[0001] Die Erfindung betrifft ein Wärmeübertragersystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein solches Wärmeübertragersystem ist aus der EP-OS 0 111 615 bekannt, das ausser
einer kompakten Bauweise eine gute Regelbarkeit aufweist. Die Anwendbarkeit des bekannten
Wärmeübertragersystems ist jedoch begrenzt, weil einerseits aus regeltechnischen Gründen
der Verdampferheizfläche ein vorgegebener Anteil der gesamten Wärmemenge zugeführt
werden muss und andererseits die Temperatur des heissen Gases im Bereich der Gabelung
in zwei parallele Zweigkanäle aus konstruktiven Gründen limitiert ist; beispielsweise
bei der häufig vorkommenden Anwendung des bekannten Wärmeübertragersystems zur Kühlung
von Synthesegas auf ca. 600
0C.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, das Wärmeübertragersystem der eingangs genannten Art
so zu verbessern, dass seine Anwendbarkeit erweitert wird, wobei seine bisherigen
guten Eigenschaften im wesentlichen erhalten bleiben.
[0004] Diese Aufgabe wird mit dem Merkmal des Kennzeichens von Anspruch 1 gelöst. Die Anordnung
eines weiteren Kanalabschnittes mit einer anderen Wärmeübertragerfläche darin stromunterhalb
des Mischraumes ermöglicht die Uebertragung sehr grosser Wärmemengen, sogar ohne dass
eine Wärmeübertragerfläche im zweiten Zweigkanal vorgesehen werden müsste, so dass
dieser Kanal gegebenenfalls nur als Bypass für heisses Gas dient. Dadurch wird eine
wesentliche Vergrösserung des Regelbereiches gegenüber dem bekannten System erzielt.
Da ferner eine im zweiten zweigkanal vorhandene Wärmeübertragerfläche klein dimensioniert
werden kann oder evtl. ganz entfällt, ist es möglich, den Bereich der Gabelung in
die Zweigkanäle wesentlich unempfindlicher auf hohe Temperaturen als bisher zu gestalten,
wogegen die andere Wärmeübertragerfläche im weiteren Kanalabschnitt erst von Gas beaufschlagt
wird, das mindestens entlang der gesamten Ver
- dampferheizfläche im ersten Zweigkanal genügend gekühlt worden ist. Ein zusätzlicher
Vorteil der Erfindung ergibt sich ebenfalls aus der Tatsache, dass der zweite Zweigkanal
nur eine relativ kleine oder unter Umständen gar keine Wärmeübertragerfläche enthalten
muss: Man ist in der Gestalt/des zweiten Zweigkanals freier, indem er auch im Zentrum
des Druckgefässes angeordnet werden kann, wodurch das Streben nach kompakter Bauweise
des Systems unterstützt wird.
[0005] Das Merkmal nach Anspruch 2 führt zu einer optimalen Ausnützung des vom Wärmeübertragersystem
beanspruchten Raumes und somit zu einem kleineren, verhältnismässig leichten Druckgefäss,
was sich in einem günstigen Preis, guter Transportierbarkeit und guter Montierbarkeit
ausdrückt.
[0006] Das Anordnen einer weiteren Verdampferheizfläche gemäss Anspruch 3 bringt eine wesentliche
Erweiterung des vom Wärmeübertragersystems beherrschbaren Temperaturbereichs mit sich.
[0007] Die Ausführungsform gemäss Anspruch 4 ergibt konstruktive Vorteile, indem glatte
Trennwände vorgesehen werden können, wodurch eine gute Ausbaubarkeit der höchst beanspruchten
Heizflächen begünstigt wird.
[0008] Die Anordnung nach Anspruch 5 führt zu einer besonders kompakten Ausführungsform.
[0009] Die Ausführungsform nach Anspruch 6 ist preislich vorteilhaft, da die Schlangenrohre
sich sehr einfach herstellen lassen und das Aufhängen der Rohrtafeln keine besonderen
Tragmittel erfordert.
