[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Material für eine Bau- oder Notpiste gemäss Oberbegriff
des Anspruchs 1. Derartiges Material ist bekannt aus der US-PS 2 327 640, wobei die
einzelnen Elemente über ihre ganze Länge gleichen Querschnitt aufweisen und aus gewebeverstärktem
Gummi bestehen. Die einzelnen Matten weisen Abmessungen von rund 2x15 m auf und sind
bei der vorgesehenen Ausführung viel zu schwer und umfangreich für manuelles Transportieren
und Verlegen. Aehnlich aufgebaute Matten aus alten Fahrzeugreifen sind auch aus der
DE-OS 27 19 442 bekannt.
[0002] Es ist ferner ähnlich aufgebautes Material für Verkehrswege bekannt, das Schwimmkörper
aus Metall aufweist (DE-OS 32 19 735). Zur Erstellung von Bau- oder Notpisten sind
auch grössere Stahlplatten, NATO-Bleche und dergleichen vorgeschlagen worden (DE-OS
26 58 901, DE-OS 1 658 509 und CH-PS 507 416). All diese Metallausführungen sind zu
schwer und umständlich für eine manuelle Verlegung, und sie neigen bei Ueberbeanspruchung
zu bleibender, nicht rückgängig zu machender Verformung. Die Einzelelemente sind in
vielen Fällen auch zu gross, um auf unebenem Gelände korrekt verlegt werden zu können.
[0003] Ziel vorliegender Erfindung ist es, Material für eine Bau- oder Notpiste zu schaffen,
das in grösseren, mattenartigen Abschnitten leicht transportiert und von Hand verlegt
werden kann, das relativ leicht ist, und das trotzdem den zu erwartenden Belastungen
sicher standhält. Dieses Ziel wird gemäss Kennzeichen des Anspruchs 1 erreicht. Da
die Flachelemente und Kupplungselemente aus Kunststoff oder Leichtmetall bestehen,
weisen sie relativ geringes Gewicht auf. Sie sind einerseits sicher miteinander verbunden
und bilden damit leicht manipulierbare und transportierbare mattenartige Gebilde,
deren Grösse aber ohne weiteres dadurch den Bedürfnissen angepasst werden kann, dass
einzelne Abschnitte zu einer beliebig langen fortlaufenden Piste verbunden werden
können, oder indem ein überschüssiges Teilstück durch Herausziehen eines Verbindungselementes
an geeigneter Stelle entfernt wird, um die gewünschte totale Länge der Piste zu erzielen.
Die Verbindung einzelner Matten erfolgt vorzugsweise mittels U-förmiger, in den Boden
steckbarer Klammern.
[0004] Die freien Räume zwischen den Flachelementen haben den Vorteil, dass Regenwasser
zuverlässig versickert, dass anderseits der Boden auch unter der Piste trocknen kann,
und dass die Grasnarbe mindestens teilweise geschont wird. Dies gilt auch, wenn unter
die Piste eine Fliessmatte verlegt wird.
[0005] Die Flachelemente werden vorzugsweise zentralsymmetrisch, d.h. bezüglich dreier räumlicher
Mittellinien symmetrisch ausgebildet, so dass nicht besonders darauf geachtet werden
muss, wie sie in die Matte eingesetzt werden. Insbesondere weisen dann die Elemente
beidseitig dieselben Unebenheiten auf, welche ihre Griffigkeit für über die Piste
fahrende Fahrzeuge sicherstellt. Diese Griffigkeit kann übrigens dadurch erhöht werden,
und zugleich können die Flachelemente versteift werden, indem sie mit Rippen oder
dergleichen Unebenheiten versehen werden.
[0006] Die Erfindung betrifft schliesslich eine vorteilhafte Verwendung der Piste, in zweckentsprechender
Abmessung, als Anfahrmatte für Motorfahrzeuge.
[0007] Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert:
FiGur 1 zeigt einen Ausschnitt aus der Piste, teils in Draufsicht, teils im Schnitt,
Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch ein Flachelement und je ein Verbindungselement,
wobei auch Sicherungselemente angedeutet sind,
Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsvariante des Flachelementes und
die
Figuren 4 bis 6 zeigen Ausführungsvarianten der Piste.
[0008] Die in Figur 1 dargestellte Bau- oder Notpiste weist schachbrettartig angeordnete
Flachelemente 1 auf, die mittels Kupplungsrohren oder -stäben 2 miteinander verbunden
sind. Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch ein Flachelement 1. Es weist einen flachen
Mittelteil 1a und an gegenüberliegenden Querseiten je eine rohrförmige Oese 1b auf.
