[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines Lanzenkopfes einer in
ein metallurgisches Gefäßeinbringbaren Lanze, insbesondere einer eine Meß- und/oder
Probenahmesonde tragenden Lanze, mit einem mit dem Lanzenkopf während des Reinigungsvorganges
in Kontakt stehenden und den Lanzenkopf umgebenden Reinigungskopf, wobei der Reinigungskopf
und die Lanze in Richtung der Achse der Lanze relativbeweglich sind.
[0002] Aus der DE-C - 23 64 911 ist eine Vorrichtung dieser Art zum Reinigen eines Endes
einer Blaslanze bekannt, wobei die Blaslanze von einem den Reinigungskopf bildenden,
starr angeordneten Hohlkörper umgeben ist, in dem an der Oberfläche der Blaslanze
anliegende und die Reinigung derselben durchführende Finger befestigt sind. Durch
Heben der Lanze nach dem Blasvorgang wird die zylindrische Oberfläche der Blaslanze
an den Fingern entlang geschliffen und dabei gereinigt.
[0003] Eine Vorrichtung dieser Art weist den Nachteil auf, daß der starr angeordnete Reinigungskopf
denEmissionen und der Wärmestrahlung aus dem metallurgischen Gefäß ausgesetzt ist.
Weiters ist diese bekannte Vorrichtung nur zum Reinigen von Zylinderflächen an der
Lanze geeignet, wogegen die vordere Stirnfläche der Blaslanze nicht gereinigt werden
kann.
[0004] Aus der DE-A - 26 52 142 ist eine Vorrichtung zum Entschlacken einer Blaslanze bekannt,
bei der ein Schlagwerkzeug, welches seitlich in geringer Distanz neben der Blaslanze
angeordnet ist, zur Blaslanze verschoben werden kann, wodurch das Werkzeug mit der
zylindrischen Lanzenoberfläche in Kontakt gelangt und an ihr anhaftende Bären abschlägt.
Eine sorgfältige Reinigung und Wiederherstellung der genauen ursprünglichen Lanzenoberfläche
ist mit dieser bekannten Vorrichtung ebenso wenig möglich wie die Reinigung der Stirnfläche
der Blaslanze.
[0005] Ein besonderes Problem ergibt sich bei Meß- und/oder Probenahmesonden tragenden Lanzen,
deren Lanzenkopf während des Probenehmens bzw. Meßvorganges in eine Schlackenschicht
eintaucht. Solche Lanzen, wie sie beispielsweise zur Erfassung von Temperatur- und
Kohlenstoffwerten in Stahlschmelzen verwendet werden, arbeiten mit nur einmal verwendbaren
Sonden, welche auf einen aus der Stirnseite der Lanze herausragenden Kontaktstab
aufgeschoben und nach durchgeführter
Messung, also nach dem Eintauchen in die Stahlschmelze, wieder von dem Kontaktstab
abgezogen werden. Dabei ist es unvermeidbar, daß sich Ansätze aus Schlacke und Metall
an der Außen- und Stirnseite der Lanze bilden. Es kann unter Umständen - z.B. bei
schlecht sitzenden Sonden - Schlacke bzw. Metall zwischen die Stirnfläche der Lanze
und der an dieser Stirnfläche anliegenden Stirnfläche der Sonde eindringen. Solche
Ansätze können, wenn sie nicht entfernt werden, bei Aufschieben einer neuen Sonde
einen exakten Kontakt der Meßleitungen zwischen der Sonde und dem Kontaktstab verhindern,
wodurch es zu Fehlmessungen kommen kann.
[0006] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit
der es möglich ist, den Lanzenkopf an seiner dem Schmelzenbad im metallurgischen Gefäß
zugewandten Seite sorgfältig zu reinigen. Insbesondere soll es möglich sein, Probenahmesonden
tragende Lanzen an ihrer Stirnseite so sauber zu halten, daß ein Eindringen von Schlacke
während des Meßvorganges, bei dem der Lanzenkopf zumindest in die das Bad bedeckende
Schlackenschicht eingetaucht wird, zwischen die Meß- und/oder Probenahmesonde und
der Stirnseite der Lanze vermieden wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Reinigungskopf und die
Lanze mittels einer Stelleinrichtung in zueinander fluchtende Position bringbar sind
und daß der Reinigungskopf mittels einer Oszilliereinrichtung in eine um die Achse
der Lanze oszillierende Drehbewegung versetzbar ist.