[0010] Die Ausgestaltung nach Anspruch 7 ergibt einen besonders hohen Wärmeübergang, und
im Falle einer Leckage lassen sich die davon betroffenen Rohre leicht abblinden, ohne
dass dies zu heissen Strähnen im Gas führen würde.
[0011] Die Anordnung gemäss Anspruch 8 führt zu einem einfachen, relativ kleinen Drosselorgan,
das sich in einem relativ kühlen Bereich befindet und einfach zu betätigen ist.
[0012] Das Merkmal nach Anspruch 9 ergibt konstruktive und betriebliche Vorteile und unterstreicht
im besonderen Masse die Vorzüge des neuen Systems. Beim bekannten Wärmeübertragersystem
kommt der Gasaustrittsstutzen zwangsläufig im unteren Bereich des Druckgefässes zu
liegen, so dass die Anschlüsse sämtlicher Wärmeübertragerflächen an die Mediumleitungen
im obersten Bereich des Druckgefässes angeordnet werden müssen. Nach Anspruch 9 dagegen
werden mindestens die Mediumanschlüsse der anderen Wärmeübertragerfläche im unteren
Bereich des Druckgefässes angeordnet, wodurch bei einem Stillstand des Wärmeübertragersystems
ein Abführen von eventuellen flüssigen oder festen Rückständen des Mediums aus der
anderen Wärmeübetragerfläche auf einfache Weise möglich ist.
[0013] Durch den Ringraum gemäss Anspruch 10 wird die Wand des Druckgefässes auf einfache
Weise vor zu hohen Temperaturen geschützt.
[0014] Durch das Drosselorgan gemäss Anspruch 11 lässt sich auf einfache Art die Endtemperatur
des Gases beeinflussen.
[0015] Die Ausführungsform nach Anspruch 12 bringt den Vorteil einer Reduktion der Schlangenrohrtemperatur.
Sie gestattet überdies eine Querströmung eines Teils des Gases im Verzweigungsbereich,
ohne dass gasseitig ein hoher Druckabfall auftritt.
[0016] Durch das Distanzieren mittels der Nocken gemäss Anspruch 13 lassen sich die Schlangenrohre
zu einem kompakten Ringbündel zusammenpacken, das sich leicht an den äussersten Rohren
aufhängen lässt, wie dies in Anspruch 14 beansprucht wird.
[0017] Der Deckel nach Anspruch 15 sichert eine gute Zugänglichkeit zum Inneren des Druckgefässes,
insbesondere zu den Heizflächen, wogegen die thermische Isolierung zu einem relativ
dünnwandigen Deckel führt.
[0018] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der folgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen fragmentarischen, schematischen Vertikalschnitt durch ein Druckgefäss
mit einem Wärmeübetragersystem nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Sektor eines horizontalen Schnittes nach der Ebene II-II in Fig. l, im
grösseren Massstab als in Fig. 1 und
Fig. 3 die Abwicklung einer Rohrtafel aus Schlangenrohren.
[0019] In Fig. list von einem zylindrischen Druckbehälter 1 ein rohrartiges Unterteil 2
mit Pratzen 3 auf einem Fundament 4 abgestellt. Das Unterteil 2 ist an seinem unteren
Ende an eine nicht gezeichnete Gaseintrittsleitung angeschlossen. Wenig unterhalb
seines oberen Endes ist seitlich ein Gasaustrittsstutzen 5 angeordnet. An seinem oberen
Ende weist das Unterteil 2 einen Flansch 6 auf, auf dem ein Deckel 7 sitzt, der den
Oberteil des Druckgefässes 1 bildet und eine innere Wärmeisolierung 8 aufweist.
