[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Flächenpressung
auf fortschreitende Werkstücke, wie Holzwerkstoffplatten o.dgl., bei der mindestens
ein umlaufendes Preßband an das Werkstück von einem in eine Druckkammer einleitbaren
Druckmittel anpreßbar und die Druckkammer durch einen Teil eines Trums des Preßbandes,
an der dem Trum gegenüberliegenden Seite durch eine rechteckförmige Druckplatte und
an den in bezug auf die Laufrichtung des Preßbandes Längs-und Querrändern der Druckplatte
durch eine am Rand der Druckplatte vorgesehene, sich am Preßband abstützende Dichtung
begrenzt ist.
[0002] Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art wird in der Nähe der Dichtung Schmieröl
zugeführt, das dann von dem Preßband zu den Dichtungen transportiert wird, so daß
sich im Bereich der sich am Preßband abstützenden Fläche der Dichtung ein ölfilm ausbildet.
[0003] Die bisher bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß die Berührungsfläche zwischen
Preßband und Dichtung nur sehr ungleichmäßig geschmiert wird. An den Stellen, an denen
ein größerer Abstand zwischen Dichtung und Preßband gegeben ist, wird mehr 01 zugeführt
als an den Stellen eines geringen Abstandes. Außerdem haben die bekannten Vorrichtungen
den Nachteil, daß bei der Zuführung des öles in das Druckkissen eine Verwirbeldung
oder intensive Vermischung von Ö1 mit Sauerstoff stattfindet. Dies führt zur Oxydation
und damit zur vorzeitigen Alterung des Schmieröles.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß die Schmierung an der Reibstelle zwischen der Dichtung und
dem Preßband wesentlich verbessert wird. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch
gelöst, daß die Dichtung mit einer oder mit mehreren Schmierdüsen oder mit einem oder
mehreren das Schmiermittel führenden Kanälen versehen ist und in der sich an dem Preßband
abstützenden Fläche der Dichtung eine Austrittsöffnung oder mehrere Austrittsöffnungen
für die Schmiermittel angeordnet sind.
[0005] Dadurch, daß die Schmierflüssigkeit unmittelbar an der Reibstelle zwischen der Dichtung
und dem Preßband zugeführt wird, kann durch eine entsprechende Druckbeaufschlagung
der Schmierflüssigkeit die Dicke des Schmierflüssigkeitsfilmes zwischen der Dichtung
und dem Preßband exakt eingestellt werden, damit dieser Schmierflüssigkeitsfilm seine
Aufgaben als Schmiermittel zur Verringerung der Reibung der Dichtung auf dem Preßband
und als Abdichtmittel gegen ein Entweichen der Luft aus der Druckkammer optimal erfüllt.
[0006] Es besteht die Möglichkeit, als Druckmittel für die Schmierflüssigkeit die Druckluft
zu verwenden, mit der auch die Druckkammer beaufschlagt wird oder aber die in der
Dichtung vorgesehenen Schmierdüsen aus einem separaten Schmiermittelkreislauf zu speisen.
[0007] Durch den Gegenstand der Erfindung wird der Abrieb der Dichtung vermindert und es
werden Oberhitzungen unter der Dichtung vermieden.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine um eine mittlere Achse drehbare Druckplatte von der Seite des Preßbandes
aus gesehen,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einem oberen und einem unteren Preßband,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 eine Abwandlungsform zu der Ausführung nach der Fig. 3,
Fig. 5 eine Ansicht der leistenförmigen Dichtung in Richtung des Pfeiles V in Fig.
4,
Fig. 6 und 7 Abwandlungsformen zu der Ausführung nach der Fig. 5 und
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIIIin Fig. 7 und
Fig. 9 und 10 Ausführungsbeispiele im schnitt, bei denen ein separater Schmiermittelkreislauf
vorhanden ist.
