[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen des Betriebszustands eines Stellantriebs
einer Druckmaschine, insbesondere Offset-Druckmaschine, wobei der Stellantrieb einen
mit wechselnder Drehrichtung antreibbaren Elektromotor und eine Getriebeanordnung,
vorzugsweise einen Spindeltrieb, aufweist.
[0002] Derartige Stellantriebe sind in einer Druckmaschine vielfältig vorhanden, beispielsweise
zum Einstellen des Farbschichtdickenprofils im Farbwerk einer Offset-Druckmaschine.
Derartige Stellantriebe sind mit einem Stellungsgeber gekoppelt, damit durch diesen
die augenblickliche Stellung des Stellantriebs erfaßt werden kann. Dabei soll beispielsweise
bei einem linear verschiebbaren Farbmesser dann, wenn der Stellantrieb das Farbmesser
in eine Anschlagstellung bewegt hat, in der die Farbspaltdicke den Wert Null beträgt,
dieser Stellung des Stellantriebs, die sich infolge von Abnutzungserscheinungen verändern
kann, ein bestimmter Wert (vorzugsweise Null) zugeordnet werden, der somit-infolge
von Abnutzungserscheinungen über eine längere Zeit betrachtet nicht ständig bei ein-
und derselben Stellung des Stellungsgebers auftreten wird, und in anderen Fällen können
infolge von Spiel in der Getriebeanordnung Abweichungen zwischen der vom Stellungsgeber
gemeldeten Stellung und der tatsächlichen Stellung des Stellantriebs auftreten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das es ermöglicht,
zumindest im Zusammenwirken mit weiteren Verfahrensschritten oder Vorrichtungen die
Einstellgenauigkeit des Stellantriebs auch bei auftretendem Verschleiß beizubehalten.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das vom Elektromotor aufgebrachte
Drehmoment oder eine von diesem abhängige Größe ermittelt wird und mit dem Drehmoment
bzw. der Größe, die während des Verstellvorgangs des Stellantriebs in gleichbleibender
Richtung vorliegt, verglichen wird, und daß das Auftreten eines von dem bei Verstellung
des Stellantriebs in gleichbleibender Richtung vorliegenden Drehmoment um einen vorgegebenen
Schwellenwert abweichenden Drehmoments als Kriterium für einen von dem Verstellvorgang
in gleichbleibender Richtung abweichenden Betriebszustand verwendet wird. Die vom
Drehmoment abhängige elektrische Größe ist vorzugsweise der vom Elektromotor,aufgenommene
Strom.
[0004] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit geprüft, ob das vom Motor gelieferte
Drehmoment um einen vorgegebenen Schwellenwert von dem Drehmoment abweicht, das der
Motor beim normalen Verstellvorgang des Stellantriebs aufbringt. Unter normalem Verstellvorgang
soll hierbei verstanden werden, daß der Stellantrieb bewegt wird, also nicht gegen
einen Anschlag gefahren ist, und daß der Elektromotor auch nicht gerade dabei ist,
lediglich ein Spiel in der Getriebeanordnung zu überwinden, wie dies im allgemeinen
während eines kurzen Zeitraums der Fall sein wird, wenn der Motor seine Drehrichtung
ändert.
[0005] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Erfassung des Betriebszustandes
des Stellantriebs, beispielsweise die Feststellung, ob der Elektromotor bei Stromzufuhr
für eine bestimmte Drehrichtung im Augenblick nur ein relativ kleines Bremsmoment
überwinden muß (bei der Überwindung eines Getriebespiels), oder ob er trotz Stromzufuhr
stillsteht (weil der Stellantrieb blockiert), oder ob der Elektromotor ein in einem
mittleren Bereich liegendes Bremsmoment überwinden muß, wie es für die Verstellung
des Stellantriebs in gleichbleibender Richtung charakteristisch ist, ausgenutzt werden
kann, um die Möglichkeit für eine genaue Anzeige der Stellung der einzelnen Stellantriebe
zu schaffen. Dabei beeinflussen Abnutzung und/oder Spiel im Stellantrieb oder in den
vom Stellantrieb bewegten Teilen, beispielsweise eine Abnutzung des Farbmessers, die
Genauigkeit der Messung nicht. Bei Bedarf können weitere Größen oder Werte für die
Ermittlung des Betriebszustands maßgebend sein, beispielsweise die Drehrichtung, in
der jeweils der Elektromotor angetrieben wird.
[0006] Es ist zwar durch die DE-PS 29 35 489 eine Vorrichtung bekannt, bei der der Einfluß
einer unterschiedlichen Empfindlichkeit von Sensoren, die die Stellung der Stellelemente
eines Farbmessers erfassen, und der Einfluß einer Abweichung der von den Sensoren
gelieferten Stellung der Elemente des Farbmessers bei der Farbschichtdicke Null vom
Wert Null berücksichtigt werden kann. Bei der bekannten Vorrichtung ist es hierzu
erforderlich, die Stellelemente des Farbmessers einmal auf die Farbschichtdicke Null
und ein anderes Mal auf eine vorbestimmte Farbschichtdicke einzustellen. Darüber,
wie diese Einstellung vorgenommen werden soll und wie die Tatsache, daß die Farbschichtdicke
Null erreicht ist,,iestgestellt werden soll, enthält die Druckschrift keine Angaben.
[0007] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß ein Spiel in der Getriebeanordnung bei
der Auswertung der vom Stellungsgeber gelieferten Signale kompensiert werden kann.
