(19)
(11) EP 0 165 368 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1985  Patentblatt  1985/52

(21) Anmeldenummer: 84810302.4

(22) Anmeldetag:  21.06.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 88/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Fort, Josef, Prof. Dipl.-Ing.
CH-6362 Stansstad (CH)

(72) Erfinder:
  • Fort, Josef, Prof. Dipl.-Ing.
    CH-6362 Stansstad (CH)

(74) Vertreter: Kulhavy, Sava, Dipl.-Ing. 
Patentanwaltsbüro S.V. Kulhavy Postfach 450 Kornhausstrasse 3
9001 St. Gallen
9001 St. Gallen (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Lagerung von Schüttgut


    (57) Die Einrichtung weist einen Behälter (1) mit einem sich verjüngenden Endabschnitt (3) auf, in dem sich eine Vibrationsvorrichtung (5) befindet. Diese Vorrichtung (5) besteht aus einem angetriebenen Teil (10) sowie aus Rüttelmotoren (11 und 12), die am angetriebenen Teil (10) angebracht sind. Der angetriebene Teil (10) enthält ein Gehäuse (15), von dem Rührarme (25) herabhängen, die wenigstens teilweise parallel zur Wand (31) des Behälters (1) verlaufen. Der erste Rüttelmotor (11) versetzt den angetriebenen Teil (10) in horizontal gerichtete Vibrationen. Der Schwerpunkt dieses Rüttelmotors (11) fällt mit dem Schwerpunkt der Vibrationsvorrichtung (5) zusammen.
    Bei einer solchen Einrichtung entstehen in der Vibrationsvorrichtung keine Kippmomente, so dass sich die Vibrationsvorrichtung ständig etwa in der Mitte des Behälters befindet. Beim Ausfall eines der Zwei gennannten Motoren kann die Entleerung des Behälters mit Hilfe des anderen Rüttelmotors, wenn auch langsamer,, beendet werden.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Lagerung von Schüttgut, mit einem Behälter, der einen sich verjüngenden Auslaufabschnitt aufweist, und mit einer Vibrationsvorrichtung, die im genannten Behälter untergebracht ist und die einen angetriebenen Teil aufweist, der an der Behälterwand oder in der Behälterdecke elastisch aufgehängt ist.

    [0002] Als Behälter für Schüttgut werden oft siloartige Behälter verwendet, weil sie sich durch ihren unteren Auslaufabschnitt entleeren lassen. In siloartigen Vorratsbehältern mit einem sich verjüngenden Auslauf, in Bunkern und in anderen Siloformen erfährt das eingelagerte Schüttgut häufig eine derartige Verfestigung, dass sich Gewölbe bzw. Brücken im Bereich der sich verjüngenden Auslaufpartie des Behälters bilden. Solche Gewölbe bzw. Brücken stören die selbsttätige Entleerung der genannten Behälter oder sie unterbrechen manchmal sogar die genannte Entleerung.

    [0003] Es sind bereits Vorrichtungen entwickelt worden, die die Bildung von Gewölben bzw. Brücken verhindern. Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist der angetriebene Teil derselben im sich verjüngenden Abschnitt des Behälters elastisch aufgehängt. Dieser angetriebene Teil ist ferner mit einem Rüttelmotor versehen, dessen Drehachse unter einem Winkel zu einer horizontalen Ebene steht. Während des Betriebes verursacht ein so angeordneter Rüttelmotor Schwingungen der gesamten Vibrationsvorrichtung, wobei diese Schwingungen sowohl mit der horizontalen als auch mit der vertikalen Ebene einen Winkel schliessen.

    [0004] Als Nachteil bei einer solchen Vibrationsvorrichtung gilt, dass ein so angeordneter elektrischer Rüttelmotor Kippmomente der Vibtrationsvorrichtung hervorruft, die diese Vorrichtung einseitig an die Silowand andrücken. Durch das Andrücken der Vibrationsvorrichtung an die Silowand werden die Vibrationen derselben gedämpft und die Bildung von Gewölben bzw. Brücken im Behälter kann nicht mehr wirksam verhindert werden. Zudem erwärmt sich der elektrische Motor dermassen, dass er durch Sicherungen abgestellt wird.

