[0001] Die Neuerung betrifft einen Wickelträger, der direkt bespulbar und zur Naßbehandlung
sowie zur Weiterbehandlung von Fäden und Garnen verwendbar ist, mit einem im wesentlichen
zylindrischen Mantel, der durch an seinen Enden angeordnete Endringe, von denen einer
mit einer Fadenreserverille versehen ist, sowie von parallel zwischen den Endringen
angeordneten Zwischenringen mit annähernd rechteckigem Querschnitt gebildet ist, die
miteinander und mit den Endringen über Stege verbunden sind .
[0002] Bei einem bekannten Wickelträger der vorerwähnten Art (DE-PS 1 810 774) sind die
Zwischenringe miteinander bzw. mit dem benachbarten Endring durch Stege verbunden,
die zur Wickelträgerachse schräg verlaufen. Zwei in Umfangsrichtung einander benachbarte
Stege sind V-förmig oder umgekehrt V-förmig einander zugeordnet. Die Außenkanten der
Stege verlaufen dabei in der gleichen Hüll- oder Mantelfläche wie die Außenflächen
der Zwischenringe und der Endringe. Der Abstand zwischen benachbarten Zwischenringen
beträgt ein Mehrfaches der Zwischenringbreite. Die Summe der Öffnungsquerschnitte
stellt im Bereich zwischen den Endringen den bei weitem größten Teil der gesamten
Mantelfläche dar. Sowohl die Zwischenringe als auch die Stege sind bewußt sehr schmal
gehalten, um die Ötfnungen groß dimensionieren zu können. Dies bedeutet, daß die inneren
Lagen eines Garnwickels, der von einem solchen bekannten Wickelträger getragen wird,
nur auf relativ kleinen Flächen aufliegen, daß also der vom Wickel ausgeübte, nach
radial innen gerichtete Druck nur über sehr kleine Aufnahmeflächen übertragen werden
kann.
[0003] Der Mantel des bekannten Wickelträgers stellt für eine durch diesen Mantel hindurchströmende
Färbeflotte nur einen sehr geringen Strömungswiderstand dar, der klein ist gegenüber
dem Strömungswiderstand des auf dem Wickelträger sitzenden Wikkels. Dies bedeutet,
daß insbesondere bei hoher Wickeldichte die stets vorhandenen, mehr oder weniger großen
Dichteunterschiede des Wickels den Gesamtströmungswiderstand für die Flotte, der aus
dem Widerstand des Mantels des Wickelträgers und dem Widerstand des Wickels gebildet
ist, maßgebend beeinflussen, so daß dann die Durchströmung des Wickels mit der Flotte
ganz überwiegend von den Dichteunterschieden des Wikkels bestimmt wird.
[0004] Man geht in letzter Zeit in zunehmendem Maße dazu über, die Wickeldichte zu erhöhen
und damit festere, härtere Wickel zu erzeugen. Dies führt zu erhöhten Druckkräften
der radial innen liegenden Garnlagen auf den Mantel des Wickelträgers. Diese hohen
Druckkräfte können bei dem bekannten Wickelträger aufgrund von dessen relativ kleinen
Auflageflächen zu derart hohen Flächendrücken führen, daß an den Auflagestellen der
inneren Wickellagen ein Hindurchtreten der Flotte durch diese Stellen verhindert und
damit eine ordnungsgemäße Färbung unmöglich gemacht wird.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Neuerung besteht nun darin, die beim einschlägigen Stand
der Technik beobachteten Nachteile zu vermeiden und insbesondere einen einfach herstellbaren
Wickelträger zu schaffen, auf dem auch Wickel hoher Wickeldichte homogen gefärbt werden
können.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Wickelträger der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst,
daß die Stege axial von dem einen Endring zum anderen verlaufen und nach radial außen
maximal bis in die von den Außenflächen der Endringe und der Zwischenringe bestimmte
Zylinderfläche hineinreichen, wobei sich der Querschnitt der Stege nach radial außen
verringert, und daß der eine Endring mit einer Zentrieraufnahme und der andε-re mit
einem der Aufnahme angepaßten Zentrieransatz versehen ist.
