(19)
(11) EP 0 166 807 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.01.1986  Patentblatt  1986/02

(21) Anmeldenummer: 84111178.4

(22) Anmeldetag:  19.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F04C 23/00, F04C 29/04, F04C 18/344
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 02.07.1984 US 627193

(71) Anmelder: Werner Rietschle Masch.-u. Apparatebau GmbH
D-7860 Schopfheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Rietschle, Werner
    D-7860 Schopfheim (DE)

(74) Vertreter: Degwert, Hartmut, Dipl.-Phys. et al
Prinz & Partner Manzingerweg 7
81241 München
81241 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Drehschieber-Vakuumpumpe


    (57) Es wird eine Drehschieber-Vakuumpumpe mit zwei in Reihe geschalteten Pumpstufen (34, 36) beschrieben. Jede Pumpstufe (34. 36) ist als austauschbare Einheit ausgebildet und besitzt ein lösbar auf der einen Fläche einer Getriebe und Anschlußeinheit (18) befestigtes Gehäuse. Die Gehäus der Pumpstufen (34, 36) befinden sich innerhalb eine Kammer (38), die zwischen einer Seite der Getriebe. ur Anschlußeinheit (18) und einem lösbar an dieser befestige Kühlergehause (16) gebildet ist. Diese Kammer (38) ist rr Wasser oder einer anderen Kühlflüssigkeit angefüllt, welche die beiden Gehäuse der Pumpstufen (34. 36) umgibt und m diesen in Berührung steht. Jede Pumpstufe (34, 36) kann ft Wartungszwecke oder zum Austauschen leicht abgebau werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Drehschieber-Vakuumpumpe mit wenigstens einer Pumpstufe, die durch ein Kühlmedium wie Wasser gekühlt wird, welches das zylindrische Gehäuse der Pumpstufe umgibt.

    [0002] Herkömmliche Drehschieber-Vakuumpumpen dieser Art sind mit einem Wassermantel versehen, der zwischen der Außenseite einer zylindrischen Hülse, welche den Pumpenrotor aufnimmt, und einem Außengehäuse gebildet ist, das von der Hülse im Abstand angeordnet ist und diese umgibt. Die Hülse und das Außengehäuse sind im allgemeinen einteilig gegossen.

    [0003] Drehschieber-Vakuumpumpen sind in der chemischen und pharmazeutischen Industrie verbreitet und werden dort für Zwecke wie Destillation, Trocknung und Fraktionierung eingesetzt, und sie dienen ferner den verschiedensten Zwecken in der Kunststoffindustrie, Keramikindustrie und Verpakkungsindustrie. Diese Pumpen sind oft aggressiven und korrodierenden Medien ausgesetzt, die nach längerem Betrieb zu einer Verschlechterung der Pumpleistung führen. Bei chemischen Prozessen kann beispielsweise die Leistungsfähigkeit einer Pumpe nach kontinuierlichem Betrieb über ein Jahr oder weniger unzureichend werden, so daß die Pumpe gewartet oder ersetzt werden muß. Das Ersetzen der Pumpe ist zwar die einfachste Weise, um die Betriebsfähigkeit der Anlage, zu welcher die Pumpe gehört, wieder herzustellen, sie ist jedoch auch die aufwendigste. Herkömmliche Drehschieber-Vakuumpumpen sind nämlich relativ teuer, weil sie ein kompliziert strukturiertes und geformtes Pumpengehäuse benötigen, um einen Kühlwassermantel aufnehmen zu können. Die Herstellung von solchen Pumpengehäusen ist gießtechnisch aufwendig. Andrerseits wird zum Ersetzen der verschlissenen Teile der Pumpe eine beträchtliche Arbeitszeit benötigt, bis das Pumpengehäuse freigelegt, die verschlissenen Teile abgebaut und die gesamte Pumpeinheit wieder zusammengesetzt ist. Längere Abschaltzeiten können aber bei vielen chemischen Prozessen kaum toleriert werden.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Drehschieber-Vakuumpumpe, bei der defekte oder verschlissene Aggregate auf besonders kostengünstige Weise und bei geringer Ausfallzeit ersetzt werden können.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Drehschieber-Vakuumpumpe gelöst.

