[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Innenauskleidung für zylindrische Kugelmühlen.
Solche zylindrische Kugelmühlen werden Kugelrohrmühlen genannt. Die Innenauskleidungen
solcher Kugelrohrmühlen bestehen üblicherweise aus Panzerplatten. Wenn die Innenauskleidung
glatt ausgebildet ist, besteht zwischen den Kugeln und der Innenauskleidung nur eine
Punktberührung. Die Mahlwirkung zwischen den Kugeln und der Innenauskleidung ist daher
sehr gering und die Mahlwirkung zwischen den Kugeln im Kugelhaufen ist gleichfalls
gering, weil infolge der glatten Innenauskleidung die Kugeln nur geringfügig umgewälzt
werden. Da die Kugeln unmittelbar mit der Innenauskleidung in Berührung stehen, ergibt
sich eine beträchtliche Lärmentwicklung. Es ist bekannt, die Innenauskleidung mit
ungefähr in Umfangsrichtung verlaufenden Rillen auszubilden, deren Querschnittsprofil
einen Krümmungsradius aufweist, der bei den bekannten Kugelmühlen ungefähr dem Krümmungsradius
der größten Kugel entspricht, wobei zwischen diesen Rillen Stege bestehen. In diesen
Rillen wird ein Ausweichen des Mahlgutes quer zu den Rillen weitgehend verhindert.
Das Mahlgut bleibt somit als Zwischenlage zwischen der Innenauskleidung und den Kugeln
in den Rillen. Es ergibt sich eine Linienberührung zwischen Kugeln und Rillen bzw.
Mahlgut. Es wird dadurch die Mahlung zwischen Kugeln und Innenauskleidung wesentlich
verbessert und infolge des zwischen der Innenauskleidung und den Kugeln befindlichen
Mahlgutes ergibt sich eine beträchtliche Lärmverminderung. Durch das in der Kugelmühle
befindliche Mahlgut erfolgt eine Bremsung der Kugeln und bei der Rotation werden daher
die Kugeln, geringfügig mitgenommen, so daß eine geringfügige Umschichtung im Kugelhaufen
erfolgt, welche aber nicht für einen Mahleffekt im Kugelhaufen ausreicht. Ein Mahleffekt
ergibt sich daher in der Hauptsache nur zwischen den Kugeln und den Rillen der Innenauskleidung.
Solche Ausbildungen werden als Rillenpanzerung bezeichnet. Es ist weiters bekannt,
die Innenauskleidung glatt und ohne Rillen aber mit quer zur Umfangsrichtung angeordneten
Erhebungen und Vertiefungen auszubilden, welche als Hubelemente bezeichnet werden,
weil sie die Kugeln anheben. Durch diese Hubelemente werden die Kugeln in Drehrichtung
der Kugelmühle wirksam mitgenommen. Es erfolgt daher eine starke Umschichtung der
Kugeln und eine gute Mahlung im Kugelhaufen. Die obersten Kugeln werden abgeworfen
und sollen auf die Kugelschleppe auftreffen. Die auftreffenden Kugeln ergeben eine
Schlagwirkung, wodurch der grobe Anteil des Mahlgutes zertrümmert wird. Die Kugeln
liegen aber bei dieser Ausführungsform der Innenauskleidung mit Punktberührung an
der Innenauskleidung auf. Es ergibt sich daher nur eine geringe oder keine Mahlwirkung
zwischen Kugeln und Innenauskleidung. Die Kugeln sind in unmittelbarer Berührung mit
der nackten Innenauskleidung und es entsteht daher eine starke Lärmentwicklung. In
beiden Fällen, sowohl bei der Ausbildung der Innenauskleidung mit Rillen als auch
bei der Ausbildung der Innenauskleidung mit Hubelementen, ist die Mahlwirkung unbefriedigend.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, die Mahlwirkung zu verbessern. Zur Erfüllung dieser
Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen in der Kombination der für sich bekannten
Merkmale, daß die Innenauskleidung ungefähr in Umfangsrichtung verlaufende Rillen
mit zwischen den Rillen liegenden Stegen aufweist, und daß quer zur Umfangsrichtung
angeordnete Erhebungen und/oder Vertiefungen vorgesehen sind. Die Rillen können hiebei
genau in Umfangsrichtung oder auch ungefähr in Umfangsrichtung nach Schraubenlinien
verlaufen. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung werden die Vorteile einer Innenauskleidung
mit in Umfangsrichtung verlaufenden Rillen mit den Vorteilen einer mit Hubelementen
ausgestatteten Innenauskleidung vereinigt, ohne die Nachteile dieser beiden Ausbildungen
in Kauf nehmen zu müssen. Zwischen den in der äußersten Schicht befindlichen Kugeln
und den Rillen befindet sich eine Schicht des Mahlgutes. Es wird dadurch eine Feinmahlung
des Mahlgutes erreicht und es wird die Lärmentwicklung beträchtlich vermindert. Durch
die Hubelemente werden die Kugeln mit dem Mahlgut in Drehrichtung der Kugelmühle höher
angehoben. Es erfolgt daher eine stärkere Umschichtung der Kugeln und des Mahlgutes
im Kugelhaufen, so daß die weniger feine Mahlung im Kugelhaufen verbessert wird. Die
jeweils obersten Kugeln werden bei der Drehung auf die Kugelschleppe abgeworfen. Durch
die sich ergebende Schlagwirkung wird der infolge seines geringeren spezifischen Gewichtes
auf dem Kugelhaufen liegende grobe Anteil des Mahlgutes zertrümmert und es wird überdies
die Bewegung der Kugeln im Kugelhaufen durch diese Schlagwirkung vergrößert. Im Kugelhaufen
wird das Mahlgut zwischen den Kugeln gröber gemahlen und zwischen der Innenauskleidung
und den Kugeln wird in den Rillen das Mahlgut fein gemahlen. Im Endergebnis ergibt
sich eine verbesserte Mahlung, eine Schonung der Innenauskleidung und eine Lärmverminderung.
