[0001] Die Erfindung betrifft einen Kadenzregler an einer durch Gasdruck betätigten Feuerwaffe,
mit einem temperaturabhängigen den Gasdruck durch Querschnittsveränderungen eines
Gaskanals regulierenden Drosselorgan, das zur Querschnittveränderung beweglich angeordnet
ist und von einer Vorrichtung bewegt wird.
[0002] Bei einem bekannten Kadenzregler dieser Art (siehe CH-PS-511 714) weist die genannte
Vorrichtung zwei aus Materialien von verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten bestehende
Körper auf. Das Drosselorgan weist einen mit einer Steuerkante versehenen Kolben auf,
der sich in einer zylindrischen Bohrung befindet. Der Kolben ist auf der einen Seite
von einer Feder belastet und auf der anderen Seite von einer Flüssigkeit beaufschlagt.
Die Steuerkante des Kolbens kann den Querschnitt des Gaskanals verändern. Als Flüssigkeit
wird bei diesem bekannten Kadenzregler Quecksilber verwendet. Dieser bekannte Kadenzregler
hat den Nachteil, dass sich mit der Zeit, d.h. mit wachsender Erhitzung der Waffe,
die Kadenz nicht konstant halten lässt.
[0003] Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines Kadenzreglers, der einen einfachen
und zuverlässigen Aufbau besitzt und der bei der Erwärmung der Feuerwaffe einen unzulässigen
Anstieg der Kadenz verhindert.
[0004] Zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Kadenzreglers sind im folgenden
anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt:
Fig.l einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel des Kadenzreglers an
einem Waffenrohr einer Feuerwaffe,
Fig.2 einen Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel des Kadenzreglers an
einem Waffenrohr einer Feuerwaffe.
[0005] Gemäss Fig.l ist von einem Waffenrohr 1 nur ein kleiner Abschnitt dargestellt. Dieses
Waffenrohr 1 weist eine Querbohrung 2 auf, die zur Gasentnahme dient und die in ein
Gasentnahmerohr 3 mündet, das parallel zum Waffenrohr 1 angeordnet ist und an diesem
befestigt ist. Das Gasentnahmerohr 3 besitzt an seinem unteren Ende eine weitere Querbohrung
4, die in den Kadenzregler 5 mündet. Der Kadenzregler 5 und das Waffenrohr 1 sind
in einem Waffengehäuse 6 befestigt, von dem in Fig.1 ebenfalls nur ein sehr kleiner
Abschnitt dargestellt ist. Dieser Kadenzregler 5 weist einen Zylinder 7 auf, in dem
ein Gaskolben 8 verschiebbar gelagert ist. Mit Hilfe des Gaskolbens 8 wird, in an
sich bekannter und daher nicht näher dargestellten Weise, die Feuerwaffe betätigt,
das heisst nach jedem Schuss wird mit Hilfe des Gaskolbens 8 bei einem Seriefeuer
der nächste Schuss ausgelöst. Das mit Hilfe der Querbohrung 2, dem Gasentnahmekanal
3 und der Querbohrung 4 aus dem Waffenrohr 1 abgezapfte Gas dient zur Betätigung des
Gaskolbens 8, wobei der Kadenzregler 5 die Aufgabe hat die Zufuhr des abgezapften
Gases zum Gaskolben 8 zu steuern.
[0006] Der Aufbau des Kadenzreglers 5 ist nun wie folgt: Der Zylinder 7, in dem der Gaskolben
8 verschiebbar gelagert ist, weist in seinem mittleren Teil einen Boden 9 auf, der
eine Oeffnung 10 besitzt. Diese Oeffnung 10 ist durch einen verschiebbaren Drosselkörper
11 verschliessbar. Der Zylinder 7 weist in seinem mittleren Teil eine äussere Ringnut
12 auf, in welche die Querbohrung 4 mündet. Der Boden 9 des Zylinders 7 weist parallel
zur Oeffnung 10 noch eine Anzahl weitere Bohrungen 13 auf, die einerseits in die äussere
Ringnut 12 münden und andererseits in eine obere Kammer 14. Am oberen Ende des Zylinders
7 ist ein zylindrisches Rohr 15 befestigt. In das obere Ende des zylindrischen Rohres
15 ist ein Zapfen 16 eingeschraubt, in den ein zweites zylindrisches Rohr 17 eingesetzt
ist. Dieses zweite zylindrische Rohr 17 ist konzentrisch zum ersten zylindrischen
Rohr 15 angeordnet und befindet sich im Innern des ersten Rohres 15. Am unteren Ende
des inneren zylindrischen Rohres 17 ist der erwähnte Drosselkörper 11 befestigt. Der
Drosselquerschnitt zwischen Drosselkörper 11 und der Oeffnung 10 ist mit Hilfe des
im Rohr 15 eingeschraubten Zapfens 16 einstellbar. Je tiefer der Zapfen 16 in das
Rohr 15 eingeschraubt wird, um so kleiner wird der Drosselquerschnitt. Der Drosselkörper
11 besitzt eine Anzahl Querbohrungen 18 sowie eine zentrale axiale Bohrung 19, welche
koaxial zu den beiden Rohren 15 und 17 angeordnet ist. Auch der Zapfen 16 besitzt
eine zentrale axiale Bohrung 20, welche koaxial zu dem inneren Rohr 17 angeordnet
ist. Mit einem Rastorgan 29 kann der Zapfen 16 gegen unbeabsichtigte Drehung gesichert
werden.
