Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einer Kraftstoffeinspritzpumpe nach der Gattung des Hauptanspruchs
aus. Einer solchen durch die DE-OS 23 53 737 bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe liegt
die Aufgabe zugrunde, mit abnehmender Last den Spritzbeginn auf spät zu verschieben.
Die Ausgestaltung der Steuerquerschnitte bei der bekannten Einspritzpumpe ist also
so, daß eine Spritzbeginn-Beeinflussung erzielt wird, indem bei niedriger Last es
ermöglicht wird, daß eine Teilmenge des geförderten Kraftstoffs abströmen kann, bevor
die eigentliche Einspritzung beginnt. Dieses Abströmenlassen kann im äußersten Fall
bis zu einem bestimmten Kolbenhub erfolgen und wird innerhalb dieser Bedingung noch
dadurch gesteuert, daß der Zeitpunkt bezogen auf den Hub des Pumpenkolbens, zu dem
der Austritt des zweiten Entlastungskanals aufgesteuert wird, noch durch die Stellung
eines Mengenverstellorgans bestimmt wird, das als last- bzw. drehzahlabhängig auf
dem Pumpenkolben verschiebbarer Ringschieber ausgebildet ist. Die dazu bei der bekannten
Kraftstoffeinspritzpumpe vorgenommene Maßnahme besteht darin, daß im Leerlaufbereich
und in einem Teil des Teillastbereiches der Kolbenhub über dessen Dauer die Verbindung
zwischen dem ersten und dem zweiten Entlastungskanal hergestellt wird, voll für die
Entlastung ausgenutzt wird. Mit weiter zunehmender Last erfolgt eine Begrenzung dieser
möglichen Entlastungsmenge durch eine spätere Aufsteuerung des Austritts des zweiten
Entlastungskanals. Dies bewirkt in diesem Lastbereich effektiv einen zunehmend nach
früh verlegten Spritzbeginn und bei Vollastbetrieb bzw. beim oberen Teillastbetrieb
ist eine Entlastung des Pumpenarbeitsraum ganz unterbunden, so daß der Pumpenkolben
seine vollständige Vollasteinspritzmenge zur Einspritzung bringen kann und daß auch
hier eine Spätverlegung des Spritzbeginns nicht mehr erfolgt.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß im Leerlauf bis zu einem Teil des
Teillastbereiches die Kraftstoffeinspritzung über einen konstanten Kolbenhub unterbrochen
oder reduziert wird und dabei eine Veränderung des Spritzbeginns nicht erfolgt, da
bei der erfindungsgemäßen Lösung in vorteilhafter Weise die Entlastung über einen
vorgegebenen Eubabschnitt des Pumpenkolbens nach einem Teil des Förderhubs desselben
erfolgt. Auch hier erfolgt vorteilhafterweise die Abschaltung der Entlastung durch
die lastabhängige Steuerung des Austritts des zweiten Entlastungskanals bei höherer
Last bzw. bei Vollast. Es wird somit nach einem Voreinspritzhub eine echte Unterbrechung
der normalen Kraftstoffeinspritzung bei Niedriglast erreicht. Das ergibt eine Spritzdauerverlängerung,
die insbesondere im Leerlaufbetrieb einen leisen Lauf der Brennkraftmaschine erzeugt.
In vorteilhafter Weise läßt sich diese Einrichtung sowohl für eine Mengensteuerung
durch Steuerung des Einspritzbeginns als auch für eine Mengensteuerung durch Steuerung
des Spritzendes verwirklichen.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung bezüglich der Erzeugung der Verbindung zwischen dem ersten Entlastungskanal
und dem zweiten Entlastungskanal über den vorgegebenen Hubabschnitt gekennzeichnet.
