenstand
in Flaschen unterschiedlicher Größe und/oder Formgebung in unterschiedlicher Menge
abgegeben, wobei aber das gleiche Druckbild benutzt wird. Hierbei ist es erforderlich,
jeweils eine komplette Form mit Ober- und Unterteil und mit Prägestempel herzustellen
und zu benutzen. Da der Prägestempel relativ zum Oberteil feststehend angeordnet ist,
liegt auch das Druckbild relativ zu der zu bedruckenden Flasche fest. Eine Druckstandänderung
erzwingt damit ebenfalls die Herstellung einer neuen Form. Weiterhin ist nachteilig,
daß Fremdkörper auf der Heißprägefolie, die in den Bereich des Prägestempels gelangen,
infolge der hohen auftretenden Aufblasdrücke dazu führen können, daß der Prägestempel
verletzt und damit unbrauchbar wird.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art aufzuzeigen, mit denen es möglich ist, Werkstücke, insbes.
nachgiebige Hohlkörper, ganz verschieder Gestalt und/oder verschiedenen STandorts
des Druckbildes zu bedrucken.
[0010] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Prägestempel durch fortlaufenden
Anlegen über die gesamte Stempelfläche mit dem Werkstück in Kontakt gebracht wird,
und der Prägestempel dabei zumindest im Bereich der Stempelfläche in eine der Gestalt
des Werkstückes entsprechende Form gebracht wird. Die Erfindung eröffnet neben den
im Stand der Technik bekannten Verfahren, nämlich dem Hubverfahren, dem Abrollverfahren
und dem Aufblasverfahren ein weiteres Verfahren, welches als kombiniertes Hub-Abrollverfahren
bezeichnet werden kann. Während im Stand der Technik bei dem Abrollverfahren und dem
Aufblasverfahren das Werkstück bewegt wird, oder beim Hubverfahren der Prägestempel
bewegt wird, wird hier das Werkstück und der Prägestempel relativ aufeinanderzu-bewegt.
Das Werkstück kann dabei so positioniert bzw. stabilisiert werden, daß es keine Bewegung
ausführen soll und kann. Der Prägestempel aber, der im Stand der Technik immer als
fester Körper ausgebildet ist, der nur im Bereich seiner Materialelastizität geringfügig
zusammengedrückt werden kann, ist bei Verwendung in dem vorliegenden Verfahren durch
seine Formgebung, insbes. seine Dünnwandigkeit und sein Material flexibel gestaltet.
Diese Flexibilität wird dazu ausgenutzt, um den Prägestempel an das Werkstück anzuformen.
Der Prägestempel legt sich also fortlaufend an das Werkstück an und nimmt dessen Gestalt
während des Druckvorganges an. Hierdurch entsteht der unerwartete Vorteil, daß das
Druckverfahren auch bei unterschiedlichster Gestalt der Werkstücke, also bei runden,
ovalen, sonstwie konvexen, flachen oder auch konkaven Werkstücken eingesetzt werden
kann. Es ist sogar möglich, mit ein und demselben Prägestempel Werkstücke verschiedener
Form zu bedrucken, wobei natürlich dasselbe Druckbild entsteht. Druckstandsänderungen
sind völlig problemlos, weil das Werkstück nicht in einerForm, die zur Aufnahme von
Druck bestimmt ist, gehalten werden muß. Weiterhin ist überraschend, daß das Druckergebnis
verbessert und der Ausschuß reduziert wird, weil sich der Prägestempel bei jedem einzelnen
Druckvorgang besser an das jeweilige Werkstück anpassen kann, so daß der Bedruckungsvorgang
unabhängiger von den Toleranzen der beispielsweise im Blasverfahren hergestellten
Kunststofflaschen wird. Die Zuverlässigkeit steigt. Da der Prägestempel gegenüber
den Prägestempeln im Stand der Technik eine sehr viel kleinere Masse aufweist, ergibt
