[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen von Kartons mit länglichen Gegenständen,
insbesondere mit Stangen aus ineinandergestapelten Kunststoffbechern. Die Erfindung
betrifft ferner eine Vorrichtung zur Befüllung von Kartons mit länglichen, parallel
nebeneinander liegenden Gegenständen, insbesondere Stangen ineinander gestapelter
Kunststoffbecher, zwischen einem ersten Förderer für den Antransport leerer Kartons
und einem zweiten Förderer für den Abtransport der befüllten Kartons.
[0002] Längliche Gegenstände, wie insbesondere Stangen ineinandergestapelter Becher, werden
beim Hersteller dieser Gegenstände noch von Hand in Kartons verpackt. Dies ist arbeits-
und zeitaufwendig. Bei der Verpackung von Stangen aus ineinandergestapelten Kunststoffbechern
beim Hersteller und Bedrucker dieser Becher, die zur Verpackung von Lebensmitteln,
wie z.B. Joghurt und Milchgetränken dienen, muß der Karton mit einem Foliensack ausgelegt
werden, so daß die Becherstangen später schnell und mühelos aus dem Karton entnommen
werden können. Das Einlegen der Becherstangen in mit Foliensack ausgelegte Kartons
ist besonders mühevoll, weil der Foliensack dem Karton nicht glatt anliegt, sondern
Falten, Luftpolster und dergl. bildet, die das Einlegen der Becherstangen behindern.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Befüllen von Kartons
mit länglichen Gegenständen, insbesondere Säulen ineinandergestapelter Kunststoffbecher,
zu schaffen, durch das die Kartons durch eine Folge von Schritten schnell und störungsfrei
befüllt werden können. Das Verfahren soll insbesondere an unterschiedliche Dimensionen
des zu befüllenden Kartons und der länglichen Gegenstände, speziell den Durchmesser
der Bechersäulen angepaßt werden können. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung,
eine Vorrichtung zur Befüllung von Kartons mit länglichen, parallel nebeneinander
liegenden Gegenständen, insbesondere Stangen ineinandergestapelter Becher zu schaffen,
durch die die menschliche Arbeitskraft eingespart werden kann und insbesondere die
durch den in den Karton lose eingelegten Foliensack verursachten Behinderungen beim
Einlegen der Becherstangen von Hand vermieden werden. Die Vorrichtung soll die Befüllung
von unterschiedlich dimensionierten Kartons mit länglichen Gegenständen unterschiedlicher
Querdimension (Durchmesser) ermöglichen. Weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
[0004] Bei dem eingangs genannten Verfahren wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß man a) den Karton in eine Basisposition fährt, b) den Karton aus der Basisposition
um wenigstens die Kartonhöhe in eine Hubposition anhebt, c) eine der inneren Kartongrundfläche
entsprechende Anzahl von in ihrer Aufnahmeposition parallel nebeneinander liegenden
Gegenständen durch an ihren Enden angreifende, zueinander gerichtete Haltekräfte erfaßt,
d) die erfaßten Gegenstände aus der Aufnahmeposition in eine Hubposition über dem
Karton bewegt, e) diese Gegenstände aus ihrer Hubposition in eine Freigabeposition
im Karton absenkt und die Haltekräfte aufhebt, f) die Schrittfolge c) bis e) bis zur
vollständigen Füllung des Kartons wiederholt und dabei entweder den Karton nach jeder
Schrittfolge c) bis e) um die Dicke der Gegenstände absenkt oder die Freigabeposition
der Gegenstände bei jeder Schrittfolge c) bis e) um diese Dicke anhebt, und g) den
gefüllten Karton in seine Basisposition absenkt und aus dieser herausfährt. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren wird der beispielsweise durch eine Förderkette in die
Basisposition gefahrene und von dort in die Hubposition gehobene Karton durch die
Schrittfolgen c)-e) schichtweise mit den Gegenständen befüllt. Dabei wird im Schritt
c) die einer Schicht entsprechende Anzahl der Gegenstände aufgenommen, die in einer
Reihe parallel nebeneinanderliegend z.B. auf einem Förderer in die Aufnahmeposition
gefördert wurden. Die Aufeinanderfolge der Verfahrensschritte wird durch Endschalter,
optische Signalgeber usw. ausgelöst, so daß eine Steuerung von Hand nicht erforderlich
ist.