Zeichnung
[0004] Sechs Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel
mit Steuerung des Endes der wirksamen Einspritzung und Steuerung der Verbindung der
beiden Entlastungsleitungen miteinander über eine Ringnut, Figur 2 ein Steuerdiagramm
zum Ausführungsbeispiel nach Figur 1, Figur 3 ein zweites Ausführungsbeispiel in Abwandlung
zum Ausführungsbeispiel nach Figur 1 mit einer Ringnut definierter Hubhöhe und einem
schlitzartigen sich in Umfangsrichtung erstreckenden Eintrittsquerschnitt der zweiten
Entlastungsleitung, Figur 4 ein drittes Ausführungsbeispiel mit einer schlitzartigen
Ringnut und einem Eintrittsquerschnitt der zweiten Entlastungsleitung von einer definierten
Hubhöhe, Figur 5 ein viertes Ausführungsbeispiel mit einem sich im wesentlichen axial
erstreckenden Bypasskanal in der Wand des Zylinders zur Steuerung der Verbindung der
ersten Entlastungsleitung mit der zweiten Entlastungsleitung, Figur 6 ein fünftes
Ausführungsbeispiel in Abwandlung zum Ausführungsbeispiel nach Figur 5, bei dem die
Dauer der Überdeckung durch Schlitzsteuerung erfolgt, Figur 7 ein sechstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einer Kraftstoffeinspritzpumpe, die auf die Steuerung des Spritzbeginns
zur Kraftstoffmengendosierung ausgelegt ist und Figur 8 ein Steuerdiagramm zum Ausführungsbeispiel
nach Figur 7.
Beschreibung
[0005] In einem Gehäuse 1 einer Kraftstoffeinspritzpumpe ist in einem Zylinder 2 einer in
das Pumpengehäuse eingesetzten Zylinderbüchse 3 ein Pumpenkolben 4 angeordnet, der
durch nicht dargestellte Mittel in eine hin- und hergehende und zugleich rotierende
Bewegung versetzt wird. Der Pumpenkolben schließt auf seiner einen Stirnseite einen
Pumpenarbeitsraum 5 ein und ragt zum Teil aus dem Zylinder 2 heraus in einen Pumpensaugraum
7. An diesem Ende des Pumpenkolbens erfolgt auch sein Antrieb.
[0006] Der Pumpenarbeitsraum 5 wird über in der Mantelfläche des Pumpenkolbens angeordnete
Längsnuten 8 und eine durch die Zylinderbüchse 3 im Gehäuse 1 verlaufende Saugbohrung
9 mit Kraftstoff versorgt, solange der Pumpenkolben seinen Saughub ausführt bzw. seine
untere Totpunktlage einnimmt. Die Saugbohrung mündet an ihrem anderen Ende in den
Pumpensaugraum 7. Der Pumpensaugraum wird über eine Förderpumpe 11 aus einem Kraftstoffbehälter
12 mit Kraftstoff versorgt. Durch ein Drucksteuerventil 13 wird der Druck im Saugraum
in bekannter Weise gesteuert.
[0007] Vom Arbeitsraum 5 führt im Pumpenkolben ein Längskanal 15 ab, der als Sackbohrung
ausgebildet ist und als erste Entlästungsleitung zu bezeichnen ist.
.Von dieser zweigt eine radiale Bohrung 16 ab, die zu einer Verteileröffnung 17 in
der Mantelfläche des Pumpenkolbens 4 führt. Im Arbeitsbereich dieser Verteileröffnung
zweigen in einer radialen Ebene des Zylinders 2 Förderleitungen 19 ab, die entsprechend
der Zahl der mit Kraftstoff zu versorgenden Zylinder der zugehörigen Brennkraftmaschine
am Umfang des Zylinders verteilt angeordnet sind. Die Förderleitungen 19 führen über
je ein Ventil 21, das als Rückschlagventil oder Druckentlastungsventil in bekannter
Weise ausgestaltet ist, zu den nicht gezeigten Kraftstoffeinspritzstellen.