[0003] Vorzugsweise weisen gemäß der Erfindung der Rillengrund und/oder die Stege die Erhebungen
und/oder Vertiefungen auf. Durch die Erhebungen und/oder Vertiefungen am Rillengrund
und/oder auf den Stegen werden die Kugeln in Drehrichtung der Mühle höher angehoben.
Es wird die Umschichtung des Kugelhaufens verbessert und die Schlagwirkung der auf
die Kugelschleppe auffallenden Kugeln zur Mahlung ausgenützt. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung verlaufen der Rillengrund und/oder die Kämme der Stege
in Richtung der Rillen wellenförmig. Die wellenförmige Ausbildung des Rillengrundes
und/oder der Kämme der Stege ermöglicht das höhere Anheben der Kugeln, bietet aber
gleichzeitig den Vorteil, daß die Kugeln in den Rillenprofilen ruhig und ohne störende
Erschütterungen ablaufen und daher eine vollständige Feinmahlung in den Rillen erfolgt.
Vorzugsweise ist die Anordnung so getroffen, daß die Erhebungen und/oder Vertiefungen
bzw. die Wellen am Rillengrund mit den Erhebungen und/oder Vertiefungen auf den Kämmmen
der Stege gleichsinnig verlaufen und auf gleichen Erzeugenden der Innenauskleidung
liegen. Hiebei wird der Vorteil erreicht, daß die Tiefe der Rille trotz der Erhebungen
und Vertiefungen ungefähr gleich bleibt, so daß die Kugeln in den Rillen geführt bleiben.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Rillen über den gesamten
Umfang der Innenauskleidung gleiches Querprofil auf. Es erfolgt somit über die ganze
Länge der Rillen eine gleichmäßige Mahlung des in den Rillen befindlichen Mahlgutes.
Die vom Mahlgut gebildete Zwischenschicht zwischen Kugeln und Rillen wird nicht zerrissen.
Die durch das Mahlgut gebildete lärmdämmende Schicht wird aufrecht erhalten und durch
die Wellenform des Rillengrundes und der Kämme der Stege wird die Mitnahme der Kugeln
bei der Rotation gewährleistet. Die auf die Kugelschleppe auffallenden Kugeln ergeben
naturgemäß eine gewisse Lärmentwicklung, jedoch wird auch diese Lärmentwicklung durch
die in den Rillen befindliche Schicht des Mahlgutes beträchtlich vermindert.
[0004] Üblicherweise ist die Innenauskleidung aus einzelnen Platten, sogenannten Panzerplatten,
zusammengesetzt. Die in Umfangsrichtung aneinander anschließenden Platten ergeben
eine Art von Gewölbewirkung, durch welche diese Platten in ihrer Lage gehalten werden.
Bei einer solchen Ausbildung der Innenauskleidung sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die Platten im Bereich der Erhebungen bzw. Wellenberge unterteilt. Die
Platten weisen naturgemäß im Bereich der Wellenberge eine größere Stärke auf als im
Bereich der Wellentäler. Dadurch, daß die Unterteilung der Platten im Bereich der
Wellenberge erfolgt, ist durch die größere Stärke der Platten die Gewölbewirkung verbessert.
Dies hat insbesondere bei einer schraubenlosen Ausbildung der Innenauskleidung Vorteile,
da bei einer solchen schraubenlosen Ausbildung die Befestigung der Platten an der
Wandung der Rohrmühle durch die Gewölbewirkung allein erfolgt.
[0005] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles schematisch
erläutert.