[0008] Infolge der oszillierenden Drehbewegung ist eine Entfernung sämtlicher Ansätze, wie
Schlacken-und Metallspritzer, am Lanzenkopf und eine genaue Wiederherstellung der
ursprünglichen Kontur des Lanzenkopfes möglich. Dadurch, daß der Reinigungskopf mittels
einer Stelleinrichtung von einer Lage seitlich neben dem metallurgischen Gefäß in
mit der Achse der Lanze fluchtende Stellung bringbar ist (dies kann durch Verschwenken
oder Verschieben der Lanze mittels der Stelleinrichtung oder durch Verschwenken oder
Verschieben des Reinigungskopfes mittels der Stelleinrichtung geschehen), ist der
Reinigungskopf selbst den Emissionen aus dem metallurgischen Gefäß nicht ausgesetzt,
so daß sich am Reinigungskopf selbst keine Ansätze bilden können und ein exaktes Arbeiten
des Reinigungskopfes jederzeit sichergestellt ist.
[0009] Um den Reinigungskopf ohne größere Vertikalbewegungen in Richtung der Achse der Lanze
zum Lanzenkopf zu bringen - also bei Verwendung eines Kontaktstabes nicht über die
gesamte Länge des Kontaktstabes schieben zu müssen -, ist gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Reinigungskopf in Richtung der Achse der Lanze zumindest zweigeteilt
ausgebildet, wobei die Teile des Reinigungskopfes mittels einer Spreizeinrichtung
aus einer Spreizposition neben dem Lanzenkopf in eine den Lanzenkopf geschlossen umgebende
Arbeitsposition und umgekehrt verschwenkbar sind.
[0010] Die Relativbewegung in Richtung der Achse der Lanze zwischen der Lanze und dem Reinigungskopf
wird vorteilhaft dadurch bewerkstelligt, daß der Reinigungskopf mittels einer Hub-
und Senkeinrichtung in Richtung der Achse der Lanze heb- und senkbar ist. Durch diese
Maßnahme ist es möglich, die Lanze selbst während des Reinigungsprozesses in Ruhestellung
zu belassen, und es genügt, den wesentlich leichteren Reinigungskopf zu heben bzw.
zu senken.
[0011] Zweckmäßig ist der Reinigungskopf an einer vertikalen Führung gelagert, die an einem
in horizontaler Richtung von und zur Achse der Lanze verstellbaren Träger angeordnet
ist.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Reinigungskopf ein zweigeteiltes
Gehäuse auf, in dem ein ebenfalls zweigeteilter Fräskopf drehbar gelagert ist, wobei
jeder der beiden Teile des Gehäuses mittels je eines an ihm befestigten Armes an einem
an den vertikalen Führungen verschiebbar gelagerten Support angelenkt sind.
[0013] Zur einfachen Durchführung der oszillierenden Drehbewegung sind zweckmäßig die beiden
Teile des Fräskopfes mittels Gelenkstangen an einem am Support mittig angelenkten
Doppelarm angelenkt, an dem exzentrisch die Oszilliereinrichtung angelenkt ist.
[0014] Zur Bewegung der Teile des Reinigungskopfes aus der Spreizposition in die Arbeitsposition
ist vorteilhaft jeder Arm über jeweils eine Gelenklasche an jeweils einem Ende eines
horizontal von und zum Reinigungskopf verschiebbaren Querträgas angelenkt, welcher
Querträger mittels der am Träger gegengelagerten Spreizeinrichtung verschiebbar ist,
wobei zweckmäßig die Achsen der am Support angelenkten Arme der Teile des Gehäuses
bei nicht oszillierendem Fräskopf mit den Achsen der am Doppelarm angelenkten Gelenkstangen
fluchten.