    [0005] Bei einem allfälligen Ausfall des genannten Rüttelmotors ist dieser im voll beladenen Behälter nicht zugänglich, so dass eine Reparatur des Motors in diesem Zustand unmöglich ist. Das Schütgut muss zunächst aus dem Behälter von Hand entfernt werden, was eine ausserordentlich mühsame und zudem noch gefährliche Arbeit darstellt, da die Silos ja meistens sehr hoch und schmal sind. Diese mühsame Arbeit wird dann im Bereich des sich verjüngenden Abschnittes des Behälters durch das Vorhandensein der Vibrationsvorrichtung in diesem Abschnitt zusätzlich noch erschwert.

    [0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die Nachteile der genannten bekannten Einrichtung zu beseitigen.

    [0007] Diese Aufgabe wird bei der Einrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäss so gelöst, wie dies im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 definiert ist.

    [0008] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 in einem vertikalen Schnitt eine erste Ausführungsform der vorliegenden Einrichtung mit einer Vibrationsvorrichtung und mit Rührstäben, die vor allem dann anwendbar ist, wenn der -Unterteil des siloartigen Behälters einen kreisrunden Querschnitt aufweist,

    Fig. 2 in einem horizontalen Schnitt II-II die Einrichtung gemäss Fig. 1,

    Fig. 3 in einem horizontalen Schnitt III-III Leitflügel der Einrichtung gemäss Fig. 1,

    Fig. 4 in einem Querschnitt einen der nachgiebigen Abstreifer, die an den Rührstäben der Vibrationsvorrichtung angebracht sind,

    Fig. 5 in einem Ausschnitt eine Antriebseinheit der Einrichtung gemäss Fig. 1, die zwei Rüttelmotoren enthält,

    Fig. 6 in einem vertikalen Schnitt eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Einrichtung, die vor allem dann anwendbar ist, wenn der Unterteil des siloartigen Behälters quadratischen Querschnitt aufweist,

    Fig. 7 in einem horizontalen Schnitt VI-VI die Einrichtung gemäss Fig. 6,

    Fig. 8 eine Draufsicht einer Einrichtung, bei der der Behälter derselben einen rechteckigen Querschnitt aufweist, wobei in diesem Behälter sich eine dementsprechend ausgeführte Vibrationsvorrichtung befindet,

    Fig. 9 einen Schnitt durch die Einrichtung nach Fig. 8, wobei dieser Schnitt parallel zu den längeren Seiten des Rechteckes verläuft,

    Fig. 10 einen Schnitt durch die Einrichtung nach Fig. 8, wobei dieser Schnitt parallel zu den kürzeren Seiten des Rechteckes verläuft,

    Fig. 11 einen vertikalen Schnitt durch eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Einrichtung, die vorwiegend aus Blechteilen besteht,

    Fig. 12 einen horizontalen Schnitt durch die in Fig. 11 dargestellte Einrichtung und

    Fig. 13 einen Schnitt durch einen der Rührflügel der Einrichtung nach Fig. 12.



    [0009] Die vorliegende Einrichtung zur Lagerung von Schüttgut weist einen Behälter 1 auf, in dem sich eine Vibrationsvorrichtung 5 befindet.

    [0010] Der Behälter 1 der Einrichtung nach Fig. 1 hat die Form einer Silozelle mit einem oberen, zylinderförmigen Abschnitt 2, der eine ganz beträchtliche Länge aufweisen kann. Am unteren Ende des zylinderförmigen Abschnittes 2 ist ein sich verjüngender Abschnitt 3 des Behälters 1 angeschlossen. Die engste Stelle 4 des sich verjüngenden Abschnittes 3 stellt den Auslauf der Silozelle 1 dar.

    [0011] Im unteren Bereich des Behälters 1 befindet sich die Vibrationsvorrichtung 5, die mit Hilfe von Seilen 6 und nachgiebigen Elementen 7, wie z.B. von Federn, an der Wand 8 oder in der Decke (nicht dargestellt) des siloähnlichen Behälters 1 elastisch aufgehängt ist.

    [0012] Die Vibrationsvorrichtung 5 enthält einen angetriebenen Teil 10, der mit zwei Rüttelmotoren 11 und 12 versehen ist. Diese Rüttelmotoren 11 und 12 können Druckluftmotoren oder elektrische Motoren sein. Die Wahl der Art der genannten Motoren 11 und 12 hängt von der Art des sich im Behälter 1 befindlichen Schüttgutes weitgehend ab. Wenn im Behälter Mehl, Chemikalien oder dgl. aufbewahrt werden sollen, dann verwendet man wegen einer allfälligen Explosionsgefahr mit Vorteil Druckluftmotoren. Druckluft wird solchen Motoren durch gepanzerte Schläuche zugeführt, wie dies bekannt ist.