[0005] Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zentriert man
den Karton beim Anheben in die Hubposition. Dadurch wird sichergestellt, daß der angehobene
Karton genau winklig zu der Reihe der parallel nebeneinander liegenden Gegenstände
orientiert ist, so daß diese beim Absenken genau in die Kartonöffnung trifft. Nach
der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zum Befüllen von Kartons mit Stangen
ineinandergestapelter Kunststoffbecher legt man den Karton vor dem Einfahren in die
Basisposition mit einem Foliensack aus und legt den Foliensack beim Absenken der Gegenstände
in die Freigabeposition an die Kartonwandungen an. So wird vermieden, daß das Absenken
der Gegenstände in den Karton durch die willkürliche Lage des Foliensackes, Falten,
Luftpolster behindert wird. Insbesondere wird vermieden, daß die zuunterst eingesetzte
Reihe der Gegenstände durch einen unregelmäßig verteilten Foliensack ungleichmäßig
auf dem Kartonboden aufliegt oder sich Folienfalten zwischen die einzelnen Schichten
der Gegenstände legen. Schließlich wird auch vermieden, daß der Foliensack durch das
mehrfache Absenken der Lagen der Gegenstände gänzlich in den Karton gezogen wird und
nach der vollständigen Befüllung des Kartons nicht mehr greifbar ist.
[0006] Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfaßt man die
Gegenstände in ihrer Aufnahmeposition durch separate elastische Haltekräfte. Gegenstände
mit begrenzten Längendifferenzen, die durch Fertigungstoleranzen, Temperaturunterschiede
oder bei ineinandergestapelten Bechern durch eine unterschiedliche Becherzahl in der
Stange bedingt sein können, werden in dieser Weise sicher gehalten.
[0007] Zweckmäßigerweise hebt man die erfaßten Gegenstände aus der Aufnahmeposition senkrecht
in eine erste Hubposition, verschiebt sie dann horizontal in eine zweite Hubposition
über dem Karton und senkt sie aus der zweiten Hubposition in den Karton ab. Zweckmäßigerweise
senkt man die Gegenstände in eine Freigabeposition ab, in der sie vom Kartonboden
bzw. von der obersten Lage der schon im Karton befindlichen Gegenstände einen Abstand
in Bereich von 5 bis 60 mm haben.
[0008] Die Aufgabe wird bei der eingangs genannten Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß an dem ersten Förderer ein Hubtisch zwischen einer Basisposition auf der Ebene
dieses Förderers und einer um wenigstens eine Kartonhöhe darüber liegenden Hubposition
vertikal verschieblich angeordnet ist und eine oberhalb der Hubposition des Hubtisches
horizontal und vertikal verschiebliche Greifeinrichtung einen Träger aufweist, an
dessen einer Seite eine Reihe von unter die Ebene seines Bodens ragenden, einzeln
beweglichen Greifbacken und an dessen gegenüberliegender Seite wenigstens eine unter
die Ebene des Trägerbodens ragende, zu der Reihe der Greifbacken im wesentlichen parallele
Gegenbacke angebracht ist. Der leere Karton wird durch den ersten Förderer, insbesondere
eine Förderkette, auf den Hubtisch gefahren. Der Hubtisch mit dem Karton kann in eine
obere Hubposition vertikal verschoben und dann stufenweise um Strecken entsprechend
Dicke bzw. Höhe einer Lage der Gegenstände bzw. Bechersäulen abgesenkt werden. Mit
der Greifeinrichtung können die in einer Ebene aneinanderliegenden Gegenstände bzw.
Bechersäulen aufgenommen und in den Karton umgesetzt werden, wobei jeweils eine vollständige
Lage in den Karton eingeführt wird. Durch die separate Beweglichkeit der Greifbacken
können Gegenstände mit begrenzten Längentoleranzen sicher aufgenommen werden.
[0009] Nach der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wenigstens
um eine Kartonhöhe oberhalb der Basisposition des Hubtisches ein Zentierrahmen mit
vier getrennten Wandungen angebracht, die in ihrem oberen Bereich um horizontale Achsen
schwenkbar gelagert und in in Absenkrichtung zur Rahmenachse geneigten Lagen gehalten
sind. Der auf dem Hubtisch stehende, offene Karton, in den ggfs. ein Foliensack eingelegt
ist, wird beim Hub auf den Zentrierrahmen, speziell seine vier Rahmenwandungen aufgeschoben.