Die Kupplungsrohre 2 ragen durch hintereinanderliegende Oesen 1b, von abwechslungsweise
in der einen oder anderen von zwei benachbarten Querreihen von Flachelementen 1 der
Matte, mit geringem Spiel durch, so dass alle Flachelemente 1 lose schwenkbar miteinander
verbunden sind, jedoch in Längs- und Querrichtung sowie quer zur Pistenebene wenig
gegenseitiges Bewegungsspiel haben. Je an den Stellen, wo am Rande der Piste ein Flachelement
1 fehlt, ist ein Sicherungselement 3 auf benachbarte Kupplungsrohre 2 aufgeschoben
und mittels durch fluchtende Bohrungen dieser Sicherungselemente und der Kupplungsrohre
2 durchragender Befestigungselemente, beispielsweise Schrauben 4 oder Splinten 5 verbunden.
Die Sicherungselemente 3 weisen genau gleichen Querschnitt auf, wie die Flachelemente
1, sind jedoch erheblich weniger breit. In Figur 2 sind die beiden soeben erwähnten
möglichen Befestigungselemente, nämlich Schrauben 4 oder Splinte 5, beispielsweise
dargestellt. Es können aber auch andere lösbare Befestigungsmittel vorgesehen sein.
Die Piste ist damit in Querrichtung zusammengehalten, und die Kupplungsrohre 2 sind
gegen Herausrutschen gesichert. Damit sich die Enden der Kupplungsrohre 2 nicht mit
Verunreinigungen füllen, sind Schutzkappen 6 auf dieselben aufgesetzt.
[0009] Die Flachelemente 1 sind vorzugsweise als Kunststoffspritzteile ausgeführt. Je nach
Beanspruchung kann ein geeigneter Kunststoff, Vorzugsweise Polyamid, gegebenenfalls
auch ein verstärkter Kunststoff, verwendet werden. Da die Flachelemente und Sicherungselemente
über ihre ganze Breite denselben Querschnitt aufweisen, könnten auch extrudierte Profile
zu geeignet bemessenen Elementen zugeschnitten werden. Die Flachelemente könnten auch
aus Leichtmetallguss, insbesondere Aluminiumguss bestehen. Die Kupplungsrohre 2, oder
gegebenenfalls volle Kupplungsstangen, bestehen vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff,
können aber gegebenenfalls auch aus Metall bestehen. Die Flachelemente 1 aus Kunststoff
können beispielsweise eine Länge von ungefähr 20 cm, eine Breite von ungefähr 10 cm
und im flachen Mittelteil 1a eine Dicke von 4 bis 5 mm aufweisen. Die Oesen 1b haben
hierbei einen Durchmesser von ungefähr 3 cm und etwa gleiche Wandstärke wie der Mittelteil
1a. Eine ausgeführte Piste dieser Art, mit Kunststoffrohren 2 als Kupplungselemente,
wird beispielsweise in Abschnitten oder Matten von rund 3,5 x 4 m vorfabriziert und
an den Verlegungsort transportiert. Ein solcher Abschnitt weist ein Gewicht von rund
80 kg auf und kann somit leicht, beispielsweise durch zwei Mann, von Hand verlegt
werden. Das Aneinanderkuppeln von Matten oder Abschnitten dieser Art in Längsrichtung
erfolgt leicht und schnell, indem die freien Oesen der zu kuppelnden Mattenränder
ineinandergeschoben und zur Deckung gebracht und durch allmähliches Einschieben eines
Kupplungsrohres 2 gekuppelt werden. Auch diese Arbeit, sowie das nachträgliche Sichern
der erstellten Verbindung, ist leicht von Hand auszuführen. Dasselbe gilt für das
eventuelle Kürzen einer Matte oder eines Abschnittes durch einfaches Lösen des Befestigungselementes
4 oder 5 und anschliessendes Herausziehen des Kupplungsrohres 2 an der gewünschten
Stelle.
[0010] Lange Versuche haben gezeigt, dass Matten mit Kunststoffelementen der oben beschriebenen
Art allen Anforderungen nicht nur hinsichtlich leichtem Transport und Verlegen auch
an schwer zugänglichen Stellen gerecht werden, sondern zugleich die erforderliche
Festigkeit aufweisen sowie eine gewisse Rauhigkeit der Oberfläche ergeben, die für
Fahrzeuge genügende Adhäsion sicherstellt. Vorzugsweise werden die Matten in Breiten
hergestellt, die gerade der Breite der Baupiste entspricht, also in Breiten von rund
2 bis 4 m.
[0011] Figur 3 zeigt eine Ausführungsvariante des Flachelementes, wobei entsprechende Teile
gleich bezeichnet sind wie in den Figuren 1 und 2. Das Element unterscheidet sich
von demjenigen nach Figur 1 dadurch, dass es ein-oder beidseitig mit Versteifungsrippen
7 und 8 versehen ist. Auch dieses Element wird vorzugsweise zentralsymmetrisch, d.h.
mit beidseitig gleichartigen Rippen versehen, damit es beliebig orientiert eingesetzt
werden kann. Die Rippen 7 und 8 dienen nicht nur der Versteifung des Elementes sondern
auch der Griffigkeit der obenliegenden Seite des Elementes. Damit wird die Haftung
der Triebräder auf der Piste verbessert. Im allgemeinen dürfte jedoch die Unebenheit
genügen, die schon durch die Oesen 1b des Elementes nach Figur 2 verursacht werden.