    [0013] Der angetriebene Teil 10 der Vibrationsvorrichtung 5 enthält einen Träger 15, der als ein Gehäuse ausgeführt ist. Dieses Gehäse 15 weist im dargestellten Beispiel einen stehenden, d.h. einen vertikal angeordneten Rahmen sowie eine vordere und eine hintere Abschlusswand (nicht dargestellt} auf. Die Abschlusswände sind am genannten Rahmen beispielsweise mit Hilfe von Schrauben befestigt. Der Rahmen enthält eine etwa horizontal verlaufende Deckplatte 16 auf, die den oberen Abschnitt des Rahmens darstellt. Von dieser Deckplatte 16 hängen zwei Seitenplatten 17 und 18 herab, deren untere Enden mittels einer Verbindungsplatte 19 verbunden sind. Im Inneren des genannten Gehäuses 15 befindet sich der erste Rüttelmotor 11, der auf einer der Seitenplatten 17 befestigt ist. Der zweite Rüttelmotor 12 ist auf der Deckplatte 16 befestigt.

    [0014] Ueber dem zweiten Rüttelmotor 12 befindet sich im oberen Bereich des angetriebenen Teiles 10 der Vibrationsvorrichtung 5 ein dachförmiges Gebilde 20. Dieses keilförmige Dach 20 verhindert, dass das Gewicht des sich über diesem Motor 12 befindlichen Schüttgutes auf diesem zweiten Motor 12 ruht. Der Kamm 21 des dachförmigen Gebildes 20 liegt in jenem Bereich des Behälters 1, wo sich die hier einleitend besprochene Brücke aus dem Schüttgut noch bilden kann. Während des Betriebes der vorliegenden Vorrichtung schwingt das dachförmige Gebilde 20 samt den übrigen Bestandteilen des angetriebenen Teiles 10 der Vibrationsvorrichtung 5 mit und der Kamm 21 trägt das die allfällige Brücke bildende Material mechanisch ab. Das Dach 20 hilft aber auch, das Schütgut in zwei Ströme zu unterteilen und dadurch wird der Durchfluss von Schüttgut durch den Unterteil 3 des Behälters 1 erleichtert.

    [0015] Die Vibrationsvorrichtung 5 weist ferner stabförmige Rührelemente 25 auf, die an das Gehäuse 15 angeschlossen sind. Diese Elemente 25 sind in etwa gleich grossen Winkelabständen voneinander am Gehäuse 15 angebracht. Wie aus Fig. 1 bzw. 2 ersichtlich, handelt es sich bei diesen Rührelementen 25 um Stäbe mit einem U-Profil, die gebogen sind, wobei das U-Profil sich in Richtung nach aussen öffnet. Das jeweilige gebogene Rührelement 25 weist neben einem gebogenen mittleren Abschnitt 26 zwei etwa geradlinig verlaufende Endabschnitte 27 und 28 auf, die sich an den gebogenen Abschnitt 26 anschliessen.

    [0016] Das freie Ende des ersten geradlinigen Abschnittes 27 des Rührstabes 25 ist mit dem Träger 15 der Vibrationsvorrichtung 5 verbunden. Diese Anschlusstelle ist mit Hilfe von eckförmigen Stücken 29 verstärkt. Die eine Seite des im Querschnitt etwa dreieckförmigen Anschlusstückes 29 ist mit dem Gehäuse 15 beispielsweise mit Hilfe von Schrauben verbunden. Die andere Seite des Anschlusstückes 29, die zur genannten Seite desselben etwa rechtwinklig steht, ist mit der darauf liegenden Endpartie 27 des Rührstabes 25 verbunden. Auf der Oberseite des ersten geradlinigen Endabschnittes 27 des Rührstabes 25 befindet sich eine Oese 30, durch die das Aufhängeseil 6 oder die Feder 7 hindurchgehen. Die Oesen 30 sind auch an der Innenseite des zyliderförmigen Teiles 2 des Behälters 1 angebracht, und durch diese Oesen 30 gehen die anderen Enden der Seile 6 hindurch.