[0007] Sowohl durch die Wahl der Stegbreite sowie des Abstandes zwischen benachbarten Zwischenringen
kann der Durchströmungswiderstand des Mantels des Wickelträgers bestimmt werden. Es
entstehen somit sich nach radial außen hin erweiternde Öffnungen, die sich hinsichtlich
der Durchströmung eines Wickelträgers sowohl in der Richtung von radial innen nach
außen wie auch in der Richtung von radial außen nach innen vorteilhaft auswirken.
Beim Färben können mehrere Wickelträger übereinandergesetzt werden, wobei der Zentrieransatz
eines Wikkelträgers in die Zentrieraufnahme des axial benachbarten Wickelträgers eingreift.
Dabei ergibt sich eine Abdichtung zwischen benachbarten Wickelträgern. Dies bedeutet,
daß bei diesem Wickelträger keine Flotte am Ende des Wickelträgers austreten und damit
an dem Wickel vorbeiströmen kann. Der Durchströmungswiderstand eines Wickelträgers
wird also durch Abströmungen im Bereich des Endes des Wickelträgers nicht reduziert.
[0008] Ein weiterer Vorteil des neuerungsgemäßen Wickelträgers besteht darin, daß er in
einem Zweibacken-Werkzeug herstellbar ist und damit gegenüber all denjenigen Wickelträgern
erhebliche Herstellungsvorteile aufweist, deren Werkzeug aus mehr als zwei Teilen
bestehen muß.
[0009] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann der neuerungsgemäße Wikkelträger so ausgebildet
sein, daß der Abstand zwischen le- nachbarten Zwischenringen bzw. zwischen einem Zwischenring
und einem Endring maximal 75 % der Breite des benachbarten Zwischenrings beträgt.
Die inneren Lagen eines Garnwickels finden bei diesem Wickelträger breite, relativ
dicht nebeneinander liegende Auflageflächen, so daß sich ihr Auflagedruck damit wesentlich
reduziert und damit auch ein gleichmäßiges Durchströmen der unmittelbar aufliegenden
Wickellagen möglich wird.
[0010] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann der neuerungsgemäße Wikkelträger so ausgebildet
sein, daß der Abstand zwischen benachbarten Zwischenringen bzw. zwischen einem Zwischenring
und einem Endring maximal 40 % der Breite des benachbarten Zwischenrings beträgt.
[0011] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann der neuerungsgemäße Wikkelträger so ausgebildet
sein, daß über die Höhe des Wickelträgers der Abstand zwischen benachbarten Zwischenringen
bzw. zwischen einem Zwischenring und einem Endring unterschiedlich ist. Damit kann
der Durchströmungswiderstand auf die Wickeldichte des Wickels in seinen verschiedenen
Zonen abgestimmt werden, um auf diese Weise in allen Zonen des Wickels eine sehr weitgehende
Homogenität der durchströmenden Flottenmengen zu erhalten.
[0012] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann der neuerungsgemäße Wikkelträger so ausgebildet
sein, daß sich der Abstand zwischen benachbarten Zwischenringen bzw. zwischen einem
Zwischenring und einem Endring ausgehend vom mittleren Bereich des Wickelträgers in
Richtung auf die beiden den Endringen benachbarten Bereiche in gleicher Weise verändert.
Somit kann insbesondere den Abweichungen der Wickeldichte zwischen dem mittleren Bereich
und den Endbereichen des Wickels Rechnung getragen werden.
[0013] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann der neuerungsgemäße Wikkelträger so ausgebildet
sein, daß über die Höhe des Wickelträgers die Breite der Zwischenringe unterschiedlich
ist.
[0014] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann der neuerungsgemäße Wikkelträger so ausgebildet
sein, daß die Stege einen dreieckförmigen Querschnitt haben. Diese Ausbildung der
Stege hat formtechnische Vorteile und führt überdies zu optimalen Strömungsverhältnissen
hinsichtlich der durch den Mantel nach radial außen oder nach radial innen strömenden
Färbeflotte.
[0015] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann der neuerungsgemäße Wickelträger
so ausgebildet sein, daß die Stege im Querschnitt die Form eines gleichschenkligen
Dreiecks haben.
[0016] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann der neuerungsgemäße Wickelträger
so ausgebildet sein, daß eine Seite des dreieckförmigen Querschnitts in der Zylinderfläche
liegt, die durch die Innenflächen der Zwischenringe und der Endringe definiert ist.