Dabei kommen die Kartonwandungen an den in Aufwärtsrichtung divergenten Rahmenwandungen
zur Anlage, wenn dieWinkelstellung oder Horizontalposition des Kartons gegenüber dem
Zentrierrahmen versetzt ist. Da der Zentrierrahmen im Gegensatz zum Hubtisch stationär
angeordnet ist, wird der Karton mit dem Anheben in die Hubposition ggfs. zugleich
zentriert, d.h. in eine Position gebracht, so daß die Greifeinrichtung in den Karton
abgesenkt werden kann ohne dabei auf seine Wandung aufzutreffen. Die Greifeinrichtig
kommt bei der Absenkung in den Karton mit den geneigten Rahmenwandungen in Berührung
und bewirkt durch die Absenkung die Schwenkung der Rahmenwandungen zur Kartonwandung
hin, wodurch der Foliensack an die Kartonwandung angelegt wird und die Bildung von
Folienfalten zwischen den einzelnen Lagen im Karton vermieden wird. 'Vorzugsweise
sind die Rahmenwandungen durch elastische Mittel in den geneigten Lagen gehalten.
Die elastischen Mittel können z.B. zwei Schraubendruckfedern je Wandung sein, die
das durch die Schwerkraft bedingte Moment der geneigten Wandungen aufnehmen. Zweckmäßigerweise
sind die von den elastischen Mitteln auf die Wandungen ausgeübten Kräfte und damit
auch die Neigungen der Wandungen mittels Stellschrauben einstellbar.
[0010] Nach einer anderen Ausführungsform sind die Rahmenwandungen mittels druckluftbetätigter
Kolben/Zylinder-Einheiten um ihre horizontalen Achsen schwenkbar. In diesem Fall wird
die Ausschwenkung der Wandungen zwecks Anlage des Foliensacks an die Kartonwandung
nicht direkt durch die Greifeinrichtung bzw. die von dieser erfaßten Gegenstände bewirkt,
sondern durch die gesteuerten Kolben/Zylinder-Einheiten.
[0011] Vorzugsweise besteht jede Wandung aus zwei sich überdeckenden Wandungsteilen, die
um die gleiche Achse schwenkbar und horizontal gegeneinander verschiebbar sind. Hierdurch
kann die Dimension des Zentrierrahmens verändert und dem Format des zu befüllenden
Kartons angepaßt werden. Zweckmäßigerweise ist dabei das eine Wandungsteil in dem
anderen doppelwandig ausgebildeten Wandungsteil geführt. Der Trägerrahmen, an dem
die vier Rahmenwandungen schwenkbar gelagert sind, ist in ähnlicher Weise ausziehbar
bzw. verstellbar ausgebildet.
[0012] Ferner ist nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Greifeinrichtung
zur Vertikalverschieblichkeit an eine vertikal arbeitende pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit
angeschlossen, die ihrerseits zur Horizontalverschieblichkeit durch eine pneumatische
Kolben/Zylinder-Einheit horizontal verfahrbar ist.
[0013] Vorzugsweise sind die Greifbacken durch druckluftbetätigte Kolben/Zylinder-Einheit(en)
mit zwischengeschalteten elastischen Mitteln bewegbar. Durch die vorzugsweise einfachwirkenpe(n)
Kolben/Zylinder-Einheit(en) werden die Greifbacken zwar in Anlage an die zu haltenden
Gegenstände gefahren. Durch die elastischen Mittel werden die auf die Gegenstände
wirkenden Haltekräfte bestimmt. Gegenstände mit geringen Längenunterschieden werden
so sicher gehalten, ohne daß auf sie unerwünscht große Presskräfte wirken. Das zwischengeschaltete
elastische Mittel kann eine Schraubenfeder sein, die wenigstens teilweise in der Kolben/Zylinder-Einheit
untergebracht ist. Zweckmäßigerweise sind die Greifbacken an dem Träger schwenkbar
angelenkt und z.B. in Form eines zweiarmigen Hebels ausgebildet, dessen einer Arm
unter den Träger ragt und mit dem zu haltenden Gegenstand in Eingriff kommt und dessen
anderer Arm mit der Kolben/Zylinder-Einheit verbunden ist.
