[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Haspel mit einem Spreizdorn, der aus einer hohlen
Haspelwelle, aus radial verstellbar gelagerten, aufheizbaren Spreizsegmenten und aus
einer in der hohlen Haspelwelle angeordneten Spreizeinrichtung für die Spreizsegmente
besteht, wobei zwischen dem aufheizbaren Teil des Spreizdornes und der Haspelwelle
eine Wärmeisolierung und eine Kühlung vorgesehen sind.
[0002] Werden die auf einem Haspeldorn aufgehaspelten Bänder durch den als Heizkörper dienenden
Haspeldorn von innen her erwärmt, so können nicht nur erwärmungsbedingte Zunderbildungen
weitgehend ausgeschlossen, sondern auch größere Wärmeverluste vermieden werden. Es
ergibt sich allerdings für die Haspelkonstruktion die Notwendigkeit, die Haspelwelle
und die Spreizeinrichtung vor einer unzulässig hohen Wärmebelastung zu schützen. Zu
diesem Zweck ist es bekannt (AT-PS 370 777), die Spreizsegmente der Höhe nach zu teilen
und die beiden Teile durch eine Wärmeisolation voneinander zu trennen, so daß der
äußere Teil der Spreizsegmente aufgeheizt und der innere Teil gekühlt werden kann.
Die trotz der Wärmeisolierung übertragene Wärme kann somit über die Kühlung des inneren
Teiles der Spreizsegmente abgeführt werden. Die Spreizeinrichtung und die Haspelwelle
bleiben daher vor einer unzulässig hohen Wärmebelastung bewahrt. Dabei muß jedoch
in Kauf genommen werden, daß über die zwischen den äußeren und inneren Teilen der
Spreizsegmente angeordneten, über die Spreizsegmentlänge durchlaufenden, leistenförmigen
Druckübertragungsstücke und die die beiden Teile eines Spreizsegmentes zusammenspannenden
Spannschrauben eine Wärmebrücke gebildet wird, über die eine nicht vernachlässigbare
Wärmemenge abfließen kann, die daher nicht zum Aufwärmen des aufgewickelten Bandes
zur Verfügung steht.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Haspel der eingangs geschilderten
Art so zu verbessern, daß der Wärmeabfluß über die Kühlung mit einfachen konstruktiven
Mitteln auf ein Minimum verringert werden kann.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß zwischen der Spreizeinrichtung
und den Spreizsegmenten hülsenartige Druckstücke mit zur Haspelwelle radialen Achsen
angeordnet sind, daß die Wandstärke der hülsenartigen Druckstücke gegen die Spreizsegmente
hin zunimmt und daß zwischen den hülsenartigen Druckstücken und der Spreizeinrichtung
eine Kühlung vorgesehen ist.
[0005] Die nülsenartigen Druckstücke zwischen der Spreizeinrichtung und den Spreizsegmenten
bieten eine nur geringe Wärmeübertragungsfläche und gewährleisten trotzdem die erforderliche
Kraftübertragung. Die sich gegen die Spreizsegmente hin vergrößernde Wandstärke der
hülsenartigen Druckstücke stellt eine ausreichende Auflagefläche für die Spreizsegmente
sicher, wobei die zur Spreizeinrichtung hin abnehmende Wandstärke den Wärmefluß über
die Druckstücke behindert, so daß auf Grund des Temperaturgefälles entlang der hülsenartigen
Druckstücke die Werkstoffbeanspruchung über die Druckstücklänge zumindest angehähert
konstant gehalten werden kann. Eine höhere Temperaturbelastung verlangt ja einen entsprechend
größeren tragenden Querschnitt.
[0006] Die vergleichsweise geringe Wärmemenge, die von den aufgeheizten Spreizsegmenten
über die besonders geformten Druckstücke abgeleitet wird, wird über die Kühlung zwischen
den Druckstücken und der Spreizeinrichtung abgeführt, was eine wirksame Wärmeabschirmung
der Spreizeinrichtung gewährleistet. Da außerhalb der Druckstücke eine Wärmeübertragung
nur zufolge der Wärmestrahlung erfolgen kann, kann durch eine entsprechende Wärmeisolierung
der Haspelwelle und einer zwischen der Haspelwelle und der Wärmeisolierung vorgesehenen
Kühlung die Haspelwelle sicher vor unzulässigen Wärmebeanspruchungen geschützt werden,
ohne den aufgeheizten Spreizsegmenten zu große Wärmemengen entziehen zu müssen.
[0007] Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn die je einem Spreizsegment
zugehörigen Druckstücke auf einer gemeinsamen, mit der Spreizeinrichtung verbundenen
Grundplatte angeordnet sind, die Kühlmittelkanäle aufweist. Diese Grundplatte vereinfacht
die Kühlung zwischen den hülsenartigen Druckstücken und der Spreizeinrichtung, weil
die Kühlmittelanschlüsse nicht zu jedem Druckstück geführt werden müssen. Außerdem
schirmt diese gekühlte Druckplatte die Haspelwelle vor der Wärmestrahlung der aufgeheizten
Spreizsegmente ab. Damit über die gekühlte Grundplatte kein größerer Anteil der Strahlungswärme
abgeführt werden kann, kann die Grundplatte gegenüber den Spreizsegmenten durch eine
Wärmeisolierung abgedeckt sein.