sich nach kurzer Anwärmzeit die Einsatzbereitschaft für den Druckvorgang. Hier ist
eine Reduzierung von etwa einer halben Stunde auf eine Minute feststellbar. Durch
den Wegfall des Ober- und des Unterteils der Form bei nachgiebigen Hohlkörpern entfällt
auch die Anpassung dieser Formteile an die besondere Form des Hohlkörpers. Der Aufwand
zur Herstellung des Prägestempels wird erheblich reduziert. Für den Fachmann erstaunlich
ist ferner der weitere Vorteil, daß der Prägewinkel bei einem Druckvorgang 180° und
mehr betragen kann. Dies stellt für ein hubähnlich arbeitendes Verfahren eine Besonderheit
dar und eröffnet die Möglichkeit, beispielsweise eine runde Flasche in einem einzigen
Druckvorgang über einen Winkel von 210 ° zu bedrucken. Ein Rundumdruck erfordert zwei
Druckvorgänge. Weiterhin ist vorteilhaft, daß die Druckmaschine vergleichsweise einfacher
gestaltet und dimensioniert werden kann, weil der hohe Aufblasdruck beim Bedrucken
von nachgiebigen Hohlkörpern wegfällt. Die Flasche kann zwar immer noch aufgeblasen
werden, wenn sie besonders nachgiebig ist, d. h. wenn und soweit es für ihre Stabilität
in der fixierten Lage sinnvoll erscheint. Der Aufblasdruck wird somit von etwa 20
bar beim Stand der Technik auf beispielsweise 2 bar für Stabilisierungszwecke gesenkt.
Eine hoher Prägedruck wird mit dem neuen Verfahren nicht angestrebt, weil mit einem
hohen Prägedruck die Gefahr verbunden ist, daß beispielsweise bei zu langer Zeiteinwirkung
eine ungewünschte Verformung der zu bedruckenden Oberfläche eintritt. Bei dem neuen
Verfahren tritt auch der weitere Vorteil auf, daß der Bedruckungsvorgang in kürzerer
Zeit abläuft und damit auch weniger Wärme übertragen wird. Insbes. beim Drucken größerer
Flächen ergeben sich durch den nachfolgenden Abkühlvorgang geringere Einfallstellen.
Aus dem erfindungsgemäßen Verfahren ergeben sich auch mehrere Vorteile hinsichtlich
nachfolgender Druck- oder Bearbeitungsvorgänge des Werkstückes. So ist es möglich
und kostenmäßig vertretbar, mehrere Druckstationen in einer Maschine vorzusehen, weil
die einzelne Druckstation vergleichsweise billiger herstellbar ist. Auf diese Art
und Weise wird es möglich, Prägedruckstationen mit Siebdruckstationen in einer Druckmaschine
zu kombinieren und die Arbeitsgeschwindigkeiten aufeinander abzustimmen. Der Prägedruck
wird nur so hoch gewählt, wie es für eine ordnungsgemäße Verformung bzw. Anlage des
Prägestempels an dem Werkstück erforderlich ist. Auf der Heißprägefolie vorhandene
oder auf diese gefallene Fremdkörper können den Prägestempel nicht mehr unbrauchbar
machen. Der flexible Prägestempel läßt es sinnvollerweise zu, bei seinem Anformvorgang
an dem Werkstück auf der Oberfläche des Werkstückes an einer Stelle aufzusetzen und
in einer Art Abrollvorgang sich anzulegen. Damit wird dem Einschluß von Luftblasen
zwischen Heißprägefolie und Werkstückoberfläche entgegengewirkt. Die Heißprägefolie
legt sich ohne Falten an das Werkstück an und wird im Druckbild mit der Werkstückoberfläche
verbunden.
[0011] Insbesondere beim Bedrucken nichtebener Flächen bzw. Werkstücke wird zunächst die
Heißprägefolie unter Verwendung einer Stützmaske an die zu bedruckende Oberfläche
des Werkstückes angelegt und dabei fixiert. Anschließend wird der Prägestempel durch
eine Aussparung in der Stützmaske an die bereits fixierte Heißprägefolie angelegt.