[0008] Am Ende der ersten Entlastungsleitung zweigt eine Radialbohrung 22 ab, die in einen
Austrittsquerschnitt D in der Mantelfläche des Pumpenkolbens mündet, und zwar im Bereich
des in den Pumpensaugraum ragenden Teils des Pumpenkolbens. In diesem Bereich ist
auf dem Pumpenkolben ein Mengenverstellorgan in Form eines Ringschiebers 24 angeordnet,
der dicht auf dem Pumpenkolben verschiebbar ist und mit seiner oberen Stirnseite eine
Steuerkante 25 bildet, durch die der Austrittsquerschnitt D gesteuert wird. Die Axialstellung
des Ringschiebers 2
L wird durch einen Reglerhebel 27 in bekannter Weise bestimmt, der um eine gehäusefeste
Achse 28 schwenkbar ist und über einen Kugelkopf 29 am Ende seines einen Hebelarmes
mit dem Ringschieber gekoppelt ist. In bekannter Weise erfolgt die Verstellung des
Ringschiebers durch einen hier nicht weiter gezeigten Regler last-und/oder drehzahlabhängig.
Bei gewünschter hoher Kraftstoffeinspritzmenge nimmt dabei der Ringschieber 24 eine
obere, pumpenarbeisraumnahe Stellung ein, von der er bei abnehmender Last zunehmend
nach unten verstellt wird. Damit verändert sich der jeweils zur Verfügung stehende
Nutzhub h
n, den der Pumpenkolben bzw. der Austrittsquerschnitt D vom unteren Totpunkt des Pumpenkolbens
zurücklegen muß, um von der Steuerkante 25 des Ringschiebers aufgesteuert zu werden.
[0009] Von der ersten Entlastungsleitung 15 zweigt eine dritte Radialbohrung 31 ab, die
in einem zweiten Austritt B an der Mantelfläche des Pumpenkolbens 4 mündet. Weiterhin
ist im Pumpenkolben eine zweite Entlastungsleitung 33 vorgesehen, die im Bereich der
ständig sich im Zylinder 2 befindlichen Pumpenkolben-Mantelfläche einen Eintritt A
hat und im Arbeitsbereich des Ringschiebers 24 einen Austritt C hat. Dieser ist um
den konstanten Betrag h gegenüber dem ersten Austritt D des ersten Entlastungskanals
zum Pumpenarbeitsraum hin versetzt, so daß im Laufe des Pumpenkolbenhubs immer der
Austritt C von der Steuerkante 25 zuerst aufgesteuert wird, bevor der erste Austritt
D aufgesteuert wird.
[0010] Im Hubbereich des Eintritts A der zweiten Entlastungsleitung und des zweiten Austritts
B der ersten Entlastungsleitung ist in der Wand des Zylinders 2 eine Ringnut 37 angeordnet.
Der Eintritt A und der zweite Austritt B sind dabei einander so zugeordnet, daß, wenn
im Laufe des Pumphubs des Pumpenkolbens der Eintritt A gerade in Überdeckung mit der
untersten Kante der Ringnut 37 kommt, der zweite Austritt B der ersten Entlastungsleitung
sich bereits in Überdeckung mit der Ringnut 37 befindet und nach einem vorgesehenen
Hub des Pumpenkolbens h wieder aus der Überdeckung mit-der Ringnut 27 gerät, einem
Punkt, wo sich der Eintritt A der zweiten Entlastungsleitung 33 noch in Überdeckung
mit der Ringnut 37 befindet. Auf diese Weise wird für den vorgegebenen Hubabschnitt
der Größe h eine Verbindung zwischen der ersten Entlastungsleitung 15 und der zweiten
Entlastungsleitung 33 hergestellt.
[0011] Die Zuordnung der erwähnten Querschnitte und Steuerkanten ist dem Diagramm in Figur
2 zu entnehmen. Dort ist über der Last bzw. der Stellung des Ringschiebers die Zuordnung
der Querschnitte im Verlauf des Pumpenkolbenhubs aufgetragen. LL bedeutet dabei Leerlauf
und VL bedeutet Vollast. Bei der waagrecht verlaufenden Linie SB erfolgt der Spritzbeginn,
was beispielsweise mit dem Hubbeginn des Pumpenkolbens aus seinem unteren Totpunkt
heraus übereinstimmen kann. Der zuvor über die Saugbohrung 9 und die Längsnuten 8
gefüllte Pumpenarbeitsraum 5 wird dann entsprechend der Drehstellung des Pumpenkolbens
über die erste Entlastuangsleitung 15, die Radialbohrung 16, die Verteilernut 17 mit
einer der Förderleitungen 19 verbunden.