[0017] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann der neuerungsgemäße Wikkelträger so ausgebildet
sein, daß die in Umfangsrichtung gemessene Breite der Stege zumindest in ihrem radial
inneren Bereich über die Höhe des Wickelträgers unterschiedlich ist. Somit kann die
Gestaltung der Stege zur Bestimmung der jeweiligen Durchströmungswiderstände des Mantels
des Wickelträgers verwendet werden.
[0018] Gemäß einem weiteren Vorschlag kann der neuerungsgemäße Wikkelträger schließlich
so ausgebildet sein, daß der annähernd rechteckige Querschnitt der Zwischenringe an
den radial außen liegenden Kanten gebrochen ist. Auf diese Weise werden die Auflage
der inneren Wickellagen und die Durchströmung dieser Wickellagen weiter verbessert.
[0019] Im folgenden Teil der Beschreibung werden einige Ausführungsformen des neuerungsgemäßen
Wickelträgers anhand von Zeichnungen beschrieben.
[0020] Es zeigt:
Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht einer ersten Ausführungsform
des neuerungsgemäßen Wickelträgers nach der Linie 1-1 in Fig. 2,
Fig. 2 eine teilweise im Schnitt dargestellte Draufsicht des neuerungsgemäßen Wickelträgers
nach der Linie 2-2 in Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht von zwei aufeinandergesetzten neuerungsgemäßen Wickelträgern,
jeweils in der Darstellung nach Fig. 1.
Fig. 4 eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht einer zweiten Ausführungsform
des neuerungsgemäßen Wickelträgers und
Fig. 5 eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht einer dritten Ausführungsform
des neuerungsgemäßen Wickelträgers.
[0021] Der Wickelträger nach dem in den Fig. 1-3 dargestellten Ausführungsbeispiel hat einen
oberen Endring 1 und einen koaxial dazu angeordneten unteren Endring 2. Zwischen diesen
beiden Endringen 1,2 ist eine Reihe von parallel zueinander und zu den Endringen 1,2
liegenden Zwischenringen 3 mit im wesentlichen rechteckigen Querschnitt angeordnet.
Die Außenflächen der Zwischenringe 3 sowie der Endringe 1,2 liegen auf einer zylindrischen
Mantelfläche 4.
[0022] Der obere Endring 1 hat an seinem äußeren Ende einen Zer.- trieransatz 5 mit gegenüber
der Mantelfläche 4 reduziertem Außendurchmesser. Der untere Endring 2 dagegen ist
mit einer radial nach innen zurückspringenden Fadenreserverille 6 versehen.
[0023] Es sind achsparallel verlaufende, von dem unteren Endring 2 zum oberen Endring 1
sich erstreckende Stege 7 vorgesehen. Diese Stege 7 haben den Querschnitt eines im
wesentlichen gleichschenkligen Dreiecks, dessen Basis 8 auf der zylindrischen Innenfläche
9 liegt, die von. den Innenflächen der Endringe 1,2 und der Zwischenringe 3 definiert
ist. Die Stege 7 verjüngen sich ausgehend von ihrer Basis 8 radial nach außen und
enden dort mit Abstand von der äußeren Mantelfläche 4 des Wickelträgers. Auf diese
Weise bildet der Wickelträger eine Vielzahl von Öffnungen 10, die einerseits durch
zwei benachbarte Zwischenringe 3 bzw. einen Zwischenring 3 und einen Endring 1,2 und
andererseits von zwei parallelen Stegen 7 begrenzt sind. Diese Öffnungen 10 stellen
sich als schmale Schlitze dar, die in Umfangsrichtung verlaufen und sich an ihren
Enden von innen nach radial außen erweitern. Diese Öffnungen 10 bestimmen den Widerstand,
den der Mantel des Wikkelträgers einer durchströmenden Färbeflotte entgegensetzt und
steuern diesen. Dabei sind sie in gleicher Weise dazu geeignet, die Färbeflotte von
innen nach außen durchzulassen oder aber von außen nach innen zu führen.