Daher muß nicht versucht werden, durch geeignete Konstruktionen das Spiel in der Getriebeanordnung
auf Null zu bringen. Vielmehr kann das Spiel in der Getriebeanordnung, insbesondere
bei einer Gewindespindel, größer gemacht werden, als dies üblicherweise der Fall ist,
um auf diese Weise eine Sicherheit dagegen zu schaffen, daß durch Abrieb oder sonstige
Verschmutzung die Getriebeanordnung schwergängig wird. Daher kann auch auf eine Überdimensionierung
des Motors verzichtet werden.
[0008] Stellmotoren bei Druckmaschinen sind häufig als Gleichstrommotoren mit einem durch
einen Dauermagnet gebildeten Feldmagnet ausgebildet. Derartige Motoren verhalten sich
wie fremderregte Gleichstrommotoren oder bei Anschluß an eine konstante Gleichspannung
wie Nebenschluß-Elektromotoren. Bei derartigen Motoren ist der Motorstrom vom Drehmoment
sehr stark abhängig, und zwar im Idealfall linear abhängig. Auch die Drehzahl ist
vom aufgebrauchten Drehmoment abhängig, jedoch in geringerem Maße. Bei Hauptschlußmotoren,
die für den vorliegenden Anwendungsfall jedoch in selteneren Fällen zur Anwendung
kommen, besteht dagegen eine sehr starke Abhängigkeit der Drehzahl vom aufgebrachten
Moment. Es kann daher als vom aufgebrachten Drehmoment abhängige Größe je nach Anwendungsfall
auch die Drehzahl des Elektromotors verwendet werden. Im Ausführungsbeispiel ist eine
vom Drehmoment abhängige elektrische Größe vorgesehen, und zwar der Motorstrom. Als
vom Drehmoment abhängige Größe kann jedoch beispielsweise auch die zeitliche Änderung
des Motorstroms verwendet werden, also die erste Ableitung des Motorstroms nach der
Zeit.
[0009] Bei einer Ausgestaltungsform des Verfahrens ist vorgesehen, daß das Überschreiten
des beim Verstellen des Stellantriebs in gleichbleibender Richtung auftretenden Drehmoments
um einen vorgegebenen Schwellenwert als Kriterium für den Stillstand des Stellantriebs
trotz Stromzufuhr zum Elektromotor verwendet wird. Der Schwellenwert wird dabei zweckmäßig
so hoch angesetzt, daß etwa auftretende erhöhte Reibungskräfte noch nicht zu einem
Überschreiten des Schwellenwerts führen, sondern daß der Schwellenwert erst beim Stillstand
des Stellantriebs überschritten wird. In einem derartigen Fall nimmt der Elektromotor
im allgemeinen ein Mehrfaches desjenigen Stroms auf, den er während des norm&.- len
Verstellvorgangs aufnimmmt.
[0010] Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung, die auch gemeinsam mit der soeben
geschilderten Ausgestaltung bei einer Ausführungsform verwirklicht sein kann, ist
vorgesehen, daß eine Unterschreitung des beim Verstellen des Stellantriebs in gleichbleibender
Richtung auftretenden Moments um einen vorbestimmten Schwellenwert als Kriterium für
einen Betriebszustand des Stellantriebs verwendet wird, in dem bei laufendem Elektromotor
ein Getriebespiel des Stellantriebs überwunden wird. Insbesondere dann, wenn während
des normalen Verstellvorgangs Schwankungen des Drehmoments auftreten können, ist hierbei
darauf zu achten, daß sich das Drehmoment bei der Überwindung des Leerwegs ausreichend
stark von dem bei der normalen Verstellung des Stellantriebs auftretenden Drehmoment
unterscheidet, so daß die beiden Betriebszustände einwandfrei unterschieden werden
können. Bei der zuletzt geschilderten Ausführungform ist es möglich, insbesondere
bei der Drehrichtungsumkehr des Antriebsmotors festzustellen, wann das Drehmoment
seinen dem normalen Verstellvorgang entsprechenden Wert wieder annimmt, und es ist
daher möglich, die Auswertung der Stellungs le des Stellungsgebers in geeigneter Weise
vorzunehmen. Wenn es sich beispielsweise bei dem Stellungsgeber um einen Inkrementgeber
handelt, der lediglich impulsförmige Signale abgibt, die eine Drehung um einen vorbestimmten
Winkelbetrag repräsentieren, so kann man das Verfahren so ausführen, daß die Auswertung
dieser Impulssignale erst begonnen wird, wenn der Elektromotor sein normales Drehmoment
abgibt. Eine Drehung des Stellungsgebers während der Überwindung des Leergangs der
Getriebeanordnung bleibt dadurch außer Betracht.
[0011] Dann, wenn zwischen die Welle des Elektromotors und das Stellglied, beispielsweise
das Farbmessersegment, mehrere mit Spiel miteinander verbundene Übertragungsglieder,
beispielsweise Stangen, Wellen, Gewindespindeln o.dgl., eingeschaltet sind, und wenn
beispielsweise mindestens eine dieser Wellen gesondert gelagert ist, so wird im Anschluß
an eine Drehrichtungsumkehr des Elektromotors das von diesem abzugebende Drehmoment
stufenweise ansteigen, bis es das Drehmoment, das für das gleichmäßige Verstellen
des Stellantriebs in gleichbleibender Richtung charakteristisch ist, erreicht hat.