[0006] Die Zeichnung zeigt eine Panzerplatte zur Herstellung der Innenauskleidung einer
Rohrmühle, wobei Fig. 1 einen Schnitt nach Linie I-I der Fig. 2, Fig. 2 eine Draufsicht
in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III
der Fig. 2 darstellt. Fig. 4 und 5 zeigen eine Rohrmühle mit der Innenauskleidung,
wobei Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 5 und Fig. 5 einen Längsschnitt
nach Linie V-V der Fig. 4 darstellt.
[0007] Die Außenseite 1 der Panzerplatten 2 ist zylindrisch mit einem Radius ausgebildet,
welcher dem inneren Krümmungsradius des Gehäuses der Kugelrohrmühle entspricht. An
der Innenseite 3 weist die Panzerplatte 2 Rillen 4 auf, deren Grund 5 in Umfangsrichtung
gewellt ist. Im Bereich der Wellenberge 6 weist die Platte 2 eine größere Stärke auf
als im Bereich der Wellentäler 7. Die Kämme 8 der zwischen den Rillen 4 bestehenden
Stege 9 sind gleichfalls gewellt und verlaufen im Querschnitt nach Fig. 1 äquidistant
zum Rillengrund 5. Das Querprofil 10 der Rillen 4 ist über den gesamten Umfang der
Innenauskleidung bzw. über die gesamte Länge der Rille 4 gleich. An den Seitenrändern
11 weist der Steg 9' nur die halbe Breite auf, da ja diese Seitenränder an die benachbarte
Panzerplatte 2 anschließen. Die die Panzerplatte 2 in Umfangsrichtung begrenzenden
Stirnflächen 12 sind geneigt und verlaufen radial zur Achse der Kugelrohrmühle. Bei
der Aneinanderfügung dieser Panzerplatten 2 ergibt sich somit eine Gewölbewirkung,
welche dadurch besonders ausgeprägt ist, daß die Stirnflächen 12 im Bereich der Wellenberge
6 angeordnet sind.
[0008] 13 ist eine Bohrung für die Verschraubung der Panzerplatten 2 mit der Wandung der
Kugelrohrmühle. In Anbetracht der großen Stärke der Panzerplatten 2 im Bereich der
Wellenberge 6 kann diese Bohrung 13 aber entfallen, wobei die Festlegung der Panzerplatten
2 im Gehäuse der Kugelrohrmühle durch die Gewölbewirkung allein erfolgt.
[0009] Fig. 4 und 5 zeigen die Rohrmühle bzw. Kugelmühle im Querschnitt und Längsschnitt.
Im trommelförmigen Gehäuse 14, welches zu einer Rotationsbewegung im Sinne des Pfeiles
15 angetrieben ist, befindet sich die Innenauskleidung 16 die aus den in Fig. 1 bis
3 dargestellten Panzerplatten 2 zusammengesetzt ist. Diese Panzerplatten 2 bedecken
die gesamte Innenwandung des trommelförmigen Gehäuses 14. Die Rillen 4 erstrecken
sich über den gesamten inneren Umfang und durch die Wellenberge 6 und Wellentäler
7 werden die Hubelemente gebildet, welche die Mitnahme des Kugelhaufens 17 in der
Drehrichtung 15 bewirken. Die Oberfläche, nach welcher sich bei der Drehung der Kugelhaufen
17 einstellt, ist durch eine strichlierte Linie 18 angedeutet. Der Kugelhaufen wird
ungefähr bis zu einer Höhe 19 angehoben. Aus dieser Höhe 19 fallen die Kugeln ab und
fallen auf die mit 20 angedeutete Kugelschleppe auf.
1. Innenauskleidung (16) für zylindrische Kugelmühlen, gekennzeichnet durch die Kombination
der für sich bekannten Merkmale, daß sie ungefähr in Umfangsrichtung verlaufende Rillen
(4) mit zwischen den Rillen (4) liegenden Stegen (9) aufweist und daß quer zur Umfangsrichtung
angeordnete Erhebungen (6) und/oder Vertiefungen (7) vorgesehen sind.
2. Innenauskleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, / daß der Grund (5) der Rillen (4) und/oder die Stege (9) die Erhebungen (6) und/oder
Vertiefungen (7) aufweisen.
3. Innenauskleidung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grund
(5) der Rillen (4) und/oder die Kämme (8) der Stege (9) in Richtung der Rillen (4)
wellenförmig verlaufen.
4. Innenauskleidung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen
und/oder Vertiefungen bzw. die Wellen am Grund (5) der Rillen (4) mit den Erhebungen
und/oder Vertiefungen auf den Kämmen (8) der Stege (9) gleichsinnig verlaufen und
auf gleichen Erzeugenden der Innenauskleidung (16) liegen.
5. Innenauskleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rillen (4) über den gesamten Umfang der Innenauskleidung (16) gleiches Querprofil
(10) aufweisen.
6. Innenauskleidung, die aus einzelnen Platten zusammengesetzt ist, nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2) im Bereich der Erhebungen
bzw. Wellenberge (6) unterteilt sind.