    [0017] Der vom Träger 15 herabhängende geradlinige Abschnitt 28 des Rührstabes 25 verläuft schräg und in einem Abstand von der Innenseite der Wand 31 des sich verjüngenden Endabschnittes 3 des Behälters 1. Wie bereits gesagt worden ist, öffnet sich das U-Profil des jeweiligen Rührstabes 25 nach aussen hin, so dass die Schenkel 32 des U-Profiles gegen die Wand 31 des sich verjüngenden Behälterabschnittes 3 gerichtet sind. An einer Seite des herabhängenden geradlinigen Abschnittes 28 der Rührstäbe 25 ist ein Abstreifer 35, beispielsweise mit Hilfe von Schrauben, befestigt (Fig. 4). Dieser Abstreifer 35 ist aus einem nachgiebigen Material, wie z.B. aus Gummi, und die äussere Kante 36 eines solchen Abstreifers 35 liegt sehr nahe an der Innenseite der Wand 31 des Behälters 1. Der Abstreifer 35 ermöglicht, die Schwingungen der Vibrationsvorrichtung 5 bis in die unmittelbare Nähe des Behälterwand 31 zu übertragen, ohne dass die Schwingungen der genannten Vorrichtung 5 dabei gedämpft werden können. Denn falls der Abstreifer 35 aus irgendwelchen Gründen bis auf die Behälterwand 31 gelangt, so wirkt er wie eine weiche Abstützung der Rüttelvorrichtung 5 und diese Rüttelvorrichtung 5 kann dann praktisch ungedämpft weiterschwingen.

    [0018] Die Steifigkeit des durch die gebogenen Stäben 25 gebildeten und etwa glockenförmigen Gefüges wird mit Hilfe von Ringen bzw. Reifen 37 und 38 vergrössert, die in verschiedenen Höhen an der Innenseite der Rührstäbe 25 mit dem Steg 39 des U-Profiles verbunden sind.

    [0019] An die Unterseite der Verbindungsplatte 19 des Gehäuses 15 ist eine Vorichtung 40 zur Lockerung des Schüttgutes und zur Leitung desselben befestigt. Diese Leitvorrichtung enthält ein viereckiges Hohlprofilstück 41 (Fig. 3), wobei dieses Materialstück 41 einerends an die Unterseite der Verbindungsplatte 19, beispielsweise durch Schweissen, angeschlossen ist. Das andere Ende des Profilstückes 41 liegt an der unteren Mündung 4 des Behälters 1. In jenem Abschnitt des genannten Profilstückes 41, der sich an den Träger 15 unmittelbar anschliesst, ist die Aussenseite des Profilstückes 41 mit vier Flügeln 42 versehen, von welchen jeder Flügel auf einer der Oberflächen des Profilstückes 41 befestigt ist. Die freie Randpartie 43 des jeweiligen Flügels 42 steht unter einem etwa rechten Winkel zum übrigen Teil 44 des Flügels 42.

    [0020] Der erste Rüttelmotor 11 (Fig. 1) ist auf der Seitenplatte 17 des Trägers 15 so angeordnet, dass sein ein Unwucht aufweisender Rotor in einer horizontalen Ebene dreht. Dies hat zur Folge, dass dieser Motor 11 Schwingungen des angetriebenen Teiles 10 und somit auch der gesamten Vibrationsvorrichtung in einer horizontalen Ebene hervorruft. Damit keine Kippmomente auf die Vibrationsvorrichtung 5 einwirken können, ist es wichtig, dass der genannten Rüttelmotor 11 im Bereich des Schwerpunktes der Vibrationsvorrichtung 5 angeordnet ist. Am vorteilhaftesten ist es, wenn der Schwerpunkt dieses Rüttelmotors 11 mit dem Schwerpunkt der Vibrationsvorrichtung 5 zusammenfällt.

    [0021] Die Entstehung der genannten Kippmomente kann jedoch auch dadurch weitgehend verhindert werden, dass man zwei oder mehrere horizontal wirkende Rüttelmotoren 11 verwendet, die zur vertikalen Schwerpunktachse 45 oder zur horizontalen Schwerpunktachse (nicht dargestellt) der Vibrationsvorrichtung 5 symetrisch angeordnet sind (Fig. 5) und die synchron laufen. Eine derartige Anordnung von Rüttelmotoren 11 empfiehlt sich vor allem bei bei grösseren Silozellen.