Es muß dann der Schwellenwert so festgelegt werden, daß dennoch der Betriebszustand
des Verstellens in gleichbleibender Richtung einwandfrei erkannt werden kann. Daneben
kann ein Spiel zwischen verschiedenen Übertragungsgliedern zur Folge haben, daß durch
die beim Anlaufen des Elektromotors erfolgende Beschleunigung der einzelnen Übertragungsglieder
kurzzeitige Stromspitzen relativ geringer Höhe auftreten.
[0012] Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist eine Vorrichtung zum Erfassen
des vom Elektromotor aufgebrachten Drehmoments vorgesehen und es ist außerdem eine
Auswertevorrichtung vorgesehen, die derart ausgebildet ist, daß sie auf eine Änderung
des Drehmoments, die einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, anspricht und
das Einspeichern der von einem Stellungsgeber ermittelten Stellung des Stellantriebs
in einen Speicher steuert. Die eingespeicherte Stellung des Stellungsgebers soll dabei
entweder von Haus aus, wie dies bei einem linearen Potentiometer als Stellungsgeber
der Fall ist, oder mittels zusätzlicher Einrichtungen die tatsächliche Stellung des
Stellungsgebers repräsentieren. Die Änderung des Drehmoments, auf die die Auswerteinrichtung
anspricht, verläuft normalerweise sprungartig. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt darin, daß sie es ermöglicht, die in dem Speicher abgespeicherte Stellung des
Stellungsgebers für Korrekturzwecke zu verwenden. Die abgespeicherte Stellung kann
beispielsweise durch eine Anzeige an der Druckmaschine sichtbar gemacht werden, und
durch diese Anzeigevorrichtung kann ein Techniker oder der Drucker erkennen, bei welchem
Anzeigewert der Stellantrieb eine mechanisch bestimmte Endstellung erreicht hat. Es
kann dann dieser Anzeigewert entweder rein rechnerisch berücksichtigt werden oder
durch Justieren des Stellungsgebers der Anzeigewert zum Beispiel auf Null gebracht
werden.
[0013] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Welle des Motors mit dem einen Teil
eines zwei relativ zueinander verdrehbare Teile aufweisenden Stellungsgebers verbunden,
das andere Teil des Stellungsgebers ist begrenzt verschwenkbar angeordnet, und es
werden die vom Stellungsgeber abgegebenen Stellungssignale und die von der Vorrichtung
zum Ermitteln des vom Elektromotor abgegebenen Drehmoments gelieferten, eine Änderung
des Betriebszustands des Stellungsgebers charakterisierenden Signale einer Auswertevorrichtung
zugeführt, die derart ausgebildet ist, daß sie ein Signal abgibt, wenn der Schwenkwinkel
des anderen Teils des Stellungsgebers von dem Drehwinkel, den die Welle des Elektromotors
zur Überwindung des Spiels des Stellantriebs zurücklegt, abweicht. Dieses Signal kann
dann für einen Techniker als Hinweis dienen, daß er den Schwenkwinkel, in dem sich
das andere Teil des Stellungsgebers begrenzt verschwenken kann, so verstellt, bis
das Signal verschwindet. Bei einer Weiterbildung ist die Auswertevorrichtung so ausgebildet,
daß das Signal zumindest einen Hinweis darauf gibt, in welcher Richtung den Schwenkwinkel
des anderen Teils des Stellungsgebers begrenzende Anschläge verändert werden müssen.
Auch dieses Signal gibt dem Techniker einen Hinweis für seine Justiertätigkeit.
[0014] Bei dem Stellungsgeber kann es sich beispielsweise um ein Potentiometer handeln,
dessen Potentiometerwelle zur Übertragung des Drehmoments vom Elektromotor zum Stellglied
dient. Vorzugsweise ist der Schleifer mit der Potentiometer- . welle völlig spielfrei
verbunden. Ein eventuell vorhandenes Spiel sollte auf jeden Fall kleiner sein als
das gesamte Spiel im Bereich zwischen dem Stellungsgeber und dem Stellglied. Die Größe
des Spiels im gesamten Übertragungsweg vom Elektromotor zum Stellglied hat auf die
Meßgenauigkeit keinen Einfluß.
[0015] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist eine automatische Korrektur des Schwenkwinkels
des anderen Teils des Stellungsgebers vorgesehen, so daß der Techniker nicht unbedingt
eingreifen muß und eine genaue Übereinstimmung der Anzeige des Stellungsgebers mit
der tatsächlichen Stellung des Stellantriebs stets gewährleistet ist.
[0016] Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß sie
derart ausgebildet ist, daß bei einer ersten Drehrichtung des Elektromotors bei einem
das Leerlaufmoment überschreitenden Drehmoment die vom Stellungsgeber ermittelte Stellung
als wahre Stellung des Stellantriebs ausgegeben wird, und bei der anderen, umgekehrten
Drehrichtung die vom Stellungsgeber ermittelte Stellung um einen Betrag korrigiert
wird, der dem Leerweg des Stellantriebs entspricht, und daß die Vorrichtung eine Einrichtung
zur Ermittlung des Leerwegs aufweist, die ausgehend von einem Lastbetrieb oder Blockierbetrieb
des Elektromotors in der ersten Drehrichtung bei Umkehrung der Drehrichtung die zwischen
dem Zeitpunkt der Umkehrung der Drehrichtung und dem Erreichen des Lastmoments aufgetretene
Änderung der Ausgangsgröße des Stellungsgebers erfaßt und in den Speicher abspeichert.