[0007] Die Wirkungsweise des beschriebenen Kadenzreglers 5 ist wie folgt: Bei jedem Schuss
gelangt ein Teil der heissen Abgase durch die Querbohrung 2, das Gasentnahmerohr 3
und die Querbohrung 4 in die Ringnut 12. Von dieser Ringnut 12 gelangen die heissen
Abgase durch die Bohrungen 13 in die Kammer 14. Aus der Kammer 14 strömen die heissen
Abgase einerseits durch die Querbohrungen 18, die zentrale Bohrung 19 in das Innere
des Rohres 17 und durch die axiale Bohrung 20 des Zapfens 16 in die Atmosphäre und
andererseits strömen die heissen Abgase aus der Kammer 14 zwischen dem Drosselkörper
11 und dem Boden 9 durch die Oeffnung 10 hindurch und beaufschlagen den Gaskolben
8, wodurch sich dieser verschiebt und in an sich bekannter Weise den nächsten Schuss
auslöst. Die heissen Abgase erhitzen dabei das innere Rohr 17, wodurch sich dieses
gegenüber dem äusseren Rohr 15 stärker ausdehnt. Wie aus Fig.1 ersichtlich, wird dabei
der Drosselquerschnitt, d.h. der Spalt zwischen Drosselkörper 11 und Boden 9 kleiner
und es kann weniger Abgas durch die Oeffnung 10 gegen den Gaskolben 8 strömen.
[0008] Gemäss Fig.2 ist vom Waffenrohr 1 nur ein kleiner Abschnitt dargestellt. Dieses Waffenrohr
1 weist die Querbohrung 2 auf durch welche Gas entnommen wird und die in das Gasentnahmerohr
3 mündet, das parallel zum Waffenrohr 1 angeordnet ist. Das Gasentnahmerohr 3 besitzt
an seinem unteren Ende die Querbohrung 4, die in den Kadenzregler 21 gemäss dem zweiten
Ausführungsbeispiel mündet. Der Kadenzregler 21 und das Waffenrohr 1 sind im Waffengehäuse
6 befestigt, von dem auch in Fig.2 nur ein sehr kleiner Abschnitt dargestellt ist.
Der Kadenregler 21 weist den Zylinder 7 auf, in dem der Gaskolben 8 verschiebbar gelagert
ist. Mit Hilfe des Gaskolbens 8 wird, in an sich bekannter und daher nicht näher dargestellten
Weise, die Feuerwaffe betätigt, d.h. nach jedem Schuss wird mit Hilfe des Gaskolbens
8 bei einem Seriefeuer der nächst Schuss ausgelöst. Das mit Hilfe der Querbohrung
2, dem Gasentnahmerohr 3 und der Querbohrung 4 aus dem Waffenrohr 1 abgezapfte Gas
dient zur Betätigung des Gaskolbens 8, wobei der Kadenzregler 21 die Aufgabe hat,
die Zufuhr des abgezapften Gases zum Gaskolben zu steuern.
[0009] Der Aufbau des Kadenzreglers 21 ist nun wie folgt: Der Zylinder 7, in dem der Gaskolben
8 verschiebbar gelagert ist, weist in seinem mittleren Teil den Boden 9 auf, der die
Oeffnung 10 besitzt. Die bisher beschriebenen Teile des Kadenzreglers 21 gemäss dem
zweiten Ausführungsbeispiel, unterscheiden sich nicht von den entsprechenden, mit
denselben Bezugsziffern versehenen Teilen des Kadenzreglers 5 gemäss dem ersten Ausführungsbeispeil.
Der Kadenzregler 21 gemäss dem zweiten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich jedoch
gegenüber dem zuerst beschriebenen Kadenzregler 5 durch die folgenden Merkmale. Der
Zylinder 7 weist in seinem mittleren Teil die äussere Ringnut 12 auf, in welche die
Querbohrung 4 mündet. Der Boden 9 des Zylinders 7 weist parallel zur zentralen Oeffnung
10 eine Anzahl Bohrungen 13 auf, die einerseits in die äussere Ringnut 12 münden und
andererseits in eine obere Kammer 14. Aus dieser Kammer 14 kann das Gas einerseits
ungehindert durch die zentrale Bohrung 10 den Gaskolben 8 beaufschlagen und andererseits
durch eine Bohrung 22 eines Einsatzkörpers 23 hindurchströmen, der sich ebenfalls
in der oberen Kammer 14 befindet. Am oberen Ende des Zylinders 7 ist ein zylindrisches
Rohr 24 befestigt, das vorzugsweise aus Aluminium hergestellt wird. In das obere Ende
des zylindrischen Rohres 24 ist ein Zapfen 25 eingeschraubt, in den ein zweites zylindrisches
Rohr 26 eingesetzt ist. Dieses zweite zylindrische Rohr 26 ist konzentrisch zum ersten
zylindrischen Rohr 24 angeordnet und befindet sich im Inneren des ersten Rohres 24.
