[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum druckdichten Befestigen von Rohren in
Rohrböden durch Aufweiten des innerhalb des Rohrbodens liegenden Rohrendes mittels
einer in das jeweilige Rohrende einführbaren Sonde, welche durch mindestens zwei im
Abstand voneinander befindliche Dichtungen mit dem aufzuweitenden Rohrstück einen
Ringraun bildet, der zum Auflweiten mit Drucknittel gefüllt wird, das durch einen
an der Sonde angeordneten Druckübersetzer auf den für den jeweiligen Aufweitvorgang
erforderlichen Druck gebracht wird, wobei der Druckübersetzer einen mit Arbeitsmittel
beaufschlagbaren Niederdruckkolben und einen auf das Druckmittel im Ringraum einwirkenden
Hochdruckkolben geringerer Kolbenfläche umfaßt.
[0002] Eine Vorrichtung der voranstehend beschriebenen Art ist beispielsmeise aus der DE-PS
2 616 523 bekannt. Bei der nraktischen Ausbildung dieser bekannten Konstruktion ist
der Hochdruckkolben nit dem Niederdruckkolben verbunden und ragt nit seinem vorderen
Ende in ein Zylindergehäuse hinein,das über eine Hochdruckleitung mit der Mantelfläche
der Sonde zwischen den Dichtungen verbunden ist.
[0003] Bei dieser bekannten Konstruktion ercibt sich ein großer Raumbedarf für den an der
Sonde angeordneten Druckübersetzer, weil sowohl der Niedergruckkolben als auch der
Hcchdruckkolben ein eigenes Zylindergehäuse benötigt, die zuden hintereinander angeordnet
sind. Weiterhin besitzt der Druckübersetzer ein hohes Gewicht, weil insbesondere das
Zylindergehäuse des Hochdruckkolbens sehr starkwandig ausgeführt werden muß, um die
in der Praxis auftretenden hohen Drücke aufnehmen zu können. Da der Druckübersetzer
mit der Sonde bewegt und gehalten werden muß, ergibt sich eine insgesamt großvolumige
und schwere Vorrichtung, die das mit hoher Präzision durchzuführende Arbeiten erschwert.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Bedienung einer Vorrichtung
der voranstehend beschriebenen Art dadurch zu erleichtern, daß der mit der Sonde verbundene
Druckübersetzer erheblich kleiner und leichter ausgeführt wird.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der in einem Gehäuse verschiebbar ceführte Niederdruckkolben mit einer zentralen
Bohrung versehen ist,in die der feststehend mit dem Gehäuse verbundene Hochdruckkolben
hineinragt und die über eine den Hochdruckkolben durchdringende Hochdruckleitung mit
der Mantelfläche der Sonde zwischen den Dichtungen verbunden ist.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung entfällt ein zusätzliches Gehäuse für den Hochdruckkolben,weil
dieses durch den mit der zentralen Bohrung versehenen Niederdruckkolben gebildet wird.
Hierdurch wird jedoch nicht nur eine räumliche Verkleinerung des Druckübersetzers
erzielt,sondern auch eine erheblich günstigere Aufnahme der im Hochdruckraum herrschenden
Drücke. Der durch die Bohrung im Niederdruckkolben gebildete Hochdruckraum ist nämlich
nicht nur von der wegen der Druckflächendifferenz sehr kräftigen Wand des Niederdruckkolbens
unoeben,sondern zusätzlich von der Hand des Gehäuses, in der der Niederdruckkolben
verschiebbar geführt ist. Beide Bauteile nehmen somit die im Hochdruckraum herrschenden
Kröfte auf, so daß leichtere werkstoffe und geringere Abmessungen für den Druckübersetzer
verwendet werden können, der somit nicht nur erheblich kleiner, sondern auch wesentlich
leichter ausgeführt werden kann.
[0007] Um die Stabilität zu erhöhen und insbesondere das Entstehen von Kerbrissen zu vermeiden,sind
gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Stirnfläche des Niederdruckkolbens
und/oder des Hochdruckkolbens nach außen gewölbt und die Gegenfläche des Gehäuses
bzw. der Bohrung im Niederdruckkolben entsorechend konkav ausgebildet. Zur Verbesserung
der Führung auf dem feststehenden Hochdruckkolben ist gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung der Niederdruckkolben mit einer dickwandigen Verlängerung seines Kolbenmantels
versehen.
