[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Absaugung von Emissionen beim Koksausdrücken
aus Verkokungsofenkammern über eine auf der Koksseite verfahrbare Haube mit Anschluß
an ein stationäres Absaugesystem, wobei die Emissionen sowohl über der Abwurfstelle
des glühenden Kokses als auch über dem bereits mit Koks gefüllten Teil des Löschwagens
abgesaugt werden. Zur Erfindung gehört außerdem eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Aus der DEOS 31 15 217 ist ein gattungsgemäßes Verfahren und eine Vorrichtung zur
koksseitigen Absaugung von Emissionen beim Ausdrücken des Kokskuchens aus Verkokungsofenkammern
bekannt, wobei die Absaugeleistung während des Ausdrückvorganges in Abhängigkeit von
der Stellung des Löschwagens
ge-regelt wird. Dabei wird insbesondere am niedrigen Teil der Haube die Saugung erst
dann eingeieitet, wenn der Löschwagen mit dem glühenden Koks unter diesen Teil der
Haube gefahren worden ist. Mit dieser Art der Regelung der Absauaeleistung ist bereits
eine bessere Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Absaugeleistung gewährleistet.
[0003] Aufgabe der Erfindung.ist es, das Verfahren zur Absaugung von Emissionen beim Koksausdrücken
durch eine weitere Verringerung der erforderlichen Absaugemenge zu -verbessern und
eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorzuschlagen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß am unteren äußeren
Rand der Haube über einen schmalen Ringspalt einstellbare Mengen von Emissionsgasen
abgesaugt werden und diese vor Eintritt in die stationäre Leitung mit den
*oberhalb der Koksschüttung abgezogenen Gasen vereinigt werden.
*ggf. zusätzlich
*
[0005] Es wird also rund um die Koksschüttuna am äußeren unteren Rand der Haube ein verstärkter
Unterdruck erzeugt und in einem schmalen Schleier rundherum abgesaugt, während im
Innern oberhalb der Koksschüttung die Emissionsgase nur mit einem sehr geringen Unterdruck
und in geringen Mengen abgesaugt werden. Das Wesentliche bei dem erfindungsgemäßen
Vorschlag ist, daß am äußeren unteren Rand der Haube keine Emissionen nach außen treten
können. Durch die Verringerung der Absaugemengen in der Mitte unterhalb der inneren
Haube kann insgesamt die Absaugeleistung erheblich verringert werden.
[0006] Es hat sich erfindungsgemäß gezeigt, daß das Verhältnis der am äußeren unteren Rand
abgezogenen Gase zu den oberhalb der Koksschüttung abgezogenen Gasen zwischen 1 zu
1 bis etwa 5 zu 1 betragen sollte.
[0007] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Vorrichtung vorgeschlagen,
wobei die Haube aus einem während des Ausdrückvorganaes über der Abwurfstelle des
Kokses angeordneten hohen Teil und einem daran in Fahrtrichtung des Löschwagens anschließenden
niedrigen Teil der Haube besteht und sowohl an den oberen als auch den unteren Teil
der Haube Absaugleitunnen angeschlossen sind, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Haube doppelwandig ausgeführt ist und zur gezielten Absaugung von Emissionen die
äußere und innere Haube am unteren Rand einen einstellbaren Abstand voneinander haben.
Durch die Veränderung des Eintrittsquerschnittes der Emissions
gase am unteren Rand kann die Menge der abgezogenen Gase auf einen optimalen Wert eingestellt
werden. Kriterium bei dieser Einstellung ist, daß die Absaugung möglichst so gering
ist, daß immer etwas Luft von außen mit eingezogen wird aber niemals Emissionsgase
von innen nach außen dringen können.
[0008] Zur Verbesserung der Strömunaseigenschaften hat es sich als günstig erwiesen, daß
die unteren Ränder der inneren Haube gegenüber dem Rand der äußeren Haube zurückspringen.