[0020] Ueber einen mittleren, ausgedehnten Höhenbereich des Unterteils 2 erstreckt sich
mit geringem Abstand von dessen Innenwand, einen Ringraum 9 bildend, ein Futter 10,
das oben an einer Innenkante eines Ringbleches 12 endet und mit diesem dicht verbunden
ist. Die Peripherie des Ringbleches 12 ist mit dem Unterteil 2 dicht verbunden.
[0021] Innerhalb des Futters 10 erstreckt sich mit geringem radialem Abstand vom Futter
10 eine äussere Kanalwand 20, die einen Rohrabschnitt bildet.
[0022] Innerhalb der äusseren Kanalwand 20 ist eine mittlere Kanalwand 22 angeordnet, die
an ihrem unteren Ende über eine dichte, aber leicht lösbare Verbindung 16 an der Wand
des Unterteils 2 angeschlossen ist.
[0023] Innerhalb der mittleren Kanalwand 22 ist eine innere Kanalwand 28 vorgesehen, die
mit der mittleren Kanalwand 22 zusammen den ersten Zweigkanal 32 mit einem ringförmigen
Querschnitt bildet. Die Kanalwand 28 bildet ausserdem einen kreiszylindrischen, inneren
zweiten Zweigkanal 33 und trägt oben einen Blechkonus 23 mit einem Ventilsitz 24.
Mit dem Ventilsitz 24 wirkt ein Drosselorgan 25 in Form eines Tellerventils zusammen,
das von einem Servomotor 26 aus betätigt wird.
[0024] Im unteren Bereich der mittleren Kanalwand 22 ist innerhalb dieser ein VerdrängungskörpeÄvorgesehen,
der zusammen mit der Wand 22 einen Kanalabschnitt 30 begrenzt. Oberhalb des Verdrängungskörpers
14 liegt also die Gabelung in die beiden Zweigkanäle 32 und 33, wobei der Kanalabschnitt
30 und der erste Zweigkanal 32 miteinander fluchten.
[0025] Ueber die ganze Höhe des vom Kanalbschnitt 30 und vom ersten Zweigkanal 32 gebildeten
Ringraums erstreckt sich eine einzige Schlangenheizfläche 36, die als Verdampfer geschaltet
ist. Die Schlangenheizfläche 36 besteht aus sechsunddreissig evolventenförmig gekrümmten
Rohrtafeln 38, die aus je einem Rohr mit vertikal gerichteten Schenkeln gebildet sind.
Eine solche Rohrtafel 38 ist in Fig. 2 besonders hervorgehoben und in Fig. 3 abgewickelt
gezeichnet. Ein auf einem äussersten Rohrzylinder 50 (Fig. 2) verlaufender Schenkel
51 (Fig. 3) ist über einen Schrägabschnitt 52 mit einem auf einem innersten Rohrzylinder
53 (Fig. 2) verlaufenden Schenkel 54 (Fig. 3) verbunden. Der Schenkel 54 ist oben
über einen Krümmer mit einem Schenkel 55 verbunden, der unten über einen Krümmer an
einem weiteren Schenkel 56 angeschlossen ist. Nach mehrmaligem Hin- und Herführen
des Rohres führt schliesslich ein Schenkel 57 vertikal nach oben, wo er zusammen mit
dem Schenkel 51 zum Deckel 7 führt, den die Rohrschenkel 51 und 57 über bekannte Dichthülsen
durchstossen. Zusammen mit den entsprechenden Schenkeln der übrigen fünfunddreissig
Rohrtafeln 38 sind die Schenkel 51 und 57 sodann an einem Verteiler 58 bzw. einem
Sammler 59 angeschlossen. Etwa auf der Höhe des unteren Endes der inneren Kanalwand
28 sind alle Schenkel der Rohrtafeln 38 im Durchmesser abgesetzt, indem sie unterhalb
dieser Stelle einen kleineren Durchmesser d (Fig. 1) und oberhalb dieser Stelle einen
grösseren Durchmesser D (Fig. 2) aufweisen. Hierdurch wird die Strömungsgeschwindigkeit
des Gases im Kanalabschnitt 30 herabgesetzt und gleichzeitig die Strömungsgeschwindigkeit
des zu verdampfenden Mediums erhöht. Es wird daher der Wärmeübergang auf der Aussenseite
der Rohre herabgesetzt und auf der Innenseite der Rohre erhöht, was beides zu einer
tieferen Temperatur des Rohrmaterials führt. Darüberhinaus wird durch den kleineren
Rohrdurchmesser der Strömungsquerschnitt für den aus dem Kanalabschnitt 30 in den
zweiten Zweigkanal 33 übertretenden Teilstrom des Gases vergrössert.