[0008] Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, die Verlänger- un
g des Niederdruckkolbens mit konischen Anschlagflächen für entsprechende Anlageflächen
auszubilden,die an demjenigen Teil des Gehäuses ausgebildet sind, der den Hochdruckkolben
ungibt. Diese Weiterbildung schützt den Druckübersetzer vor Beschädigungen oder Zerstörungen,
wenn beispielsweise durch Undichtigkeiten im aufzuweitenden Ringraum der Niederdruckkolben
in seine Endstellung innerhalb des Gehäuses gelangt.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Gehäuse durch ein büchsenförmiges
Gehäusehauptteil mit der zylindrischen Führungsfläche für den Niederdruckkolben und
durch ein den Hochdruckkolben tragendes Gehäusevorderteil gebildet,an den zugleich
die Sonde befestigt ist. Hierdurch ercibt sich eine nur wenige Bauteile umfassende
Ausführung.
[0010] Eine weitere Vereinfachung ergibt sich, wenn ir Gehäusevorderteil ein Zweiwegeventil
angeordnet wird, durch das die Hochdruckleitung wahlweise mit einer druckloser' Vorratsbehälter
oder mit der Druckleitung einer Pumpe für das Druckmittel verbindba r ist.
[0011] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel r erfindungsge- mäßen Vorrichtung erhand
eines schematischen Längsschnittes dargestellt.
[0012] Die Vorrichtung zum druckdichten Befestigen vor Rohren in Rohrböden umfaßt ein Gehäuse
1,das durch ein büchsenförmiges Gehäusehauptteil la und ein Gehäusevorderteil 1b gebildet
wird, die bein Ausfügrungsbeispiel miteinander verschraubt sind. Im Gehäusehauptteil
la ist eine zylindrische Fügrungsfläche lc für einen Niederdruckkolben 2 ausgebildet,
der an seinem Kolbennantel mit Dichtringen 3 versehen ist. Die Kolbenfläche 2a des
Niederdruckkolbens 2 ist nach außen gewölbt. Die Gegenfläche 1d des Gehäusehauptteils
la ist entsprechend konkav ausgeführt.
[0013] In Niederdruckkolben 2 ist eine zentrale Bohrung 2b ausgebildet, in die ein Hochdruckkolben
4 hineinragt, Auch dieser Hochdruckkolben 4 ist nit nehreren Dichtringen 5 versehen,
um eine Dichtung zwischen Hochdruckkolben 4 und Niederdruckkolben 2 zu erzielen. Der
Hochdruckkolben 4 ist feststehend am Gehäuse 1 anceordnet. Bein Ausführungsbeipiel
ist er einstückig mit den Gehäusevorderteil lb ausgeführt. Auch beim Hochdruckkolben
4 ist die Kolbenfläche 4a nach außen gewölbt. Die entsprechende Gegenfläche 2c in
Grund der zentralen Bohrung 2b im Niederdruckkolben 2 ist wiederum konkav ausgeführt.
[0014] Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist unmittelbar an Gehäusevorderteil
1b des Gehäuses 1 eine in das aufzuweitende Rohrende einzuführende Sonde 6 befestigt.
Auf dieser Sonde 6 sind zwei Dichtungen 7 angeordnet, die nach dem Einführen der Sonde
6 in ein innerhalb eines Rohrbodens liegendes Rohrende mit dem aufzuweitenden Rohrstück
und der zwischen den Dichtungen 7 liegenden Mantelfläche der Sonde 6 einen Ringraun
bilden, der zum Aufweiten mit Druckmittel gefüllt wird. Der für den jeweiligen Aufweitvorgang
erforderliche Druck dieses Druckmittels wird im Hochdruckraum 8 des voranstehend beschriebenen
Druckübersetzers erzeugt. Zu diesem Zweck ist der Hochdruckraum 8 über eine den Hochdruckkolben
4 durchdrigende Hochdruckleitung 9 mit der Mantelfläche der Sonde 6 zwischen den Dichtungen
7 verbunden. Beim Ausführungsbeispiel besteht diese Hochdruckleitung 9 au seiner den
Hochdruckkolben 4 und das Gehäusevorderteil 1b sowie einen Teil der Sonde 6 durchdringenden
Längsbohrung.
