[0001] Die Erfindung betrifft einen Abgassammelbehälter für eine mittels gasdynamischer
Druckwellenmaschine aufgeladene Brenrkraftmaschine.
[0002] Ein solcher Abgassammelbehälter dient einerseits dazu, die Abgasmassenströme, welche
von den einzelnen Zylindern eines Motors abgegeben werden, zusammenzufassen. Andererseits
schwächt ein Abgasreceiver die vom Motor verursachten pulsationen ab. Diese Abschwächungswirkung
ist von besonderer Bedeutung, wenn ein Motor von einer gasdynamischen Druckwellenmaschine
aufgeladen wird. Zu starke Abgaspulsationen können den Aufladungsprozess in der Druckwellenmaschine
empfindlich beeinträchtigen, weil sie zu Schwankungen der Wellenlaufzeiten führen.
Zur Funktionsweise einer Druckwellenmaschine wird auf die CH-IS 378 595 oder auf die
Druckschrift CH-T 123 143 der Anmelderin verwiesen. Nun stellt jedoch die Wahl des
Volumens eines Abgasre- ceibers in jedem Fall einen Kompromiss dar. Einerseits ist
ein grosses Volumen vorteilhaft, weil die Abschwächung der Pulaationen mit zunehmendem
Volumen stärker wird. Andererseits führt ein grosses Volumen aber zu einem verzögerten
Ansprechen des Laders auf Last- und Drehzahländerungen, weil die Zeit für die Spülung
des Abgassammelbehälters mit grösser werdendem Volumen zunimmt. Besonders schwierig
wird ein solcher Kompromiss bei schwach aufgeladenen Motoren mit kleiner Zylinderzahl.
Bei kleiner Zylinderzahl ist die Glättungswirkung auf die Abgaspulsationen durch das
Zusammenfassen der von den einzelnen Zylindern abgegebenen Teilmassenströme schwach
oder gar nicht vorhanden. Ausserdem ist die Pulsationsfrequenz niedrig und macht ein
entsprechend grosses Receivervolumen für eine wirksame Abschwächung erforderlich.
Hinzu kommt noch, dass die Wirksamkeit des Abgassamelbehälters mit abnehmender Aufladung
schwächer wird. Bei einem schwach aufgeladenen Zweizylinder-Dieselmotor ist man beispielsweise
bei dieser Kompromissfindung vor ein fast unlösbares Problem gestellt.
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0004] Ausgehend von der Erkenntnis, dass die von einem Abgassammelbehälter bewirkte Abschwächung
von Druckpulsationen nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Grösse seines Volumens
steht, sondern mit der Federwirkung des Behälterinhaltes, liegt der Erfindung, wie
sie in den Ansprüchen definiert ist, die Aufgabe zugrunde, die Wirksamkeit eines kleinen
Abgassammelbehälters insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit niedriger Zylinderzahl
und/oder schwachem Aufladegrad zu verbessern.
[0005] Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass durch die Verbesserung der Federwirkung
mittels mechanischen Federmitteln das Sammelbehältervolumen klein gehalten werden
kann.
[0006] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung in ihrer Anwendung
für einen zwei-zylindrigen Motor schematisch dargestellt.
[0007] Es zeigt:
Fig. 1 einen ersten Abgassammelbehälter mit eingebauter Feder,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsvariante.
[0008] Alle für das Verständnis der Erfindung unwesentlichen Elemente wie beispielsweise
der Verbrennungsmotor, die Druckwellenmaschine sowie zugehörige Leitungen sind fortgelassen.
Die Strömungsrichtung der Motorabgase ist mit Pfeilen bezeichnet.
[0009] Gemäss Fig. 1 besteht der Abgassammelbehälter im wesentlichen aus einer inneren Kammer
1, die vom Gas durchströmt ist und einer äusseren Schallabschirmung 2. Sehr vereinfacht
dargestellt sind die Zuströmkanäle 6', 6" von den Zylindern sowie der Abströmkanal
7 zur Druckwellenmaschine. Die mechanischen Federmittel sind hier eine gewellte Federstahlmembran
3', die sich über die ganze aktive Länge des Behälters erstreckt und an dessen Stirnseiten
eingespannt ist. Die Einspannung ist gasdicht. Die Membran 3' verläuft zwischen der
strömungsbegrenzenden Wand 4 der Kammer 1 und der Schallabschirmung 2 und bildet mit
letzterer ein Totvolumen 5. Die Tatsache, dass zwischen der Kammer 1 und der Membran
3' ein weiterer nicht durchströmter Raum besteht, ist im vorliegenden Zusammenhang
erfindungsunwesentlich.
[0010] Die zugrundeliegende Idee ist nun, das Gesamtvolumen des Sammelbehälters möglichst
klein zu halten aufgrund der Massnahme, die Federwirkung des Behälterinhaltes zu vergrössern.
[0011] Wird der aus den Kanälen 6', 6" eintretende Massenstrom mit Q
1 und der in den Kanal 7 austretende Massenstrom mit Q
2 bezeichnet, so lautet die quasi-stationäre Kontinuitätsgleichung

worin V
R das Behältervolumen und f die Gasdichte im Behälter bedeuten.
[0012] Der zweite Term auf der rechten Seite dieser Gleichung wäre auf eine mechanische
Federwirkung des Volumens zurückzuführen. Ist die Eigenfrequenz dieser Feder wesentlich
grösser als die Pulsationsfrequenz, dann ist

worin k eine dimensionslose "Federkonstante ist". Für den beispielsweisen Zwei-Zylinder-Motor
sollte k mindestens dem zwei- bis vier-fachen Wert von V
H/V
R entsprechen, wobei V
H das Hubvolumen des Motors bezeichnet.
[0013] Bei der in Fig. 2 gezeigten Variante, bei welcher die gleichen Elemente dieselben
Bezugszeichen wie in Fig. 1 tragen, werden die strömungsbegrenzenden Wände 4 durch
die federnden Mittel selbst gebildet. Es handelt sich hierbei um Federstahlbleche
3", welche an der Eintrittsseite des Sammelbehälters eingespannt sind. Austrittsseitig
streifen die Blechenden mit geringem Spiel an der stirnseitigen Behälterbegrenzung
vorbei, die hierzu entsprechend gekrümmt ist. Spielbedingte Leckagen, die um das Federblech
herum in das Totvolumen 5 strömen, verursachen aufgrund der relativ hohen Pulsationsfrequenz
nur unwesentliche Störungen.
1. Abgassammelbehälter für eine mittels gasdynamischer Druckwellenmaschine aufgeladene
Brennkraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erhöhung der Federwirkung des
Behältervolumens mechanische Federmittel (3', 3") angeordnet sind, welche das Behälterinnere
in eine durchströmte Kammer (1) und in ein Totvolumen (5) unterteilen.
2. Abgassammelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federmittel
aus einer gewellten Federstahlmembran (3') gebildet sind, die sich im wesentlichen
über die ganze Länge des Abgassammelbehälters erstreckt und an deren Stirnflächen
vorzugsweise gasdicht befestigt ist.
3. Abgassammelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federmittel
aus Federstahlblechen (3") gebildet sind, welche einseitig, vorzugsweise eintrittsseitig,
am Sammelbehälter eingespannt sind und an ihrem anderen Ende an der Behälterbegrenzung
vorbeistreifen.