[0012] Mit der Linie C ist der Öffnungspunkt des Austritts C der zweiten Entlastungsleitung
33 dargestellt. Diese Linie steigt entsprechend der mit der Last verstellbaren Stellung
des Ringschiebers 24 mit zunehmender Last an. Weiterhin ist mit D der Aufsteuerpunkt
des ersten Austritts D der ersten Entlastungsleitung 15 dargestellt. Diese Linie verläuft
parallel zur Linie C und kennzeichnet den möglichen Nutzhub h . Dieser Nutzhub ist
in Figur 1 angegeben unter der Voraussetzung, daß der Pumpenkolben in der gezeigten
Stellung seinen untersten Totpunkt einnimmt. Für den gezeigten Fall wurde eine gestrichelte
Stellung des Ringschiebers 24 angenommen.
[0013] Parallel zur Linie SB liegt eine Linie A, die den Aufsteuerpunkt des Eintritts A
der zweiten Entlastungsleitung 33 kennzeichnet, Die dazu parallele Linie B gibt den
Kolbenhub an, bei dem der zweite Austritt der ersten Entlastungsleitung geschlossen
wird. In dem Hubbereich zwischen A und B, dem Hub h besteht die Verbindung zwischen
der ersten Entlastungsleitung 15 und der zweiten Entlastungsleitung 33. Nur innerhalb
dieses Hubbereiches kann der vom Pumpenkolben in diesem Bereich geförderte Kraftstoff
oder ein Teil desselben über die zweite Entlastungsleitung 33 abströmen. Dies ist
mit einer zweiten Bedingung jedoch nur möglich, wenn auch der Austritt C der zweiten
Entlastungsleitung geöffnet ist, das heißt also, daß ab dem Schnittpunkt der Linie
C mit der Linie B kein Abströmen von Kraftstoff mehr möglich ist. Dieser Punkt G liegt
noch vor dem Vollastpunkt, so daß im oberen Lastbereich und bei Volllast das gesamte
Arbeitsvermögen des Pumpenkolbens zur Kraftstofförderung ausgenutzt werden kann. Bei
Nullast, im Leerlaufbereich oder bei niedriger Teillast liegt der Entlastungsbereich
zwischen den Linien A und B innerhalb des Bereiches zwischen C und D, so daß über
diesen Bereich zunächst eine konstante Kraftstoffmenge pro Förderhub des Pumpenkolbens
abgesteuert wird, solange bis die Linie C die Linie A in dem Punkt F schneidet. Zwischen
F und G wird die Entlastungsmenge zunehmend geringer. Die Lage des Bereiches h und
seine Nutzhöhe können optimiert werden im Hinblick auf einen leisen Verbrennungsablauf
bei niedriger Last und ohne Beeinflussung der Spritzbeginnsteuerung, die z. B. durch
einen separaten Spritzbeginnversteller bekannter Bauart erfolgen kann.
[0014] In Figur 3 ist eine andere Art der Verbindung zwischen der ersten Entlastungsleitung
15 und der zweiten Entlastungsleitung 33 in einem Teilabschnitt des Kolbens dargestellt.
Hier weist die Ringnut 37 eine definierte Höhe he' auf, der Eintritt A' der zweiten
Entlastungsleitung 33 ist in Hubrichtung verbreitert, so daß er ständig mit der Ringnut
37 in Verbindung bleibt und der zweite Austritt B' der ersten Entlastungsleitung 15
ist schlitzförmig gestaltet. Während des Förderhubes des Pumpenkolbens 4 bleibt also
die zweite Entlastungsleitung 33 in ständiger Verbindung mit der Ringnut 37. Die Dauer
der Verbindung zwischen der ersten Entlastungsleitung 15 und der zweiten Entlastungsleitung
33 wird nun durch den schlitzförmigen zweiten Austritt B' während der Überdeckung
h mit der Ringnut 37 bestimmt.