[0026] Innerhalb der Rohrtafeln 38 und zwischen ihnen sind die Rohrschenkel durch auf den
Schenkeln angebrachte, in der Zeichnung nicht dargestellte Nocken oder durch auf verschiedenen
Höhen angeordnete, rundum laufende Rippen voneinander distanziert. Zwecks Herstellung
der Schlangenheizfläche 36 werden die Rohrtafeln 38 an die innere Kanalwand 28 geschichtet,
nach Evolventenflächen gebogen und mit nichtgezeichneten, über den Umfang der Schlangenheizfläche
36 sich erstreckenden Spanngürteln radial zusammengepresst. Das so gebildete Heizflächenbündel
wird im Bereich des ersten Zweigkanals 32 mit einem Drahtgeflecht umhüllt. Im Bereich
des Kanalabschnittes 30 können die äussersten Rohrschenkel 51 an der mittleren Kanalwand
22 anliegen, die dadurch im Betrieb gekühlt wird. Es kann aber auch hier, gegebenenfalls
in mehreren Schichten, ein Drahtgeflecht aus hochhitzebeständigem Material oder eine
Isolation vorgesehen sein, die den Wärmeübergang an die mittlere Kanalwand 22 herabsetzt.
[0027] Der von der äusseren Kanalwand 20 und der mittleren Kanalwand 22 begrenzte Ringraum
bildet einen weiteren Kanalabschnitt 34, in dem eine andere Wärmeübertragerfläche
62, hier eine Ueberhitzerheizfläche, angeordnet ist, die aus zweiundneunzig schraubenförmig
gewundenen Rohren 64 besteht, die fünf Rohrzylinder bilden. An ihrem unteren Ende
sind die Rohre 64 über Verbindungsrohre 72, die die Wand des Unterteils 2 durchdringen,
mit Verteilern 75, 75' verbunden. An seinem oberen Ende ist jedes Rohr 64 über einen
Rohrkrümmer 65 mit einem von zweiundneunzig Fallrohren 66 verbunden, die in dem zwischen
dem Futter 10 und der äusseren Kanalwand 20 gebildeten Ringkanal vertikal verlaufen.
Ueber eine nicht näher dargestellte, praktisch gasdichte Durchtrittsstelle verlassen
die Rohre 66 den genannten Ringkanal und treten seitlich über Temperaturausgleichsstutzen
- die unter dem Namen "Thermosleeves" bekannt sind - durch die Wand des Unterteils
2 aus dem Druckgefäss 1 aus. Die Fallrohre sind an zwei Sammlern 70, 70' angeschlossen.
Die Wärmeübertragerfläche 62 ist nach oben frei dehnbar.
[0028] Die Rohre 64 der Wärmeübertragerfläche 62 werden in gelochten Tragblechen 61 gehalten,
die innerhalb des weiteren Kanalabschnittes 34 in drei um 120 gegeneinander versetzten,
durch die vertikale Achse des Druckgefässes 1 verlaufenden Ebenen angeordnet sind.
Die unteren Enden der Tragbleche 61 sind seitlich an der Wand des Unterteils 2 befestigt,
und die Tragbleche 61 weisen über den Höhenbereich der Wärmeübertragerfläche 62 Bohrungen
63 (Fig. 2) auf. In diesen Bohrungen 63 sind die Rohre 64 eingewunden. Die Tragbleche
61 sind nach oben frei dehnbar.