[0009] Die Vorrichtung 1 weist einen unteren Rahmen 2 und einen oberen Rahmen 3 auf, in
die jeweils endlose Preßbänder 4 eingebaut sind. Die Preßbänder 4 umlaufen Umlenkrollen
5 und werden von diesen angetrieben. Sie sind mit einem Spalt zueinander angeordnet,
der der Breite eines zu bearbeitenden Werkstückes 6 entspricht. Während die Preßbänder
4 mit ihren das Werkstück 6 berührenden Oberflächen eine waagerechte Bewegung ausführen,
wird das Werkstück 6 in die Vorrichtung, und zwar in den Spalt, der zwischen den Oberlfächen
besteht, hineingezogen und dort von den Oberflächen der Preßbänder mit Druck beaufschlagt.
Beim Durchlauf des Werkstückes 6 durch die Vorrichtung erfolgt somit seine Bearbeitung,
so daß es als fertig bearbeitetes Werkstück den Spalt zwischen den Preßbändern 4 verläßt.
[0010] In dem in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel werden auf die Ober- und Unterseite
des Werkstückes 6 Folien 7 aufgepreßt, die von Vorratsrollen 8 abgezogen werden. Der
Preßvorgang kann bei Raumtemperatur oder bei höheren Temperaturen erfolgen, die auf
das Werkstück im Bearbeitungsbereich aufgebracht werden. Zur Erzeugung des gewünschten
Druckes kann der obere Rahmen 3 insgesamt gegen den unteren Rahmen 2 gepreßt werden
und es kann nach einer Grobeinstellung des Abstandes zwischen dem oberen Rahmen 3
und dem unteren Rahmen 2 der erforderliche Druck mittels eines Luftdruckes ausgeübt
werden, der in Druckkammern 9 aufgebaut wird, die jeweils an der Rückseite des Preßbandes
4 in bezug auf das Werkstück 6 angeordnet sind.
[0011] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind für die Grobeinstellung Führungsschlitten
10 vorgesehen, die an dem unteren Rahmen 2 fest angeordnet sind und an denen der obere
Rahmen 3 in senkrechter Richtung verschiebbar ist. Für die Verschiebung sind Hydraulikzylinder
11 vorgesehen. Die Druckkammern 9 werden an der dem Arbeitstrum des Preßbandes abgewandten
Seite durch Druckplatten 12 begrenzt, die gegenüber den Rahmen 2 und 3 geführt sind
und deren Bewegung durch Hydraulikzylinder 13 vorgenommen wird.
[0012] Die Druckplatte 12 ist nach der Darstellung in der Fig. 1 um eine senkrecht zum Arbeitstrum
des Preßbandes 4 verlaufende Achse 14 drehbar, so daß bei einer rechteckigen Ausbildung
mit unterschiedlichen Seitenlängen eine Einstellung der Druckkammerbreite auf verschiedene
Werkstücksbreiten erfolgen kann. Ober Öffnungen 15 kann ein Druckmittel durch die
Druckplatte 12 in die Druckkammer 9 eingeführt werden.
[0013] Die Druckplatte 12 weist an ihrer dem Arbeitstrum des Preßbandes 4 zugewandten Seite
eine umlaufende Nut 16 auf, in der nach dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 ein
im Querschnitt runder Schlauch 17 angeordnet ist. Dieser Schlauch ist aus Gummi oder
Kunststoff gefertigt. Die Begrenzung der Nut 16 entspricht der Kontur des runden Schlauches.
Die Höhe h der Nut entspricht etwa 2/3 des Außendurchmessers des Schlauches 17. Der
Schlauch stützt sich mit dem aus der Nut 16 herausragenden Ende am Preßband 4 ab.
[0014] Der Schlauch ist mit einer Dichtungsleiste 18 versehen, die mit dem Schlauch einstückig
ist. In der Dichtungsleiste sind in Abstand voneinander angeordnete Schmierdüsen 19
vorgesehen, denen das Schmieröl aus dem Innenraum 20 des Schlauches zugeführt wird.