[0012] Figuren 1 und 2 zeigen ein Flachelement, welches sich in seiner zentralsymmetrischen,
rechteckigen Form durch besondere Einfachheit auszeichnet, die auch eine rationelle
Herstellung gewährleistet. Es sind aber auch andere Formen möglich. Die Elemente müssten
nicht unbedingt zentralsymmetrisch ausgeführt sein, d.h. der flache Mittelteil 1a
könnte beispielsweise nicht in der Ebene der Achsen der Oesen 1b liegen. Der Mittelteil
müsste auch nicht rechteckig ausgebildet sein. Figur 4 zeigt, dass dieser Mittelteil
beispielsweise sechseckig ausgebildet sein kann, um die Auflagefläche etwas zu vergrössern.
Auch in Figur 4 sind entsprechende Teile entsprechend bezeichnet wie in den Figuren
1 - 3.
[0013] Fig. 5 und 6 zeigen eine Ausführungsvariante, in welcher Elemente 1 gemäss Fig. 1
verwendet sind. Während bisher angenomen wird, benachbarte Matten würden mittels üblicher
Kupplungsstäbe 2 an Ort und Stelle beim Verlegen gekuppelt, zeigt Fig. 5 aneinanderliegende
Enden zweier Matten, bei welchen auch in die äussersten Oesen 1b der Elemente 1 je
ein Kupplungsrohr 2 eingeschoben ist, und wobei die Distanz zwischen diesen äussersten
Elementen durch Rohrstücke 9 bestimmt ist. Mit den Enden der Kupplungsrohre sind Sicherungsscheiben
10 verschweisst. Das Kuppeln der aneinandergelegten Enden der Matten erfolgt in diesem
Falle mittels U-förmiger Kupplungs- und Verankeruogsklammern oder -bügeln 11, deren
Schenkel 11a in den Boden gesteckt sind. Diese Klammern vereinfachen das Kuppeln benachbarter
Matten erheblich, und zwar in Längs- und Querrichtung.
[0014] In kleiner Ausführung kann eine entsprechend ausgeführte Matte als Anfahrmatte für
Motorfahrzeuge dienen. Auch in diesem Falle wäre es dann beispielsweise möglich, zwei
vorhandene Matten in Längsrichtung aneinanderzukuppeln, wenn es darum geht, nur für
ein getriebenes Rad des Fahrzeuges eine Anfahrhilfe vorzusehen.
1. Material für eine Bau- oder Notpiste, mit Matten aus schachbrettartig angeordneten
Elementen, die an den Enden mit Löchern versehen sind, durch welche Kupplungselemente
durchragen und abwechslungsweise je ein Loch von Elementen benachbarter Querreihen
durchsetzen und dieselben gelenkig verbinden, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente
als Flachelemente (1) aus Kunststoff oder Leichtmetall mit je einem flachen Mittelteil
(1a) und rohrartigen Oesen (1b) an den Querseiten ausgebildet sind, und dass jede
Matte faltbar oder rollbar sowie in Abmessungen und Gewicht für manuellen Transport
und manuelles Verlegen ausgeführt ist.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Dimension
jeder Matte der Breite der zu erstellenden Piste entspricht.
3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Boden steckbare,
U-förmige Verankerungs- und Kupplungsklammern (11) vorgesehen sind, welche die Ränder
benachbarter Matten zu verbinden und gegen Verschiebung zu sichern gestatten.
4. Material nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Matten
ein Flächengewicht von bis zu 6 kg/m2 bzw. Abmessungen von bis zu 3,5x4 m mit einem Gesamtgewicht von bis zu etwa 80 kg
aufweisen.
5. Material nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Kupplungselemente
Rohre (2) vorgesehen sind.
6. Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf an den Längsseiten vorstehende
Rohrenden Abschlusskappen (6) aufgesetzt sind.
7. Material nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass an den Längsseiten
Sicherungselemente (3) vorgesehen sind, die je zwei von Kupplungselementen (2) durchsetzte
Oesen aufweisen und die mittels Schrauben (4), Splinten (5) oder dergleichen Befestigungselementen
mit den Kupplungselementen (2) verbunden oder mit denselben verschweisst sind.
8. Material nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flachelemente
(1) zentralsymmetrisch ausgebildet sind, derart, dass sie beliebig gerichtet einsetzbar
sind.
9. Material nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch
Rippen (7,8) oder dergleichen Unebenheiten versteift und griffig gemacht sind.
10. Verwendung des Materials gemäss Anspruch 1, in zweckentsprechender Abmessung,
als Anfahrmatte für Motorfahrzeuge.