Der Vorteil liegt darin, daß das Gehäuse des Stellungsgebers fest montiert werden
kann und der Leerweg dennoch automatisch berücksichtigt wird.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der
Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Offsetdruckmaschine mit mehreren Farbwerken,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines einzelnen Stellantriebs zur Einstellung
des Farbschichtdicken Profils bei einer einzigen Zone einer Offsetdruckmaschine,
Fig. 3 in einer Ansicht entsprechend der Linie III-III in Fig. 2 die Darstellung der
beweglichen Gehäuselagerung des Spindelpotentiometers,
Fig. 4 eine graphische Darstellung der verschiedenen Spannungsschwellen der Anordnung
nach Fig. 2,
Fig. 5 ein Zeitdiagramm bei einem anderen Ausführungsbeispiel.
[0018] In Fig. 1 ist von den zahlreichen Walzen und Rollen einer Druckmaschine lediglich
eine Duktorwalze 2 des Farbwerks gezeigt. Der Duktorwalze 2 wird die Druckfarbe zugeführt,
und die Dicke des auf der Duktorwalze 2 gebildeten Farbfilms wird über die Länge der
Duktorwalze 2 durch den Abstand von insgesamt 32 Farbmessern 4 von der Duktorwalze
2 bestimmt, damit die Farbschichtdicke oder die Dicke des flüssigen Farbfilms auf
der Duktorwalze über die Länge der Duktorwalzu jeweils auf den gewünschten Wert eingestellt
werden kann.
[0019] Jedes Farbmesser 4 (Fig. 2) wird durch einen eigenen Elektromotor 6 angetrieben,
dessen Welle 8 mit Spiel (durch Nut-Feder-Verbindung) mit dem einen Ende einer Potentiometerspindel
10 verbunden ist, die Teil eines Spindelpotentiometers 12 ist, und das andere Ende
der Potentiometerspindel 10 ist ebenfalls mit Spiel mit einer Welle 14 verbunden,
die an ihrem anderen Endbereich eine-Gewindespindel 16 trägt, die in Eingriff mit
einer Gewindebohrung in einem Führungsstück 20 ist, das an dem Farbmesser 4 befestigt
ist. Zwischen der Gewindespindel 16 und der Gewindebohrung 18 besteht ein Spiel. Je
nach Antriebsrichtung des Elektromotors 6 wird bei dem Stellantrieb somit das Farbmesser
4 entweder in Richtung auf die Duktorwalze 2 zu bewegt oder von dieser wegbewegt.
Dabei folgt die Längsbewegung des Farbmessers 4 bei Drehrichtungsumkehr des Elektromotors
6 nicht exakt dessen Drehbewegung und zwar wegen des Spiels zwischen der Gewindespindel
16 und der Gewindebohrung 18.
[0020] Das Gehäuse 22 des Spindelpotentiometers 12 ist so gelagert, daß es sich um seine
Längsachse verdrehen kann. Der Drehwinkel des Gehäuses 22 ist dabei dadurch eingeschränkt,
daß ein am Gehäuse 22 angeordneter radial abstehender Arm 26 zwischen zwei durch Stellschrauben
28, die in Gewindebohrungen ortsfester Lagerteile 30 eingeschraubt sind, gebildete
verstellbare Anschläge eingreift. Es wird angestrebt, die Stellschrauben 28 so einzustellen,
daß der Drehwinkel des Gehäuses genau jenem Drehwinkel entspricht, der durch das Spiel
zwischen der Gewindespindel 16 und der Gewindebohrung 18 und zwischen der Gewindespindel
16 und der Potentiometerspindel 10 entsteht. Der Schwenkwinkel des Arms 26 ist dann
genauso groß wie der Drehwinkel der Welle 14, den diese nach dem Antreiben über längere
Zeit in der einen Drehrichtung in umgekehrter Drehrichtung ausführen kann, bis sich
das Führungsstück 20 nach Überwindung des geschilderten Spiels in der umgekehrten
Richtung bewegt. Beim Ausführungsbeispiel beträgt dieses Spiel etwa 40°.
[0021] Ist das Spiel des Arms 26 tatsächlich genauso groß wie das Gesamtspiel der Gewindespindel
16 in der Bohrung 18 und der Kupplung zwischen der Potentiometerspindel 10 und der
Gewindespindel 16, so hat dies zur Folge, daß nach einer Drehrichtungsumkehr des Elektromotors
6 während der Zeit, während der sich wegen des Spiels zwischen der Gewindespindel
16 und der Gewindebohrung 18 das Farbmesser 4 nicht bewegt, auch keine Relativbewegung
zwischen der Potentiometerspindel 10 und dem Gehäuse 22 eintritt, weil sich das Gehäuse
22 infolge der zwischen der Potentiometerspindel und dem Gehäuse 22 wirkenden Reibungskräfte
verdreht. Daher verändert sich die vom Spindelpotentiometer 12 abgegebene Spannung
während der Zeit, in der sich der Arm 26 verschwenkt, nicht.