    [0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0007] Gemäß der Erfindung enthält die Drehschieber-Vakuumpumpe wenigstens eine Pumpstufe, vorzugsweise zwei Pumpstufen, die jeweils einen Rotor aufweisen, der in einer allgemein zylindrischen Bohrung eines Gehäuses aufgenommen ist und Drehschieber trägt, welche mit der zylindrischen Bohrung zusammenwirken. Das Gehäuse jeder Pumpstufe ist einer Kühlflüssigkeit ausgesetzt, die in einem Kühlsystem strömt. Jede Pumpstufe ist als austauschbare Einheit ausgebildet und über ihr Gehäuse lösbar an einer Fläche eines flanschartigen Zwischengehäuses angebaut, das als Getriebe- und Anschlußeinheit bezeichnet wird. Ein Kühlergehäuse ist lösbar an derselben Fläche des Zwischengehäuses angebaut, und die zwischen dem Kühlergehäuse, dem Zwischengehäuse und dem Gehäuse bzw. den Gehäusen der Pumpstufe bzw. -stufen gebildete Kammer ist mit einer Kühlflüssigkeit wie Wasser angefüllt. Die Kühlflüssigkeit ist direkt mit der Außenseite dieser Gehäuse in Berührung, um die im Betrieb der Pumpstufen erzeugte Wärme abzuführen. Das Kühlergehäuse kann mit öffnungen versehen sein, um an einen Wärmetauscher angeschlossen zu werden, durch den das Kühlsystem der Pumpe vervollständigt wird.

    [0008] Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht also darin, jede Pumpstufe als leicht austauschbare Einheit vorzusehen, die auf die wesentlichen aktiven Teile einer Drehschieberpumpe reduziert ist, welche Verschleiß ausgesetzt sind und dann die Betriebsdaten der Pumpe verschlechtern können, insbesondere unter harten Einsatzbedingungen, wie sie bei zahlreichen chemischen Prozessen angetroffen werden. Zahlreiche Bauteile, die für eine vollständige Drehschieber-Vakuumpumpe erforderlich sind, befinden sich also außerhalb jeder Pumpstufe, nämlich innerhalb der Getriebe- und Anschlußeinheit. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist die Getriebe- und Anschlußeinheit mit Kanälen und Durchgängen versehen, die für die Verbindung von zwei getrennten Pumpstufen in Reihe miteinander zur Bildung einer zweistufigen Drehschieber-Vakuumpumpe erforderlich sind.

    [0009] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Getriebe- und Anschlußeinheit in dem Zwischengehäuse einen übertragungsmechanismus, der zwischen einem einzigen Antriebsmotor und den beiden Pumpstufen vorgesehen ist. Der Ubertragungsmechanismus enthält vorzugsweise zwei miteinander kämmende Zahnräder, von denen das eine durch den Motor direkt angetrieben wird und den Rotor der einen Pumpstufe antreibt, während das andere Zahnrad den Rotor der anderen Pumpstufe antreibt.

    [0010] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist in dem Zwischengehäuse wenigstens ein Abteil zur Aufnahme eines Ölvorrats gebildet, von dem öl zu bestimmten Zonen der Pumpstufe befördert werden soll, die einer Schmierung bedürfen. Zum Beispiel kann eine Schmierung für die Lager des Pumpenrotors und/oder die Förderkammer vorgesehen sein, welche zwischen den Drehschiebern des Rotors und der Innenseite der zylindrischen Bohrung gebildet ist, in welcher der Rotor exzentrisch aufgenommen ist. Für verschiedene ölsorten zum Schmieren von verschiedenen Zonen der Pumpstufe können getrennte ölvorratskammern vorgesehen sein.

    [0011] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer Drehschieber-Vakuumpumpe nach der Erfindung;

    Fig. 2 eine Draufsicht der in Fig. 1 gezeigten Pumpe;

    Fig. 3 eine Darstellung derselben Pumpe, in der zwei Pumpstufen, ein Kühlsystem, ein Zwischengehäuse und ein übertragungsmechanismus schematisch im Längsschnitt gezeigt sind;

    Fig. 4 eine ähnliche Darstellung derselben Pumpe, wobei jedoch die Zuordnung der Pumpstufen zueinander durch einen schematischen Querschnitt verdeutlicht ist; und

    Fig. 5 eine Explosionsansicht, die das Zwischengehäuse für die Aufnahme der Getriebe- und Anschlußeinheit und die zwei Pumpstufen der in den vorausgehenden Figuren gezeigten Pumpe zeigt.