[0015] Um die aus dem Gehäuse 1 und der Sonde 6 bestehende Vorrich- tun
g in das jeweils aufzuweitende Rohrende einführen zu können, und hierbei die Handhabung
zu verbessern, ist beim Ausführungsbeispiel das Gehäusehauptteil la mit einen pistolenartigen
Handgriff 10 versehen. An Gehäusevorderteil 1b ist ein zusätzlichern Haltegriff 11
angebracht.
[0016] Auf der Zeichnung ist weiterhin schematisch ein Schaltschema für das zum Aufweiten
verwendete Drucknittel dargestellt. Die Darstellung zeigt einen drucklosen Vorratsbehälter
12 für das Druck. mittel, der über eine Ansaugleitung 13 mit einer Pumpe 14 verbunden
ist. Die Druckleitung 15 dieser Pumpe 14 führt zum Gehäusehauptteil la, um die Kolbenfläche
2a des Niederdruckkolbens 2 mit Druckmittel zu beaufschlagen.
[0017] Damit das Druckmittel auch in den Hochdruckraun 8 des Druckübersetzers gelangen kann,
ist in der Druckleitung 15 der Pumpe 14 ein Umschaltventil 16 angeordnet, über welches
die Druckleitung 15 mit der zum Hochdruckraum 8 führenden Hochdruckleitung 9 im Gehäusevorderteil
1b verbunden werden kann. Die Verbindung geschieht mit Hilfe einer Verbindungsleitung
17 und eines Zweiwegeventils 18, das im Gehäusevorderteil 1b angeordnet ist. An dieses
Zweiwegeventil 18 ist eine Rückflußleitung 19 angeschlessen, die zun Vorratsbehälter
12 führt.
[0018] Sobald die Sonde 6 in ein aufzweitendes Rohrende eingesetzt und ausgerichtet worden
ist, wird durch die Pump 14 Druckmittel aus dem Verratsbehälten 12 über die Ansaugleitung
13 angesougt und über die Druckleitung 15, das Umschaltventil 16 und die Verbindungsleitung
17 dem Zwewegeventil 18 zugeführt. Dieses Zweiwegeventil 18 stellt die Verbindung
mit der Hochdruckleitung 9 her, so daß sowohl der durch die Dichtungen 7 abgedichtete
Ringraum um die Sonde 6 als auch der Hochdruckraum 8 des Druckübersetzers mit Druckmittel
gefüllt werden. Hierbei wird der Niederdruckkolben 2 in seine in der Zeichnung dargestellte
Ausgangsstellung verschoben.
[0019] Anschließend wird das Unschaltventil 16 in die auf der Zeichnung dargestellte Stellung
gebracht, in der es die Pumpe 14 mit der Kolbenfläche 2a des Niederdruckkolbens 2
verbindet. Hierdurch wird der Niederdruckkolben 2 in der Zeichnung nach links bewegt.
Diese Belegung verursacht eine Druckerhöhung im Hochdruckraum 8 und damit im Ringraum
innerhalb des aufzuweitenden Rohrendes. Diese Druckerhöhung entspricht dem Verhältnis
der Kolbenfläche 2a zur Kolbenfläche 4a. Durch Regelung des in der Druckleitung 15
erzeugten Druckes kann somit jeder gewünschte Aufweitdruck erzeugt werden.
[0020] Sobald der Aufweitvorgang abgeschlossen ist, wird das Zweiwegeventil 18 derart umgeschaltet,daß
nunmehr die Hochdruckleitung 9 mit der Rückflußleitung 19 verbunden ist. Hierdurch
gelangt das Druckmittel in den Vorratsbehälter 12,bevor die Sonde 6 aus dem aufgeweiteten
Rohrende herausgezogen wird. Nach Umschalten sowohl des Zweiwegeventils 18 als auch
des Umschaltventils 16 steht die Vorrichtung für einen erneuten Aufweitvorgang zur
Verfügung.