[0014] Vorzugsweise ist die Gegenbacke an wenigstens eine pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit
angeschlossen und ihr Abstand von der Reihe der Greifbacken durch die Kolben/Zylinder-Einheit
veränderbar. Durch die verschiebliche Gegenbacke ist die Anpassung an unterschiedlich
lange Gegenstände möglich.
[0015] Der Träger der Greifeinrichtung kann ein plattenförmiger Körper sein, der an der
Basisplatte der vertikal arbeitenden Kolben/ Zylinder-Einheit der Greifeinrichtung
lösbar angebracht ist. Diese Ausführung erlaubt durch Auswechselung des plattenförmigen
Trägers die Anpassung an unterschiedliche Kartongrößen. Bei einer anderen Ausführungsform
ist der Träger als in Länge und Breite verstellbarer Rahmen ausgebildet. In diesem
Falle ist zur Anpassung an das Kartonformat lediglich der Rahmen zu verstellen.
[0016] Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen
Figur 1 eine Seitenansicht der gesamten Vorrichtung zur Kartonbefüllung in schematischer
Darstellung;
Figur 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Figur 1;
Figur 3 den Hubtisch der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung in vergrößertem Maßstab;
Figur 4 eine Teildarstellung des Hubtisches nach Figur 3 in der Draufsicht;
Figur 5 einen Axialschnitt der Zentriereinrichtung der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung
in vergrößertem Maßstab;
Figur 6 eine Draufsicht der in Figur 5 dargestellten Zentriereinrichtung;
Figur 7 eine Seitenansicht der geschlossenen Greifeinrichtung der Vorrichtung nach
Figur 1 in vergrößertem Maßstab;
Figur 8 die Greifeinrichtung der Figur 7, jedoch in geöffnetem Zustand; und
Figur 9 die Greifeinrichtung der Figur 7 in der Draufsicht.
[0017] Bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Anlage zur Verpackung von Säulen aus
ineinandergestapelten Kunststoffbechern in Kartons werden die mit einem Foliensack
2 ausgelegten Kartons 1 mit einer elektromotorisch angetriebenen Förderkette 4 taktweise
auf einen Hubtisch 5 gefahren. Der um den Rand des Kartons 1 nach außen umgelegte
Foliensack 2 ist durch ein außen umgelegtes Gummiband 3 daran gehindert, etwa beim
Befüllen des Kartons nach innen zu rutschen. Der Hubtisch 5 ist durch elektromotorisch
angetriebene Kettenbänder 6 zwischen der in Figur 1 dargestellten Basisposition und
einer nicht dargestellten Hubposition, in welcher der angehobene Karton die strichpunktierte
Lage einnimmt, verschieblich. Der Hubtisch 5 wird weiter unten an Hand der Figuren
3 und 4 näher beschrieben.
[0018] Oberhalb der Hubposition des Hubtisches 5 befindet sich ein im wesentlichen aus vier
geneigten Wandungen gebildeter Zentrierrahmen 7. Dieser Rahmen hat eine doppelte Aufgabe:
Es soll den Karton 1 gegen Ende seines Hubes auf dem Tisch 5 winklig zur Greifeinrichtung
9 ausrichten und ferner durch seine schwenkbaren Wandungen beim Einsetzen der Gegenstände
in den Karton den Foliensack 2 an die Kartonwandung anlegen. Weitere Einzelheiten
des Zentrierrahmens 7 werden weiter unten an Hand der Figuren 5 und 6 beschrieben.
[0019] Der Querbalken 8
b des Maschinengestells 8 trägt eine pneumatisch betätigbare Greifeinrichtung 9, die
im einzelnen an Hand der Figuren 7 bis 9 weiter unten näher beschrieben wird. Die
Greifeinrichtung 9 kann durch eine vertikal arbeitende pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit
10 gehoben und abgesenkt werden, wobei die Vertikalführung durch die Säulen 10
a an den Rollenpaaren 11
a des Rollenwerks 11 gegeben ist. Die Kolben/Zylinder-Einheit 10 mit der Greifeinrichtung
9 ist ferner durch die horizontal arbeitende Kolben/Zylinder-Einheit 12 horizontal
verfahrbar, wobei die Führung durch die Rollenpaare 11
b auf der Führungssäule 12
a erfolgt.
