[0001] Die Erfindung betrifft eine Straßensperre mit einem quer zur Fahrtrichtung angeordneten
Absperrelement, das beidenends in der Fahrtrichtung verschiebbar aufgelagert ist.
[0002] Bekannte Straßensperren mit Schrankenbalken sind entweder mit einem oder zwei vertikal
oder horizontal schwenkbaren Schrankenbalken oder mit horizontal verschiebbaren Schrankenbalken
ausgebildet. Man kann solche Straßensperren zwar so massiv ausführen, daß ein Durchbrechen
auch mit schweren Fahrzeugen kaum mehr möglich ist. Es ist aber bisher nicht gelungen,
eine schwere Straßensperre mit einem integrierten Antrieb zum öffnen und Schließen
des Absperrelementes so auszubilden, daß das Absperrelement und dessen Auflager sowie
Öffnungsmechanismus durch ein anprallendes Schwerfahrzeug nicht beschädigt und für
einige Zeit außer Gebrauch gesetzt werden.
[0003] In der US-A-963 433 ist eine Auflaufabsperrung für scheuende Pferde beschrieben.
Hierbei sind die Randpfosten eines beim Aufprall von Pferden nachgiebigen Gatters
auf Rollen in der Fahrtrichtung bzw. Laufrichtung der Pferde verfahrbar gelagert.
Das Gatter kann bei Bedarf wie ein Schwenktor geschlossen werden. Durch diese Absperrung
kann ein Pferdewagen unter Schonung der Pferde und des Wagens zum Stillstand gebracht
werden. Als Straßensperre für schnelle und schwere Fahrzeuge ist diese Absperrung
nicht geeignet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine derartige Strassensperre bereitzustellen,
die auch beim Aufprall schneller und schwerer Fahrzeuge wirksam und unbeschädigt bleibt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgegangen von einer Straßensperre der eingangs erwähnten
Art. Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, daß das in Form eines schweren Schrankenbalkens
ausgebildete Absperrelement auf gemeinsam verstellbaren Gleitauflagern lose aufliegt
und beim Anprall eines Fahrzeuges ungehindert von den Gleitauflagern abgleiten und
zu Boden fallen kann, wobei der Schrankenbalken in einer unteren Stellung der Gleitauflager
eine die Fahrbahn querende Ausnehmung niveaugleich verschließt und in der sperrbaren
Fahrtrichtung hinter den Gleitauflagern eine Fangeinrichtung für den von den Gleitauflagern
heruntergefallenen Schrankenbalken angeordnet ist. Der Schrankenbalken ist z.B. als
mit Beton gefülltes Vierkant-Stahlrohr mit einer Masse von einigen Tonnen und einer
Höhe von etwa 50 cm ausgebildet und kann seine Aufgabe als Straßensperre sowohl im
angehobenen Zustand auf den Gleitauflagern als auch nach dem Herunterfallen infolge
des Anprallens eines Fahrzeuges erfüllen. Im letzteren Zustand läßt er sich infolge
der Fangeinrichtung auch nicht wegschieben und die die Fahrbahn querende Ausnehmung
stellt einen Graben dar, der sich nicht überfahren läßt. Wenn sich der Schrankenbalken
jedoch in seiner gemeinsam mit den Gleitauflagern abgesenkten Stellung befindet, in
welcher er die die Fahrbahn querende Ausnehmung niveaugleich verschließt, ist die
Durchfahrt problemlos möglich. Vor allem besteht ein Vorteil der erfindungsgemäßen
Straßensperre darin, daß keinerlei Beschädigung der Gleitauflager und des Öffnungsmechanismus
des Schrankenbalkens möglich ist, auch wenn schwerste Fahrzeuge gegen den Schrankenbalken
prallen. Der heruntergefallene Schrankenbalken liegt dann unbeschädigt vor der Fangeinrichtung
und braucht nur - z.B. mittels eines schweren Fahrzeuges - zurück auf die mit der
Fahrbahn niveaugleich eingestellten Gleitauflager geschoben zu werden.
[0005] Bei einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Straßensperre sind die Gleitauflager
an in der sperrbaren Fahrtrichtung seitlich offenen Gabeln ausgebildet. Der untere
Gabelzinken der vertikal stehenden Gabeln stellt dabei das Gleitauflager dar.