Zurückspringen bedeutet dabei im wesentlichen, daß der untere Rand der inneren Haube
höher angeordnet ist als der äußere Rand. Zusätzlich hat es sich als günstig erwiesen,
die unteren Ränder der inneren Haube nach innen abzuknicken. Zur genauen Einstellung
der Absaugeleistung unter der inneren Haube wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, im
Scheitelbereich jeweils einen durchlaufenden mit Kalibrierblechen einstellbaren Schlitz
zum Durchtritt der oberhalb des Kokses aufsteigenden Emissionsgase vorzusehen. Diese
Kalibrierbleche werden zweckmäßigerweise über Hebelgestänge von außen betätigt.
[0009] Aus der DEOS 31 15 217 ist es bekannt, am Übergang vom hohen Teil zum niedrigen Teil
der Haube eine Trennwand vorzusehen, die bis auf den im Löschwagen befindlichen Koks
herabreicht. Die Erfindung schlägt nun vor, die Trennwand an der äußeren Haube zu
befestigen und an beiden Seiten dieser Trennwand zur gezielten Absaugung von Emissionen
einstellbare Spalte zwischen der inneren Haube und dieser Trennwand an der äußeren
Haube anzuordnen. Auf diese Weise wird erreicht, daß sowohl im Bereich des hohen Teils
der Haube als auch im Bereich des unteren Teils der Haube jeweils ein sich über den
gesamten Umfang erstreckender Ringkanal angeordnet ist. Das ist besonders dann wichtig,
wenn zu Beginn des Ausdrückvorganges die Absaugung am unteren Teil noch nicht in Betrieb
ist und nur am oberen Teil der Haube abgesaugt wird.
[0010] Durch die erfindungsgemäße neue Konstruktion wird erreicht, daß die erforderliche
Absaugegasmenge wesentlich reduziert werden kann und daß insbesondere die Luft an
die Stelle geleitet wird, wo sie für eine einwandfreie Absaugung erforderlich ist,
um ein Austreten von Stäuben zu vermeiden. Hierdurch dürften geringere Gesamtinvestitionen
und wesentlich geringere Energiekosten bei den Absau
gegebläsen zu erzielen sein.
[0011] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1 und 2 beispielsweise näher erläutert.
Figur 1 ist ein Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Haubenkonstruktion.
Figur 2 ist ein Querschnitt durch den oberen Teil der Haube.
[0012] In der Figur 1 ist sowohl der hohe Teil 1 als auch der niedrige Teil 2 der Haube
dargestellt. Innerhalb bzw. unterhalb der äußeren Haube 3 ist die innere Haube 4 dargestellt,
die mit Abstand an dieser äußeren Haube befestigt ist. Unterhalb der Haube ist der
Löschwaaen 18 in zwei verschiedenen Positionen-dargestellt. Zu Beginn des Ausdrückvorganges
befindet sich das Vorderteil des Löschwagens unter dem oberen Teil der Haube 1, wobei
die Löschwagenvorderkante bei 8 angeordnet ist. Während des Koksausdrückens fährt
der Löschwagen unterhalb der Haube unter den niedrigen Teil der Haube bis die Löschwagenvorderkante
nach Beendigung des Koksdrückvorganges bei 9 und das Ende des Löschwaaens bei 10 an
ge-- ordnet sind. Während des Koksausdrückvorganges wird der größere Teil der Gase
über den unteren äußeren Ringspalt 13 zwischen der äußeren und inneren Haube abgesaugt,
und die Gase, die aufgrund ihres Auftriebes oberhalb der heißen Koksschüttung aufsteigen,
treten durch die einstellbaren Schlitze im Scheitelbereich der inneren Haube aus und-treffen
dort mit den am äußeren Ringspalt 13 abgezogenen Gasen zusammen.