Nach der Übertragung von Wärme vomRägestempel auf die Heißprägefolie und die Oberfläche
des Werkstückes wird zunächst der Prägestempel und nach einer Abkühlzeit die Stützmaske
vom Werkstück abgehoben. Die Verwendung der Stützmaske ist immer dann sinnvoll oder
in der Regel sogar erforderlich, wenn die zu bedruckende Werkstücksoberfläche konvex
oder konkav ist. Nur bei einfachen eben ausgebildeten Werkstücken kann die Stützmaske
auch einmal fehlen. Der wesentliche Vorteil der Verwendung der Stützmaske liegt darin,
daß diese zunächst einmal die Heißprägefolie an die Oberfläche des zu bedruckenden
Werkstückes anlegt und dort fixiert. Die Stützmaske weist eine Aussparung oder ein
Fenster auf, durch welches hindurch der Prägestempel mit seinem Stempelkörper und
insbesondere der Stempelfläche sich direkt auf die Heißprägefolie auflegt, während
die übrigen Teile des Prägestempels sich an der Stützmaske anlegen können. Durch die
Gestaltung der Stützmaske kann zusätzlich auf den Abrollvorgang und die Anlage der
Stützfläche an der Heißprägefolie Einfluß genommen werden. Die Stützmaske dient aber
auch dazu, die Übertragung von Wärme von den übrigen Teilen des Prägestempels - außer
an der Stelle ihrer Aussparung bzw. des Fensters - zu verhindern. Die Prägefolie darf
ja außerhalb des Druckbildes nicht erwärmt werden, weil sonst hier sonst zusätzliche
nicht gewünschte Abdrücke am Werkstück entstehen würden. Weiterhin kann man durch
die Verwendung der Stützmaske den Vorteil ausnutzen, daß die Heißprägefolie vor, während
und nach dem Prägevorgang relativ zur Oberfläche des zu bedruckenden Werkstückes unverrutschbar
gehalten wird. Damit läßt sich auch eine definierte Abkühlzeit nach Entfernung des
Prägestempels von der zu bedruckenden Oberfläche einhalten. Das Druckbild wird sauberer
und klarer.
[0012] Für die Übertragung der Wärme auf den Prägestempel bieten sich verschiedene Möglichkeiten
an. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Wärme induktiv auf den Prägestempel übertragen
wird. Der Prägestempel wird mit seinem Metallteil in den geschlossenen Sekundärstromkreis
eingeschaltet, so daß die Wärme unmittelbar dort entbunden wird, wo sie gebraucht
wird. Es ist lediglich noch die Übertragung der Wärme von der dünnen Metallschicht
auf die dünne Silikon- oder Gummischicht erforderlich. Da diese Schicht sehr dünn
gestaltet werden kann, weil ja hohe Kontaktdrück nicht mehr erforderlich sind, ist
die Wärmeleitung im Bereich des Stempelkörpers erheblich verbessert. Es gibt aber
auch andere Wärmeerzeugungs- bzw. Ubertragungsmöglichkeiten. Beispielsweise könnte
der Prägestempel mit seiner Stempelfläche oder auch auf seiner Rückseite durch eine
Infrarotbestrahlung aufgeheizt werden, die entweder kontinuierlich oder auch in den
Druckpausen durchgeführt werden könnte.
[0013] Beim Bedrucken von nachgiebigen Hohlkörpern wird das Werkstück nur mit einem für
seine Stabilisierung erforderlichen Druck formlos, d. h. ohne Verwendung einer Form,
aufgeblasen. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die Flasche im Bereich des Flaschenhalses
und des Flaschenbodens, also gegenüberliegend einzuspannen und für eine gezielte Einleitung
der Aufblasluft in die Flasche Sorge zutragen. Dieser Aufblasdruck hat nichts mit
dem Kontaktdruck während des Druckvorganges beim Stand der Technik zu tun.