[0029] Oberhalb des Gasaustrittsstutzen 5 ist am Unterteil 2 ein Ventil angeordnet, das
aus einem Handrad 80, einer horizontalen Ventilstange 81 und einem in einer kreisrunden
Oeffnung des Futters 10 wirkenden Ventilkegel 82 besteht. Das Handrad 80 befindet
sich ausserhalb des Druckbehälters 1. Die Ventilstange 81 durchstösst die Wand des
Unterteils 2, wobei ein nichtgezeigtes Gewinde auf der Ventilstange 81 in einer am
Unterteil 2 befestigten Mutter 83 geführt ist und wobei die Durchstossstelle der Ventilstange
81 durch den Unterteil 2 auf bekannte Weise abgedichtet ist.
[0030] Der Gasaustrittsstutzen 5 ist mit einem eine Eintrittsdüse bildenden Futterblech
92 ausgekleidet, das in einen statischen Mischer 93 führt.
[0031] Unterhalb der Schlangenheizfläche 36 sind die Verbindung 16 und der unterste Abschnitt
des Unterteils 2 durch eine Ausmauerung 76, die nicht gezeichnete Kühlrohre enthalten
kann, vor zu hohen Temperaturen geschützt.
[0032] Der Sammler 59 ist über eine Sattdampfleitung 45 mit einem Abscheider 46 verbunden,
dessen Dampfaustrittsleitung 47 zu den Verteilern 75 und 75' führt, während abgeschiedenes
Wasser über einen am Grund des Abscheiders 46 angebrachten Ablassstutzen 48 abgegeben
wird. An die Verteiler 75, 75' ist zusätzlich zur Sattdampfleitung 47 eine weitere
Dampfzufuhrleitung 49 angeschlossen, die z.B. von Kühleinrichtungen oder einer Kesselanlage
herkommt.
[0033] Das Wärmeübertragersystem nach den Fig. 1 bis 3 funktioniert wie folgt: Dem Druckbehälter
1 wird an seinem unteren Ende ein Prozessgas von beispielsweise 1000°C und 20 bis
40 bar zugeführt. Dieses Gas strömt durch den Kanalabschnitt 30, worauf es sich nach
Kühlung auf etwa 900°C auf den ersten Zweigkanal 32 und den zweiten Zweigkanal 33
verteilt. Der Teilstrom im ersten Zweigkanal 32 gibt weitere Wärme ab und wird auf
beispielsweise 600°C abgekühlt.
[0034] Stromunterhalb des Drosselorgans 25 vereinigen sich die beiden Teilströme, wobei
sich eine Mischtemperatur von beispielsweise 700°C ergibt. Der vereinigte Gasstrom
gelangt sodann durch den weiteren Kanalabschnitt 34, wo er auf beispielsweise 400°C
weiter gekühlt wird, und den Ringraum 9, wo er die Wand des Druckgefässes temperiert,
in den Ringraum unterhalb des Ringbleches 12 und von dort - durch den Gasaustrittsstutzen
5 - zur weiteren Verwendung.
[0035] Ist die Temperatur des Gases am Austritt des Druckbehälters 1 zu tief, so wird diesem
Gas durch Oeffnen des Ventilkegels 82 heisses Gas aus dem Mischraum zugeführt. Das
Dosieren dieser zugeführten Menge geschieht durch Verdrehen der Ventilstange 81 mit
Hilfe des Handrades 80.
[0036] Damit eventuell durch das Oeffnen des Ventiltellers 82 entstehende heisse Gasschlieren
weder an der Wand des Unterteils 2 noch am Gasaustrittsstutzen 5 heisse Stellen hervorrufen,
hält das Futterblech 92, gegebenenfalls unterstützt durch zusätzliche Leitbleche,
solche Schlieren von der drucktragenden Wand fern. Anschliessend wird durch den statischen
Mischer 93 die Gastemperatur vergleichmässigt.