[0021] Durch die Anordnung des Hochdruckkolbens 4 innerhalb des Niederdruckkolbens 2 werden
die im Hochdruckraum 8 entstehenden hohen Druckkräfte sowohl vom Niederdruckkolben
2 als auch vom Gehäusehauptteil la aufgenommen. Es werden somit zwei Bauteile zur
Aufnahme der sehr hohen Kräfte herangezogen.Die gewölbten Kolbenflächen 2a und 4a
sowie Gegenflächen Id und 2c vermeiden das Entstehen von Kerbspannungen und schaffen
eine zuverlässige Anlage des Kolbens in der jeweiligen Endstellung. Um die Füh- run
g des Niederdruckkolbens 2 auf dem feststehenden Hochdruckkolben 4 zu verbessern, ist
der Niederdruckkolben 2 nit einer dickwandigen Verlängerung 2e seines Kolbenmantels
versehen. Diese Verlängerung 2e ist mit konischen Anschlagflächen 2f für entsprechende
Anlageflächen le ausgebildet,die am Gehfusevorderteil 1b in denjenigen Bereich ausgebildet
sind,der den Hochdruckkolben 4 umgibt. Durch diese konischen Anschlagflächen 2f und
entsprechenden Anlageflächen le wird eine sichere Anlage des Niederdruckkolbens 2
auch in der anderen Endstellung am Gehäusevorderteil 1b erreicht,beispielsweise wenn
durch einen plötzlichen Druckabfall im Hochdruckraum 8 der Niederdruckkolben 2 schlagartig
in seine vordere Endstellung gelangt.
[0022] Bezugsziffernliste:
1 Gehäuse
la Gehäusehauptteil
1b Gehäusevorderteil
lc Führunosfläche
1d Gegenfläche
le Anlagefläche
2 Niederdruckkolben
2a Kolbenfläche
2b Bohrung
2c Gegenfläche
2e Verlängerung
2f Anschlagfläche
3 Dichtring
4 Hochdruckkolben
4a Kolbenfläche
5 Dichtring
6 Sonde
7 Dichtung
8 Hochdruckraum
9 Hochdruckleitung
10 Handgriff
11 Haltegriff
12 Vorratsbehälten
13 Ansaugleitung
14 Pumpe
15 Druckleitung
16 Unschaltventil
17 Verbindungsleitung
18 Zweiwegeventil
19 Rückfußleitung
1. Vorrichtung zum druckdichten Befestigen von Rohren in Rohrböden durch Aufweiten
des innerhalb des Rohrbodens liegenden Rohrendes mittels einer in das jeweilige Rohrende
einführbaren Sonde, welche durch mindestens zwei im Abstand voneinander befindliche
Dichtungen mit den aufzuweitenden Rohrstück einen Ringraum bildet, der zum Aufweiten
mit Druckmittel gefüllt wird, das durch einen an der Sonde angeordneten-Druckübersetzer
auf den für den jeweiligen Aufweitvorgang erforderlichen Druck gebracht wird, wobei
der Druckübersetzer einen mit Arbeitsmittel beaufschlagbaren Niederdruckkolben und
einen auf das Druckmittel im Ringraum einwirkenden Hochdruckkolben geringerer Kolbenfläche
umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der in einem Gehäuse (1) verschiebbar geführte
Niederdruckkolben (2) mit einer zentralen Bohrung (2b) versehen ist, in die der feststehend
mit dem Gehäuse (1) verbundene Hochdruckkolben (4) hineinragt und die über eine den
Hochdruckkolben (4) durchdringende Hochdruckleitung (9) mit der Mantelfläche der Sonde
(6) zwischen den Dichtungen (7) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenfläche (2a,
4a) des Niederdruckkolbens(2) und/oder des Hochdruckkolbens (4) nach außen gewölbt
und die Gegenfläche (ld, 2c) des Gehäuses (1) bzw. der Bohrung (2b) in Niederdruckkolben
(2) entsprechend konkav ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederdruckkolben
(2) mit einer dickwandingen Verlängerung (2e) seines Kolbenmantels versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerung
(2e) des Niederdruckkolbens (2) mit konischen Anschlaglänchen (2f) für entsprechende
Anlageflächen (le) ausgebildet ist,die an demjenigen Teil des Gehäuses (1) ausgebildet
sind, das den Hochdruckkolben (4) umgibt.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) durch ein büchsenförmiges Gehäusehauptteil (la) mit der zylindrischen
Führungsfläche (1c) für den Niederdruckkolben (2) und durch ein den Hochdruckkolben
(4) tragendes Gehäusevorderteil (1b) gebildet ist, an dem zugleich die Sonde (6) befestigt
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,daß im Gehäusevorderteil (lb)
ein Zweiwegeventil (18) angeordnet ist, durch das die Hochdruckleitung (9) wahlweise
mit einem drucklosen Vorratsbehälter (12) oder mit der Druckleitung (15) einer Pumpe
(14) für das Druckmittel verbindbar ist.