[0014] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens arbeitet mit einer Aufnahmestation
für das Werkstück, einer taktweise arbeitenden Vorschubeinrichtung für die Heißprägefolie,
einem zur Aufnahmestation relativ bewegbaren Prägestempel und einer Heizvorrichtung
für den Prägestempel. Die Aufnahmestation kann ein einfachster Weise ausgebildet sein,
beispielsweise in Form eines Tisches für die Bedruckung ebener Werkstücke. Erfindungsgemäß
besteht der Prägestempel aus elastisch verformbarem Material und ist so dünnwandig
ausgebildet, daß er beim Anlegen an das zu bedruckende Werkstück sich elastisch verformend
sich an dessen Oberfläche anlegt. Der Prägestempel kann aus einem dünnen verbiegbaren
Metallblech bestehen, dessen Oberfläche zu der Stempelfläche ausgebildet ist. Es ist
natürlich auch möglich, daß das dünne Metallblech gleichsam den Grundkörper bildet,
auf welchem ein ebenfalls sehr dünner Stempelkörper aus Kunststoff, Gummi, Silikon
o. dgl. aufgebracht ist, der auf seiner dem Grundkörper abgekehrten Seite die Stempelfläche
aufweist. Die Verbiegbarkeit bzw. Flexibilität des Prägestempels muß im elastischen
Bereich liegen und so ausgebildet sein, daß er den einzelnen Anforderungen des speziellen
Anwendungsfalles genügt. Es ist beispielsweise auch möglich, den Prägestempel aus
einem gummiartigen Metall herzustellen, in dessen Masse Metallpartikel in Form eines
Gitters o. dgl. eingearbeitet sind.
[0015] Zwischen dem Prägestempel und der Heißprägefolie ist in der Regel eine diese fixierende
Stützmaske vorgesehen, die eine Aussparung für den Durchtritt eines die Stempelfläche
tragenden Stempelkörpers des Prägestempels aufweist. Diese Stützmaske kann überall
etwa gleiche Wandstärke aufweisen. Sie besteht in jedem Falle auch aus elastischem
Material, welches jedoch wärmeisolierend sein muß. Auch die Stützmaske nimmt beim
Anlegen an das Werkstück dessen Oberflächenform an bzw. bildet diese nach. An die
Stützmaske wird dann der Prägestempel beim Druckvorgang abgeformt, wobei die Stempelfläche
durch die Aussparung der Stützmaske hindurchtritt und sich direkt an der Trägerfolie
der Heißprägefolie anlegt. Die Stützmaske kann auch mit gezielt unterschiedlicher
Wandstärke ausgebildet werden, um damit den Anformvorgang bzw. den Anlagevorgang der
Stempelfläche am Werkstück zu beeinflussen. Die Stützmaske besteht aus biegsamem,
auf Zug oder Druck belastbaren Material. Beim Bedrucken von konkaven Flächen muß die
Stützmaske auf Druck belastbar sein, weil sie ja die Heißprägefolie in diesem Bereich
an das Werkstück andrücken muß.
[0016] Der Prägestempel besteht in bevorzugter Ausführungsform aus einem die Stempelfläche
tragenden Stempelkörper aus elastisch nachgiebigem Material, insb. Silikon und einem
Grundkörper aus elastisch verbiegbarem Metallblech. Die Gesamthöhe des Prägestempels
kann somit in der Größenordnung von 2 - 4 mm liegen.
[0017] Der Prägestempel kann mit seinem Grundkörper aus Metallblech in einem geschlossenen,
induktiv erwärmten Stromkreis eingeschaltet sein. Dies stellt eine sehr schnellwirkende
und gezielt steuerbare Erwärmungsmöglichkeit für den Prägestempel dar, so daß dessen
Stempelfläche sehr genau mit der vorgesehenen Temperatur beheizt werden kann.