    [0022] Der zweite Rüttelmotor 12 (Fig. 1), der sich unter dem dachförmigen Gebilde 20 befindet ist so angeordnet, das sein Rotor in einer vertikalen Ebene dreht. Dadurch werden Schwingungen der Vibrationsvorrichtung 5 in einer vertikalen Ebene hervorgerufen. Diese vertikal gerichten Schwingungen werden durch die horizontal gerichteten Schwingungen der Vibrationsvorrichtung 5 überlagert, so dass die Vibrationsvorrichtung 5 eine räumliche Schwingung ausführt, die für die Lockerung von Schüttgut im Behälter sehr vorteilhaft ist. Um allfällige und durch den vertikal wirkenden Motor 12 verursachten Kippmomente möglichst auszuschliessen, soll der Schwerpunkt des zweiten Rüttelmotor 12 in der vertikalen Schwerpunktachse 45 der Vibrationsvorrichtung 5 liegen.

    [0023] In Fig. 6 und 7 ist eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Einrichtung dargestellt, die insbesondere dann ihre Anwendung finden kann, wenn der Behälter 1 einen quadratischen Querschnitt aufweist. Der dargestellte Behälter 1 kann beispielsweise aus Beton sein. Die in diesem Behälter 1 befindliche Vibrationsvorrichtung 5 ähnelt der vorstehend beschriebenen Vibrationsvorrichtung weitgehend, so dass die entsprechenden Teile derselben mit denselben Bezugsziffern versehen sind.

    [0024] Die Vibrationsvorrichtung 5 gemäss Fig. 6 und 7 weist einen Rahmen 60 aüf, der ein kreuzförmiges Gefüge 51 als seine Grundlage hat. Dieses kreuzförmige Gefüge 51 enthält zwei sich kreuzende Balken 52 und 53, von welchen der erste Balken 52 durchgehend ist. Auf den Balken 52 und 53 ist eine Grundplatte 54 befestigt, die unter anderem auch die rechtwinklige Lage der genannten Balken 52 und 53 zueinander sicherstellt. Auf der Grundplatte 54 sind der zweite und vertikal wirkende Rüttelmotor 12 sowie das dachförmige Element 20 befestigt. Unter dem kreuzförmigen Gefüge 51 des Rahmens 60 ist der bereits besprochene Träger 15 befestigt, mit dem der horizontal wirkende Rüttelmotor 11 verbunden ist. Vom genannten Träger 15 hängt das Flügelleitwerk 40 herab.

    [0025] Die Endpartien der Balken 52 und 53 des Kreuzes 51 sind mit senkrecht zu diesen stehenden Haltern 55, 56, 57 und 58 versehen, wobei die Endpartien dieser Halter 55 bis 58 untereinander verbunden sind. Ueber Formstücke 61 sind an die einzelnen Halter 55 bis 58 Rührstäbe 62 und 63 zweierlei Art angeschlossen. Die ersten Rührstäbe 62 sind etwa in der Mitte der Halter 55 bis 58 angeschlossen und sie verlaufen etwa parallel zur Wand 31 des Behälters 1. Die zweiten Rührstäbe 63 sind an die Eckpartien des horizontalen Rahmens 60 angeschlossen und sie verlaufen etwa parallel zur jeweiligen Eckpartie des sich verjüngenden Abschnittes 3 des Behälters 1. Die Folge davon ist, dass die zweiten Rührstäbe 63 etwas länger sind als die ersten Rührstäbe 62. Die Rührstäbe 62 und 63 sind etwa gleich ausgebildet wie die Rührstäbe 25 im vorangehenden Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei sie ebenfalls mit Abstreifern 35 versehen sind.

    [0026] Fig. 8 zeigt in Draufsicht eine Ausführungsform.der vorliegenden Einrichtung, bei der der Behälter 1 einen rechteckigen Querschnitt aufweist. Die Vibrationsvorrichtung 5 enthält in diesem Fall im wesentlichen jene Teile, die im Zusammenhang mit Fig. 6 und 7 beschrieben worden sind. Der durchgehende Balken 52 des Kreuzes 51 verläuft jetzt parallel zur längeren Seite des Rechteckes und die längeren Halter 57 und 58 des Rahmens 60 sind mit weiteren und besonders ausgebildeten Rührstäben 65 versehen. Da der Abstand zwischen den in der vorher bereits beschriebenen Weise angebrachten Rührstäben zu gross wäre, erfolgt die erforderliche Auflockerung von Schüttgut mit Hilfe von zusätzlichen Rührstäben 65.