    [0012] Die in den Figuren 1 bis 5 der Zeichnung gezeigte Drehschieber-Vakuumpumpe umfaßt eine Grundplatte 10, die einen elektrischen Antriebsmotor 12 und eine zweistufige Drehschieberpumpe trägt, die allgemein mit 14 bezeichnet ist. Diese Pumpe 14 besitzt ein Kühlergehäuse 16 und ein Zwischengehäuse 18, das zwischen dem Kühlergehäuse 16 und dem Elektromotor 12 angeordnet und zur Aufnahme einer Getriebe- und Anschlußeinheit bestimmt ist. Das Kühlergehäuse 16 trägt einen Wärmetauscher 20 mit zugeordnetem Ventilator 22, wobei der Wärmetauscher 20 mit der im Inneren des Kühlergehäuses 16 gebildeten Kammer über obere Rohrleitungen 24 und untere Rohrleitungen 26 verbunden ist.

    [0013] Eingangs- und Ausgangsanschluß 28, 30 befinden sind auf einer Seitenfläche des schmalen Zwischengehäuses 18, wie in Fig. 2 ersichtlich ist. In den Figuren 1 und 2 ist ein allgemein zylindrischer Ölabscheider 32 schematisch und gestrichelt eingezeichnet; er ist an den Ausgangsanschluß 30 der Pumpe angeschlossen. Ein solcher Ölabscheider ist wahlweise vorgesehen.

    [0014] Wie in den Figuren 3 und 4 gezeigt ist, enthält die Pumpe zwei Pumpstufen 34, 36, die auf dieselbe Seite des Zwischengehäuses 18 wie das Kühlergehäuse 16 angeflanscht sind. Das Kühlergehäuse 16 und die beiden Pumpstufen 34, 36 sind lösbar angebaut, z.B. an das Zwischengehäuse 18 angeschraubt. Die Kammer 38, welche zwischen dem Kühlergehäuse 16 und dem Zwischengehäuse 18 begrenzt ist, ist mit Wasser gefüllt, so daß die Gehäuse 40 und 42 der Pumpstufen 34 und 36 von Wasser umgeben sind. Die beiden Pumpstufen 34 und 36 sind übereinander und im Abstand voneinander angeordnet. Die untere, als Hochdruckstufc arbeitende Pumpstufe 36 ist kleiner dimensioniert als die obere Niederdruckstufe 34.

    [0015] Das Zwischengehäuse 18 zur Aufnahme der Getriebe- und Anschlußeinheit ist zusammengesetzt aus einem mittleren Gehäuseteil 18a und zwei äußeren Deckeln, einem Getriebegehäusedeckel 18b und einem Anschlußdeckel 18c. Das Zwischengehäuse 18 ist hohl und mit Hohlräumen, Abteilen und Durchgängen ausgebildet. In Fig. 3 ist ein Abteil 44 zur Aufnahme eines ölvorrats gezeigt. Das Abteil 44 steht mit Zonen der Pumpstufen 34, 36, die einer Schmierung bedürfen, in einer noch später im einzelnen beschriebenen Weise in Verbindung. Das Zwischengehäuse 18 weist ferner zwei Hohlräume 46, 48 auf, die sich axial durch alle drei Gehäuseteile hindurch erstrecken, um den Durchgang von formschlüssigen Kopplungsmechanismen 50 zu gestatten, durch welche die Rotoren 35, 37 an einen Ubertragungsmechanismus bzw. ein Getriebe angekoppelt sind, der bzw. das in einem getrennten Abteil 52 des Getriebegehäusedeckels 18b enthalten ist. Der Übertragungsmechanismus umfaßt zwei miteinander kämmende Zahnräder 54, 56, von denen das Zahnrad 56 direkt an den Rotor 37 der unteren Pumpstufe 36 und an den Rotor des Elektromotors 12 über einem Kopplungsmechanismus 58 angekoppelt ist, während das obere Zahnrad 54 an den Rotor 35 der oberen Pumpstufe 34 einerseits und an eine ölschmierpumpe 60 andererseits angekoppelt ist. Die Anschlüsse der ölschmierpumpe 60 sind zur Vereinfachung nicht dargestellt. Die ölschmierpumpe 60 kann mit dem Abteil 44 in Verbindung stehen, um aus diesem Öl abzusaugen und eine vorbestimmte Frischöl-Durchflußrate den Förderkammern zuzuführen, die zwischen dem Rotor und der zylindrischen Bohrung jeder Pumpstufe gebildet sind. Der untere Bereich des Abteils 52 ist mit Öl zur Schmierung des Ubertragungsmechanismus angefüllt, zu dem die beiden Zahnräder 54, 56 gehören. Zwei weitere ölabteile 62, 64 sind übereinander innerhalb des Zwischengehäuses 18 und angrenzend an dessen eine Seitenfläche angeordnet. Das ölabteil 62 steht mit den Lagern des Rotors 35 der oberen Pumpstufe 34 in Verbindung, um diesem lediglich unter der Wirkung der Schwerkraft öl zuzuführen. Das Abteil 64 steht mit den Lagern des Rotors 37 der unteren Pumpstufe 36 in Verbindung, um diesem lediglich unter der Wirkung der Schwerkraft öl zuzuführen.