[0015] In dem in der Fig. 3 aufgezeigten Ausführungsbeispiel ist der Innenraum 20 des Schlauches
17 zum größten Teil mit Schmieröl gefüllt. Dieses Schmieröl wird durch einen Kanal
21 dem Innenraum des Schlauches zugeführt. Die Einfüllöffnung des Kanals 21 wird durch
eine Schraube 22 verschlossen. In den Kanal 21 mündet eine Leitung 23 ein, durch die
Druckluft, die durch einen Stutzen 24 eingeführt wird, sowöhl in den schmierölfreien
Raum des Innenraumes 20 als auch in die Druckkammer 9 eingeleitet wird. Das im Innenraum
20 des Schlauches befindliche Schmieröl wird somit druckbeaufschlagt und durch die
Schmierdüsen 19 auf die Reibflächen zwischen der Dichtungsleiste 18 und dem Preßband
4 gedrückt und bildet in diesem Bereich einen ölfilm. Durch diesen wird die Abnutzung
der Dichtungsleiste herabgesetzt und auch eine gasdichte Abdichtung der Druckkammer
9 erreicht.
[0016] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 4 weist die Druckplatte 12 eine umlaufende
Nut 25 auf, die zu der dem Preßband 4 zugewandten Seite durch eine Membran 26 verschlossen
wird. An dieser Membran 26, die eine gummielastische Dichtung bildet, und die mittels
Schrauben 27 und Leisten 28 an der Druckplatte 12 gas- und flüssigkeitsdicht festgelegt
ist, ist mittels Schrauben 29 eine Fassung 30 befestigt. Die Fassung weist eine umlaufende
Nut auf, in der ein im Querschnitt rechteckiges, leistenförmiges Dichtungsprofil 31
festgelegt ist. In diesem Dichtungsprofil sind in Abstand voneinander Schmierdüsen
32 vorgesehen. Diesen Schmierdüsen wird das Schmieröl jeweils durch einen Kanal 33
und durch einen in den Kanal eingeschraubten Nippel 34 zugeführt. Die nach unten durch
die Membran 26 begrenzte Nut ist teilweise mit Schmieröl gefüllt. Der schmierölfreie
Raum der Nut wird mit Druckluft beaufschlagt, die durch den Kanal 35 zugeführt wird
und über den Zweigkanal 36 in die Druckkammer 9 gelangt.
[0017] Jede Schmierdüse 19,32 weist an der dem Preßband 4 zugewandten Seite eine Austrittsöffnung
37 auf, die in dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 5 einen runden Querschnitt aufweist.
[0018] Diese Austrittsöffnungen können aber auch, wie dies in der Fig. 6 aufgezeigt ist,
als Breitschlitze 38 ausgebildet sein.
[0019] Die Schmierdüsen 19,32 können in einem Abstand von 100 bis 200 mm angeordnet sein.
[0020] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 7 sind die Dichtungsprofile 31 mit Schmierdüsen
39 versehen, die in eine Verteilernut 40 einmünden. Diese Verteilernut 40 erstreckt
sich über die gesamte Länge des Dichtungsprofils 31.
[0021] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 9 werden die in dem leistenförmigen Dichtungsprofil
31 angeordneten Schmierdüsen 32 durch ein System mit Schmiermittel beaufschlagt, das
von der in der Druckkammer 9 vorhandenen Druckmittel unabhängig ist.
[0022] Das Schmiermittel, z.B. Schmieröl, wird durch eine Leitung 41 zugeführt, die in der
Leiste 42 eine Bohrung 43 durchtritt, deren Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser
der Leitung 41. Hierdurch besteht die Möglichkeit, daß die Leitung 41 der Bewegung
der Fassung 30 bzw. der Dichtungsleiste 31 folgen kann, die durch die Druckbeaufschlagung
der gummielastischen Membran 26 auftritt. Die Kammer 44 wird zusammen mit der Druckkammer
9 mit Druckluft beaufschlagt, die durch einen Kanal 45 zugeführt wird.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 10 ist die Dichtungsleiste 45 mit das Schmiermittel
führenden Kanälen 47 ausgerüstet, die längs der Dichtungsleiste in Abstand voneinander
angeordnet sind. Die Dichtungsleiste wird in einer Fassung 48 verankert, an deren
oberen Begrenzungsfläche 49 sich ein starres Rohr 50 abstützt, das mit einer Kunststoffummantelung
51 versehen ist. Durch dieses Rohr 50 wird das Schmieröl zu den einzelnen Kanälen
47 geleitet, die mit dem Innenraum des Rohres 50 durch Leitungen 52 verbunden sind.