    [0027] In Fig. 10 ist ein vertikaler Schnitt IX-IX aus Fig. 8 dargestellt. Aus Fig. 10 ist die Form der genannten zusätzlichen Rührstäbe 65 besonders deutlich ersichtlich. Diese Rührstäbe 65 weisen einen geradlinigen Abschnitt 71 auf, über welchen der jeweilige Rührstab 65 an den horizontalen Rahmen 60 mit Hilfe eines Formstückes 61 angeschlossen ist. An den geradlinigen Abschnitt 71 des Rührstabes 65 schliesst sich eine Krümmung 72 und dann ein schräger Abschnitt 73 an. Die beiden geradlinig verlaufenden Abschnitte 71 und 73 sind mit Abstreifern 35 versehen. Die kürzeren Seitenwände der Mündungspartie 4 des Endabschnittes 3 des Behälters 1 weisen steilwandige Abschnitte 69 auf.

    [0028] An der jeweiligen kürzeren Seite der Silozelle 1 ist ein längerer mittlerer Rührstab 66 angeordnet, denn die darunterliege Wand 67 des Endabschnittes 3 des Behälters 1 ist länger als die benachbarte und breitere Wand 68 des sich verjüngenden Endabschnittes 3 des Behälters 1. In Fig. 9 ist ein vertikaler Schnitt VIII-VIII durch die Einrichtung nach Fig. 8. dargestellt. Aus Fig. 9 ist auch die Form des mittleren Rührstabes 66 sowie die Art der Befestigung desselben mit Hilfe eines Formstückes 61 an den Rahmen 60 ersichtlich. Auch dieser Rührstab kann mit Abstreifern 35 versehen sein. Das aus den Rührstäben bestehende Gefüge ist mit Hilfe von bereits erwähnten Reifen 37 und 38 versteift, wobei diese Reifen 37 und 38 in diesem Fall unrund sind. Da die längere Wand 67 des Endabschnittes 3 verhältnismässig flach verläuft, könnte das bereits aufgelockerte Schüttgut auf den beiden längeren Wänden 67 langsamer fliessen. Um den Abfluss von Schüttgut auf diesen Wänden zu erleichtern, weisen die genannten längeren Seitenwände 67 im Bereich der Mündungspartie des Endabschnittes 3 einen steilwandigen Abschnitt 69 auf, der mit den steilwandigen Abschnitten der vorstehend erwähnten Wänden eine Mulde bilden.

    [0029] Wie aus Fig. 11 und 12 ersichtlich ist, kann die Vibrationsvorrichtung 5 der vorliegenden Einrichtung auch vorwiegend aus Blech angefertigt sein. Der angetriebene Teil 10 einer solchen Vorrichtung enthält ein Gefüge 75 aus sich kreuzenden Flügeln 76, 77, 78 und 79. Diese Flügel können beispielsweise so entstehen, dass man vier Blechtafeln mit etwa deltaförmiger Kontur in der Mitte umbiegt, und zwar so, dass die zwei Hälften der jeweiligen Tafel einen rechten Winkel schliessen. Dann werden die vier so umgebogenen Tafeln zum genannten kreuzförmigen Gebilde 75 zusammengesetzt und ihre Randpartien werden in bekannter Weise miteinander verbunden. Jeder der genannten Flügel 76 bis 79 besteht dann aus je einer Hälfte zweier benachbarten Blechtafeln. Die obere Spitze des deltaförmigen Gefüges 75 befindet sich im Bereich der zylinderförmigen Wand 8 des Behälters 1.

    [0030] Oberhalb der breitesten Stelle des deltaförmigen Gefüges 75 verlaufen zwischen jeweils zwei benachbarten Flügeln Streben 80, die die genannten Flügel 76 bis 79 versteifen. Im Bereich der Kreuzung der genannten Flügel 76, 77, 78 und 79, und zwar etwa in der Mitte der Höhe des Gefüges 75, ist das Material der Tafeln aufgeschnitten und die freigewordenen Streifen aus Blech sind als Flansche 81 seitlich abgebogen. In den so entstandenen Ausschnitt in den Blechtafeln ist ein Gehäuse 82 eingesetzt, in dem sich der erste und horizontal wirkende Rüttelmotor 11 befindet. Der Schwerpunkt dieses Motors 11 fällt vorteilhaft mit dem Schwerpunkt der ganzen Vibrationsvorrichtung 5 zusammen. Die Zugelemente 6 zur Aufhängung der Vibrationsvorrichtung 5 greifen am angetriebenen Teil 10 dieser Vibrationsvorrichtung 5 oberhalb des genannten vertikalen Gehäuses 82 an.