[0018] Wenn getrennte Antriebsvorrichtung für die Stützmaske einerseits und für den Prägestempel
andererseits vorgesehen sind, ergibt sich vorteilhaft die Möglichkeit, die Heißprägefolie
mit der Stützmaske vor, während und nach dem Kontakt mit dem Prägestempel gegenüber
der zu bedruckenden Werkstückoberfläche unverrutschbar festzuhalten.
[0019] Obwohl die Erfindung insbesondere in den Ausführungsbeispielen für das Bedrucken
von Werkstücken aus Kunststoff oder zumindest mit einem Kunststoffüberzug, z. B. Kunststofflack,
beschrieben ist, ist das Druckverfahren und die Vorrichtung ganz allgemein zum Bedrucken
der verschiedensten Materialien, wie z. B. Glas, Metall, Karton, Porzellan usw. einsetzbar;
Voraussetzung ist ein entsprechender Haftvermittler.
[0020] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen weiter beschrieben und verdeutlicht. Es
zeigen:
Fig. 1 die Relativlage der wesentlichen Teile vor dem Bedruckvorgang eines Werkstückes
mit zylindrischer Gestalt,
Fig. 2 die Relativlage der Teile gemäß Fig. 1 während des Bedruckungsvorganges,
Fig. 3 die Relativlage der Teile vor dem Bedruckungsvorgang eines ebenen Werkstücks,
Fig. 4 die Relativlage der Teile gemäß Fig. 3 während des Druckvorganges,
Fig. 5 die Relativlage der Teile vor dem Bedruckungsvorgang eines konkaven Werkstücks,
Fig. 6 die Relativlage der Teile gemäß Fig. 5 während des Bedruckungsvorganges und
Fig. 7 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf Stützmaske und Prägestempel.
[0021] Gemäß Fig. 1 soll ein Werkstück 1 mit einem Druckbild 2 bedruck werden. Das Werkstück
1 besitzt zylindrische Gestalt, besteht also beispielsweise aus einer entsprechend
ausgebildeten Kunststofflasche. Das Druckbild 2, welches in strichpunktierter Linienführung
angedeutet ist, entsteht auf der Oberfläche des Werkstückes 1 und ist nur der Deutlichkeit
halber hier in einem gewissen Abstand davon angedeutet. Tatsächlich ist am Ende des
Bedruckungsvorganges das Druckbild 2 auf der Oberfläche 3 des Werkstücks 1 angeordnet.
Man erkennt schon an dieser Stelle, daß der Prägewinkel 4, über den sich das Druckbild
2 an dem Werkstück 1 erstreckt, größer als 180
0 ist.
[0022] Es findet eine Heißprägefolie 5 üblichen Aufbaus Verwendung. In entsprechendem Abstand
von der Heißprägefolie 5 ist eine Stützmaske 6 vorgesehen, die aus elastisch nachgiebigem,
also verbiegbarem Material besteht, welches außerdem noch wärmeisolierend wirkt. Die
Stützmaske 6 weist eine Aussparung 7 oder ein Fenster auf, welches etwas größer ausgebildet
ist als das Druckbild 2.
[0023] Unterhalb der Stützmaske 6 befindet sich der Prägestempel 8, der aus einem Grundkörper
9 aus einem dünnen verbiegbaren Metallblech und einem Stempelkörper 10 aus Silikon
oder einem anderen Kunststoff zusammengesetzt sein kann. Der Stempelkörper 10 weist
auf seiner dem Werkstück 1 zugekehrten Seite eine Stempelfläche 11 auf, in der diejenigen
Stellen, die erhaben ausgebildet sind, die Linienführung bzw. Formgebung des Druckbildes
2 bestimmen.