[0013] Das Verhältnis der Absaugemenge dieser beiden Gasströme zueinander wird mit Hilfe
der Kalibrierbleche 16 und 17 geregelt. Die am unteren Teil der Haube abgezogenen
Gase werden mit Hilfe der Drosselklappe 5 automatisch geregelt und gelangen über die
Absaugeleitung 6 zum überieitstück 7, wo sie mit den Emissionsgasen, die unter dem
hohen Teil der Haube abgezogen worden sind, zusammengeführt werden. -Vom überleitstück
7 aus werden die Gase zweckmäßigerweise über einen Bandschleifenwagen in die stationäre
Absaugeleitung geführt. Aus der Figur 1 ist weiterhin ersichtlich, daß der untere
Rand 11 der inneren Haube 4 höher angeordnet ist, als der untere Rand 12 der äußeren
Haube. Schließlich ist noch die Trennwand 15 zwischen dem niedrigen und hohen Teil
der Haube dargestellt. An beiden Seiten dieser Trennwand, die quer zur Fahrrichtung
des Löschwagens sich erstreckt, wird zwischen der Trennwand 15 und der inneren Haube
jeweils ein Absaugespalt 14 gebildet.
Bezugszeichenliste
[0014]
1 hoher Teil der Haube
2 niedriger Teil der Haube
3 äußere Haube
4 innere Haube
5 automatische Drosselklappe
6 Absaugeleitung von 2
7 Überleitstück für Anschluß an stationäre Absaugeleitung
8 Löschwagenvorderkante zu Beginn des Koksdrückvorganges
9 Löschwagenvorderkante nach Beendigung des Koksdrückvorganges
10 Löschwagenende nach Beendigung des Koksdrückvorganges
11 unterer Rand von 4
12 unterer Rand von 3
13 äußerer Ringspalt zwischen 3 und 4
14 Spalt zwischen 15 und 4
15 Trennwand zwischen 1 und 2
16 Kalibrierblech am hohen Teil der inneren Haube
17 Kalibrierblech am niedrigen Teil der inneren Haube
18 Löschwagen
1) Verfahren zur Absaugung von Emissionen beim Koksausdrücken aus Verkokungsofenkammern
über eine auf der Koksseite verfahrbare Haube mit Anschluß an ein stationäres Absauge-system, wobei die Emissionen sowohl über der Abwurfstelle des glühenden Kokses als
auch über dem bereits mit Koks gefüllten Teil des Löschwanens abgesaugt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß am unteren äußeren Rand der Haube über einen schmalen Ringspalt
einstellbare Mengen von Emissionsgasen abgesaugt werden und diese vor Eintritt in
die stationäre Leitung mit den*oberhalb der Koksschüttung abgezogenen Gasen vereinigt werden. *ggf. zusätzlich*
2) Verfahren zur Absaugung von Emissionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der am äußeren unteren Rand abgezogenen Gase zu den oberhalb der
Koksschüttung abgezogenen Gasen einstellbar ist und von 1 zu 1 bis etwa 5 zu 1 beträgt.
3) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei die Haube aus
einem während des Ausdrückvorganges über der Abwurfstelle des Kokses angeordneten
hohen Teil und einem daran in Fahrtrichtung des Löschwagens anschließenden niedrigen
Teil der Haube besteht und sowohl an den oberen als auch den unteren Teil der Haube
Absaugleitungen abgeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (1/2) doppelwandig
ausgeführt ist und die äußere (3) und innere (4) Haube zur gezielten Absaugung von
Emissionen am unteren Rand einen einstellbaren Abstand voneinander haben.
4) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Ränder (11)
der inneren Haube (4) gegenüber dem Rand (12) der äußeren Haube (3) zurückspringen
5) Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekenn- zeichnet, daß die unteren Ränder (11) der inneren Haube (4) nach innen abgeknickt
sind.
6) Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Haube (4) im hohen (1) und im niedrigen Teil (2) der Haube in ihrem Scheitelbereich
jeweils mit einer durchlaufenden, zum Beispiel mit Kalibrierblechen (16/17) einstellbaren
Schlitz zum Durchtritt der oberhalb des Kokses aufsteigenden Emissionsgase versehen
ist.
7) Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekenn- zeichnet, daß am übergang vom oberen (1) zum unteren Teil (2) der Haube in
an sich bekannter Weise eine Trennwand (15) angeordnet ist, und daß die Trennwand
(15) an der äußeren Haube (3) befestigt ist und an beiden Seiten der Trennwand zur
gezielten Absaugung von Emissionen einstellbare Spalte (14) zwischen der inneren (1)
und der äußeren Haube (3) angeordnet sind.