[0006] Vorteilhaft hängen bei dieser Ausführung die Gabeln - mit dem oberen Gabelzinken
- an einem Kettenzug einer für die Höhenverstellung der Gleitauflager vorgesehenen
Hubeinrichtung.
[0007] Zweckmäßigerweise kann eine gemeinsame Hubeinrichtung für beide Gleitauflager vorgesehen
sein, die eine druckmittelbeaufschlagte Kolben-Zylinder-Einrichtung und von dieser
beiderseits ausgehende Kettenzüge aufweist, die über Rollenumlenkungen zur Oberseite
der Gabeln geführt sind.
[0008] Vorteilhaft ist jede Gabel in einem vertikalen Schlitz eines sie umgebenden Trägerpfostens
geführt, der am Straßenrand montiert ist.
[0009] Die Fangeinrichtung weist zweckmäßig am Straßenrand befindliche Pfosten auf, die
in einem Abstand größer als das Diagonalmaß des Schrankenbalkens von der Ausnehmung
der Fahrbahn verankert sind.
[0010] Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
einer erfindungsgemäßen Straßensperre näher erläutert.
[0011] Darin zeigt
Fig.1 die Straßensperre schräg von oben gesehen,
Fig.2 eine Seitenansicht der Straßensperre und
Fig.3 eine Draufsicht auf eine mit der Straßensperre ausgestattete Straße.
[0012] In den Fig. ist mit 1 ein Schrankenbalken bezeichnet, der beidenends lose am unteren
Zinken einer seitlich offenen Gabel 2 aufliegt, die in Fig.2 mit durchbrochenen Linien
eingezeichnet ist. Der untere Zinken der Gabel 2 stellt ein Gleitauflager 3 für den
Schrankenbalken 1 dar. Der Schrankenbalken 1 kann beim Anprall eines in Richtung des
Pfeiles in Fig.3 fahrenden Fahrzeuges ungehindert aus seiner in den Fig.1 bis 3 mit
durchgehenden Linien eingezeichneten Stellung von den Gleitauflagern 3 abgleiten und
zu Boden fallen, wobei er entlang des in Fig.2 eingezeichneten oberen Pfeiles in die
dort mit unterbrochenen Linien eingezeichnete Stellung hinter den Gleitauflagern 3
gelangt. Hinter den Gleitauflagern 3 ist eine Fangeinrichtung 4 für den von den Gleitauflagern
3 heruntergefallenen Schrankenbalken 1 angeordnet. Die Fangeinrichtung 4 weist am
Straßenrand befindliche Pfosten auf, die in einem Abstand etwas größer als das Diagonalmaß
des Schrankenbalkens 1 von einem Trägerpfosten 5 verankert sind, der die Gabel 2 jeweils
umgibt. Der Abstand ist so groß gewählt, um ein Verklemmen des von den Auflagerböcken
2 heruntergefallenen Schrankenbalkens 1 zwischen Fangeinrichtung 4 und Trägerpfosten
5 mit Sicherheit zu vermeiden.
[0013] Beide Gabeln 2 sind gemeinsam mit dem auf dem Gleitauflager 3 liegenden Schrankenbalken
1 mittels einer Hubeinrichtung heb-und senkbar. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine gemeinsame Hubeinrichtung für beide Gabeln 2 vorgesehen, die eine druckmittelbeaufschlagte
Kolben-Zylinder-Einrichtung 6 und von dieser beiderseits ausgehende Kettenstringe
7 aufweist. Die Kettenstränge 7 sind über Rollenumlenkungen (in Fig.2 ist davon nur
eine obere Rolle 8 ersichtlich) zur Oberseite der Gabeln 2 geführt und dort befestigt.
Wie Fig.3 zeigt, ist die Kolben-Zylinder-Einrichtung 6 in einem Schacht bzw. Graben
unterhalb des Straßenniveaus angeordnet, der durch eine oder mehrere Abdeckplatten
9 mit der Fahrbahn niveaugleich abgee schlossen ist.
[0014] Der Schrankenbalken 1 kann durch Absenken der Gabeln 2 mittels der Hubeinrichtung
6,7 in eine - in Fig,2 mit unterbrochenen Linien eingezeichnete - untere Stellung
gebracht werden, in der er eine die Fahrbahn querende Ausnehmung 10 niveaugleich verschließt.