[0022] Die drei Anschlüsse 33 bis 35 des Spindelpotentiometers 12 sind mit Eingängen einer
elektronischen Schaltungsanordnung 40 verbunden, und die Anschlüsse eines in die Stromzuleitung
zum Elektromotor 6 eingeschalteten Widerstands 36 sind mit anderen Anschlüssen der
Schaltungsanordnung 40 verbunden. Die elektrische Spannung an diesem Widerstand 36
ist ein Maß für den vom Motor 6 aufgenommenen Strom und für das vom Motor 6 abgegebene
Drehmoment. Die Schaltungsanordnung 40 gibt über eine Mehrzahl von parallelen Leitungen
42 ein digitales elektrisches Signal an eine Steuereinrichtung 46 ab, die mit einer
Tastatur 48 verbunden ist. Durch die Tastatur 48 kann der Drucker in die Steuereinrichtung
46 Daten eingeben, und die Steuereinrichtung 46 veranlaßt die Einstellung der Farbmesser
4 der Druckmaschine in deren verschiedenen Druckwerken auf den jeweils gewünschten
Wert und steuert hierdurch je nach Bedarf die verschiedenen Elektromotoren 6 in der
jeweils erforderlichen Drehrichtung. Hierzu sind in der Fig. 1 elektrisch betätigbare
Schalter 50 und 52 angedeutet, die in der Zeichnung als mechanische Schalter dargestellt
sind, jedoch auch als elektronische Schalter ausgebildet sein können. Die Steuereinrichtung
46 mit ihrer Tastatur 48 und die Schalter 50 und 52 sind nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Eine Maschine mit derartigen Steuereinrichtungen ist in der DE-OS 31 12
189 und der entsprechenden US-Patentanmeldung beschrieben. Durch diese Bezugnahme
wird der gesamte Inhalt der genannten Druckschrift und US-Patentanmeldung zum Inhalt
der vorliegenden Anmeldung gemacht.
[0023] Durch die Schaltungsanordnung 40 soll an die Steuereinrichtung 46 ein Signal weitergegeben
werden, das für die augenblickliche Stellung des Farbmessers 4 charakteristisch ist,
wobei ein Spiel zwischen der Gewindespindel 16 einerseits und der Gewindebohrung 18
sowie der Potentiometerspindel 10 andererseits eliminiert ist. Außerdem soll der von
der elektronischen Schaltung 40 ausgegebene Meßwert stets der Farbspaltdicke genau
entsprechen, und zwar auch unabhängig vom Verschleiß, der im Bereich der zur Duktorwalze
2 weisenden Stirnfläche des Farbmessers 4 und im Bereich der Gewindespindel 16 auftritt.
[0024] Hierzu wird der Betriebszustand des Elektromotors 6 erfaßt. Fig. 4 zeigt eine graphische
Darstellung, in der die Größe des vom Elektromotor 6 aufgenommenen, den Widerstand
36 durchfließenden Stroms für verschiedene Betriebszustände dargestellt ist. Beim
Leerlauf wird ein verhältnismäßig kleiner Strom aufgenommen (Kurve a), im normalen
Arbeitsbetrieb, also während das Führungsstück 20 verschoben wird, wird ein größerer
Strom, der Arbeitsstrom aufgenommen (Kurve b), und dann, wenn die Drehbewegung der
Welle 8 blockiert ist, weil das Farbmesser 4 an die Duktorwalze 2 anschlägt, wird
ein noch größerer Blockierstrom (Kurve c) aufgenommen. Die elektronische Schaltung
40 enthält Schwellenwertschaltungen, die Schwellenwerte S1, S2 und S3 bilden, und
dann, wenn der Schwellenwert S3 überschritten wird, wird dies als Auftreten des Blockierstroms
gewertet. Wird der Schwellenwert S3 nicht überschritten, jedoch der Schwellenwert
S2, so wird dies als normaler Arbeitszustand des Elektromotors 6 interpretiert, und
wenn nur der Schwellenwert S1 überschritten wird, wird dies als Leerlaufzustand des
Motors interpretiert. Wird keiner der Schwellenwerte überschritten, so wird dies so
interpretiert, daß dem Elektromotor 6 kein Strom zugeführt wird und dieser daher stillsteht.
[0025] Die elektronische Schaltungsanordnung 40 ist so ausgebildet, daß sie immer dann,
wenn sie das Überschreiten des Schwellenwerts S3, also das Auftreten des Blockierstroms
erkennt, denjenigen Wert, der in diesem Augenblick von dem line.aren Spindelpotentiometer
12 als Meßwert geliefert wird, in einem Speicher abspeichert. Hierzu wird der als
analoge Größe, nämlich als Gleichspannung zwischen den Anschlüssen 33 und 34 auftretende
Meßwert durch einen in der Anordnung 40 enthaltenen Analog- Digital-Umsetzer in einen
Digitalwert umgesetzt und in einem Register gespeichert. Dieser-gespeicherte Wert
wird anschließend stets von dem jeweiligen, vom Spindelpotentiometer 12 gelieferten
und durch den gleichen Analog-Digital-Wandler digitalisierten Wert abgezogen, und
die sich hierbei ergebende Differenz ist ein genaues Maß für den Abstand der Stirnfläche
des Farbschwerts 4 von der Duktorwalze 2, von etwaigen Fehlern durch ein Spiel im
Spindelgetriebe 16, 18 einmal abgesehen.
[0026] Das zuletzt genannte Spiel wirkt sich dann nicht auf die Anzeigegenauigkeit des Spindelpotentiometers
aus, wenn, wie oben bereits erläutert, der Schwenkweg des Arms 26 genauso groß ist,
wie der Drehwinkel der Welle 14, der erforderlich ist, um das Spiel im Spindeltrieb
16, 18 zu überwinden.