[0020] Die zu verpackenden Stangen 13 ineinandergestapelter Becher werden durch ein elektromotorisch
angetriebenes Transportband 14 soweit unter die Greifeinrichtung 9 gefördert, daß
diese in ihrer vollen Greifbreite Becherstangen 13 aufnehmen kann. Das Transportband
14 trägt Querstangen 14
a, auf denen die Becherstangen 13 aufliegen, und fördert die Becherstangen aus der
Station, in der die Becher bedruckt und gestapelt werden, in die erfindungsgemäße
Anlage.
[0021] Unterhalb des Kettentransportbandes 14 ist eine kurze antriebslose Rollenbahn 15
etwa in Höhe der Basisposition des Hubtisches 5 angeordnet. Wenn der mit Becherstangen
13 befüllte Karton 1 mit dem Hubtisch 5 in die Basisposition wieder abgesenkt ist,
wird der Karton durch die wieder eingeschaltete Förderkette 4 soweit vorgeschoben,
daß er durch sein Eigengewicht und seine Bewegungsenergie auf der Rollenbahn 15 bis
zum Anschlag 16 weiterrollt. Durch eine pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit 17 unterhalb
der Rollenbahn 15 ist eine Leiste 18 quer zur Rollenbahn 15 verschieblich. Durch sie
kann der volle Karton in die rechte, in Figur 2 strichpunktiert dargestellte Position
geschoben werden, aus der er durch eine von dem gleichen elektromotorischen Antrieb
wie die Kette 4 angetriebene Förderkette 19 taktgleich mit dem Transport der leeren
Kartons auf der Kette 4 abtransportiert wird.
[0022] Nach den Figuren 3 und 4 besteht der Hubtisch 5 aus einem Tischblech 5
a mit etwas abgewinkelten Seitenblechen 5
b zur Führung der nach außen umgekippten Kartondeckel 1
a. Auf beiden Seiten des Hubtisches sind je zwei Rollenpaare 5
c vorgesehen, durch die der Tisch 5 auf den Führungssäulen 21 vertikal geführt ist.
Ein Getriebeelektromotor 22 treibt die vertikalen Kettenbänder 6 an, an denen die
Rollwerke mit den Rollen 5
c befestigt sind. Wie aus Figur 4 ersichtlich ist, hat das Tischblech 5
a eine in Förderrichtung der Kette 4 verlaufende Ausnehmung 5
d. Dadurch können die Mitnehmer der Kette 4 bis in den Hubtisch 5 hineinfahren und
den befüllten Karton 1 auf die Rollenbahn 15 abschieben.
[0023] Nach den Figuren 5 und 6 besteht der Zentrierrahmen 7 im wesentlichen aus einem aus
Vierkantrohr gebildeten Halterahmen, der aus vier winkelförmigen Rahmenteilen 7
a und 7
b besteht. Die Rahmenteile 7
b sind mit ihren Schenkeln in den Schenkeln der Rahmenteile 7
a verschieblich, so daß der Halterahmen in Länge und Breite variiert werden kann. An
einem Schenkel eines Rahmenteils 7
a sind Winkelstücke 7
e angesetzt, durch die der Zentrierrahmen an einem Ständer 8
a des Gestells 8 angebracht werden kann. An dem Halterahmen 7
a,7
b sind innen Rahmenwandungen 7
c,7
d durch Scharniere 7
f um horizontale Achsen 7
9 schwenkbar angebracht. Die vier Rahmenwandungen bestehen jeweils aus zwei Wandungsteilen
7
c bzw. 7
d. Die Wandungsteile 7
c sind doppelwandig ausgebildet, unddieeinfachwandigen Wandungsteile 7
d sind in den doppelwandigen Wandungsteilen 7
c geführt, so daß auch die schwenkbaren Rahmenwandungen ebenso wie der Halterahmen 7
a,7
b in der Horizontaldimen- si.on variierbar sind. Wie aus Figur 5 ersichtlich ist, werden
die Wandungen 7
c,7
d durch in den Halterahmen 7
a,7
b angeordnete Schraubendruckfedern 7
h in einer in Abwärtsrichtung zur Rahmenachse 7
i hin geneigten Lage gehalten. Die Neigung der Rahmenwandungen 7
c,7
d ist durch Stellschrauben 7
k einstellbar.