    [0016] Wie in Fig. 4 gezeigt ist, sind die beiden Pumpstufen 34, 36 in Reihe geschaltet. Die Einlaßöffnung 66 der Stufe 34 steht mit dem Eingangsanschluß 28 über einen Kanal 68 in Verbindung, der im Inneren des Zwischengehäuses 18 gebildet ist. Die Auslaßöffnung 70 der Stufe 34 steht mit der Einlaßöffnung 72 der Stufe 36 über einen Kanal 74 in Verbindung, der ebenfalls im Inneren des Zwischengehäuses 18 gebildet ist. Die Auslaßöffnung 76 der Stufe 36 steht mit dem Ausgangsanschluß 30 über einen Kanal 78 in Verbindung, welcher ebenfalls im Inneren des Zwischengehäuses 18 gebildet ist. Ein Überströmventil 80 ist ferner zwischen dem Kanal 74 und einer seitlichen öffnung 82 des Kanals78 gebildet; das Überströmventil 80 ist bei Stillstand geschlossen.

    [0017] Es ist ersichtlich, daß jede Pumpstufe 34, 36 auf die grundlegenden aktiven Teile einer Drehschieberpumpe reduziert ist, nämlich eine zylindrische Hülse oder Buchse und den exzentrisch darin gelagerten Rotor. Ferner ist jede Pumpstufe an ihren Antrieb und an ihre Eingangs- und Ausgangsanschlüsse sowie an ihre ölzuführungen durch nur eine Seitenfläche ihres Gehäuses hindurch angeschlossen, und alle diese Anschlüsse werden gleichzeitig hergestellt, indem das Gehäuse der Pumpstufe lediglich an eine Fläche des die Getriebe- und Anschlußeinheit aufnehmenden Zwischengehäuses 18 angeflanscht wird.

    [0018] Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, bildet der Kanal 74 eine gerade, vertikal vsilaufende Verbindung zwischen den zwei senkrecht übereinander angeordneten Pumpstufen 34, 36. Weder in den Pumpstufen selbst, noch auf diesem Verbindungsweg befinden sich somit irgendwelche Zonen, in denen sich beim Stillstand der Pumpe Kondensat ansammeln könnte. Dieses fließt vielmehr unmittelbar über die untere Pumpstufe 36 und den Kanal 78 nach außen ab.

    [0019] Besondere Einzelheiten, welche die konstruktive Ausgestaltung der bevorzugten Ausführungsform betreffen, sind in Fig. 5 ersichtlich.