[0015] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die Steuerzeiten der Überdeckung hier genauer
ausgestaltet werden können durch die schlitzartige Ausbildung des zweiten Austritts
B' erfolgt eine schnelle Öffnung, wodurch der Drehzahleinfluß auf die Absteuermenge
reduziert wird. Durch die schlitzartige Ausbildung kann ferner vorteilhaft ein Drosselquerschnitt
bestimmt werden, der das Maß der Entlastung über den Hub h
e steuert.
[0016] Figur 4 zeigt eine äquivalente Ausgestaltung zum Ausführungsbeispiel nach Figur 3.
Dort ist nicht der zweite Austritt D sondern die Ringnut 37' schlitzförmig ausgebildet
und es bestimmt die Breite des zweiten Austritts B der Größe h
b die Dauer der Überdeckung h
e.
[0017] Ein viertes Ausführungsbeispiel der Verbindung zwischen der ersten Entlastungsleitung
15 und der zweiten Entlastungsleitung 33 stellt die Lösung nach Figur 5 dar. Dort
ist in der Zylinderbüchse 3 ein Bypasskanal 39 vorgesehen, der sich achsparallel zur
Achse des Pumpenkolbens erstreckt. Der Bypasskanal mündet in eine erste pumpenarbeitsraumseitige
Ringnut 41 und an seinem anderen Ende in eine zweite pumpensaugraumseitig gelegene
Ringnut 42. Die Austrittslage des zweiten Austritts B der ersten Entlastungsleitung
15 und die Lage des Eintritts A der zweiten Entlastungsleitung 33 sind dabei so zugeordnet,
daß nachdem der zweite Austritt B in Überdeckung mit der ersten Ringnut 41 gelangt
ist, der Eintritt A nur noch über einen Hub h
e in Überdeckung mit der zweiten Ringnut 42 ist. Die Zuordnung kann natürlich auch
im umgekehrten Sinne erfolgen. Wesentlich ist lediglich, daß der Überdeckungsbereich
h
e eingehalten ist. Die Ringnuten 41 und 42 können auch in äquivalenter Weise am Pumpenkolben
vorgesehen werden. Statt dieser Lösung kann die Ausführung gemäß Figur 6 auch so erfolgen,
daß der zweite Austritt B' der ersten Entlastungsleitung 15 wiederum schlitzförmig
ausgestaltet ist und die pumpenarbeitsraumseitige Einmündung des Bypasskanals 39'
ebenfalls in Form eines Schlitzes 44 gleicher Breite verwirklicht ist. Das andere
Ende des Bypasskanals 39' ist dabei unabhängig vom Pumpenkolbenhub über den Eintritt
A mit der zweiten Entlastungsleitung 33 verbunden. Bei dieser Ausführungsform bestimmt
die Breite des Schlitzes B' bzw. 44 die Dauer der Überdeckung h .
[0018] Anhand des sechsten Ausführungsbeispiels nach Figur 7 wird gezeigt, daß die oben
beschriebene Einrichtung zur Erzeugung eines leisen Laufes der Brennkraftmaschine
bei Leerlauf und im Teillastbereich auch dann verwirklicht werden kann, wenn der Ringschieber
24 nicht das Ende der Förderung des Pumpenkolbens zu einem früheren oder späteren
Punkt vor OT steuert, sondern den Beginn der Förderung des Pumpenkolbens nach einem
mehr oder weniger großen Leerhub des Pumpenkolbens. Die Ausgestaltung der Kraftstoffeinspritzpumpe
mit Pumpenkolben 4', Zylinder 2 und Ringschieber 24 ist dabei im wesentlichen gleich
wie beim Ausführungsbeispiel nach Figur 1. Nur wird hier der Ringschieber in umgekehrter
Logik von dem Reglerhebel 27 betätigt. Abweichend vom Ausführungsbeispiel nach Figur
1 ist der erste Austritt D" so angeordnet, daß er beim beginnenden Pumpenkolbenförderhub
zuerst von der nun unten liegenden Steuerkante 25" verschlossen wird, bevor die Steuerkante
25" den nachfolgenden Austritt C" des zweiten Entlastungskanals 33" zusteuert. Die
konstruktive Hubdifferenz wird auch hier h genannt in gleicher Weise wie beim Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 sind hier der Eintritt A" der zweiten Entlastungsleitung 33" und der
zweite Austritt B" der ersten Entlastungsleitung 15 im Arbeitsbereich zur Ringnut
37 angeordnet.