[0024] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird bei einem Bedruckungsvorgang des Werkstückes
1 zunächst die Stützmaske 7 in der dargestellten Weise um das Werkstück 1 herumgelegt,
wobei die Stützmaske 7 die Heißprägefolie 5, die über entsprechende Rollen geführt
wird, auf die Oberfläche 3 des Werkstückes 1 auf- und anlegt. Damit ist die Heißprägefolie
5 fixiert. Es versteht sich, daß das Werkstück 1 fixiert ist. Wenn es sich um einen
sehr nachgiebigen Hohlkörper in Form einer Flasche handelt, kann dieser zu Stabilisierungszwecken
vor Anlage der Stützmaske auch mit niedrigem Druck aufgeblasen werden. In einem zweiten
Anlegevorgang wird nun der Prägestempel 8 um das Werkstück 1 und die bandagenartig
gehaltene Stützmaske 7 herumgelegt, und zwar so, daß der Stempelkörper 10 durch die
Aussparung 7 der Stützmaske 6 durchtreten kann und sich direkt auf die Oberfläche
der Heißprägefolie 5, und zwar im Bereich des Trägerbandes, aufliegt. Dieser Auf-
oder Anlegvorgang wird zweckmäßig so durchgeführt und gesteuert, daß eine fortlaufende
Anlage resultiert, also zunächst an einer Stelle, vorzugsweise an der untersten Stelle
des Umfangs der Kontakt erfolgt und sich der Prägestempel gleichsam nach beiden Seiten
verformt, bis er genau die Form der Oberfläche des Werkstücks 1 und der Stützmaske
6 angenommen hat. Der Druckvorgang kann mit sehr niedrigem Kontaktdruck durchgeführt
werden, so daß keine Gefahr besteht, daß das nachgiebige Werkstück 1 verdrückt oder
sonstwie beschädigt wird. Während der zeitlich gesteuerten Kontaktzeit wird Wärme
von dem Prägestempel 8 auf die Heißprägefolie 5 und auch auf die Oberfläche 2 des
Werkstückes 1 übertragen, so daß das Druckbild 2 auf die Oberfläche 3 aufschmilzt.
Diese Wärme wird beispielweise induktiv im Prägestempel 8 selbst erzeugt. Die Enden
des Prägestempels 8 sind über Führungselemente 12 und elektrische Leitung 13 in einem
geschlossenen Sekundärstromkreis angeordnet. Der Prägestempel 8 kann vorzugsweise
kontinuierlich erwärmt werden. Die Wärme wird im Prägestempel 8 erzeugt, während die
elektrischen Leitungen 13 und die Führungselemente 12 kalt bleiben. Die im Grundkörper
9 entstehende Wärme wird durch die Wärmeleitung in den Stempelkörper 10 übertragen
und über die Stempelfläche 11 abgegeben. Die Wege hier sind äußerst gering, so daß
ein guter Wirkungsgrad erreichbar ist und die Oberflächentemperatur der Stempelfläche
11 in sehr engen Grenzen geregelt werden kann. Ist die erforderliche Wärme aufgebracht
und die Verweilzei abgelaufen, wird zuerst der Prägestempel 8 von dem Werkstück 1
und der Stützmaske 6 entfernt, wobei die Stützmaske 6 die Heißprägefolie 5 weiterhin
unverrückbar an dem Werkstück 1 festhält. Nach Ablauf der erforderlichen Abkühlzeit
wird auch die Stützmaske 6 wiederum in ihre in Fig. 1 ersichtliche Ruhestellung verschwenkt,
wobei sich die Heißprägefolie 5 bzw. ihr Trägerband von dem Druckbild 2, welches nun
auf der Oberfläche 3 des Werkstückes 1 fixiert ist, löst. Die Heißprägefolie 5 wird
um einen Nutzen weiterbewegt und ein neuer Gegenstand 1 kann dem Druckvorgang unterworfen
werden.