    [0020] In Fig. 5 sind die Gehäuseteile 18a, 18c der Getriebe-und Anschlußeinheit und die beiden Pumpstufen 34, 36 in Explosionsdarstellung gezeigt. Eine Dichtung 90 ist zwischen dem mittleren Gehäuseteil 18a und dem AnschluBdeckel 18c vorgesehen. Der hohle Innenraum des Gehäuseteils 18a ist durch Trennwände in Hohlräume und Abteile unterteilt. Beispielsweise sind die Ölabteile 64, 62 durch eine Trennwand 92 getrennt. Der ölstand im Inneren der Ölabteile 62, 64 kann durch Ölaugen 96 in Bohrungen 94 überprüft werden. Über die Einfüllöffnungen 98, welche durch einen entfernbaren öleinfüllknopf 100 verschlossen sind, kann öl nachgefüllt werden.

    [0021] Der Anschlußdeckel 18c weist zwei zylindrische Hohlräume 102, 104 auf, durch die hindurch sich die zwei Bolzenkupplungen erstrecken können. Auf der Seite der Rotoren 35, 37 umfaßt jeder Kupplungsmechanismus 50 einen kreisrunden Flansch 106 bzw. 108, der auf dem entsprechenden Ende der zugeordneten Rotorwelle festgekeilt und mit in Axialrichtung vorstehenden Zapfen 110 versehen ist, welche gleichmäßig entlang dem Umfang des jeweiligen Flansches beabstandet sind. Die Zapfen 110 können von passenden Bohrungen eines ähnlich ausgebildeten kreisrunden Flansches aufgenommen werden, der an das zugehörige Zahnrad 54 bzw. 56 angekoppelt ist, wie Fig. 3 zeigt. Auf seiner den Pumpstufen zugewandten Fläche sind an dem Anschlußdeckel 18c ebene Flanschflächen 112, 114 gebildet, durch welche sich verschiedene Durchgänge hindurcherstrecken. Die Flanschfläche 112 besitzt eine öffnung 116, welche mit dem EinlaBkanal 68 (Fig. 4) in Verbindung ist, und eine öffnung 118, die mit dem Kanal 74 und über diesen mit einer öffnung 120 der Flanschfläche 114 in Verbindung ist. Die Flanschfläche 114 weist eine weitere öffnung 122 auf, die mit dem Auslaßkanal 78 (Fig. 4) in Verbindung steht. Die ölabteile 44, 62 und 64 sind mit verschiedenen öffnungen in Verbindung, die in den Flanschflächen 112, 114 gebildet sind. Beispielsweise ist die Kammer 62 mit einer bogenförmig gestalteten Rille 124 der Flanschfläche 112 in Verbindung, und eine öffnung 126 der Flanschflächn 112 steht mit einem Auslaß der ölschmierpumpe 60 in Verbindung.

    [0022] Die obere Pumpstufe 34 besitzt ein Gehäuse 40, das an einem seiner Enden durch einen Gehäusedeckel 130 verschlossen ist, der passend zu der Flanschfläche 112 ausgebildet und mit entsprechenden öffnungen und Durchgängen versehen ist, welche sich durch ihn hindurch erstrecken. Zwischen der Flanschfläche 112 und dem Gehäusedeckel 130 ist eine Dichtung 132 vorgesehen, die mit durch sie hindurchführenden öffnungen versehen ist, die den verschiedenen Öffnungen entsprechen, welche sich durch die Flanschfläche 112 hindurch erstrecken. Der Gehäusedeckel 130 ist lösbar an der Flanschfläche 112 befestigt, insbesondere durch Schrauben 134, die in Gewindelöcher 136 eingeschraubt sind, welche in der Flanschfläche 112 gebildet sind. Eine weitere Dichtung 138 ist zwischen dem Gehäusedeckel 130 und dem entsprechenden Ende des Gehäuses 40 vorgesehen. Das gegenüberliegende Ende des Gehäuses 40 ist durch einen weiteren Gehäusedeckel 140 unter Zwischenfügung einer Dichtung 132 verschlossen. Der Rotor 35 trägt mehrere Drehschieber 33, die gleitbeweglich in Schlitzen 31 aufgenommen sind, wie bei einer herkömmlichen Drehschieberpumpe.