[0024] Der untere Endring 2 weist eine Zentrieraufnahme 11 auf, deren Innendurchmesser im
wesentlichen dem Außendurchmesser des Zentrieransatzes 5 entspricht. Fig. 3 zeigt
zwei in axialer Richtung aufeinandergesetzte Wickelträger, wobei der Zentrieransatz
5 des einen Wickelträgers in die Zentrieraufnahme 11 des anderen eingreift. Es entsteht
auf diese Weise eine dichtende Kopplung zwischen zwei Wickelträgern, die im Bereich
der aneinandergrenzenden Wickelträger ein ungewolltes Hindurchtreten der Färbeflotte
verhindert.
[0025] Die Ausführungsform nach Fig. 4 weicht von der vorstehend beschriebenen nur dadurch
ab, daß die Breite der Zwischenringe ausgehend vom mittleren Bereich des Wickelträgers
in Richtung auf die den Endringen 1,2 benachbarten Zonen abnimmt, während der Abstand
zwischen diesen Zwischenringen ausgehend vom mittleren Bereich in Richtung auf die
den Endringen 1,2 benachbarten Zonen zunimmt.
[0026] Die Ausführungsform nach Fig. 5 weicht von der vorstehend anhand der Fig. 1 bis 3
beschriebenen nur dadurch ab, daß die Breite der Zwischenringe ausgehend vom mittleren
Bereich des Wickelträgers in Richtung auf die den Endringen 1,2 benachbarten Zonen
zunimmt, während der Abstand zwischen diesen Zwischenringen ausgehend vom mittleren
Bereich in Richtung auf die den Endringen 1,2 benachbarten Zonen abnimmt.
1. Wickelträger, der direkt bespulbar und zur Naßbehandlung sowie zur Weiterbehandlung
von Fäden und Garnen verwendbar ist, mit einem im wesentlichen zylindrischen Mantel,
der durch an seinen Enden angeordnete Endringe, von denen einer mit einer Fadenreserverille
versehen ist, sowie von pcrallel zwischen den Endringen angeordneten Zwischenringen
mit annähernd rechteckigem Querschnitt gebildet ist, die miteinander und mit den Endringen
über Stege verbunden sind, d a-durch gekennzeichnet, daß die Stege (7) axial von dem
einen Endring (1,2) zum anderen verlaufen und nach radial außen maximal bis in die
von den Außenflächen der Endringe (1,2) und der Zwischenringe (3) bestimmte Zylinderfläche
hineinreichen, wobei sich der Querschnitt der Stege (7) nach radial außen verringert,
und daß der eine Endring (2) mit einer Zentrieraufnahme (11) und der andere (1) mit
einem der Aufnahme (11) angepaßten Zentrieransatz (5) versehen ist.
2. Wickelträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
benachbarten Zwischenringen (3) bzw. zwischen einem Zwischenring (3) und einem Endring
(1,2) maximal 75 % der Breite des benachbarten Zwischenrings (3) beträgt.
3. Wickelträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
benachbarten Zwischenringen (3) bzw. zwischen einem Zwischenring (3) und einem Endring
(1,2) maximal 40 % der Breite des benachbarten Zwischenrings (3) beträgt.
4. Wickelträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
über die Höhe des Wickelträgers der Abstand zwischen benachbarten Zwischenringen (3)
bzw. zwischen einem Zwischenring (3) und einem Endring (1,z) unterschiedlich ist.
5. Wickelträger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Abstand zwischen
benachbarten Zwischenringen (3) bzw. zwischen einem Zwischenring (3) und einem Endring
(1,2) ausgehend vom mittleren Bereich des Wickelträgers in Richtung auf die beiden
den Endringen (1,2) benachbarten Bereiche in gleicher Weise verändert.
6. Wickelträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
über die Höhe des Wickelträgers die Breite der Zwischenringe (3) unterschiedlich ist.
7. Wickelträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stege (7) einen dreieckförmigen Querschnitt haben.
8. Wickelträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (7) im Querschnitt
die Form eines gleichschenkligen Dreiecks haben.
9. Wickelträger nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seite des
dreieckförmigen Querschnitts in der Zylinderfläche (9) liegt, die durch die Innenflächen
der Zwischenringe (3) und der Endringe (1,2) definiert ist.
10. Wickelträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die in Umfangsrichtung gemessene Breite der Stege (7) zumindest in ihrem radial
inneren Bereich über die Höhe des Wickelträgers unterschi ol'edist.
11. Wickelträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der annähernd rechteckige Querschnitt der Zwischenringe (3) an den radial außen
liegenden Kanten gebrochen ist.