[0008] Die einzige Wärmeleitung zwischen den aufgeheizten Spreizsegmenten und der Haspelwelle
bzw. der Spreizeinrichtung erfolgt über die Druckstücke, die zur Minimierung des Wärmefluases
hülsenartig ausgebildet sind und unter Berücksichtigung des Temperaturgefälles eine
unterschiedliche Wandstärke über ihre Länge aufweisen. Diese Druckstücke strahlen
daher ebenfalls Wärme ab. Um eine solche Wärmeabstrahlung auf die Haspelwelle bzw.
die Spreizeinrichtung zu unterbinden, kann die Wand der hülsenartigen Druckstücke
zumindest im Bereich des der Spreizeinrichtung zugekehrten Endes innen und außen eine
Wärmeisolierung aufweisen.
[0009] Da zwischen den aufgeheizten Spreizsegmenten und der Haspelwelle ein großer Temperaturunterschied
herrscht, muß die Wärmedehnung der Spreizsegmente konstruktiv berücksichtigt werden.
Zu diesem Zweck können die hülsenartigen Druckstücke in Längsrichtung der Spreizsegmente
gleitfähig an den Spreizsegmenten abgestützt sein, so daß die Wärmedehnungen der Spreizsegmente
durch die Druckstücke, die beispielsweise in der Grundplatte festgelegt sind, nicht
behindert werden. Die gleitfhähige Anlage der Druckstücke an den Spreizsegmenten erleichtert
außerdem das Auswechseln der Spreizsegmente, weil zwischen den Spreizsegmenten und
den Druckstücken keine Verbindung gelöst oder hergestellt werden muß.
[0010] Wegen der fehlenden Verbindung zwischen den Druckstücken und den Spreizsegmenten
kann es zu einem Abheben der Druckstücke von den Spreizsegmenten kommen. Um ein solches
Abheben zu verhindern, können die Druckstücke über eine Druckfeder an der Spreizeinrichtung
abgestützt werden.
[0011] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 den Haspeldorn eines erfindungsgemäßen Haspels in einer zum Teil aufgeschnittenen
Seitenansicht und
Fig. 2 diesen Haspeldorn in einem Axialschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 in
einem größeren Maßstab.
[0012] Der Haspeldorn 1 eines Haspels besteht nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel
im wesentlichen aus einer hohlen Haspelwelle 2, auf der radial verstellbare Spreizsegmente
3 gelagert sind, und aus einer Spreizeinrichtung 4 für die Spreizsegmente. Diese Spreizeinrichtung
weist in üblicher Weise eine in der hohlen Haspelwelle 2 drehfest, aber axial verschiebbar
geführte Spreizstange 5 auf, die Keilflächen 6 zum Verstellen von in der Haspelwelle
2 radial geführten Spreizkeilen 7 bildet. Die Übertragung der Spreizkräfte auf die
Spreizsegmente 3 erfolgt dabei über hülsenartige Druckstücke 8, die in einer von den
Spreizkeilen 7 getragenen Grundplatte 8 gehalten sind und eine Wandstärke aufweisen,
die gegen die Spreizsegmente 3 hin zunimmt, wie.dies insbesondere aus Fig. 2 zu entnehmen
ist. Auf Grund dieser besonderen Ausbildung der hülsenartigen Druckstücke 8 wird ein
größerer Wärmefluß von den Spreizsegmenten durch die Druckstücke 8 verhindert, ohne
die Festigkeit zu beeinträchtigen. In den Druckstücken 8 wird durch den sich gegen
die Spreizeinrichtung 4 hin verjüngenden Querschnitt der Wärmeabfluß behindert, so
daß innerhalb der Druckstücke 8 ein Temperaturgefälle auftritt, wobei im Bereich niedrigerer
Temperaturen der tragende Querschnitt der Druckstücke 8 kleiner als im Bereich höherer
Temperaturen ist. Die Werkstoffbeanspruchung der Druckstücke 8 bleibt folglich zumindest
über einen Großteil der Druckstücklänge gleich.
[0013] Um die über die Druckstücke 8 abgeleitete Wärmemenge abzuführen, sind in den Grundplatten
9 Kühlmittelkanäle 10 vorgesehen, die über entsprechende Leitungen 11 (Fig. 1) an
einen nicht näher dargestellten Kühlmittelkreislauf angeschlossen sind. Damit die
Haspelwelle 2 vor der Wärmestrahlung der über eine äußere Wärmevorrichtung aufheizbaren
Spreizsegmente geschützt werden kann, sind die von der Grundplatte 9 nicht abgedeckten
Teile der Haspelwelle 2 von einer Wärmeisolierung 12 abgedeckt, zwischen der und der
Haspelwelle eine zusätzliche, an den Kühlmittelkreislauf angeschlossene Kühlung 13
angeordnet ist. Diese Kühlung 13 besteht aus entsprechenden Leitungen für das Kühlmittel.