    [0023] Das Gehäuse 40 weist einen EinlaBkanal 41 und einen Auslaßkanal 43 auf, die sich allgemein in Axialrichtung längs der Außenseite der zylindrischen Hülse des Gehäuses 40 erstrecken, worin der Rotor 35 aufgenommen ist. Jeder Kanal 41, 43 steht über öffnungen, die sich in Radialrichtung durch die zylindrische Hülse des Gehäuses 40 hindurch erstrecken, mit der Förderkammer in Verbindung, welche zwischen der Innenseite der Hülse und dem Rotor 35 gebildet ist. An ihrem dem Gehäusedeckel 140 zugewandten Ende sind die Kanäle 41, 43 durch diesen verschlossen. An ihren gegenüberliegenden Enden, die an den Gehäusedeckel 130 angrenzen, sind diese Kanäle mit entsprechenden Öffnungen in Verbindung, die sich durch diesen Gehäusedeckel hindurch erstrecken und mit den öffnungen 116, 118 der Flanschfläche 112 fluchten.

    [0024] Die Lager (nicht dargestellt) des Rotors 35 sind in Hohlräumen der Gehäusedeckel 130 bzw. 140 aufgenommen, und jeder dieser Hohlräume steht mit der ölrille 124 in Verbindung, die in der Flanschfläche 112 gebildet ist. Während die Verbindung zwischen der ölrille 124 und dem Lagerhohlraum des Gehäusedeckels 130 eine direkte Verbindung ist, welche durch die Dichtung 132 hindurch erfolgt, ist die Verbindung mit dem Lagerhohlraum des Gehäusedekkels 140 über zwei äußere Verbindungsleitungen 160, 162 hergestellt, die sich zwischen den Gehäusedeckeln 130 und 140 erstrecken und dort an öffnungen 142 bzw. 146 angeschlossen sind. Die untere Verbindungsleitung 162 sorgt für den Zufluß des Öls, während die obere Verbindungsleitung 160 den Lagerraum im Gehäusedeckel 140 entlüftet.

    [0025] Die zweite bzw. untere Pumpstufe und die ihr zugeordnete Flanschfläche 114 sind grundsätzlich ähnlich ausgebildet und werden daher nicht weiter im einzelnen beschrieben. Im Betrieb werden die Rotoren 35 und 37 durch den Elektromotor 12 und über die miteinander kämmenden Zahnräder 54, 56 gegensinnig angetrieben. Die Drehzahlen der Rotoren 35 und 37 können gleich oder unterschiedlich sein, je nach den besonderen Bedingungen, unter denen die Pumpe betrieben werden soll. Da die untere Pumpstufe 36 kleiner bemessen ist als die obere Pumpstufe 34 und daher ein geringeres Saugvermögen besitzt, wird sie zweckmäßigerweise in der Anfangsphase des Absaugens durch das Überströmventil 80 überbrückt, welches auf eine Druckdifferenz zwischen den Kanälen 74 und 78 anspricht, die dem normalen Druckgefälle an dieser Pumpstufe entgegengesetzt ist.

    [0026] Die durch den kontinuierlichen Betrieb der Pumpe erzeugte Wärme wird von den Gehäusen 40, 42 der beiden Pumpstufen durch das Wasser abgeführt, welches diese umgibt und in der Kammer 38 enthalten ist. Wie aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich ist, sind die beiden Pumpstufen übereinander und im Abstand voneinander angeordnet, wobei die kleinere Stufe 36 sich unterhalb der größeren Stufe 34 befindet. Unter diesen Bedingungen kann sich eine ungehemmte Konvektionsströmung des Wassersautomatisch im Inneren der Kammer 38 entlang den Außenoberflächen der Gehäuse 42 und 40 zu den oberen Rohrleitungen 24 hin ausbilden, wobei die Strömung dann durch den Wärmetauscher 20 hindurch, durch die Rohrleitungen 27 und zurück zum Bodenbereich der Kammer 38 geführt wird. Eine Zwangsumwälzung des Kühlwassers ist nicht erforderlich, wodurch das Kühlsystem beträchtlich vereinfacht wird.