Der Kunststoffmantel 53 des Rohres 50 bildet eine Abdichtung der Kammer 53, die über
eine Leitung 54 zusammen mit der Druckkammer 9 mit Druckluft beaufschlagt wird.
Bezugszeichen
[0024]
1 Vorrichtung
2 Rahmen
3 Rahmen
4 Preßband
5 Umlenkrollen
6 Werkstück
7 Folie
8 Vorratsrolle
9 Druckkammer
10 Führungsschlitten
11 Hydraulikzylinder
12 Druckplatte
13 Hydraulikzylinder
14 Achse
15 öffnung
16 Nut
17 Schlauch
18 Dichtungsleiste
19 Schmierdüse
20 Innenraum
21 Kanal
22 Schraube
23 Leitung
24 Stutzen
25 Nut
26 Membran
27 Schraube
28 Leiste
29 Schraube
30 Fassung
31 Dichtungsprofil
32 Schmierdüse
33 Kanal
34 Nippel
35 Kanal
36 Zweigkanal
37 Austrittsöffnung
38 Breitschlitz
39 Schmierdüse
40 Verteilernut
41 Leitung
42 Leiste
43 Bohrung
44 Kammer
45 Kanal
46 Dichtungsleiste
47 Kanal
48 Fassung
49 Begrenzungsfläche
50 Rohr
51 Kunststoffummantelung
52 Leitung
53 Kammer
54 Leitung
1. Vorrichtung zum Aufbringen einer Flächenpressung auf fortschreitende Werkstücke,
wie Holzwerkstoffplatten o.dgl., bei der mindestens ein umlaufendes Preßband an das
Werkstück von einem in eine Druckkammer einleitbaren Druckmittel anpreßbar und die
Druckkammer durch einen Teil eines Trums des Preßbandes, an der dem Trum gegenüberliegenden
Seite durch eine rechteckförmige Druckplatte und an den in bezug auf die Laufrichtung
des Preßbandes Längs- und Querrändern der Druckplatte durch eine am Rand der Druckplatte
vorgesehene, sich am Preßband abstützende Dichtung begrenzt ist, dadurch gekennzeich-
n e t , daß die Dichtung mit einer oder mehreren Schmierdüsen (19,32, 39) oder mit
einem oder mehreren das Schmiermittel führenden Kanälen versehen ist und in der sich
an dem Preßband (4) abstützenden Fläche der Dichtung eine Austrittsöffnung oder mehrere
Austrittsöffnungen (37) für die Schmierflüssigkeit angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einer als Schlauch ausgebildeten Dichtung, die
in einer der Außenkontur des Schlauches entsprechend begrenzten, zur Preßbandseite
geöffneten Nut angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Innenraum (20) des
Schlauches (17) die Schmierflüssigkeit vorgesehen ist und der Schlauch in seinem sich
am Preßband (4) abstützenden Bereich der Reihe von Austrittsöffnungen (37) für das
Schmiermittel aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einer aus leistenförmigen Dichtungsprofilen bestehenden
Dichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsprofile (31) mit in Abstand voneinander
angeordneten Schmierdüsen (32) versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsprofile (31)
an einer Membran befestigt sind, die Schmierdüsen (32) sich durch die Membran erstrecken
und die durch die Membran begrenzte Kammer teilweise oder vollständig mit der Schmierflüssigkeit
gefüllt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmierdüsen (19,32,39) runde oder als Breitschlitze ausgebildete Austrittsöffnungen
(37) aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmierdüsen
in einem_Abstand von 100 bis 200 mm angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung-sprofile
(31) an der dem Preßband (4) zugewandten Seite eine Verteilernut (40) aufweisen, in
die die Schmierdüsen (39) einmünden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmierflüssigkeit
mit Druckluft beaufschlagt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmierdüsen (19,32,39)
oder die das Schmiermittel führenden Kanäle aus einem separaten Schmiermittelsystem
gespeist werden (Fig. 9,10).