[0027] Die elektronische Anordnung 40 enthält eine weitere Einrichtung, um zu erkennen,
ob die zuletzt geschilderte Übereinstimmung zwischen dem Schwenkwinkel des Arms 26
und dem tatsächlichen Spiel vorhanden ist, oder ob die Stellschrauben 28 nachgestellt
werden müssen. Hierzu wird immer dann, wenn beim Einschalten des Elektromotors 6 nur
der Schwellenwert S1 durch den Strom des Elektromotors 6 überschritten wird, also
Leerlaufbetrieb vorliegt, sofort der vom Spindelpotentiometer 12 ermittelte und digitalisierte
Stellungswert abgespeichert. Sobald der vom Elektromotor 6 aufgenommene Strom anschließend
den Schwellenwert S2 überschreitet, wodurch erkennbar wird, daß das Spiel in dem Stellantrieb
nun überwunden ist, wird wiederum der vom Spindelpotentiometer 12 festgestellte und
digitaliesierte Stellungswert ermittelt und mit dem soeben genannten ersten Stellungswert
verglichen. Wenn die beiden Werte übereinstimmen, sich also während des Leerlaufs
des Motors 6 die Potentiometerspindel 12 relativ zum Gehäuse 22 nicht verdreht hat,
so ist jedenfalls der mögliche Schwenkwinkel des Arms 26 nicht zu klein. Um zusätzlich
festzustellen, ob der Schwenkwinkel des Arms 26 möglicherweise zu groß ist, wird eine
kurze Zeit, die erheblich kleiner ist als eine Sekunde, nach dem Überschreiben des
Schwellenwerts S2 der vom Spindelpotentiometer gelieferte digitalisierte Stellungswert
wiederum mit dem abgespeicherten Stellungswert verglichen. Weicht der zuletzt ermittelte
Stellungswert nun von dem abgespeicherten Stellungswert ab, so ist dies ein Beweis
dafür, daß sich inzwischen die Potentiometerspindel 12 relativ zum Gehäuse 22 verdreht
hat, der Arm 26 also inzwischen an einer der Stellschrauben 28 zur Anlage gekommen
ist. Stimmt dagegen der zuletzt ermittelte Stellungswert nach wie vor mit dem abgespeicherten
Stellungswert überrein, so ist dies ein Zeichen dafür, daß der Arm 26 noch nicht an
einer der Stellschrauben 28 zur Anlage gekommen ist, und somit der durch die Stellschrauben
28 begrenzte Schwenkwinkel des Arms 26 zu groß ist. In diesem Falle wird eine Leuchtdiode
60 durch die Schaltungsanordnung 40 eingeschaltet, und hierdurch wird dem Service-Techniker
mitgeteilt, daß er den Schwenkwinkel des Schwenkarms 26 durch Verdrehen einer der
beiden Stellschrauben 28 verringern muß. Hat sich dagegen in der oben geschilderten
Weise gezeigt, daß der Schwenkwinkel des Schwenkarms 26 zu klein ist, so leuchtet
eine andere Leuchtdiode 62 auf, die dem Techniker mitteilt, daß er den Schwenkbereich
des Schwenkarms 26 durch Verstellen einer der Schrauben 28 vergrößern muß.
[0028] Es versteht sich, daß anstatt einer Anzeige durch Leuchtdioden 60, 62 oder zusätzlich
zu einer derartigen Anzeige auch eine automatische Verstellung der verstellbaren Anschläge,
die den Schwenkwinkel des Schwenkarms 26 begrenzen, möglich ist. Im beschriebenen
Beispiel muß der Techniker dann, wenn er eine der Stellschrauben 28 verstellt hat,
durch einen Verstellvorgang für das Farbmesser 4 eine nochmalige Überprüfung veranlassen,
ob der Schwenkwinkel des Schwenkarms 26 nun richtig ist, weil die Leuchtdioden 60
und 62 lediglich eine Anzeige dafür liefern, in welcher Richtung der Schwenkwinkel
des Schwenkarms 26 verändert werden muß, nicht jedoch angeben, um welchen Betrag dieser
Schwenkwinkel verändert werden muß.
[0029] Unter Zuhilfenahme der Fig. 5 wird ein von Ausführungsbeispiel der Fig. 2 abweichendes
Ausführungsbeispiel erläutert, bei dem das Gehäuse 22 des Spindelpotentiometers 12
feststeht. Hier wird das Spiel des Spindeltriebs 16, 18 durch eine modifizierte elektronische
Schaltung 40 eliminiert. Die Ermittlung der Null-Stellung, bei der der Farbspalt den
Wert Null hat und somit das Farbmesser 4 an der Duktorwalze 2 anstößt, erfolgt in
der gleichen Weise wie oben beschrieben. Fig. 5 zeigt einen beispielhaften Verlauf
der Drehbewegung des Spindeltriebs und alle dabei auftretenden Werte des Motorstroms
und der Potentiometerstellung.
[0030] Für die folgende Betrachtung soll angenommen werden, daß der vom Spindelpotentiometer
12 gelieferte Wert dann ein genaues Maß für die Stellung des Farbmessers 4 ist, wenn
der Motor 6 das Farbmesser 4 in Richtung auf die Duktorwalze 2 zu bewegt. Bei dieser
Drehrichtung des Motors wurde auch die Einstellung auf die Farbspaltdicke Null vorgenommen.
Bei dieser Drehrichtung des Motors ist somit definitionsgemäß ein Spiel nicht zu berücksichtigen.