    [0027] Unter harten Einsatzbedingungen, wenn also beispielsweise korrodierende oder aggressive Medien abgepumpt werden, können die Betriebsdaten der Pumpe aufgrund von Korrosion und Verschleiß der aktiven Pumpenteile unbefriedigend werden. In diesem Falle wird eine oder werden beide Pumpstufen 34, 36 leicht abgebaut und ersetzt, indem einfach das Wasser aus der Kammer 38 abgelassen und das Kühlergehäuse 16 vom AnschluBdeckel 18c abgebaut wird, die Schrauben 134 gelöst werden und das Gehäuse 40 bzw. 42 mit seinem zugehörigen Gehäusedeckel von dem Anschlußdeckel 18c abgezogen wird, dann die schadhafte Stufe durch eine neue ersetzt und schließlich das Kühlergehäuse 16 wieder an dem Anschlußdeckel 18c befestigt wird. Nach dem Auffüllen der Kammer 38 mit Wasser ist die Pumpe dann wieder betriebsbereit. Diese Handhabungen können innerhalb kurzer Zeit durchgeführt werden und erfordern kein besonders qualifiziertes Wartungspersonal.

    [0028] Ein wichtiger Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Gehäuse jeder Pumpstufe eine sehr einfache Form und Struktur aufweist, so daß sie als Gußteil einfach herzustellen ist. Jede Pumpstufe bildet daher eine relativ kostengünstige Einheit, so daß eine Pumpe mit einem Satz Reservepumpeinheiten geliefert werden kann, ohne hohe zusätzliche Kosten zu verursachen.


    Ansprüche

    1. Drehschieber-Vakuumpumpe mit wenigstens einer Pumpstufe, deren Rotor in einer allgemein zylindrischen Bohrung eines Gehäuses aufgenommen ist und Drehschieber trägt, welche mit der zylindrischen Bohrung zusammenwirken, einem Drehantrieb für den Rotor und einem Kühlsystem zur Erzeugung einer Kühlflüssigkeitsströmung längs wenigstens eines Teils des Gehäuses, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpstufe (34, 36) als austauschbare Einheit ausgebildet ist, das Gehäuse (40, 42) lösbar an einer Flanschfläche (112, 114) eines eine Anschlußeinheit aufnehmenden Zwischengehäuses (18) befestigt ist, das eine formschlüssige Kopplungseinrichtung (50) zum lösbaren Anschließen des Rotors (35, 37) an den Drehantrieb (12, 54, 56) aufnimmt, daß das Gehäuse (40, 42) in einer Kammer (38) angeordnet ist, welche zwischen dem Zwischengehäuse (18) und einem Kühlergehäuse (16) gebildet ist, welches lösbar auf der Seite der Flanschfläche (112, 114) des Zwischengehäuses an dieses angebaut ist, und daß die Kammer (38) wenigstens teilweise mit der Kühlflüssigkeit angefüllt ist und die Kühlflüssigkeit wenigstens einen wesentlichen Teil des genannten Gehäuses (40, 42) umgibt und mit diesem in Berührung steht.
     
    2. Drehschieber-Vakuumpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (40, 42) mit einem sich in Radialrichtung erstreckenden, an das Zwischengehäuse (18) anflanschbaren Gehäusedeckel (130) versehen ist und daß die Einlaßöffnung (66, 72) und die Auslaßöffnung (70, 76) der Pumpstufe (34, 36) durch den-Gehäusedeckel (140) hindurchführen und mit zugeordneten Kanälen (68, 74, 78) in Verbindung stehen, welche im Inneren des Zwischengehäuses (18) ausgebildet sind.
     
    3. Drehschieber-Vakuumpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das schmale Zwischengehäuse (18) zwei einander gegenüberliegende Hauptflächen aufweist und das Gehäuse (40, 42) der Pumpstufe (34, 36) an die eine dieser Flächen angebaut ist, während der Drehantrieb (12, 54, 56) an die andere Fläche angebaut ist, wobei die Kopplungseinrichtung (50) sich durch das Zwischengehäuse (18) hindurch erstreckt.
     
    4. Drehschieber-Vakuumpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischengehäuse (18) wenigstens ein Abteil (44, 62, 64) zur Aufnahme eines Schmierölvorrats aufweist, das an eine zu schmierende Zone der Pumpstufe (34, 36) über einen ölkanal (124) angeschlossen ist, der sich durch die Flanschfläche (112, 114) des Zwischengehäuses (18) und durch die daran angrenzende Fläche des Gehäuses (40, 42) der Pumpstufe (34, 36) hindurch erstreckt.
     