    [0031] Im Bereich der oberen Spitze des deltaförmigen Gefüges 75 ist im jeweiligen Quadrant des Gefüges 75 ein so geformtes Blechstückt 83 eingesetzt, dass in diesem Spitzenbereich ein etwa pyramidenförmiges Dach 20 entsteht, das die Brechung der Brücken aus Schüttgut begünstigt.

    [0032] Die unteren Seitenkannten der genannten deltaförmigen Flügel 76 bis 79 verlaufen etwa parallel zur Wand 31 des Endabschnittes 3 des Behälters 1 und sie sind mit L-Profilen 84 versteift. Zwischen dem jeweiligen Profilstück 84 und dem entsprechenden Flügelrand ist ein elastischer Abstreifer 35 geklemmt (Fig. 13). Im unteren Bereich bilden die sich kreuzenden Flügel 76 bis 79 einen Ausläufer 85, der sich im Mündungsbereich 4 des Behälters 1 befindet. Dieser Ausläufer hat etwa dieselbe Aufgabe wie die breits beschriebene Flügelvorrichtung 40, die z.B. in Fig. 1 dargestellt ist.

    [0033] Die Seitenplatten 86 des Gehäuses 82 für den Rüttelmotor 11 weisen ein nach aussen gerichtetes V-Profil auf. An der Aussenseite des jeweiligen Schenkels dieser so profilierten Seitenplatten 86 des Gehäuses 82 ist je ein weiterer sich im Behälter 1 etwa diagonal erstreckender Flügel 87 befestigt, der ebenfalls aus Blechplatten besteht. Diese Blechplatten sind etwa dreieckförmig, wobei sie die Form eines rechteckigen Dreieckes haben. Die eine Kathete eines solchen Flügels 87 ist am Gehäuse 82 befestigt und sie verläuft etwa vertikal. Die zweite Kathete des Flügels 87 verläuft praktisch horizontal und sie liegt vorteilhaft noch unter den Streben 80 (Fig. 11) der erst genannten Flügel 76 bis 79. Die Hypothenuse des diagonalen Flügels 87 verläuft etwa parallel zur Wand 31 des Behälters 1 und sie ist mit dem bereits besprochenen Winkelprofil 84 sowie mit einem Abstreifer 35 im Bereich der Wand 31 des Behälters 1 versehen. Rechtwinklig zu den einzelnen Flügeln 76 bis 79 des kreuzförmigen Gebildes 75 stehen von diesen Stützen 88 und 89 ab, deren freien Enden an die freie Endpartie der weiteren, diagonal angeordneten Flügel 87 angeschlossen sind. In Fig. 12 sind nur zwei der acht so verwendeten Stützen dargestellt. Diese Stützen 88 und 89 versteifen die diagonalen Flügel 87 während des Betriebes der Einrichtung.

    [0034] Diese Ausführungsform der Vibrationsvorrichtung kann auch noch mit dem zweiten und vertikal wirkenden Rüttelmotor 12 in bekannter Weise versehen sein.

    [0035] Es versteht sich, dass die Behälter 1 aus verschiedenen Materialien sein können. Dies bedeutet, dass der Behälter beispielsweise aus Beton oder aus Stahlblech sein kann. Auch der Querschnitt des behälters kann veschiedene Formen aufweisen. Der Behälter kann einen quadratischen, rechteckigen oder runden Querschnit haben. Die vorstehend beschriebene Art von Vibrationsvorrichtung erlaubt unter anderem auch, dass die sich verjüngende Auslaufpartie 3 des Behälters 1 unsymetrisch verlaufen kann. Denn es ist ohne weiteres möglich, die Form des angetriebenen Teils der beschriebenen Vibrationsvorrichtung der Form des Endteiles 3 des Behälters 1 anzupassen.