[0037] Als Sekundärmedium wird dem Wärmeübertragersystem über den Verteiler 58 vorgewärmtes
Wasser zugeführt, das über die als Tragrohre dienenden Schenkel 51 in die Schlangenheizfläche
36 eingespeist wird. Diese Schlangenheizfläche 36 dient, wie schon erwähnt, als Verdampfer;
es strömt deshalb über die Schenkel 57 ein Dampfwassergemisch in den Sammler 59. Das
Dampfwassergemisch wird sodann im Abscheider 46 getrennt; das Wasser wird über den
Stutzen 48 ausgeschieden und der Sattdampf über die Leitung 47 in die Verteiler 75,
75' eingespeist.
[0038] In diese Verteiler 75, 75' kann über die Leitung 49 weiterer Sattdampf aus der im
übrigen nicht dargestellten Anlage zugeführt werden. Der Sattdampf gelangt nun über
die Verbindungsrohre 72, 72' in die andere Wärmeübertragerfläche 62, wo er in Gegenstrom
zum heizenden Gas überhitzt wird. Der überhitzte Dampf verlässt über die Rohre 66
und die Sammler 70, 70' den Wärmeübertrager.
[0039] Die Heizflächen im Kanalabschnitt 30 und im ersten Zweigkanal 32 sind im Hinblick
auf eine etwaige Heizflächenverschmutzung so gross ausgelegt, dass zunächst mit weit
geöffnetem Drosselorgan 25 und Ventilkeg_el 82 gefahren werden kann. Im Kanalabschnitt
30 wird dabei viel Wärme abgegeben und ein sehr grosser Teil des den Abschnitt 30
verlassenden Gases über den zweiten Zweigkanal 33 geführt, so dass die im ersten Zweigkanal
32 abgegebene Wärmemenge relativ gering bleibt. Da die Gaseintrittstemperatur im zweiten
Zweigkanal 33 schon verhältnismässig tief liegt, besteht keine Gefahr, dass dieser
überhitzt wird. Entsprechend ergibt sich eine relativ tiefe Gastemperatur stromunterhalb
des weiteren Kanalabschnittes 34. Durch Zumischen einer verhältnismässig grossen Menge
heissen Gases über den weitgeöffneten Ventilkegel 82 wird die Temperatur des aus dem
Druckbehälter 1 austretenden Gases wieder auf die gewünschte Höhe angehoben.
[0040] Sollte die Schlangenheizfläche 36 verschmutzen, nimmt sie zu-wenig Wärme auf, was
durch ein Verringern des Oeffnungsquerschnittes des Drosselorgans 25 korrigiert werden
kann. Da die andere Wärmeübertragerfläche 62 ebenfalls stark überdimensioniert ist,
besteht dabei wenig Gefahr, dass die gewünschte Ueberhitzungstemperatur des Dampfes
nicht erreicht wird.
[0041] Da im Falle eines Verschmutzens der anderen Wärmeübertragerfläche 62 die Temperatur
des Gases im Ringraum 9 höher liegt als im Fall sauberer Heizflächen, wird durch Schliessen
des Ventilkegels 82 die Heissgaszufuhr zum Ringraum 9 gedrosselt.
[0042] Schreitet die Verschmutzung der Heizflächen so stark fort, dass das Drosselorgan
25 voll geschlossen werden muss und die verlangten Temperaturen nicht mehr eingehalten
werden, so wird zwecks Reinigung der Heizflächen der Deckel 7 abgehoben, wobei die
Schlangenheizfläche 36 und die innere Kanalwand 28 mitherausgezogen werden. Die mittlere
Kanalwand 22 lässt sich dann verhältnismässig leicht, nach dem Lösen der Verbindung
16, ebenfalls herausziehen.