[0024] Die Greifeinrichtung 9 besteht nach den Figuren 7 bis 9 aus einem etwa rechteckigen,
plattenförmigen Träger 9
a mit bei dieser Ausführungsform vier Greifbacken 9 an der einen Seite des Trägers
und einer Gegenbacke 9
c an der gegenüberliegenden Seite des Trägers. Die Greifbacken 9 sind als doppelarmige
Hebel am Rande des Trägers 9 schwenkbar gelagert, wobei der eine Arm der Greifbacken
unter die Bodenfläche 9
e des Trägers 9
a schwenkbar ist, während der andere Arm der Greifbacken mit der Kolbenstange der auf
dem Träger 9
a angelenkten Kolben/Zylinder-Einheit 9 gelenkig verbunden ist. Die Gegenbacke 9
c ist durch zwei druckluftbetätigte Kolben/Zylinder-Einheiten 9 horizontal verschieblich,
wie aus den Figuren 7 und 8 ersichtlich ist. Die Figuren 8 und 7 zeigen die Greifeinrichtung
9 vor bzw. nach dem Erfassen einer Becherstange 13. Es ist ersichtlich, daß die Becherstange
dabei etwas komprimiert wird. Durch die in den Figuren 7 und 8 symbolisch angedeutete
Feder 9
9 in den Kolben/Zylinder-Einheiten 9 ist gewährleistet, daß die Becherstange 13 nur
durch Federdruck gehalten wird und eine zu starke Kompression der Stange und dadurch
verursachte Beschädigung der Becher vermieden wird. Die Greifeinrichtung 9 ist mit
der an den Führungssäulen 10
a und der Kolbenstange der vertikal wirkenden Kolben/Zylinder-Einheit 10 angebrachten
Basisplatte 23 durch Schrauben lösbar verbunden, so daß ein einfacher Austausch gegen
anders dimensionierte und/oder bestückte Greifeinrichtungen 9 möglich ist.
[0025] Die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt: Ein leerer Karton 1
wird auf den Hubtisch 5 gefahren, betätigt einen Endschalter (nicht dargestellt) und
wird dann durch den Hubtisch in die strichpunktiert dargestellte Hubposition gehoben
(Fig. 1). Wenn durch eine Lichtschranke an dem Transportband 14 (nicht dargestellt)
signalisiert wird, daß genügend Becherstangen 13 im Greifbereich der Greifeinrichtung
9 liegen, wird diese geöffnet in die Aufnahmeposition abgesenkt. In der Aufnahmeposition
schließt sich die Greifeinrichtung 9, wodurch die dem Kartonquerschnitt entsprechende
Anzahl von Becherstangen 13 aufgenommen wird. Die Greifeinrichtung 9 mit den erfaßten
Becherstangen 13 fährt dann bis an einen Endschalter hoch, horizontal über den Karton
und wird dann in den Karton abgesenkt. Die Greifeinrichtung wird entlüftet und fährt
dann wieder in die in Figur 1 dargestellte Ausgangslage zurück. Gleichzeitig wird
der Hubtisch 5 mit dem Karton 1 um den Durchmesser der eingesetzten Becherstangen
13 abgesenkt. Die Höhe dieser Absenkstufe wie auch die Anzahl der Stufen pro Kartonfüllung
kann am Schaltpult 20 (Figur 2) eingestellt werden. Sobald die Lichtschranke signalisiert,
daß der Greifbereich auf dem Kettentransportband 14 wiederum mit Becherstangen 13
belegt ist, wiederholt sich der Zyklus. Auch die Anzahl der Zyklen kann entsprechend
der Kartonhöhe und dem Durchmesser der Becherstangen 13 am Schaltpult 20 eingestellt
werden. Der gefüllte Karton wird auf dem Hubtisch 5 wieder in die Basisposition abgesenkt,
betätigt dann einen weiteren Endschalter (nicht dargestellt), der die Förderkette
4 erneut in Gang setzt, und wird dadurch nach vorne auf die Rollenbahn 15 geschoben,
auf der er bis an den Anschlag 16 rollt. Gleichzeitig wird der nächste leere Karton
auf den Hubtisch 5 gefahren und dann angehoben, so daß wiederum die Ausgangsposition
für den Füllvorgang erreicht ist. Zugleich mit dem Hub des leeren Kartons wird der
gefüllte Karton durch die Einrichtung 17,18 quer auf die gegenüberliegende Förderkette
19 geschoben. Mit den Takten der Förderkette 4 erfolgt der taktweise Abtransport des
gefüllten Kartons auf der Förderkette 19.