[0015] Zum leichteren Ausrichten des Reinigungskopfes in zur Achse der Lanze fluchtende
Stellung sind zweckmäßig die Teile des Gehäuses an den Teilfugen mit beim Schließen
in Arbeitsposition ineinandergreifenden Zentrierfortsätzen versehen.
[0016] Vorzugsweise schließen die Zähne des Fräskopfes miteinander einen Winkel ein, der
kleiner ist als der Maximalwinkel der Drehoszillationsbewegung. Durch entsprechende
Wahl der Zähnezahl ist es möglich, die Drehoszillationsbewegung, d.h. den Verdrehwinkel
des Reinigungskopfes, gering zu halten.
[0017] Vorteilhaft ist das Profil der Zähne des Fräskopfes dem Profil des Lanzenkopfes angepaßt,
wodurch man mit einem einmaligen Reinigungsvorgang den gesamten bezüglich Ablagerungen
kritischen Teil des Lanzenkopfes reinigen kann.
[0018] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert, wobei Fig. 1 eine Draufsicht auf die Vorrichtung in schematischer Darstellung
und Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeigen. Fig. 3 ist eine Grundrißdarstellung der Vorrichtung.
[0019] Mit 1 ist eine Meßlanze (auch Sub-Lanze genannt) bezeichnet, die oberhalb der Mündung
2 eines Stahlwerkskonverters 3 imabstiid 4 neben einer Blaslanze 5 in Stellung gebracht
ist. Am Lanzenkopf 6 der Meßlanze 1 ist ein Kontaktstab 7 für eine Meßsonde, der sich
in Richtung der Achse 8 der Lanze 1 erstreckt, vorgesehen. Die Lanze kann mittels
eines nicht dargestellten Antriebes gehoben und gesenkt werden. Während des Meßvorganges
taucht die Lanze 1 mit der auf dem Kontaktstab 7 aufgeschobenen Meßsonde in die im
Stahlwerkskonverter 3 befindliche Schmelze, u.zw. durch die auf der Schmelze schwimmende
Schlacke hindurch, wobei der Lanzenkopf 6 oftmals in die Schlacke eingetaucht wird.
[0020] Der Lanzenkopf 6 weist an seiner Stirnseite 9 eine ringförmige Ausnehmung 10 auf,
in die das obere Ende der Meßsonde einfügbar ist, so daß das Eindringen von Schlacke
bzw. Schmelze zwischen die Meßsonde und den Kontaktstab 7 in der Regel verhindert
werden kann. Diese Ausnehmung 10 und die an die Ausnehmung anschließende kegelige
Stirnseite 9 des Lanzenkopfes müssen von Schlackenansätzen bzw. Metallansätzen sauber
gehalten werden, um nach durchgeführter Messung, d.h. nach Abziehen einer Meßsonde
vom Kontaktstab 7, eine neue Meßsonde einwandfrei aufnehmen zu können, wobei der Kontakt
zwischen den am unteren Ende des Kontaktstabes befindlichen Kontaktstellen 11 und
den korrespondierenden Kontaktstellen der Meßsonde sichergestellt ist.
[0021] Zu diesem Zweck ist eine Vorrichtung 12 zum Reinigen des Lanzenkopfes 6 vorgesehen,
die mit einem Reinigungskopf 13, an dessen Oberseite ein Fräskopf 14 angeordnet ist,
versehen ist. Der Reinigungskopf 13 wird von zwei Teilen 13', 13", die einander zu
einem Hohlzylinder ergänzen, gebildet. Die Teilfugen 15 verlaufen vertikal, d.h. durch
die Achse 16 des Reinigungskopfes 13. Der Reinigungskopf 13 weist ein ebenfalls geteilt
ausgebildetes Gehäuse 17 auf, in dem der ebenfalls geteilt ausgebildete Fräskopf 14
mittels Rollen 18 in horizontaler und vertikaler Richtung drehbar abgestützt ist.
Jeder Teil 17', 17" des Gehäuses 17 ist mit jeweils einem auskragenden Arm 19 versehen,
der mittels einer sich vertikal erstreckenden Achse 20 an einem Support 21 schwenkbeweglich
befestigt ist, wodurch die Teile 17', 17" des Gehäuses 17 und die in ihnen gelagerten
Teile 14', 14" des Fräskopfes 14 zangenartig bewegbar sind, u.zw. aus einer in Fig.