[0043] Nach dem Entfernen der die Schlangenheizfläche 36 umgebenden Spanngürtel lassen sich
nun, insbesondere im mittleren und unteren Teil der Schlangenheizfläche, die Rohrtafeln
38 leicht nach aussen biegen, so dass sie gereinigt werden können. Die andere Wärmeübertragerfläche
62 lässt sich von innen inspizieren und auch von dort aus reinigen.
[0044] Sollte es sich zeigen, dass bei der Auslegung des Systems die Gabelungs- oder Verzweigungsstelle
zu tief oder zu hoch gelegt wurde, so lässt sich auf einfache Weise die innere Kanalwand
28 verkürzen oder nach unten verlängern. Es ist auch denkbar, die Verzweigungsstelle
einstellbar zu gestalten, beispielsweise durch einen oder zwei Ringschieber oder durch
einen in der inneren Kanalwand 28 vorgesehenen Bypass.
[0045] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel. So
kann es beispielsweise auch vorteilhaft sein, die Kanalwände 20, 22 und 28, mindestens
teilweise als Membranwände, das heisst aus zu Wänden verschweissten Rohren, auszubilden.
[0046] Im Ausführungsbeispiel sind die Wärmeübertragerflächen in einfachster Form dargestellt.
Sie lassen sich aber auch unterteilen. Ebenfalls lassen sich die Strömungsrichtungen
ganz oder partiell umkehren.
[0047] Schliesslich kann auch mehr als ein Sekundärmedium an der Wärmeübertragung beteiligt
sein. Sollen Drosselorgane im Druckbehälter vermieden werden, so können diese auch
in Verbindungsleitungen gelegt werden, die der Gasführung ausserhalb des Druckbehälters
dienen.
[0048] Zur Verteilung der Wärmeübertragung auf verschiedene Heizflächen, kann unter Umständen
auch die Mengenverteilung des Sekundärmediums oder der Sekundärmedien verändert werden.
Auch bezüglich der Art der Wärmeübertragerflächen ist die Erfindung durchaus nicht
an das gezeichnete Ausführungsbeispiel gebunden; so können beispielsweise auch Sackrohre
oder Wärmerohre eingesetzt werden.
[0049] Die Verzweigung auf die Zweigkanäle kann bei verschiedenen Temperaturen oder Temperaturbereichen
gestaffelt erfolgen. Auch das Zusammenführen der Zweigströme lässt sich staffeln.
Die vom Ventilkegel 82 gesteuerte Oeffnung kann eintrittsseitig ebenfalls mit Stellen
des einen oder des anderen Zweigkanals verbunden sein. Je nach den gestellten Randbedingungen
kann es auch zweckmässig sein, die Anordnung der Kanäle im Druckgefäss zu vertauschen
oder sonstwie anders anzuordnen. Um das Abblinden einzelner Rohre, insbesondere im
Ueberhitzerrohrbündel, zu erleichtern, kann es zweckmässig sein, etwa die Verbindungsrohre
72 nach der CH-PS 384 602 an Rohrplatten anzuschliessen.
[0050] Um ein Ausbauen der anderen Wärmeübertragerfläche 62 zu erleichtern, kann es vorteilhaft
sein, den Unterteil 2 des Druckgefässes 1 bis unterhalb der Befestigungsstelle der
Tragplatten 61 durch horizontale Zwischenflansche zu unterteilen.
[0051] Um die Betriebssicherheit der Anlage zu vergrössern, können Redundanzen vorgesehen
werden. Es können z.B. zwei oder mehr Ventilkeg_el 82 mit zugehörigen Komponenten
im erfindungsgemässen Wärmeübertragersystem vorhanden sein.