In dieser Stellung ist die Straßensperre geöffnet und die Fahrbahn in beiden Fahrtrichtungen
befahrbar.
[0015] Der von den Gleitauflagern 3 der Gabeln 2 aus der oberen (Sperr-) Stellung (mit durchgehenden
Linien eingezeichnet) in die mit durchbrochenen Linien eingezeichnete untere (Sperr-)Stellung
hinter dem.Auflagerbock 2 heruntergestoßene Schrankenbalken 1 kann im Sinn des in
Fig.2 sichtbaren unteren Pfeiles zurück auf die mit der Fahrbahn niveaugleich eingestellten
Gleitauflager 3 der Gablen 2 geschoben werden.
[0016] In den Fig. ist im weiteren zu sehen, daß jede Gabel 2 in einem vertikalen Schlitz
11 des sie umgebenden Trägerpfostens 5 geführt ist. Der Trägerpfosten 5 weist außerdem
einen oben an den vertikalen Schlitz 11 anschließenden horizontalen Schlitz 12 auf,
der den Abwurf des Schrankenbalkens 1 beim Anprall eines Fahrzeugs zuläßt. Die beiden
Trägerpfosten 5 schützen die Hubeinrichtung 6,7 mitsamt den Rollenumlenkungen für
die Kettenstränge 7 vor Schmutz., Feuchtigkeit und Einblick.
[0017] In der sperrbaren Fahrtrichtung vor der Straßensperre sind seitlich Straßenbegrenzungen
13 angeordnet, die das Umfahren der Straßensperren nicht zulassen.
[0018] Wie in Fig.3 angedeutet ist, kann die gesamte Straßensperre in wenigen Bauteilen
integriert vorgefertigt werden, die an der Baustelle in einer dort vorbereiteten Baugrube
einfach einbetoniert werden können.
[0019] Anstelle der Hubeinrichtung 6,7 mit Kettensträngen 7 können auch zwei einzelne Zylinder-Kolben-Einrichtungen
vorgesehen sein, welche an den Gabeln 2 unmittelbar angreifen.
1. Straßensperre mit einem quer zur Fahrtrichtung angeordneten Absperrelement, das
beidenends in der Fahrtrichtung verschiebbar aufgelagert ist, dadurch gekennzeichn
e t , daß das in Form eines schweren Schrankenbalkens (1) ausgebildete Absperrelement
auf gemeinsam höhenverstellbaren Gleitauflagern (3) lose aufliegt und beim Anprall
eines Fahrzeuges ungehindert von den Gleitauflagern (3) abgleiten und zu Boden fallen
kann, wobei der Schrankenbalken (1) in einer unteren Stellung der Gleitauflager (3)
eine die Fahrbahn querende Ausnehmung (10) niveaugleich verschließt und in der sperrbaren
Fahrtrichtung hinter den Gleitauflagern (3) eine Fangeinrichtung (4) für den von den
Gleitauflagern (3) heruntergefallenen Schrankenbalken (1) angeordnet ist.
2. Straßensperre nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Gleitauflager
(3) an in der sperrbaren Fahrtrichtung seitlich offenen Gabeln (2) ausgebildet sind.
3. Straßensperre nach Anspruch 2, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Gabeln (2) an
einem Kettenzug (7) einer für die Höhenverstellung der Gleitauflager (3) vorgesehenen
Hubeinrichtung (6,7) hängen.
4. Straßensperre nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine gemeinsame Hubeinrichtung
(6,7) für beide Gleitauflager (3), die eine druckmittelbeaufschlagte Kolben-Zylinder-Einrichtung
(6) und von dieser beiderseits ausgehende Kettenzüge (7) aufweist, die über Rollenumlenkungen
zur Oberseite der Gabeln (2) geführt sind.
5. Straßensperre nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Gabel (2) in einem vertikalen Schlitz (11) eines sie umgebenden Trägerpfostens (5)
geführt ist.
6. Straßensperre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fangeinrichtung (4) am Straßenrand befindliche Pfosten aufweist, die in einem Abstand
größer als das Diagonalmaß des Schrankenbalkens (1) von der Ausnehmung (10) der Fahrbahn
verankert sind.