    [0036] Die Rüttelkraft der Druckluft-Vibrationsmotoren 11 und 12 kann durch Erhöhung oder durch Drosselung des Luftdruckes, beispielsweise mit Hilfe von Steuergeräten, geändert werden. Die Rüttelkraft und die Drehzahl von elektrischen Vibrationsmotoren werden beispielsweise mit Hilfe eines Frequenzumwandlers geändert. Die Arbeits- und Pausenintervale werden entweder von Hand oder automatisch gesteuert, so dass die jeweils gewünschte Dosierung von abgegebenem Schüttgut erzielt werden kann.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Lagerung von Schüttgut, mit einem Behälter, der einen sich verjüngenden Auslaufabschnitt aufweist, und mit einer Vibrationsvorrichtung, die im genannten Behälter untergebracht ist und die einen angetriebenen Teil aufweist, der an der Behälterwand oder in der Behälterdecke elastisch aufgehängt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der angetriebene Teil (10) der Vibrationsvorrichtung (5) mit mindestens einem Rüttelmotor (11) versehen ist, der Schwingungen des angetriebenen Teiles (10) in einer horizontalen Ebene hervorrufen kann und dass sich dieser Rüttelmotor (11) im Schwerpunktbereich der Vibrationsvorrichtung (5) befindet.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwerpunkt des horizontal wirkenden Rüttelmotors (11) mit dem Schwerpunkt der Vibrationsvorrichtung (5) zusammenfällt.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere horizontal wirkende und synchron arbeitende Rüttelmotoren (11) vorgesehen sind, die symetrisch zur Schwerpunktachse (45) der Vibrationsvorrichtung (5) angeordnet sind.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der angetriebene Teil (10) mit einem zweiten Rüttelmotor (12) versehen ist, der Schwingungen der Vibrationsvorrichtung (5) in einer vertikalen Ebene hervorrufen kann.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Partie des angetriebenen Teiles (10) ein dachförmiges Gebilde (20) aufweist, dass der angetrieben Teil (10) ferner eine Vorrichtung (40) zum Leiten des aufgelockerten Schüttgutes aufweist und dass diese Leitvorrichtung (40) sich im unteren Bereich des angetriebenen Teiles befindet und Leitflügel (42) enthält.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der angetriebene Teil (10) derselben ein Gehäuse (15,82) aufweist, mit dem der jeweilige Rüttelmotor (11 bzw. 12) verbunden ist und an das Rührelemente (25;62,63, 65,66;76,77,78,79;87) für das Schüttgut angeschlossen sind, wobei diese Rührelemente mit nachgiebigen Abstreifern (35) versehen sein können.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (15) eine Deckplatte (16) aufweist, auf der der vertikal wirkende Rüttelmotor (12) befestigt ist und dass an die Deckplatte (16) eine zu dieser rechtwinklig stehende Seitenplatte (17) des Gehäuses angeschlossen ist, mit der der waagrecht wirkende Rüttelmotor (11) verbunden ist.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an das Gehäuse (15) gebogene und sich vorteilhaft in gleichbleibenden Winkelabständen voneinander befindliche Stäbe (25) einerends angeschlossen sind, dass diese stabförmigen Elemente (25) als Rührelemente wirken können, dass die anderen und praktisch geradlinig verlaufenden Endpartien (28) der Rührstäbe (25) etwa parallel zur Wand (31) des sich verjüngenden Endabschnittes (-3) des Behälters (1) verlaufen und dass das durch die gebogenen Stäbe (25) gebildete etwa glockenförmige Gefüge mit Hilfe mindestens eines die Rührstäbe (25) untereinander verbindenden Ringes (37 bzw. 38) versteift sein kann.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der angetriebene Teil (10) der Vibrationsvorrichtung (5) einen horizontalen Rahmen (60) aufweist, dass dieser Rahmen (60) Rührelemente (52,63,65,66) trägt, bei welchen wenigstens ein Abschnitt derselben parallel zur Wand (31) des sich verjüngenden Endabschnittes (3) des Behälter (1) verläuft und dass das durch die genanten Stäbe gebildete Gefüge mit Hilfe mindestens eines die Rührstäbe untereinander verbindenden Reifens (37 bzw. 38) versteift sein kann.
     
    10. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der angetriebene Teil (10) der Vibrationsvorrichtung (5) sich kreuzende Flügel (76,77,78,79;87) aus einem tafelförmigen Material aufweist, dass jene Kanten der genannten Flügel, die sich im unteren Endbereich 3 des Behälters (1) befinden, etwa parallel zur Wand (31) des genannten Endbereiches (3) verlaufen, wobei diese Kanten mit Abstreifern (35) versehen und die Flügel mit Hilfe von Streben (80; 88,89) versteift sein können.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht