[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz von im Freien aufgestellten Flaschen,
in denen ein explosibles Gas in einem Lösungsmittel gelöst unter Druck gespeichert
ist. Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise für die Bereitstellung von Acetylen
bekannt. In den "Technische Regeln für Acetylenanlagen und Calciumcarbidlager" sind
die Anforderungen angegeben, die an Aufstellplätze für Batterieanlagen zu stellen
sind. Batterieanlagen sind Acetylenversorgungsanlagen, denen das Acetylen aus zwei
oder mehreren Acetylenflaschen - auch als Flaschenbündel zusammengefaßt - gleichzeitig
entnommen wird. Demnach müssen Batterieanlagen im Freien durch ein Dach aus nicht
brennbaren Baustoffen vor Witterungseinflüssen und Sonneneinstrahlung geschützt sein.
Die Dachdeckung muß also ausreichend widerstandsfähig gegen strahlende Wärme sein,
um die Flaschen vor einer unzulässigen Wärmeeinwirkung zu schützen.
[0002] Die Errichtung eines derartigen Schutzdaches verursacht Kosten, die eine Entnahmevorrichtung
für ein explosibles Gas, das in einem Lösungsmittel unter Druck gespeichert ist, erheblich
verteuert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten
Art anzugeben, die eine sichere Entleerung der Flaschen ermöglicht, deren Kosten jedoch
vergleichsweise niedrig liegen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Flaschen im Bereich der
Flaschenflanken von einer Verkleidung umgeben sind, wobei die Verkleidung im Bereich
der Flaschenschultern endet, so daß diese freiliegen.
[0005] Wurde bei bisherigen Vorrichtungen zum Schutz von Flaschen, die ein explosibles Gas
beinhalten und im Freien aufgestellt wurden, darauf geachtet, diese allseitig vor
Sonneneinwirkung zu schützen, so wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ein anderer
Weg eingeschlagen. Durch die vorgeschlagene Verkleidung werden nur noch die Flaschenflanken,
nicht aber deren Kopfbereich, die Flaschenschultern, gegen Sonneneinstrahlung geschützt.
Dennoch ist eine sichere Gasentnahme gewährleistet: Durch die Verkleidung werden nur
jene Flaschenbereiche vor Sonneneinwirkung geschützt, deren Erwärmung aus Sicherheitsgründen
vermieden werden muß. In einer Flaschenbatterie beispielsweise stehen die Flaschen
vertikal. Ohne jeden Sonnenschutz würden nun die Flaschen, die direkt der Sonneneinstrahlung
ausgesetzt sind, erwärmt, während die im Schatten dieser Flaschen angeordneten Flaschen
keine Erwärmung erfahren. Eine ungleichmäßige Erwärmung verschiedener Flaschen, die
z.B. in Form eines Bündels oder einer Batterie an eine gemeinsame Entnahmeleitung
angeschlossen sind, ist aber unzulässig, da das exploxible Gas den einzelnen Flaschen
in unterschiedlichen Mengen entnommen würde. Dieser Effekt ist aus Sicherheitsgründen
zu unterdrücken.
[0006] Der Entwicklung der erfindungsgemäßen Vorrichtung lag die Erkenntnis zugrunde, daß
der kritische Bereich, der vor Sonneneinstrahlung unbedingt zu schützen ist, der der
Flaschenflanken ist. Werden alle Flaschenflanken, die sich an der Außenseite z.B.
eines Bündels befinden, durch eine Verkleidung geschützt, so wird eine direkte Erwärmung
der der Sonne ausgesetzten Flaschenflanken durch die Wärmestrahlung der Sonne verhindert.
Alle Flaschen, die an eine gemeinsame Sammelleitung angeschlossen sind, nehmen aufgrund
der erfindungsgemäßen Verkleidung dasselbe Temperaturniveau an.
[0007] Im Unterschied zu herkömmlichen Schutzvorrichtungen wird jedoch auf einen Schutz
der Flaschenschultern gegen Sonneneinstrahlung völlig verzichtet. Da die Flaschenschultern
aller an eine gemeinsame Entnahmeleitung angeschlossenen Flaschen in einer Ebene angeordnet
sind, kann eine ungleichmäßige Erwärmung der Flaschenschultern durch Sonneneinstrahlung
nicht erfolgen.
[0008] Erfindungsgemäß ist es sogar von besonderem Vorteil, daß die Flaschenschultern bei
Sonnenschein erwärmt werden, da unter den Gesichtspunkten einer weitgehenden Entleerung
der Flaschen und der Garantie einer bestimmten Entnahmemenge pro Zeiteinheit eine
möglichst hohe Temperatur der Flaschen erstrebenswert ist.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung erübrigt sich die Errichtung eines Daches
zum Schutz von im Freien aufgestellten Flaschen vor Sonneneinstrahlung. Die Kosten
einer erfindungsgemäßen Verkleidung sind erheblich geringer als die eines Daches.
Zudem bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil einer besseren Entleerung
der Flaschen und dadurch eine günstigere Flaschenausnutzung.
[0010] Eine besonders gute Entleerung der Flaschen ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gegeben, wenn die Verkleidung im Bereich der Flaschenfüße
öffnungen besitzt. In diesem Fall ist eine vertikale Anordnung der Flaschen erforderlich.
Befinden sich Öffnungen in der Verkleidung, so wirkt diese als Thermikkanal. Bei Sonneneinwirkung
tritt Luft durch die öffnungen ein und strömt in Form einer vertikal nach oben gerichteten
Luftströmung innerhalb der Verkleidung an den Flaschen entlang. Durch die Wirkung
als Thermikkanal erfolgt ein besserer Wärmeübergang von der Außenluft an die Flaschenmäntel.
Es ist bekannt, mehrere Bündel zu einem Trailer zusammenzufassen. In diesem Fall ist
es ausreichend, lediglich die Außenseiten des Trailers in der erfindungsgemäßen Weise
mit einer Verkleidung zu versehen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht die Verkleidung wenigstens
auf der den Flaschen abgewandten Seite aus einem Wärmestrahlung reflektierenden Material.
Hierbei werden die Flaschenflanken besonders wirkungsvoll vor Sonneneinstrahlung geschützt.
Als besonders vorteilhaft hat sich eine aus Aluminium bestehende Verkleidung mit glänzender
Oberfläche bewährt.
[0012] Im folgenden soll anhand einer schematisch Skizze ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung erläutert werden.
[0013] Im Ausführungsbeispiel soll Acetylen, das zusammen mit einem in einer porösen Masse
verteilten Lösungsmittel unter Druck in z.B. 16 Flaschen 1 gespeichert ist, entnommen
werden. Die 16 Flaschen sind zu einem Acetylenbündel mit etwa quadratischer Grundfläche
zusammengefaßt. Alle Flaschen sind über nicht dargestellte Flaschenventile und Schläuche
an eine ebenfalls nicht dargestellte Sammelleitung angeschlossen. Diese 16 Flaschen
sind von einer im Ausführungsbeispiel aus vier rechteckigen Aluminiumblechen (2) bestehenden
Verkleidung umgeben. Die Bleche besitzen auf ihrer Außenseite eine glänzende Oberfläche.
Im Bereich der FlaschenfüBe sind Öffnungen(3)in den Verklei- dungsblechen(2)ausgespart,
über die Luft in den Innenraum der Verkleidung einströmen kann. Die Verkleidung endet
im Bereich der Flaschenschultern. Die Bleche(2) können an einem Rahmen befestigt sein.
[0014] Ein derartig ausgerüstetes Flaschenbündel kann nun ohne weitere Schutzmaßnahmen gegen
Sonneneinwirkung im Freien aufgestellt werden. Seitlich auf das
Flaschenbündel auftreffende Sonnenstrahlung (symbolisiert durch Pfeile 7) wird reflektiert,
so daß eine Erwärmung der auf dieser Seite stehenden Flaschen über deren Flaschenflanken
nicht stattfindet. Dagegen werden die Flaschenschultern durch Sonnenstrahlung (symbolisiert
durch Pfeile 6) erwärmt. Die Flaschenschultern aller Flaschen werden gleichmäßig erwärmt,
so daß diese Erwärmung nicht unzulässig ist, sondern vielmehr erwünscht. Durch die
Sonneneinstrahlung entsteht ein Thermikeffekt. Luft aus der Umgebung des Flaschenbündels
wird über die öffnungen (3) in den Innenraum der Verkleidung gesogen (Pfeile 4). Diese
Luft bewegt sich in Form einer vertikal nach oben gerichteten Luftströmung an den
Flaschen (1) entlang zum Bereich der Flaschenschultern und tritt aus dem Flaschenbündel
aus (Pfeile 5).
[0015] Neben der Wärmeeinwirkung durch direkte Sonneneinstrahlung (Pfeile 6) wird so der
konvektive Wärmeübergang von der Außenluft an die Flaschenmäntel verbessert.
1. Vorrichtung zum Schutz von im Freien aufgestellten Flaschen, in denen ein explosibles
Gas in einem Lösungsmittel gelöst unter Druck gespeichert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flaschen (1) im Bereich der Flaschenflanken von einer Verkleidung (2) umgeben
sind, wobei die Verkleidung (2) im Bereich der Flaschenschultern endet, so daß diese
freiliegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkleidung (2) im
Bereich der Flaschenfüße Öffnungen (3) besitzt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verkleidung (2) wenigstens auf der den Flaschen abgewandten Seite aus einem Wärmestrahlung
reflektierenden Material besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkleidung
(2) aus Aluminium mit glänzender Oberfläche besteht.