(19)
(11) EP 0 166 714 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1986  Patentblatt  1986/01

(21) Anmeldenummer: 85890118.4

(22) Anmeldetag:  23.05.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41C 17/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 13.06.1984 AT 1925/84

(71) Anmelder: Steyr-Daimler-Puch Aktiengesellschaft
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Aigner, Friedrich
    A-4300 St. Valentin (AT)
  • Schweighofer, Hermann
    A-4441 Behamberg (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sicherungseinrichtung für Gewehre


    (57) Eine Sicherungseinrichtung für Gewehre (1) besitzt einen Abzug (2), der über eine Abzugstange (3) auf die nach hinten versetzte übrige Abzugeinrichtung einwirkt und durch eine willkürlich betätigbare Sicherung (6) blockiert ist. Um eine ungewollte Schussabgabe durch Stossbelastung in Gewehrlängsrichtung bei gespanntem, entsicherten Gewehr (1) zu vermeiden, ist eine um eine quer zur Gewehrlängsrichtung verlaufende Achse (8) mittels eines Schwunggewichtes (12) verschwenkbare und durch Federkraft in Mittelstellung gehaltene Zusatzsicherung (10) vorgesehen. Diese Zusatzsicherung (10) bildet ausserhalb ihrer Mittelstellung einen die Abzugbewegung hemmenden Anschlag.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungseinrichtung für Gewehre mit einem Abzug, der über eine Abzugstange auf die nach hinten versetzte übrige Abzugeinrichtung einwirkt und durch eine willkürlich betätigbare Sicherung blockierbar ist.

    [0002] Durch die räumliche Entfernung des Abzuges einerseits und der übrigen Abzugeinrichtung anderseits erhält die vom Abzug und der Abzugstange gebildete Baugruppe, die auch zu einer starren Baueinheit verbunden sein kann, eine verhältnismäßig große Masse. Ist nun bei gespannter Abzugeinrichtung die den Abzug blockierende Sicherung gelöst, das Gewehr also schußbereit, so kann es durch einen ungewollten Prellschlag in Gewehrlängsrichtung zu einer ungewollten Schußabgabe kommen, weil die Massenkräfte der von Abzug und Abzugstange gebildeten Baueinheit ausreichen, um die übrige Abzugeinrichtung zu betätigen. Eine solche ungewollte, durch Schlag auf den Kolben oder die Laufmündung hervorgerufene Schußabgabe stellt selbstverständlich eine besondere Unfallsgefahr dar.

    [0003] Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beseitigen und die eingangs geschilderte Sicherungseinrichtung so zu verbessern, daß eine ungewollte Schußabgabe durch Stoßbelastung in Gewehrlängsrichtung bei gespanntem, entsichertem Gewehr vermieden wird.

    [0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß eine um eine quer zur Gewehrlängsrichtung verlaufende Achse mittels eines Schwunggewichtes verschwenkbare und durch Federkraft in Mittelstellung gehaltene Zusatzsicherung vorgesehen ist, die außerhalb ihrer Mittelstellung einen die Abzugbewegung hemmenden Anschlag bildet.

    [0005] Erhält das Gewehr einen Prellschlag in seiner Längsrichtung, so wird die Zusatzsicherung durch das Schwunggewicht in der einen oder anderen Richtung verschwenkt und kommt daher aus ihrer Mittelstellung, so daß sie dann die durch Massenkräfte hervorgerufene Bewegung des Abzuges, die zu der ungewollten Schußabgabe führen würde, verhindert. Ist die Stoßbelastung vorbei, so kehrt die Zusatzsicherung unter der Federwirkung wieder in ihre Mittelstellung zurück, in der der Abzug freie Bewegungsmöglichkeit hat, so daß dann die gewollte Schußabgabe wieder unbehindert ist.

    [0006] Eine besonders zweckmäßige Konstruktion wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Zusatzsicherung aus einem Winkelhebel besteht, der an seinem einen Arm das Schwunggewicht trägt und dessen anderer gegen den Abzug gerichteter Arm zwei Sperrnasen aufweist, die einen Zwischenraum für den Durchtritt eines Abzugansatzes od.dgl. in der Mittelstellung der Zusatzsichemng freiläßt. Je nach Richtung des Prellachlages auf das Gewehr wird der Winkelhebel in der einen oder anderen Richtung verschwenkt, und es kommt die eine oder andere Sperrnase zur Wirkung, wogegen der Abzugansatz in der Mittelstellung des Winkelhebels zwischen den beiden Sperrnasen freie Durchtrittsmöglichkeit hat und somit die willkürliche Abzugbewegung unbehindert bleibt.

