[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Primärenergiequelle für Wärmepumpen-Heizsysteme.
[0002] Mehr und mehr gewinnt im Rahmen der Alternativenergien die Wärmegewinnung mittels
Wärmepumpen-Heizsystemen, welche durch Abkühlung einer Wärmequelle, wie Aussenluft,
Grundwasser, Flusswasser oder Erdreich kostenlose Umweltwärme nutzen, an Bedeutung.
[0003] Solche Systeme sind bekannt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun die Nutzung einer neuen Primärenergiequelle
für solche bekannten Wärmepumpen-Heizsysteme, welche Aufgabe erfindungsgemäss zunächst
dadurch gelöst wird, dass die, der Wärmeaufnahme dienende Flüssigkeitskollektorenanordnung
des Primärenergiekreises des Wärmepumpen-Heizsystems in einem Bergwerkstollen oder
Höhlenteil angeordnet ist und über einen Vorlauf und einen Rücklauf mit dem Wärmetauscher
der Wärmepumpe in Strömungsverbindung steht.
[0005] zwar ist das Prinzip der Erdwärmetechnologie bekannt, wonach die vom Erdreich gespeicherte
natürliche Wärme durch
Erdsonden dem Boden entzogen und dem Wärmepumpen-Heizsystem zugeführt wird, wobei die
Verwendung von Erdsonden aber relativ aufwendig und teuer ist.
[0006] Durch die erfindungsgemässe Einbringung einer Flüssigkeits- kollektorenanordnung
in einen Bergstollen oder Höhlenteil kann der Aufwand wesentlich herabgesetzt und
zudem der Wirkungsgrad ganz erheblich gesteigert werden, zumal dann, wenn im betreffenden
Stollen statische Verhältnisse geschaffen werden.
[0007] Dies kann beispielsweise dann erreicht werden, wenn die Flüssigkeitskollektorenanordnung
aus mehreren Rohrwindungen besteht, welche in eine durch Schotten geschlossene Stollenkammer
eintauchen. Für einen optimalen Wärmeübergang kann dabei zudem noch die Stollenkammer
Mit Grundwasser gefüllt werden, womit sich eine sehr kostengünstige Nutzung einer
sehr konstanten Stollentemperatur von oft 14 und mehr Grad erzielen lässt.
[0008] Eine weitere, oft anwendbare und sehr vereinfachte Ausführungsvariante lässt sich
zudem dann erreichen, wenn die
Flüssigkeitskollektorenanordnung durch eine durch Schotten geschlossene, mit Grundwasser
gefüllte und mit, ein Strö- mungslabyrinth bildende Zwischenwänden versehene Stollenkammer
gebildet ist.
[0009] Dadurch ist es möglich, das Grundwasser selbst als Wärmeträgerflüssigkeit zu verwenden.
[0010] Muss der Stollen begehbar sein oder bleiben, ist es ferner möglich, dass die Flüssigkeitskollektorenanordnung
aus mehreren Rohrschleifen mit parallelen Längsabschnitten besteht, wobei sich mindestens
die Längsabschnitte entlang der Wandung der Stollenkammer erstrecken und dort unter
Bildung eines vorzugsweise begehbaren Tunnels mit Beton verkleidet sind.
[0011] Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Schnittdarstellung die erfindungsgemässe Primärenergiequelle
für ein Wärmepumpen-Heizsystem;
Fig. 2 in schematischer Schnittdarstellung eine Ausführungsvariante der erfindungsgemässen
Primärenergiequelle; und
Fig. 3 in einem Querschnitt, ausschnittsweise, eine weitere Ausführungsvariante der
erfindungsgemässen Primärenergiequelle.
[0013] Das betreffende Wärmepumpen-Heizsystem üblicher Bauart und von üblichem Verwendungszweck,
beispielsweise zum Beheizen eines Wohnquartiers, ist hier gemäss Fig. 1 lediglich
durch eine schematisch angedeutete Wärmepumpe 10 veranschaulicht mit der der Primärenergiekreis
11 des Wärmepumpen-Heizsystems über einen Wärmetauscher 12 in Wirkungsverbindung steht.
Dieser Wärmetauscher 12 ist dabei über einen sogenannten Vorlauf 13 und über einen
Rücklauf 14 mit einer Flüssigkeitskollektorenanordnung 1 des Primärenergiekreises
11 strömungsverbunden, wobei wenigstens eine Umwälzpumpe 15 beispielsweise im Vorlauf
13 die Wärmeträgerflüssigkeit im Kreis in Umlauf hält.
[0014] Soweit sind Wärmepumpen-Heizsysteme bekannt und bedürfen so keiner näheren Erläuterung.
[0015] Das vorliegende Problem besteht nun darin, Wärmepumpen-Heizsysteme der vorgenannten
Art mit einer neuen Primärenergiequelle zu versehen.
[0016] Dies wird zunächst ganz allgemein erfindungsgemäss so gelöst, dass die der Wärmeaufnahme
dienende Flüssigkeits- kollektorenanordnung 1 in einem Bergwerkstollen oder Höhlenteil
angeordnet wird.
[0017] Die Kollektorenanordnung 1 kann dabei aus mehreren Rohrwindungen bestehen (Fig. 1),
die in einen Grundwassersee oder in eine durch Schotten 16 geschlossene und gegebenenfalls
mit Grundwasser gefüllte Stollenkammer 2 eintauchen.
[0018] Solche Kammern 2 sind in der Regel in stillgelegten Bergwerken oder in nicht begangenen
Höhlen relativ leicht herstellbar, müssen aber gegebenenfalls ausbetoniert werden,
um ein Versickern des gestauten Grundwassers zu verhindern. Das Zuführen der Vorlauf-
bzw. Rücklaufrohrleitung erfolgt dabei vorzugsweise durch vertikale Sondierungsbohrungen
durch die Erddecke hindurch. Die benötigte Leistungsfähigkeit der Umwälzpumpe 15 richtet
sich dann neben der gewünschten Fördermenge nach der Förderhöhe im Vorlauf.
[0019] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Primärenergiequelle ist der Fig.
2 entnehmbar, wonach die Flüssigkeitskollektorenanordnung l' durch eine durch Schotten
16 geschlossene, mit Grundwasser gefüllte Stollenkammer 2 gebildet wird, in welcher
Stollenkammer 2 Zwischenwände 3 das notwendige Strömungslabyrinth bilden.
[0020] Ferner ist es möglich, gemäss Fig. 3 die Flüssigkeits- kollektorenanordnung l" durch
mehrere Rohrschleifen mit parallelen Längsabschnitten 4 zu bilden, wobei sich dann
mindestens die Längsabschnitte 4 entlang der Wandung der Stollenkammer 2 erstrecken
und dort unter Bildung eines vorzugsweise begehbaren Tunnels 5 mit Beton verkleidet
sind.
[0021] Durch diese vorbeschriebenen Massnahmen ist es somit erstmals möglich, die relativ
hohen und konstanten Temperaturen in einem Bergwerkstollen oder in einer Höhle rationell,
kostengünstig und mit hohem Wirkungsgrad als Primärenergiequelle für ein Wärmepumpen-Heizsystem
zu nützen.
[0022] Selbstverständlich kann die erfindungsgemässe Primärenergiequelle in gleicher Weise
zum Kühlen herangezogen werden. Ebenso ist der Anschluss anderer Verbraucher denkbar.Weiter
können die Vorlauf- und Rücklaufrohre auswechselbar in einem fest im Stollen einbaubaren
Mantelrohr eingesetzt sein, wobei ein Wassermantel im Ringspalt zwischen Mantelrohr
und Innenrohr der Wärmeübertragung dient.
1. Primärenergiequelle für Wärmepumpen-Heizsysteme, dadurch gekennzeichnet, dass die,
der Wärmeaufnahme dienende Flüssigkeitskollektorenanordnung (1;1';1") des Primärenergiekreises
(11) des Wärmepumpen-Heizsystems in einem Bergwerkstollen oder Höhlenteil angeordnet
ist und über einen Vorlauf (13) und einen Rücklauf (14) mit dem Wärmetauscher (12)
der Wärmepumpe (10) in Strömungsverbindung steht.
2. Primärenergiequelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitskollektorenanordnung
(1) aus mehreren Rohrwindungen besteht, welche in eine durch Schotten (16) geschlossene
Stollenkammer (2) eintauchen.
3. Primärenergiequelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stollenkammer
(2) mit Grundwasser gefüllt ist.
4. Primärenergiequelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitskollektorenanordnung
(1') durch eine durch Schotten (16) geschlossene, mit Grundwasser gefüllte und mit,
ein Strömungslabyrinth bildende Zwischenwänden (3) versehene Stollenkammer (2) gebildet
ist.
5. Primärenergiequelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitskollektorenanordnung
(1") aus mehreren Rohrschleifen mit parallelen Längsabschnitten (4) besteht, wobei
sich mindestens die Längsabschnitte (4) entlang der Wandung der Stollenkammer (2)
erstrecken und dort unter Bildung eines vorzugsweise begehbaren Tunnels (5) mit Beton
verkleidet sind.