Der Einfluß einer etwaigen Abnutzung der Getriebeanordnung 12, 14 und der Stirnfläche
des Farbmessers 4 auf die Meßgenauigkeit wird dadurch unschädlich gemacht, daß in
geeigneten Zeitabständen, beispielsweise beim täglichen Einschalten der Druckmaschine
in der oben geschilderten Weise die Anzeige auf den Wert Null gestellt wird. Wird
bei einer derartigen Bewegung des Farbmessers 4 in Richtung auf die Duktorwalze 2
zu der Motor 6 abgeschaltet, so wird der vom Spindelpotentiometer 12 gelieferte, für
die Stellung des Farbmessers 4 charakteristische Wert nach seiner Digitalisierung
in einem Speicher der modifizierten Einrichtung 40 abgespeichert. Dieser Zustand ist
in Fig. 5 zu Beginn der Zeitachse, also zum Zeitpunkt t0 gezeigt. Es wird angenommen,
daß zum Zeitpunkt t1 der Elektromotor 6 in umgekehrter Drehrichtung eingeschaltet
wird. Der dem Motor zugeführte Strom steigt somit vom Wert Null auf den Wert Io an,
also auf den Leerlaufstrom, wobei in der Fig. 5 noch ein kurzes Überschwingen dieses
Stroms kurz nach dem Einschalten eingezeichnet ist. Der Motor 6 setzt sich in Bewegung,
wobei er zunächst nur das Spiel in dem Spindelantrieb 10, 12 überwindet. Die Einrichtung
40 stellt fest, daß der Laststrom noch nicht erreicht ist, jedoch der Leerlaufstrom,
und daher wird das Ausgangssignal der Einrichtung 40 konstant gehalten, während die
Ausgangsspannung des Spindelpotentiometers 12 sich ändert. Vgl. in Fig. 5 die ausgezogene
Linie, die die Ausgangsspannung U des Spindelpotentiometers zeigt, und die gestrichelte
Linie, die die von der Einrichtung 40 gelieferte Anzeige A anzeigt. Im Bereich zwischen
den Zeitpunkten to und t1 stimmen die beiden Kurven überein.
[0031] Nach der Überwindung des Spiels im Spindelantrieb 10, 12 steigt der Motorstrom auf
den Laststrom 1L an. Dieser Anstieg wird durch die Einrichtung 40 ausgewertet und
veranlaßt die Einrichtung 40, daß die vom Potentiometer 12 in diesem Augenblick gelieferte
Spannung in eine Position umgerechnet wird und die Differenz der der Potentiometerspannung
entsprechenden Position und der schon während des Stillstands des Motors abgespeicherten
Position abgespeichert wird. Dies ist die Differenz X in Fig. 4 zum Zeitpunkt t2.
Zwischen den Zeitpunkten t2 und t3 wird das Farbmesser 4 mit konstanter Geschwindigkit
verschoben, und daher ändert sich auch die Potentiometeranzeige U stetig. Die tatsächliche
Anzeige A bleibt stets um den Betrag X darunter. Zum Zeitpunkt t3 wird der Elektromotor
6 abgeschaltet und sein Strom geht daher auf Null zurück. Die Spannung U und die Anzeige
A bleiben während der Stillstandszeit zwischen den Zeitpunkten t3 und t4 konstant.
Zum Zeitpunkt t4 wird der Motor mit umgekehrter Drehrichtung wieder eingeschaltet,
wobei die Potentiometerspannung U wieder abnimmt. Die Einrichtung 40 erkennt, daß
zwischen den Zeitpunkten t4 und t5 lediglich der Leerlaufstrom aufgenommen wird, und
daher wird die zum Zeitpunkt t3 herrschende Anzeige A, die zu diesem Zeitpunkt abgespeichert
worden ist, beibehalten. Im Zeitpunkt t5 erkennt die Einrichtung 40, daß der Leerweg
des Motors 6 nun überwunden ist, weil dieser den Laststrom aufnimmt. Es wird nun die
vom Potentiometer 12 gelieferte Spannung U unmittelbar in die Stellung des Farbmessers
4 umgerechnet und bildet das Ausgangssignal der Einrichtung 40. Die Fig. 5 geht von
der vereinfachenden Annahme aus, daß nur an einer einzigen Stelle im Übertragungsweg
zwischen dem Elektromotor 6 und dem Stellglied, nämlich dem Farbmesser 4, ein Spiel
zu überwinden ist, und zwar im Bereich des Spindeltriebs 16, 18. Es ist nicht berücksichtigt,
daß der Motorstrom beispielsweise bereits dann geringfügig über den Leerlaufstrom
ansteigt, wenn das Spiel in der Nut-Feder-Verbindung zwischen der Welle 8 und der
Potentiometerwelle 10 überwunden worden ist und sich die Potentiometerwelle 10 zu
drehen beginnt.
[0032] Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäßen Vorrichtungen wird
nicht nur der Einfluß eines tatsächlich vorhandenen Spiels auf die Meßgenauigkeit
verhindert, sondern es kann der Einfluß jeder Abweichung der Bewegung des Stellglieds
von der Bewegung des Elektromotors auf die Meßgenauigkeit eliminiert werden, beispielsweise
auch Einflüsse infolge elastischer Verformung. Wenn derartige Einflüsse ebenfalls
berücksichtigt werden müssen, so kann es zweckmäßig sein, den Schwellenwert, bei dessen
Überschreiten eine Verstellung des Stellantriebs in gleichbleibender Richtung angenommen
wird, besonders sorgfältig zu wählen.