[0025] Aus den Fig. 3 und 4 ist der Bedruckungsvorgang auf der Oberfläche 3 eines ebenen
Werkstückes 1 ersichtlich. Der Prägestempel 8 ist hier genauso aufgebaut, wie bei
dem Ausführungs
- beispiel der Fig. 1 und 2. Es kann sich sogar um den identischen Prägestempel 8 handeln,
so daß auch das glekhe Druckbild 2 auf dem Werkstück 1 entsteht. Es ist auch möglich,
in diesem Falle ohne Einsatz der Stützmaske 6 zu arbeiten, wenn sichergestellt ist,
daß sich nur die Stempelfläche 11 über die Heißprägefolie 5 an der Oberfläche 3 des
Werkstückes 1 anlegt. Dies kann durch gezielte Steuerung des Hubvorganges des Prägestempels
9 entsprechend dem Pfeil 14 erfolgen. Man erkennt aus Fig. 4, daß die Stützmaske 6
auch mit unterschiedlicher Wandstärke ausgebildet sein kann, um den Abrollvorgang
des Prägestempels 8 zu beeinflussen. Dieser Abrollvorgang beginnt auch hier in der
Mitte der Stempelfläche 11 und setzt sich nach beiden Seiten fort, wobei letztendlich
der Grundkörper 9 an der Stützmaske 6 zur Anlage kommt und gehalten wird.
[0026] Die Fig. 5 und 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel zum Bedrucken eines Werkstückes 1
mit einer konkaven Oberfläche 3, auf der das Druckbild 2 aufgebracht werden soll.
Man sieht hier, daß die Stützmaske 6 (Fig. 6) auf Druck beanspruchbar sein muß, weil
sie die Heißprägefolie 5 auf die konkave Oberfläche 3 des Werkstückes 1 aufdrückt.
Gleiches gilt für den Prägestempel 8. Ansonsten ist aber Aufbau und Wirkungsweise
ähnlich bzw. identisch.
[0027] Man erkennt an allen Ausführungsbeispielen, daß ein und derselbe Prägestempel 8 zum
Bedrucken derverschiedenst geformten Oberflächen 3 der Werkstücke 1 einsetzbar ist.
Auch eine Druckstandsänderung, wenn also das Druckbild 2 höher oder niedriger an einer
Flasche angebracht werden soll, ist ohne weiteres möglich. Es muß hierzu weder ein
neuer Prägestempel 8 noch eine neue Stützmaske 6 angefertigt werden. Es wird vielmehr
einfach die Relativlage zum Werkstück 1 geändert bzw. eingestellt.
[0028] Figur 7 zeigt eine Draufsicht auf die Stützmaske 6 im linken Teil, während im rechten
Teil der Darstellung der darunter befindliche Prägestempel 8 erkennbar ist. Die Stützmaske
6 kann beispielsweise aus Asbest bestehen oder damit beschichtet sein. Der Grundkörper
9 des Prägestempels 8 kann mit Einschnitten 15 ausgestattet sein, die so außerhalb
des Stempelkörpers 10 angeordnet sind, daß der Prägestempel 8 im Randbereich in drei
Teile unterteilt wird. Die damit abgeteilten Zungen 16 dienen der Beeinflussung des
Abform- bzw. Anlegvorganges des Prägestempels 8 an der Oberfläche 3 des Werkstückes
und werden nicht um das Werkstück 1 herumgelegt. Lediglich der Mittelteil 17 wird
somti von den Führungselementen 12 erfaßt und um das Werkstück 1 herumgelegt. Damit
bekommt gezielt die Stempelfläche 11 in ihrer Mitte bzw. entsprechend der Symmetrieachse
zunächst Kontakt mit dem Werkstück 1 bzw. der Heißprägefolie 5, während sich die übrigen
Bereiche in symmetrischer Anordnung anlegen. Diese besondere Formgebung des Prägestempels
8 ist somit wichtig für diesen Anlage- bzw. Abformvorgang des Prägestempels 8 an dem
Werkstück 1, und zwar hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs.