1. Wärmeübertragersystem zum Abführen von Wärme aus einem heissen Gas, vorzugsweise
ein Prozessgas, an mehrere in einem einzigen, im wesentlichen zylindrischen Druckgefäss
untergebrachten Wärmeübertrager- flächen, wobei innerhalb des Druckgefässes ein eine
Wärmeübertragerflächen enthaltender Kanalabschnitt vorgesehen ist, der sich in zwei
parallele Zweigkanäle fortsetzt, die in einem gemeinsamen Mischraum münden, wobei
ferner mindestens in dem einen der beiden Zweigkanäle als Wärmeübertragerfläche eine
Verdampferheizfläche angeordnet ist und mindestens der eine der beiden Zweigkanäle
ein verstellbares Drosselorgan aufweist, dadurch gekennzeich dass innerhalb des Druckgefässes
gasseitig stromunterhalb des Mischraumes ein weiterer Kanalabschnitt vorgesehen ist,
der eine andere Wärmeübertragerfläche enthält, in der Wärme aus dem Gas einem Medium
zugeführt wird.
2. Wärmeübertragersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalabschnitt,mindestens
einer der beiden Zweigkanäle und der weitere Kanalabschnitt als zum Druckgefäss koaxiale
Ringkanäle ausgebildet sind.
3. Wärmeübertragersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
im Kanalabschnitt enthaltene Wärmeübertragerfläche eine weitere Verdampferheizfläche
ist,-in der das gleiche Arbeitsmittel strömt, wie in der Verdampferheizfläche des
Zweigkanals.
4. Wärmeübertragersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kanalabschnitt und der erste Zweigkanal in Achsrichtung miteinander fluchten.
5. Wärmeübertragersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Zweigkanal als zylindrischer, gasseitig stromunterhalb eines zentral
im Kanalabschnitt angeordneten Verdrängungskörpers und koaxial zum ersten Zweigkanal
angeordneter Kanal ausgebildet ist.
6. Wärmeübertragersystem nach den Ansprüchen 3 und 5, mit vertikaler Achse des Druckgefässes,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verdampferheizfläche und die weitere Verdampferheizfläche
als eine einzige sowohl über den Kanalabschnitt als auch über den ersten Zweigkanal
sich erstreckende Schlangenrohrheizfläche ausgebildet ist und dass deren Schlangenrohre
mit zur Druckgefässachse parallelen Schenkeln in evolventenförmig gebogenen Rohrtafeln
verlaufen.
7. Wärmeübertragersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die andere
Wärmeübertragerfläche im weiteren Kanalabschnitt als spiralgewickelte Rohrheizfläche
ausgebildet ist.
8. Wärmeübertragersystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass das Drosselorgan als zentrales Tellerventil ausgebildet und gasseitig stromunterhalb
des zylindrischen zweiten Zweigkanals angeordnet ist.
9. Wärmeübertragersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass das Druckgefäss unten einen koaxialen Gaseintrittsstutzen und in seinem oberen
Bereich mindestens einen seitlichen Gasaustrittsstutzen aufweist.
10. Wärmeübertragersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass stromunterhalb des weiteren Kanalabschnittes ein zwischen diesem und der Wand
des Druckgefässes angeordneter Ringraum vorgesehen ist, der in den Gasaustrittsstutzen
mündet.
11. Wärmeübertragersystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der
Gasaustrittsstutzen über mindestens ein weiteres verstellbares Drosselorgan gasseitig
mit mindestens einem der Kanalabschnitte und/oder Zweigkanäle verbunden ist.
12. Wärmeübertragersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlangenrohre
im Kanalabschnitt und im Bereich des Beginns der Zweigkanäle einen im Vergleich zur
übrigen Rohrlänge erheblich kleineren Durchmesser aufweisen.
13. Wärmeübertragersystem nach Anspruch 6 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schlangenrohre durch an ihnen befestigte Nocken voneinander distanziert sind.
14. Wärmeübertragersystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrtafeln
an Rohren aufgehängt sind, über die das Arbeitsmittel für die Rohrtafeln zugeführt
oder abgeführt wird.
15. Wärmeübertragersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass das Druckgefäss am oberen Ende einen ihn überspannenden Deckel aufweist, der
auf seiner Innenseite mit einer thermischen Isolierung bedeckt ist.