3 mit strichpunktierten Linien dargestellten Spreizposition A in eine geschlossene
Arbeitsposition B, die in Fig. 3 mit vollen Linien dargestellt ist.
[0022] Der Support 21 ist mittels zweier Vertikalführungen 22 an einem Träger 23 in Richtung
der Achse 16 des Reinigungskopfes 13 heb- und senkbar gelagert. Zum Heben und Senken
dient ein an dem Träger angelenkter Druckmittelzylinder 24, dessen Kolbenstange 25
an einem Kipphebel 26, der am Träger 23 mittels einer Schwenkachse 27 gelenkig befestigt
ist, angelenkt ist. An dem Kipphebel 26 ist eine Lasche 28 angelenkt, deren anderes
Ende am Support 21 gelenkig befestigt ist, so daß eine Schwenkbewegung des Kipphebels
26 um seine Schwenkachse 27 ein Heben und Senken des Supportes 21 bewirkt.
[0023] Zum Schließen in die Arbeitsposition B und Öffnen in die Spreizposition A des Reinigungskopfes
dient ein am Support 21 befestigter Druckmittelzylinder 29, dessen Kolbenstange<-
30 etwa mittig an einem Querträger 31 angreift, welcher Querträger 31 mit jeweils
einem Ende 32, 33 über eine Gelenklasche 34 mit jeweils einem von den Teilen 17',
17" des Gehäuses 17 auskragenden Arm 19 gelenkig verbunden ist. Durch Verschieben
des Querträgers 31 in Richtung des Pfeiles 35 in die in Fig. 3 dargestellte strichpunktierte
Lage werden die Arme 19 um ihre Achsen 20 verschwenkt und die Teile 13', 13" des Reinigungskopfes
13 voneinander in die Spreizposition A bewegt.
[0024] Zur Durchführung einer oszillierenden Drehbewegung des Fräskopfes 14 ist an jedem
Teil 14', 14" des Fräskopfes 14 eine horizontal gerichtete halbkreisringförmige Platte
36 vorgesehen, die beide innerhalb des Gehäuses 17 des Reinigungskopfes 13 liegen.
An jeder dieser Platten 36 ist eine Gelenkstange 37 mit einem Ende angelenkt. Die
gegenüberliegenden Enden der beiden Gelenkstangen 37 sind mittels eines Doppelarmes
38 miteinander gelenkig verbunden, der mittig an einer am Support 21 befestigten Schwenkachse
39 schwenkbar gelagert ist. An einem der Arme des Doppelarmes 38 greift exzentrisch,
d.h. im Abstand 40 von der Schwenkachse 39, die Kolbenstange 41 eines Druckmittelzylinders
42 an, der am Support 21 gegengelagert ist.
[0025] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, fluchten bei nicht oszillierendem Fräskopf 14, d.h.
bei in Mittelstellung befindlichen Doppelarm 38, die Achsen 43, mit denen die Gelenkstangen
37 am Doppelarm 38 befestigt sind, mit den Achsen 20, mit denen die Arme 19 am Support
21 angelenkt sind. Durch diese Maßnahme vollführen die Fräskopfteile 14', 14" beim
Spreizen bzw. Schließen des Reinigungskopfes 13 keine Drehbewegung. Zur Führung des
Querträgers 31 bei Verschieben desselben zum Zweck des Spreizens bzw. Schließens des
Reinigungskopfes 13 dienen am Querträger 31 drehbar gelagerte Führungsrollen 44, die
an einem Führungslineal 45, welches am Support 21 befestigt ist, geführt sind.
