[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei Öfen dieser Art Ist üblicherweise eine Graphitelektrode als Kathode geschaltet,
während die Kontaktelektroden als Anoden arbeiten.
[0003] Aus der DE-OS 31 07 454 ist ein Pfannenofen für Gleichstrom bekannt, der eine als
Kathode arbeitende Lichtbogenelektrode aufweist. In dem bodennahen Bereich des Pfannengefäßes
sind Kontaktblöcke aus einem Metall vorgesehen. Die Kontaktblöcke sind an der der
Pfannenachsenmitte zugewandten Seite mit feuerfesten Steinen mit leitenden Einlagen
versehen.
[0004] Durch diese Vorrichtung mit seitlich angeschlossenen Kontaktelektroden sollte der
Vorteil erreicht werden, daß der Boden für Bodenabstichlöcher freibleibt. Diese Vorrichtung
ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß bei Verbrauch oder Beschädigung der mit
dem Gefäß fest verbundenen Kontaktblöcke die Erneuerungsarbeiten sehr schwierig und
aufwendig sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gleichstrom-Lichtbogen-Heizvorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, deren Kontaktelektroden in vertikaler sowie horizontaler
Richtung beweglich sind, wobei die Reparatur- oder Erneuerungsarbeiten an den Elektroden
wesentlich leichter als bisher durchführbar sind. Außerdem soll durch die Erfindung
ermöglicht werden, die Elektroden für verschiedene wechselbare Gefäße zu benutzen.
[0006] Diese Aufgabe wird durcn die Erflndunssmerkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Nach der Erfindung ist es möglich, die Eintauchtiefe der oberhalb des Gefäßes nachführbar
angeordneten Kontaktelektrode nach den Erfordernissen des Betriebes zu regeln.
[0008] Die Kontaktelektrode sowie die Graphitelektrode können leicht aus dem Gefäß entfernt
und für ein anderes Wechselgefäß eingesetzt werden. Damit kann der Ablauf des metallurgischen
Prozesses ohne Kostensteigerung beschleunigt werden.
[0009] Durch die unmittelbare innere Kühlung der Elektrode kann ihre Standzeit wesentlich
verlängert werden.
[0010] Die größte thermische Beanspruchung der Kontaktelektrode entsteht bekanntlich an
ihren Kontaktflächen mit dem flüssigen Schmelzbad. Deshalb kann die erfindungsgemäße
Elektrode in ihrem unteren, mit der Schlacke in Berührung stehenden Bereich mit einem
thermischen Schutz versehen werden.
[0011] Durch die erfindungsgenäße Anordnung der Elektroden wird die Strahlungsbelastung
des ff-Materials wesentlich vermindert. Durch einen kleineren Elektrodenverbrauch
werden die Betriebskosten verringert. Die Vorrichtung Ist auch für Vakuumverfahren
sowie Verfahren mit Schutzgasabdeckung geeignet.
[0012] Die Erfindung wird anhand der beigefügten schematischen Zeichnung näher erläutert.
[0013] Über dem Ofengefäß 1 sind eine Graphitelektrode 2 sowie eine Kontaktelektrode 3 aus
Metall, in dem gezeichneten Beispiel aus Stahl, an einem gemeinsamen Tragarm 4 befestigt.
Die Graphit- elektrode 2 ist in einer Nachsetzvorrichtung 5 verspannt, während die
Nachführvorrichtung für die Kontaktelektrode 3 mit 6 bezeichnet ist. Bei den Nachsetzvorrichtungen,
die z.B. aus der DE-PS 21 25 773 bekannt sind, handelt es sich um gängige Ausführungen.
[0014] In einer anderen, nicht dargestellten Ausführung können für die Graphit-Elektrode
2 und für die Kontaktelektrode 3 getrennte Tragarme vorgesehen werden.
[0015] Der Tragarm 4 ist mit einer positionsgeregelten Führungssäule 7 fest verbunden und
somit samt beider Elektroden mit Hilfe des hydraulischen Zylinders 8 höhenverstellbar.
[0016] Zum Wechsel der Pfanne können beide Elektroden angehoben und aus dem Gefäß entfernt
werden.
[0017] Die Graphitelektrode 2 wird so geregelt, daß der Lichtbogenofen aufrechterhalten
bleibt.
[0018] Die Kontaktelektrode 2 taucht in die Schmelze 10 ein. Die Nachführvorrichtung 6 sorgt
dafür, daß ein ausreichender Kontakt mit der Schmelze 10 gewährleistet wird.
[0019] Mit 11 ist die Schlackenschicht bezeichnet.
[0020] In dem dargestellten Beispiel besitzt die Kontaktelektrode 3 axiale Bohrungen 12,
die eine intensive Kühlung (z.B. durch Kühlgase, wie Argon) der Elektrode ermöglichen.
[0021] Die Heizvorrichtung kann sowohl stationär als auch auf einem Pfannentransportwagen
betrieben werden.
1. Gleichstrom-Lichtbogen-Heizvorrichtung, insbesondere Pfanne oder Pfannenofen, mit
mindestens einer aufzehrenden, mit dem im Gefäß befindlichen Schmelzgut in Kontakt
stehenden Metallelektrode sowie einer über dem Schmelzgut höhenverstellbar angeordneten
Graphit- Elektrode wobei zwischen der Graphit-Elektrode und dem Schmelzgut ein Lichtbogen
entwickelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallelektrode (3) (Metallelektroden) in einer oberhalb des Gefäßes (1) vorgesehenen
Haltevorrichtung nachführbar angeordnet ist (sind).
2. Heizvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung ein mit einer parallel zur Gefäßachse angeordneten Führungssäule
(7) verbundener Tragarm (4) ist.
3. Heizvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Tragarm (4) eine Nachführvorrichtung (6) für die Metallelektrode (3) angeordnet
ist.
4. Heizvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachführvorrichtung (6) mit einer der Abschmelzgeschwindigkeit entsprechend
arbeitenden Steuervorrichtung steuerbar ist.
5. Heizvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallelektrode (3) sowie die Graphit-Elektrode (2) in einem einzigen gemeinsamen
Tragann (4) angeordnet sind.
6. Heizvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der Führungssäule (7) verbundene Tragarm (4) auf einem verfahrbaren Gestell
angeordnet ist.
7. Heizvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallelektrode (3) kühlbar ausgeführt ist.