B e z u g s z e i c h e n l i s t e :
[0029]
1 = Werkstück
2 = Druckbild
3 = Oberfläche
4 = Prägewinkel
5 = Heißprägefolie
6 = Stützmaske
7 = Aussparung
8 = Prägestempel
9 = Grundkörper
10 = Stempelkörper
11 = Stempelfläche
12 = Führungselement
13 = elektrische Leitung
14 = Pfeil
15 = Einschnitt
16 = Zunge
17 = Mittelteil
1. Verfahren zum trockenen Bedrucken eines Werkstückes, insbesondere eines nachgiebigen
Hohlkörpers, vorzugsweise aus Kunststoff oder mit einer auf seiner Oberfläche angeordneten
Kunststoffschicht, aber auch aus Metall, Glas, Keramik o. dgl., unter Verwendung einer
Heißprägefolie und eines Prägestempels und unter Anwendung von Wärme, Durck und Zeit,
bei dem das Werkstück und der Prägestempel relativ aufeinander zubewegt, unter Zwischenklemmung
der Heißprägefolie in Kontakt gehalten, dabei Wärme übertragen und wieder wegbewegt
werden, wobei die Heißprägefolie entsprechend dem Prägestempel auf das Werkstück aufgeklebt
und nach einer Abkühlzeit mit Ausnahme des Druckbildes von dem Werkstück abgelöst
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Prägestempel (8) durch fortlaufendes Anlegen
über die gesamte Stempelfläche (11) mit dem Werkstück (1) in Kontakt gebracht wird
und der Prägestempel (8) dabei zumindest im Bereich der Stempelfläche (11) in eine
der Gestalt des Werkstückes (1) entsprechende Form gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Heißprägefolie
(5) unter Verwendung einer Stützmaske (6) an die zu bedruckende Oberfläche (3) des
Werkstückes (1) angelegt und dabei fixiert wird, daß der Stempelkörper (10) mit Stempelfläche
(11) des Prägestempels (8) durch eine Aussparung (7) in der Stützmaske (6) an die
bereits fixierte Heißprägefolie (5) angelegt wird, und daß nach der Übertragung von
Wärme vom Prägestempel (8) auf die Heißprägefolie (5) und die Oberfläche (3) des Werkstückes
(1) zunächst der Prägestempel (8) und nach einer Abkühlzeit die Stützmaske (6) von
dem Werkstück (1) abgehoben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Bedrucken von
nachgiebigen Hohlkörpern das Werkstück (1) nur mit einem für seine Stabilisierung
erforderlichen Druck formlos aufgeblasen wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, mit einer Aufnahmestation
für das Werkstück, einer taktweise arbeitenden Vorschubeinrichtung für die Heißprägefolie,
mit einem zur Aufnahmestation relativ bewegbaren Prägestempel mit einer Heizvorrichtung
für den Prägestempel, dadurch gekennzeichnet, daß der Prägestempel (8) aus elastisch
verformbarem Material besteht und so dünnwandig ausgebildet ist, daß er beim Anlegen
an das zu bedruckende Werkstück (1) sich elastisch verformend an dessen Oberfläche
(3) anlegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß. zwischen dem Prägestempel
(8) und der Heißprägefolie (5) eine diese fixierende Stützmaske (6) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützmaske (6) aus
biegsamem, auf Zug oder Druck belastbarem Material besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Prägestempel (8) aus
einem die Stempelfläche (11) tragenden Stempelkörper (10) aus elastisch nachgiebigem
und temperaturbeständigem Material, insbesondere Silikon, und einem Grundkörper (9)
aus elastisch biegsamem Metallblech besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Prägestempel
(8) mit seinem Grundkörper (9) aus Metallblech in einem geschlossenen, induktiv erwärmten
Stromkreis eingeschaltet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die Stützmaske
(6) eine von der Antriebsvorrichtung für den Prägestempel (8) getrennte Antriebsvorrichtung
vorgesehen ist.