[0026] Um den Kontaktstab 7 mit den Teilen 13', 13" des Reinigungskopfes 13 beim Verschwenken
aus der Spreizposition A in die Arbeitsposition B mit Sicherheit zentrisch zu erfassen,
sind beide Teile 17', 17" des Gehäuses 17 mit über die Teilfugen 15 vorragenden Zentrierfortsätzen
46 versehen. Zur sicheren Führung des Reinigungskopfes 13 in Richtung der Achse 8
der Lanze 1 sind im Gehäuse 17 ebenfalls geteilt ausgebildete Zylinderführungsflächen
47 vorgesehen, die jeweils von eirer.halben kreisringförmigen Platte 48 gebildet sind,
an der vorteilhaft die Zentrierfortsätze 46 vorgesehen sind. Zur weiteren Zentrierung
des Kontaktstabes 7 sind in den Platten 36 radial angeordnete Stellschrauben 49 vorgesehen,
deren Enden 50 am Kontaktstab 7 anliegen.
[0027] Die Zähne 51 des Fräskopfes 14 weisen ein dem Lanzenkopf 6 angepaßtes Profil auf.
Sie schließen im Grundriß gesehen miteinander einen Winkel 52 ein, der kleiner ist
als der Maximalwinkel der Drehoszillationsbewegung. Ein am Fräskopf montierter Deckel
53 (er ist ebenfalls geteilt ausgebildet) dient zum Schutz der Rollen 18.
[0028] Der den Support 21 tragende Träger 23 ist mittels einer Stelleinrichtung 54 aus einer
Ruheposition C (Fig. l) seitlich neben dem Konverter 3 in die in den Fig. 2 und 3
dargestellte Position D in Richtung des Doppelpfeiles 55 verschieb- bzw. verschwenkbar,
in der die Achse 16 des in Arbeitsposition B gebrachten Reinigungskopfes 13 mit der
Achse 8 der Lanze 1 fluchtet.
[0029] Die Funktion der Vorrichtung ist folgende:
Sobald die Meßsonde vom Kontaktstab 7 nach durchgeführter Messung entfernt worden
ist, wird der Träger 23 der Vorrichtung 12 mittels der Stelleinrichtung 54 in die
in den Fig. 2 und 3 dargestellte Position D verschoben bzw. verschwenkt. Dabei befinden
sich die Teile 13', 13" des Reinigungskopfes 13 in Spreizposition A und der Support
21 in der in Fig. 2 mit vollen Linien dargestellten abgesenkten Position. Anschließend
werden die Teile 13', 13" des Reinigungskopfes 13 in Arbeitsposition B geschwenkt,
der Support 21 und damit der Reinigungskopf 13 in die in Fig. 2 mit strichpunktierten
Linien dargestellte Lage gehoben und gleichzeitig der Fräskopf 14 in oszillierende
Drehbewegung versetzt.
[0030] An dem Lanzenkopf 6 haftende Schlacken- bzw. Metallansätze werden dadurch sauber
entfernt, und der Lanzenkopf 6 weist nach Durchführung der Oszillationsbewegung wiederum
sein ursprüngliches Profil auf, so daß die nächste Meßsonde nach Aufschieben auf den
Kontaktstab 7 dicht am Lanzenkopf 6 anliegt und ein Eindringen von Schlacke bzw. Metall
zwischen den Lanzenkopf 6 und die Meßsonde verhindert wird.
[0031] Nach durchgeführter Reinigung wird der Reinigungskopf 13 gesenkt und es werden seine
Teile 13', 13" in Spreizstellung A gebracht. Danach wird der Träger 23 aus dem Bereich
des metallurgischen Gefäßes mit Hilfe der Stelleinrichtung 54 weggeschwenkt bzw. weggefahren.
[0032] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel,
sondern sie kann in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. Sie kann z.B. auch
zum Entfernen von sich am Düsenstern von Blaslanzen ansetzenden Metall- und Schlackenspritzern
verwendet werden, wobei die Zähne des Fräskopfes 14 der Kontur des Düsensterns angepaßt
sind. In diesem Fall wird das Gehäuse 17 an der Blaslanze selbst zentriert; es erstreckt
sich vom Fräskopf 14 nach oben.
[0033] Es ist nicht unbedingt erforderlich, den Träger 23 mittels der Stelleinrichtung 54
zum Zweck des Reinigens des Lanzenkopfes zum Lanzenkopf 6 zu bringen; es ist auch
möglich, die Lanze 1 zum Reinigungskopf zu bringen, was insbesondere im Fall der Anordnung
der Lanze 1 an einem verfahrbaren Lanzenwagen von Vorteil ist.