[0019] In Figur 8 ist ein der Figur 2 entsprechendes Diagramm für diesen Ausführungsfall
dargestellt. Die Linie D" verläuft entsprechend der variablen Stellung des Ringschiebers
24' geneigt in Richtung Vollast. In gleicher Weise geneigt verläuft die Linie C",
die den Schließpunkt des Austritts C" kennzeichnet, und zwar mit dem Abstand h zur
Schließpunktlinie des ersten Austrittsquerschnitts D". Mit FE ist eine parallel zur
Abszisse verlaufende Linie gekennzeichnet, die das konstruktive Förderende des Pumpenkolbens
kennzeichnet. Es sind weiterhin in dem Diagramm die Linie A" und die Linie B" als
zur Linie FE parallele Linien dargestellt. A" kennzeichnet dabei den Punkt, bei dem
der Eintritt A" in Verbindung mit der Ringnut 37 kommt, wo zugleich die Verbindung
zwischen dem zweiten Austritt B" und der Ringnut 37 noch existiert und die Linie B"
kennzeichnet den Punkt, bei dem der .zweite Austritt B" verschlossen wird und die
Verbindung zwischen der ersten Entlastungsleitung 15 und der zweiten Entlastungsleitung
33 unterbunden wird. Eine Reduzierung der resultierenden Einspritzrate bei Leerlauf
und niedriger Last durch zeitweilig unterbrochenen oder verminderten Förderung ergibt
sich auch bei dieser Ausführungsform einer Kraftstoffeinspritzpumpe. Abweichend gegenüber
dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist hier jedoch die Voreinspritzmenge vor der
Entlastung abhängig von der Last.
[0020] In den Ausführungsbeispielen werden die steuerungswirksamen Pumpenförderhübe mit
Steuerkanten und -querschnitten gesteuert, die nach radialen Ebenen zur Pumpenkclbenachse
orientiert sind. Da der Pumpenkolben aber bei seinem Antrieb eine feste Zuordnung
von Drehstellung zu Hubstellung hat, läßt sich auch durch axial orientierte Steuerkanten
z. B. mit Längsnuten die Steuerung verwirklichen.
1. Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit einem in einem Zylinder (2)
hin- und hergehenden und zugleich rotierend angetriebenen und dabei als Verteiler
dienenden Pumpenkolben (4), der in dem Zylinder (2) einen Pumpenarbeitsraum (5) einschließt,
der ständig mit einer ersten Entlastungsleitung (15) verbunden ist, welche an einem
last- und/oder drehzahlabhängig verstellbaren Punkt (25) des Pumpenkolbenhubverlaufes
auf- bzw. zusteuerbar ist, mit einer zweiten Entlastungsleitung (33), die im Pumpenkolben
angeordnet ist und einen Eintritt (A) und einen Austritt (C) auf der Pumpenkolben-Mantelfläche
aufweist, wobei ab einem ersten, festgelegten Hub des Pumpenkolbens eine Verbindung
zwischen dem Eintritt (A) der zweiten Entlastungsleitung (33) und der ersten Entlastungsleitung
(15) unterbrochen bzw. hergestellt wird und der Austritt (C) der zweiten Entlastungsleitung
(33) durch die Pumpenkolbenbewegung beim Überfahren einer Steuerkante (25) geöffnet
bzw. geschlossen wird, wobei das Schließen einen konstanten, festgelegten Teilhub
(h ) des Pumpenkolbens (4) nach dem verstellbaren Punkt des Pumpenkolbenhubverlaufes
bzw. das Öffnen einen festgelegten Teilhub (h ) des Pumpenkolbens vor dem verstellbaren
Punkt des Pumpenkolbenhubverlaufes erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintritt
(A) der zweiten Entlastungsleitung (33) über einen vorgegebenen Hubabschnitt (h )
des Pumpenkolbenförderhubs nach einem Teil des Förderhubs desselben mit der ersten
Entlastungsleitung (15) verbunden ist.
2. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgegebene
Hubabschnitt (h ) kleiner ist als der festgelegte Teilhub (h ) und der vorgegebene
Hubabschnitt so gelegt ist, daß im oberen Lastbereich der Austritt (C) der zweiten
Entlastungsleitung (33) erst geöffnet ist, nachdem die Verbindung zwischen der ersten
Entlastungsleitung (15) und der zweiten Entlastungsleitung (33) unterbrochen ist bzw.
der Austritt (C") der zweiten Entlastungsleitung (33") bereits geschlossen ist, bevor
die Verbindung zwischen der ersten Entlastungsleitung (15") und der zweiten Entlastungsleitung
(33") hergestellt ist.
3. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Entlastungsleitung (15) und die zweite Entlastungsleitung (33) im Pumpenkolben
(4) verlaufen, daß die erste Entlastungsleitung (15) einen ersten an dem last- und/oder
drehzahlabhängig verstellbaren Punkt (25) steuerbaren Austritt (D) und einen zweiten,
gegenüber dem Eintritt (A) der zweiten Entlastungsleitung (33) axial versetzten Austritt
(B) im Wirkbereich des Zylinders (2) aufweist und die Verbindung zwischen den beiden
Entlastungsleitungen (15, 33) über einen Kanal (37) in der den Pumpenkolben umgebenden
Wand des Zylinders (2) erfolgt.
4. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal
eine Ringnut (37) ist.
5. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Austritt (B) der ersten Entlastungsleitung (15) oder der Eintritt (A) der zweiten
Entlastungsleitung (33) in hubunabhängiger Verbindung mit dem Kanal (37, 39) steht
und die Breite in Achsrichtung des Eintritts (A) der zweiten Entlastungsleitung (33)
oder des zweiten Austritts (B) der ersten Entlastungsleitung und/oder der Ringnut
(37) als das den vorgegebenen Hubabschnitt (h ) bestimmende Element gegenüber der
Breite der übrigen genannten Elemente reduziert ist.
6. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal
(37) als ein sich in Achsrichtung erstreckender Bypasskanal (39, 39') ausgebildet
ist.
7. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen
des zweiten Austritts (B) der ersten Entlastungsleitung (15) oder der Eintritt (A)
der zweiten Entlastungsleitung (33) in hubunabhängiger Verbindung mit einem der Enden
des Bypasskanals (39, 39') stehen und dagegen die Breite in Achsrichtung bei den Öffnungen
des Eintritts (A) der zweiten Entlastungsleitung oder des zweiten Austritts (B) der
ersten Entlastungsleitung (15) und/oder die Breite in Achsrichtung des Austritts des
anderen Endes der beiden Enden des Bypasskanals (39) in den Zylinder als das den vorgegebenen
Hubabschnitt (h ) bestimmende Element gegenüber der Breite der anderen öffnungen reduziert
sind.
8. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Austritt (C) der zweiten Entlastungsleitung (33) und der erste Austritt (D)
der ersten Entlastungsleitung (15) auf einen aus dem Zylinder (2) heraustretenden
Ende des Pumpenkolbens (4) münden und dort von einer Steuerkante (25).gesteuert werden,
die auf einem dicht auf dem Pumpenkolben last-und/oder drehzahlabhängig zur Einstellung
des genannten verstellbaren Punktes des Pumpenkolbenhubverlaufes verschiebbaren Ventilglied
(24) angeordnet ist.
9. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei geöffneter Verbindung zwischen erster Entlastungsleitung und zweiter Entlastungsleitung
ein Drosselquerschnitt B' wirksam ist.