[0014] Die Grundplatte 9 ist ebenfalls mit einer Wärmeisolierung 14 versehen, um unnötige
Wärmeverluste zu vermeiden. Aus dem gleichen Grund sind die Wände der Druckstücke
8 innen und außen durch eine Wärmeisolierung abgedeckt, wobei die äußere Isolierung
durch die Wärmeisolierung 14 der Grundplatte 9 und die innere Isolierung durch eine
den inneren Hohlraum der hülsenartigen Druckstücke 8 ausfüllende Wärmeisolierung 15
erfolgen kann.
[0015] Beim Zurückziehen der Spreizsegmente 3 in ihre Ausgangslage, was beim Verstellen
der Spreizstange 5 über die Rückführungen 16 und 17 erfolgt, kann es vorkommen, daß
die Druckstücke 8, die an den Spreizsegmenten 3 lediglich anliegen, von den Spreizsegmenten
3 abheben. Um ein solches Abheben, das an sich die Funktionsfähigkeit des Haspeldornes
nicht beeinträchtigt, zu vermeiden, können die Druckstücke 8 über eine Druckfeder
18 an der Spreizeinrichtung 4 abgestützt sein. Gemäß dem Ausführungsbeispiel wirken
die Druckfedern 18 über einen Stempel 19 auf die Grundplatte 9, so daß beim Vorhandensein
eines Spiels dieses durch die Druckfedern 18 ausgeglichen wird. Übersteigt beim Spreizen
des Haspeldornes die Spreizkraft die Kraft der Druckfedern 18, so werden diese Federn
zusammengedrückt, bis die Spreizkeile 7 an den Grundplatten 9 anschlagen, die dann
unmittelbar von den Spreizkeilen 7 mit den Druckstücken 8 und den Spreizsegmenten
3 radial auswärts verstellt werden.
[0016] Die gleitfähige Abstützung der Spreizsegmente 3 an den Druckstücken 8 erlaubt eine
freie Wärmeausdehnung der Spreizsegmente 3 bei deren Aufheizung, wobei diese Spreizsegmente
3 an einem Ende gegenüber der Haspelwelle 2 festgelegt werden können.
[0017] Die Querschnittsform der Druckstücke muß nicht wie im Ausführungsbeispiel kreisringförmig
sein. Die Querschnittsform der hülsenartigen Druckstücke kann vielmehr den jeweiligen
Anforderungen entsprechend gewählt werden und beispielsweise oval oder rechteckig
sein. Außerdem kann sich die Wandstärke der Druckstücke gegen die Spreizsegmente hin
zu einem geschlossenen Hülsenboden vergrößern, so daß die hülsenartigen Druckstücke
nur gegen die Spreizeinrichtung hin offen sind.
1. Haspel mit einem Spreizdorn, der aus einer hohlen Haspelwelle (2), aus radial verstellbar
gelagerten, aufheizbaren Spreizsegmenten (3) und aus einer in der hohlen Haspelwelle
(2) angeordneten Spreizeinrichtung (4) für die Spreizsegmente (3) besteht, wobei zwischen
dem aufheizbaren Teil des Spreizdornes und der Haspelwelle (2) eine Wärmeisolierung
(14 ) und eine Kühlung (13) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Spreizeinrichtung (4) und den Spreizsegmenten (3) hülsenartige Druckstücke (8)
mit zur Haspelwelle (2) radialen Achsen angeordnet sind, daß die Wandstärke der hülsenartigen
Druckstücke (8) gegen die Spreizsegmente (3) hin zunimmt und daß zwischen den hülsenartigen
Druckstücken (8) und der Spreizeinrichtung (4) eine Kühlung vorgesehen ist.
2. Haspel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die je einem Spreizsegment
(3) zugehörigen Druckstücke (8) auf einer gemeinsamen, mit der Spreizeinrichtung (4)
verbundenen Grundplatte (9) angeordnet sind, die Kühlmittelkanäle (10) aufweist.
3. Haspel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatten(9) gegenüber den Spreizsegmenten (3) durch eine Wärmeisolierung (14) abgedeckt sind.
4. Haspel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand der
hülsenartigen Druckstücke (8) zumindest im Bereich des der Spreizeinrichtung (4) zugekehrten
Endes innen und außen eine Wärmeisolierung (14, 15) aufweist.
5. Haspel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die hülsenartigen
Druckstücke (8) in Längsrichtung der Spreizsegmente (3) gleitfähig an den Spreizsegmenten
(3) abgestützt sind.
6. Haspel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstücke (8) über eine
Druckfeder (18) an der Spreizeinrichtung (4) abgestützt sind.