[0034] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 12 eignet sich zur Reinigung von Lanzenkopfen jeder
Art, z.B. auch für Lanzen, die in Pfannen oder anderen metallurgischen Gefäßen eingesetzt
werden.
[0035] Es ist möglich, anstelle des Fräskopfes 14 der Kontur des Lanzenkopfes angepaßte,
teilbare Bürsten, beispielsweise Drahtbürsten, einzusetzen.
l. Vorrichtung (12) zum Reinigen eines Lanzenkopfes (6) einer in ein metallurgisches
Gefäß (3) einbringbaren Lanze (1), insbesondere einer eine Meß- und/oder Probenahmesonde
tragenden Lanze (1), mit einem mit dem Lanzenkopf (6) während des Reinigungsvorganges
in Kontakt stehenden und den Lanzenkopf (6) umgebenden Reinigungskopf (13), wobei
der Reinigungskopf (13) und die Lanze (1) in Richtung der Achse (8) der Lanze (1)
relativbeweglich sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskopf (13) und die
Lanze (1) mittels einer Stelleinrichtung (54) in zueinander fluchtende Position (D)
bringbar sind, und daß der Reinigungskopf (13) mittels einer Oszilliereinrichtung
(42) in eine um die Achse (8) der Lanze (1) oszillierende Drehbewegung versetzbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskopf (13)
in Richtung der Achse (8) der Lanze (1) zumindest zweigeteilt ausgebildet ist, wobei
die Teile (13', 13") des Reinigungskopfes (13) mittels einer Spreizeinrichtung (29)
aus einer Spreizposition (A) neben dem Lanzenkopf (6) in eine den Lanzenkopf (6) geschlossen
umgebende Arbeitsposition (B) und umgekehrt verschwenkbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskopf
(13) mittels einer Hub- und Senkeinrichtung (24 bis 28) in Richtung der Achse (8)
der Lanze (1) heb- und senkbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskopf (13)
an einer vertikalen Führung (22) gelagert ist, die an einem in horizontaler Richtung
von und zur Achse (8) der Lanze (1) verstellbaren Träger (23) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskopf
(13) ein zweigeteiltes Gehäuse (17) aufweist, in dem ein ebenfalls zweigeteilter Fräskopf
(14) drehbar gelagert ist, wobei jeder der beiden Teile (17', 17") des Gehäuses (17)
mittels je eines an ihm befestigten Armes (19) an einem an den vertikalen Führungen
(22) verschiebbar gelagerten Support (21) angelenkt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (14',
14") des Fräskopfes (14) mittels Gelenkstangen (37) an einem am Support (21) mittig
angelenkten Doppelarm (38) angelenkt sind, an dem exzentrisch die Oszilliereinrichtung
(42) angelenkt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Arm (19)
über jeweils eine Gelenklasche (34) an jeweils einem Ende (32, 33) eines horizontal
von und zum Reinigungskopf (13) verschiebbaren Querträgss (31) angelenkt ist, welcher
Querträger (31) mittels der am Träger (23) gegengelagerten Spreizeinrichtung (29)
verschiebbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (20) der am
Support (21) angelenkten Arme (19) der Teile (17', 17") des Gehäuses (17) bei nicht
oszillierendem Fräskopf (14) mit den Achsen (43) der am Doppelarm (38) angelenkten
Gelenkstangen (37) fluchten.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile
(17', 17") des Gehäuses (17) an den Teilfugen (15) mit beim Schließen in Arbeitsposition
(B) ineinandergreifenden Zentrierfortsätzen (46) versehen sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne
(51) des Fräskopfes (14) miteinander einen Winkel (52) einschließen, der kleiner ist
als der Maximalwinkel der Drehoszillationsbewegung.
ll. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil
der Zähne (51) des Fräskopfes (14) dem Profil des Lanzenkopfes (6) angepaßt ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskopf
(13) mittels der Stelleinrichtung (54) aus einer Ruheposition (C) seitlich neben dem
metallurgischen Gefäß (3) in die mit der Lanze (1) fluchtende Position (D) bringbar
ist.