Am unteren Ende des inneren zylindrischen Rohres 26 ist ein Drosselkörper 27 befestigt.
Zwischen dem Drosselkörper 27 und dem Einsatzkörper 23 ist eine Drosselbffnung vorhanden,
welche mit Hilfe des im Rohr 24 eingeschraubten Zapfens 25 einstellbar ist. Je tiefer
der Zapfen 25 in das Rohr 24 eingeschraubt wird, um so kleiner wird die Drosselöffnung.
Die Gase können aus der Bohrung 22 des Einsatzkörpers 23 durch diese Drosselöffnung
zwischen die beiden Rohre 24 und 26 gelangen. Das äussere Rohr 24 besitzt an seinem
oberen Ende Austrittsöffnungen 28, durch welche die zwischen den beiden Rohren 24,26
vorhandenen Gase in die Atmosphäre gelangen können. Mit einem Rastorgan 29 kann der
Zapfen 25 gegen unbeabsichtigte Drehung gesichert werden.
[0010] Die Wirkungsweise des Kadenzreglers 21 gemäss dem zweiten Ausführungsbeispiel ist
wie folgt:
Bei jedem Schuss gelangt ein Teil der heissen Abgase durch die Querbohrung 2, das
Gasentnahmerohr3 und die Querbohrung 4 in die Ringnut 12. Von dieser Ringnut 12 gelangen
die heissen Abgase durch die Bohrung 13 in die Kammer 14. Aus der Kammer 14 strömen
die heissen Abgase einerseits durch die zentrale Bohrung 10 und beaufschlagen den
Gaskolben 8 und anderseits strömen die heissen Abgase aus der Kammer 14 zwischen dem
Drosselkörper 27 und dem Einsatzkörper 23 hindurch und zwischen dem inneren und äusseren
Rohr 26 bzw. 24 hindurch und durch die Austrittsöffnungen in die Atmosphäre. Die heissen
Abgase erhitzen dabei sowohl das äussere Rohr 24 als auch das innere Rohr 26. Da aber das äussere Rohr 24 einen grösseren Ausdehnungskoeffizienten besitzt als das
innere Rohr 26, wird es sich stärker ausdehnen. Wie aus Fig.2 ersichtlich, wird dabei
der Drosselquerschnitt, d.h. der Spalt zwischen Drosselkörper 27 und Einsatzkörper
23 grösser und es kann mehr Abgas in die Atmosphäre gelangen.
Bezugsziffernliste
[0011]
1 Waffenrohr
2 Querbohrung
3 Gasentnahmerohr
4 Querbohrung
5 Kadenzregler
6 Waffengehäuse
7 Zylinder
8 Gaskolben
9 Boden
10 Oeffnung
11 Drosselkörper
12 Ringnut
13 Bohrungen
14 Kammer
15 zylindrisches Rohr
16 Zapfen
17 zylindrisches Roh
18 Querbohrungen
19 axiale Bohrung
20 axiale Bohrung
21 Kadenzregler
22 Bohrung
23 Einsatzkörper
24 zylindrisches Rohr
25 Zapfen
26 zweites zyl. Rohr
27 Drosselkörper
28 Austrittsöffnungen
29 Rastorgan.
1. Kadenzregler an einer durch Gasdruck betätigten Feuerwaffe mit einem temperaturabhängigen,
den Gasdruck durch Querschnittsveränderung eines Gaskanals regulierenden Drosselorgan
(11), das zur Querschnittsveränderung beweglich angeordnet ist und von einer Vorrichtung
(15,17,24,26) bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zwei konzentrische
Rohre (15,17,24,26) aufweist, welche sich beim Durchtritt von heissen Gasen unterschiedlich
stark ausdehnen und welche an ihrem einen Ende miteinander verbunden sind.
2. Kadenzregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die heissen Gase nur
durch das innere Rohr (17) strömen, wodurch nur das innere Rohr (17) erwärmt wird
und sich ausdehnt.
3. Kadenzregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das äussere Rohr (24)
einen grösseren Ausdehnungskoeffizienten besitzt als das innere Rohr 26 und sich daher
bei gleichmässiger Erwärmung stärker ausdehnt als das innere Rohr (26)
4. Kadenzregler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich bei der Erwärmung
des inneren Rohres (17) der Drosselquerschnitt verkleinert.
5. Kadenregler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich bei der Erwärmung
der beiden Rohre (24,26) der Drosselquerschnitt vergrössert.
6. Kadenzregler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden konzentrischen
Rohre (15,17) aus dem selben Werkstoff hergestellt sind.
7. Kadenregler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das äussere Rohr(24) aus
Aluminium und das innere Rohr (26) aus Stahl hergestellt ist.