1. Verfahren zum Befüllen von Kartons mit länglichen Gegenständen, insbesondere mit
Stangen ineinandergestapelter Becher, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) den Karton in eine Basisposition fährt,
b) den Karton aus der Basisposition um wenigstens die Kartonhöhe in eine Hubposition
anhebt,
c) eine der inneren Kartongrundfläche entsprechende Anzahl von in ihrer Aufnahmeposition
parallel nebeneinander liegenden Gegenständen durch an ihren Enden angreifende, zueinander
gerichtete Haltekräfte erfaßt,
d) die erfaßten Gegenstände aus der Aufnahmeposition in eine Hubposition über dem
Karton bewegt,
e) diese Gegenstände aus ihrer Hubposition in eine Freigabeposition im Karton absenkt
und die Haltekräfte aufhebt,
f) die Schrittfolge c) bis e) bis zur vollständigen Füllung des Kartons wiederholt
und dabei entweder den Karton nach jeder Schrittfolge c) bis e) um die Dicke der Gegenstände
absenkt oder die Freigabeposition der Gegenstände bei jeder Schrittfolge c) bis e)
um diese Dicke anhebt,
g) den gefüllten Karton in seine Basisposition absenkt und aus dieser herausfährt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Karton beim Anheben
in die Hubposition zentriert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Karton vor
dem Einfahren in die Basisposition mit einem Foliensack auslegt und den Foliensack
beim Absenken der Gegenstände in die Freigabeposition an die Kartonwandungen anlegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Gegenstände in der Aufnahmeposition durch separate elastische Haltekräfte erfaßt.
5. Vorrichtung zum Befüllen von Kartons mit länglichen, parallel nebeneinander liegenden
Gegenständen, insbesondere Stangen ineinandergestapelter Becher, zwischen einem ersten
Förderer für den Antransport der leeren Kartons und einem zweiten Förderer für den
Abtransport der befüllten Kartons, dadurch gekennzeichnet, daß an dem ersten Förderer
(4) ein Hubtisch (5) zwischen einer Basisposition auf der Ebene dieses Förderers (4)
und einer um wenigstens eine Kartonhöhe darüber liegenden Hubposition vertikal verschieblich
angeordnet ist und eine oberhalb der Hubposition des Hubtisches (5) horizontal und
vertikal verschiebliche Greifeinrichtung (9) einen Träger (9a) aufweist, an dessen einer Seite eine Reihe von unter die Ebene seines Bodens (9e) ragenden, einzeln beweglichen Greifbacken (9b) und an dessen gegenüberliegender Seite wenigstens eine unter die Ebene des Trägerbodens
(9e) ragende, zu der Reihe der Greifbacken (9b) im wesentlichen parallele Gegenbacke (9c) angebracht ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens um die Kartonhöhe
oberhalb der Basisposition des Hubtisches (5) ein Zentrierrahmen (7) mit vier Wandungen
(7c,7d) angebracht ist, die in ihrem oberen Bereich um horizontale Achsen (7g) schwenkbar gelagert und in in Absenkrichtung zur Rahmenachse (7 ) hin geneigten
Lagen gehalten sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenwandungen (7c,7d) durch elastische Mittel (7h) in den geneigten Lagen gehalten sind und die von diesen auf die Wandungen (7c,7d) ausgeübten Kräfte gegebenenfalls mittels Stellschrauben (7k) einstellbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Wandung (7c,7d) aus zwei sich überdeckenden Wandungsteilen besteht, die um die gleiche Achse (7g) schwenkbar und horizontal gegeneinander verschiebbar sind, wobei gegebenenfalls
das eine Wandungsteil (7d) in dem anderen doppelwandig ausgebildeten Wandungsteil (7c) geführt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifbacken
(9b) durch druckluftbetätigte Kolben/Zylinder-Einheiten (9 ) mit zwischengeschalteten
elastischen Mitteln (99) bewegbar und gegebenenfalls an dem Träger (9a) schwenkbar angelenkt sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gegenbacke (9c) an wenigstens eine pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit (9f) angeschlossen ist und ihr Abstand von der Reihe der Greifbacken (9b) durch die Kolben/Zylinder-Einheit (9f) veränderbar ist.