[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Keramik/Metall-Verbundschichten
im Spritzverfahren sowie auf ein Beschichtungsmaterial dazu.
[0002] Es ist bekannt, hohen Temperaturen ausgesetzte Gegenstände mit einer Keramikbeschichtung
zu isolieren. Die Schichtdicke des Keramiküberzuges richtet sich nach den Isolieranforderungen,
wobei jedoch aufgrund der hohen Temperaturspannungen, die im Keramikmaterial auftreten
können die Schichtdicke eines Keramiküberzuges stark begrenzt ist. Es sind allerdings
reine Keramikschichten mit stärkerer Schichtdicke mit dem Plasmaspritzverfahren herstellbar.
Das auf ein Subsatrat aufgebrachte Material hat bei diesem Verfahren sehr hohe Temperaturen
und einen geringen Temperaturgradienten, so daß etwaige Spannungen in den noch flüssigen
Gebieten abgebaut werden können. Jedoch sind diese Schichten bei insbesondere stärkerem
Temperaturwechsel nicht beständig.
[0003] Die Schichtdickengrenze läßt sich bekannterweise mit einer Verbundbeschichtung aus
Keramik und Metall erweitern. Zur Herstellung einer solchen Verbundschicht wird zunächst
eine Keramikschicht und darauf eine Metallschicht aufgebracht. Dieses bekannte Verfahren
erfordert jedoch zwei Arbeitsgänge.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit dem sich eine beständige Keramik/Metall-Schicht mit möglichst geringem
Arbeitsaufwand auf ein Substrat aufbringen läßt.
[0005] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß mit den im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen
gelöst.
[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein einziger Arbeitsgang, nämlich das Aufspritzen
der Materialmischung benötigt, wobei das Keramikmaterial bei einer geringeren Temperatur
als bei den bekannten Verfahren verarbeitet werden kann, nachdem es auf dem Substrat
in das weichere Metall eingebettet wird. Bei der so erzeugten Isolierschicht sind
die beiden Komponenten, nämlich das Metall und das Keramikmaterial innerhalb der gesamten
Schicht vermischt, so daß außerdem eine bessere Aufnahme von Spannungskräften durch
das Metall erfolgen kann, als es bei der Nacheinanderbeschichtung von Keramik und
Metall möglich ist. Es hat sich auch gezeigt, daß eine derartige Schicht eine hohe
physikalische, mechanische und chemische Beständigkeit hat. Sie eignet sich somit
nicht nur zur Herstellung von Wärmeisolierschichten, sondern auch für verschleißhemmende
Oberzüge.
[0007] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das Metall in im Keramikmaterial
eingebetteter Form dem Aufspritzvorgang zugeführt.
[0008] Dies hat den Vorteil, daß die hohen, zur Aufschmelzung des Keramikmaterials erforderlichen
Temperaturen nicht direkt das Metall beaufschlagen und somit eine Verdampfung des
Metalls im Aufspritzvorgang vermieden wird.
[0009] Vorzugsweise wird eine Aufbereitung des Beschichtungsmaterials in der Form eines
Keramikrohres mit einer Metall- oder metallhaltigen Seele vorgeschlagen.
[0010] Dieses Verbund-Beschichtungsmaterial wird in einer einfachen Form durch Ziehen von
Keramikrohren und Auffüllen mit dem entsprechenden Metall hergestellt. Das Metall
oder ein metallhaltiges Material kann dabei als Pulver, in flüssiger Form oder als
Draht in das Keramikrohr eingebracht werden.
[0011] Ein so aufbereitetes Beschichtungsmaterial hat viele Vorteile. Bei der Verwendung
eines Drahtkernes kann eine Endlosschlaufe durch Aufreihen von Keramikrohrstücken
hergestellt werden. Der Draht und das Keramikrohr können - wenn erforderlich oder
für einen bestimmten Anwendungsfall zweckmäßig - mit unterschiedlichen Vorschubgeschubsgeschwindigkeiten
angetrieben werden.
[0012] Es ist ferner möglich, die Konzentration des Kernmaterials kontinuierlich zu variieren.
Dieses kann gegebenenfalls auch elektronisch während des Aufspritzvorganges erfolgen,
indem ein pulverfömiges Kernmaterial elektronisch in Abhängigkeit des momentanen Beschichtungszustandes
gemischt und in das Keramikrohr eingeführt wird.
[0013] Um eine gute Haftung der Schicht auf dem Substrat zu erreichen, ist es je nach Beschaffenheit
des Substrats zweckmäßig, zunächst eine metallreiche Schicht aufzubringen und kontinuierlich
die Keramikkonzentration mit zunehmender Schichtdicke zu erhöhen, um die gewünschte
Isolier- und verschleißhemmende Wirkung zu erreichen. Die Konzentration in der Beschichtung
wird durch Ändern der Konzentration eines aus Metall und Keramikmaterial bestehenden
Kernmaterials oder durch Veränderung des Relativvorschubes zwischen Kernmaterial und
Keramikrohr erreicht.
[0014] Im Aufspritzvorgang dient das Keramikrohr gleichzeitig zur Wärmeisolierung für das
Metall, so daß dieses nicht bis auf die Verdampfungstemperatur erhitzt wird. Es konnte
festgestellt werden, daß das Material im Spritzvorgang in ähnlicher Form eines gespitzten
Bleistiftes vom Stab abgetragen wird, wobei Keramik und Metall gleichzeitig auf das
Substrat aufgebracht werden.
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Das Beschichtungsmaterial
ist ein Stab 12, bestehend aus einem Keramikrohr 10, z.B. aus Aluminiumoxid, Zirconoxid
mit einer Metallseele 11, z.B. aus Co, CrNi, Metall/Keramikmaterial, der in einer
Spritzvorrichtung 13 aufgeschmolzen wird. Mit Hilfe eines gasförmigen Strömungsmittels
14 wird das aufgeschmolzene Verbundmaterial auf ein Substrat 15 aufgebracht.
[0016] Der Stab 12 wird innerhalb der Spritzvorrichtung 13 auf eine Temperatur erwärmt,
die das Keramikmaterial 10 zum Schmelzen bringt. Isoliert durch das Keramikrohr 10
erhitzt sich der Metallkern 11 nicht bis auf die von außen beaufschlagte Temperatur,
sondern auf eine niedrigere Temperatur, die ausreicht um das Metall zum Schmelzen,
jedoch nicht zum Verdampfen zu bringen. Der Abtrag des Beschichtungsmaterials erfolgt
an der Spitze 16 des Stabes mit konischem Verlauf, so daß mit dem Abtrag des Keramikmaterials
von der Spitze aus flüssiges Metall mitgezogen werden kann.
1. Verfahren zur Herstellung von Keramik/Metall-Verbundbeschichtungen im Spritzverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß das Metall zusammen mit dem Keramikmaterial aufgespritzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall in im Keramikmaterial
eingebetteter Form dem Aufspritzvorgang zugeführt wird.
3. Beschichtungsmaterial zum Durchführen des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial die Form eines Keramikrohres (10) mit
einer Metallseele (11) oder einer metallhaltigen Seele hat.