    5. Drehschieber-Vakuumpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischengehäuse (18) zwei getrennte Abteile (44; 62, 64) zur Aufnahme eines Schmierölvorrats aufweist, die an verschiedene zu schmierende Zonen der Pumpstufe angeschlossen sind, wobei eine dieser Zonen die Lager des Rotors (35, 37) in dem Gehäuse (40, 42) der Pumpstufe (34, 36) umfaßt und die andere dieser Zonen die Förderkammer der Pumpstufe (34, 36) ist.
     
    6. Drehschieber-Vakuumpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei in Reihe geschaltete Pumpstufen (34, 36) umfaßt, die jeweils mit ihrem eigenen Gehäuse (40, 42) und Rotor (35, 37) versehen sind und jeweils als austauschbare Einheit vorgesehen sind, die gegen dieselbe Seite des Zwischengehäuses (18) angebaut sind, und daß die Pumpstufen (34, 36) übereinander und im Abstand voneinander angeordnet sind und verschieden groß bemessene Gehäuse (40, 42) besitzen, von denen das kleinere (42) unterhalb des größeren (40) angeordnet ist.
     
    7. Drehschieber-Vakuumpumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Getriebe aus zwei miteinander kämmenden Zahnrädern (54, 56) zwischen dem Drehantrieb (12) und den Rotoren (35, 37) der Pumpstufen (34, 36) angeordnet ist und daß die Zahnräder (54, 56) drehbar übereinander im Inneren eines Abteils (52) des Zwischengehäuses (18) gelagert sind, wobei das eine (56) der beiden Zahnräder direkt an den Drehantrieb (12) und an einen (37) der beiden Rotoren angekoppelt ist und das andere Zahnrad (54) den anderen Rotor (35) antreibt.
     
    8. Drehschieber-Vakuumpumpe nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Pumpstufe (34, 36) eine eigene Einlaßöffnung (66, 72) und eine eigene Auslaßöffnung (70, 76) in ihrem Gehäuse (40, 42) aufweist, welches mit einem anflanschbaren Gehäusedeckel (130) zum Anbauen des Gehäuses (40, 42) an das Zwischengehäuse (18) versehen ist, daß die Einlaßöffnungen (66, 72) und Auslaßöffnungen (70, 76) durch diesen Gehäusedeckel(130) hindurchführen und mit zugeordneten Kanälen (68, 74, 78) in Verbindung sind, die sich durch das Zwischengehäuse (18) hindurch erstrecken, daß einer dieser Kanäle (74) die Auslaßöffnung (70) der ersten (34) der beiden Pumpstufen mit der Einlaßöffnung (72) der zweiten (36) der beiden Pumpstufen verbindet und zwei weitere Kanäle (68, 78) vorgesehen sind, von denen der eine (68) einen Einlaßanschluß (28) der Vakuumpumpe mit der Eingangsöffnung (66) der ersten Pumpstufe (34) und der andere (78) einen Ausgangsanschluß (30) der Vakuumpumpe mit der Auslaßöffnung (76) der zweiten Pumpstufe (36) verbindet.
     
    9. Drehschieber-Vakuumpumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingangsanschluß (28) oberhalb des Ausgangsanschlusses (30) an einer Seitenfläche des Zwischengehäuses (18) angeordnet ist und daß der Verbindungsweg zwischen Eingangs- und Ausgangsanschluß (28, 30) frei ist von Zonen, in denen sich bei Stillstand Kondensat ansammeln kann.
     
    10. Drehschieber-Vakuumpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungseinrichtung (50) formschlüssig nach Art einer Bolzenkupplung miteinander in Eingriff bringbare Kopplungselemente zwischen dem Rotor (35, 37) und dem Drehantrieb (12, 54, 56) umfaßt.
     
    11. Drehschieber-Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnung (72) und die Auslaßöffnung (76) der zweiten Pumpstufe (36) durch ein Überströmventil (80) überbrückt sind, das eine direkte Verbindung zwischen diesen öffnungen ansprechend auf eine zwischen den öffnungen vorhandene Druckdifferenz herstellen kann, die entgegengesetzt der normalen Druckdifferenz ist, die durch den Betrieb der zweiten Pumpstufe (36) verursacht wird.
     




    Zeichnung