1. Verfahren zum Erkennen des Betriebszustandes eines Stellantriebes einer Druckmaschine,
insbesondere Offset-Druckmaschine, wobei der Stellantrieb einen mit wechselnder Drehrichtung
antreibbaren Elektromotor (6) und eine Getriebeanordnung, vorzugsweise einen Spindeltrieb
(16,18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das vom Elektromotor (6) aufgebrachte
Drehmoment oder eine von diesem abhängige Größe ermittelt wird und mit dem Drehmoment
bzw. der Größe, die während des Verstellvorganges des Stellantriebes in gleichbleibender
Richtung vorliegt, verglichen wird, und daß das Auftreten eines von dem bei Verstellung
des Stellantriebes in gleichbleibender Richtung vorliegenden Drehmoment um einen vorgegebenen
Schwellenwert abweichenden Drehmoments als Kriterium für einen von dem Verstellvorgang
in gleichbleibender Richtung abweichenden Betriebszustand verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromaufnahme des Elektromotors
(6) ermittelt wird und als Maß für das Drehmoment verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Überschreiten
des beim Verstellen des Stellantriebes in gleichbleibender Richtung auftretenden Drehmoments
um einen vorgegebenen Schwellenwert als Kriterium für den Stillstand des Stellantriebes
trotz Stromzufuhr zum Elektromotor verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Unterschreitung des beim Verstellen des Stellantriebes in gleichbleibender Richtung
auftretenden Moments um einen vorbestimmten Schwellenwert als Kriterium für einen
Betriebszustand des Stellantriebes verwendet wird, in dem bei laufendem Elektromotor
ein Getriebespiel des Stellantriebes überwunden wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zum Erfassen des vom Elektromotor aufgebrachten
Drehmoments vorgesehen ist und daß eine Auswertevorrichtung vorgesehen ist, die derart
ausgebildet ist, daß sie auf eine Änderung des Drehmomentes, die einen vorgegebenen
Schwellenwert überschreitet, anspricht und das Einspeichern der von einem Stellungsgeber
ermittelten Stellung des Stellantriebes in einen Speicher steuert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle des Motors mit
dem einen Teil eines zwei relativ zueinander verdrehbare Teile aufweisenden Stellungsgebers
verbunden ist, daß das andere Teil (22) des Stellungsgebers (12) begrenzt verschwenkbar
angeordnet ist, und daß die vom Stellungsgeber (12) abgegebenen Stellungssignale und
die von der Vorrichtung (40) zum Erfassen des vom Elektromotor (6) abgegebenen Drehmoments
gelieferten, eine Änderung des Betriebszustandes des Stellantriebes charakterisierenden
Signale einer Auswerteeinrichtung (40) zugeführt sind, die derart ausgebildet ist,
daß sie ein Signal abgibt, wenn der Schwenkwinkel des anderen Teiles (22) des Stellungsgebers
(12) von dem Drehwinkel, den die Welle (8) des Elektromotors (6) zur Überwindung des
Spieles des Stellantriebes zurücklegt, abweicht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (40) zum
Erfassen des Drehmoments derart ausgebildet ist, daß sie ein Signal ausgibt, das zumindest
für die Richtung charakteristisch ist, in der den Schwenkweg des anderen Teiles (22)
des Stellungsgebers (12) begrenzende Anschläge (28) zwecks Aufhebung des Unterschiedes
zwischen dem Leergang des Spindeltriebes und dem Schwenkweg des Stellungsgebers verstellt
werden müssen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle des Motors mit
dem einen Teil.eines zwei relativ zueinander verdrehbare Teile aufweisenden Stellungsgebers
im wesentlichen spielfrei verbunden ist, daß das andere Teil des Stellunggebers begrenzt
verschwenkbar angeordnet ist, und daß die vom Stellunggeber abgegebenen Stellungssignale
und die von der Vorrichtung zum Erfassen des vom Elektromotor abgegebenen Drehmoments
gelieferten, eine Änderung des Betriebszustandes des Stellantriebes charakterisierenden
Signale einer Auswerteeinrichtung zugeführt sind, die derart ausgebildet ist, daß
sie ein Signal abgibt, wenn der Schwenkwinkel des anderen Teiles des Stellungsgebers
von dem Drehwinkel, den die Welle des Elektromotors zur Überwindung des Spieles des
Stellantriebes zurücklegt, abweicht und daß eine Verstelleinrichtung vorgesehen ist,
die mit der Vorrichtung zum Erfassen des Drehmoments gekoppelt ist und von dieser
im Sinne einer Verkleinerung des Unterschiedes zwischen dem Schwenkwinkel des anderen
Teiles des Stellungsgebers und des Leerganges des Stellantriebes gesteuert wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie derart ausgebildet
ist, daß bei einer ersten Drehrichtung des Elektromotors bei einem das Leerlaufmoment
überschreitenden Drehmoment die vom Stellungsgeber ermittelte Stellung als wahre Stellung
des Stellantriebs ausgegeben wird, und bei der anderen, umgekehrten Drehrichtung die
vom Stellungsgeber ermittelte Stellung um einen Betrag korrigiert wird, der dem Leerweg
des Stellantriebs entspricht, und daß die Vorrichtung eine Einrichtung zur Ermittlung
des Leerwegs aufweist, die ausgehend von einem Lastbetrieb oder Blockierbetrieb des
Elektromotors in der ersten Drehrichtung bei Umkehrung der Drehrichtung die zwischen
dem Zeitpunkt der Umkehrung der Drehrichtung und dem Erreichen des Lastmoments aufgetretene
Änderung der Ausgangsgröße des Stellungsgebers erfaßt und in den Speicher abspeichert.