    [0007] Handelt es sich um ein Gewehr, bei dem der Abzug mit der Abzugstange starr verbunden und lediglich verschiebbar ist, wodurch sich die Gefahr der ungewollten Schußabgabe bei Stoßbelastung wesentlich erhöht, dann ist erfindungsgemäß der gegen den Abzug gerichtete Arm des die Zusatzsicherung bildenden Winkelhebels gabelförmig ausgebildet und der Abzugansatz zwischen die Gabelscheiden gerichtet, so daß sich eine besonders einfache und betriebssichere Konstruktion ergibt.

    [0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen

    Fig. 1 ein automatisches Gewehr mit den wesentlichen Teilen der Abzugeinrichtung und der erfindungsgemäßen Sicherungseinrichtung im Schema und

    Fig. 2 diese Teile für sich allein im größeren Maßstab.



    [0009] Ein automatisches Gewehr 1 weist einen Abzug 2 auf, der mit der Abzugstange 3 aus einem Stück besteht und lediglich in Gewehrlängsrichtung verschiebbar gelagert ist. Die Abzugstange 3 wirkt auf einen Fanghebel 4 ein, der das Schlagstück 5 in seiner gespannten Lage zurückhält. Die auf das Schlagstück 5 wirkende Feder und die Rückstellfeder für den Abzug 2 sind der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Die ganze Abzugeinrichtung befindet sich gemäß den Fig. 1 und 2 in der dem gespannten Schlagstück 5 entsprechenden Stellung. In dieser Spannstellung kann der Abzug 2 durch eine willkürlich betätigbare Sicherung 6 blockiert werden, die normal zur Bildebene verschiebbar ist, sich dabei vor eine Nase 7 des Abzuges 2 legt oder diese zur Entsicherung freigibt.

    [0010] Ist das Gewehr gespannt und entsichert, so könnte es bei einem Schlag in Gewehrlängsrichtung durch die vom Abzug mit der Mittelstange herrührenden Massenkräfte zu einer ungewollten Schußabgabe durch Verschwenken des Fanghebels 4 kommen. Um diese zu verhindern, ist eine Zusatzsicherung vorgesehen, die aus einem um eine quer zur Längsrichtung verlaufende Achse 8 schwenkbaren und durch zwei Federn 9 in Mittelstellung gehaltenen Winkelhebel 10 besteht. Der abwärtsgerichtete Arm 11 des Winkelhebels 10 trägt ein Schwunggewicht 12, wogegen der andere gegen den Abzug 2 gerichtete Arm gabelförmig ausgebildet ist und dadurch zwei Sperrnasen 13 aufweist, die einen Zwischenraum 14 für den Durchtritt eines Abzugansatzes 15 freilassen. Erhält das Gewehr einen in seiner Längsrichtung wirkenden Stoß, so schwenkt der Winkelhebel 10 durch das Schwunggewicht 12 gegen die Kraft einer der Federn 9 in der einen oder anderen Richtung und es kommt die eine oder andere Sperrnase 13 zur Wirkung, da sie sich hinter den Abzugansatz 15 legt und damit eine Abzugverschiebungin Pfeilrichtung verhindert. In der dargestellten Mittelstellung der Zusatzsicherung kann dagegen der Abzug 2 ohne weiteres betätigt werden, weil sein Ansatz 15 im Zwischenraum 14 zwischen den Sperrnasen bzw. Gabelscheiden 13 Freiraum findet.


    Ansprüche

    1. Sicherungseinrichtung für Gewehre mit einem Abzug, der über eine Abzugstange auf die nach hinten versetzte übrige Abzugeinrichtung einwirkt und durch eine willkürlich betätigbare Sicherung blockierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine um eine quer zur Gewehrlängsrichtung verlaufende Achse (8) mittels eines Schwunggewichtes (12) verschwenkbare und durch Federkraft in Mittelstellung gehaltene Zusatzsicherung (10) vorgesehen ist, die außerhalb ihrer Mittelstellung einen die Abzugbewegung hemmenden Anschlag bildet.
     
    2. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzsicherung aus einem Winkelhebel (10) besteht, der an seinem einen Arm (11) das Schwunggewicht (12) trägt und dessen anderer gegen den Abzug (2) gerichteter Arm zwei Sperrnasen (13) aufweist, die einen Zwischenraum (14) für den Durchtritt eines Abzugansatzes (15) od. dgl. in der Mittelstellung der Zusatzsicherung freilassen.
     
    3. Sicherungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei mit der Abzugstange (3) starr verbundenem, lediglich verschiebbaremAbzug (2) der gegen ihn gerichtete Arm des die Zusatzsicherung bildenden Winkelhebels (10) gabelförmig ausgebildet und der Abzugansatz (15) zwischen die Gabelscheiden (13) gerichtet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht