(57) Beschrieben wird ein Korrekturband für thermosens
it
ive Papiere, wobei auf einem bandförmigen Trägermaterial, insbesondere in Form einer
Kunststoff- oder Zellglasfolie oder einer Papierbahn, eine wärmeschmelzbare Korrekturschicht
ausgebildet ist, die einen für die in dem thermosensitiven Papier abgelaufene Farbbildungsreaktion
wirksamen Inhibitor enthält. Dabei handelt es sich vorzugsweise um Polyethylenglykol.
Beim Korrekturvorgang wird die den Inhibitor enthaltende, wärmeschmelzbare Korrekturschicht
mit dem zu korrigierenden Symbol über den Thermodrucker beheizt. Die beheizte Stelle
wird mit der zu korrigierenden Stelle in Deckungsgleichheit gebracht. Dabei wirkt
der Inhibitor in der geschmolzenen Phase farblöschend. Neben der farblosen Löschspur
kann sich eine eingefärbte Überschreibspur befinden, mit der der gewünschte Buchstabe
nachfolgend ausgedruckt wird.
[0001] Thermosensitive Papiere sind aus einem Trägermaterial, wie einer Kunststoff- oder
Zellglasfolie oder einer Papierbahn, sowie einer wärmeempfindlichen farblosen Reaktionsschicht
aufgebaut. Bei Einwirkung von Wärme auf die farblose Reaktionsschicht tritt Verfärbung
ein, wobei sich die zunächst farblosen Substanzen der wärmeempfindlichen Schicht unter
einem Schmelzvorgang in gefärbte Stoffe umwandeln. Der Farbreaktionsmechanismus ist
in der einschlägigen Fachliteratur beschrieben; ihm liegt eine Base - Säure - Reaktion
zugrunde. Als Basen fungieren sogenannte Farbbildner, die beim Färbungsvorgang in
Form eines Elektronendonators Elektronen an einen Elektronenakzeptor abgeben. Elektronendonatoren
sind z. B. Substanzen aus der Gruppe der Laktone, Phthalide, Fluorane, Spiropyrane
usw. Als Akzeptoren wirken saure Verbindungen, die sich vorwiegend aus der Gruppe
schmelzbarer saurer organischer Verbindungen, wie Phenole, Carboxyle usw., rekrutieren.
[0002] Es besteht bereits seit langem das Bedürfnis, Fehldrucke auf derartigen Papieren
zu korrigieren. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, Lösungen für dieses Korrekturproblem
aufzuzeigen. Bis heute ist hierfür allerdings kein brauchbarer Weg vorgeschlagen worden.
[0003] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß das angesprochene Korrekturproblem mit
einem Korrekturband für thermosensitive Papiere gelöst werden kann, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß sich auf einem bandförmigen Trägermaterial eine schmelzbare Korrekturschicht
befindet, die einen Inhibitor für die in dem thermosensitiven Papier ablaufende Farbbildungsreaktion
enthält.
[0004] Mit dem erfindungsgemäßen Band wird wie folgt verfahren: Beim Korrekturvorgang wird
das in einer geeigneten Schreibmaschine plazierte Korrekturband mittels eines Thermo-Schreibkopfes
beschrieben, wobei die irrtümlich erzeugte Farbmarkierung dadurch gelöscht wird, indem
die durch Wärmeeinwirkung erfolgte Farbmarkierung wieder farblos gemacht wird. Bei
diesem Vorgang wird die in dem erfindungsgemäßen Korrekturband enthaltene Inhibitorsubstanz
in flüssiger Form bei erhöhter Temperatur auf das zu korrigierende Symbol gebracht.
Hierbei tritt die Inhibitor-Substanz in Wechselwirkung mit dem gefärbten System, das
in Form eines farbigen Komplexes vorliegt. Dieser Komplex besteht aus dem System Elektronendonator/
Elektronenakzeptor. Durch den erwähnten Inhibitor wird dieses System gestört bzw.
die die Farbbildung hervorrufende Wechselwirkung. Das bedeutet im Ergebnis, daß der
ursprüngliche Zustand, bei dem keine farbgebende Wechselwirkung existiert, wieder
eingestellt wird. Wie diese Störung im einzelnen vom Mechanismus her zu erklären ist,
steht noch nicht einwandfrei fest. So gibt es hierbei mehrere Modellerklärungen. Danach
kann beispielsweise in dem Falle, daß eine protonenliefernde Verbindung als Elektronen-Akzeptor
eingesetzt wird, das Proton blockiert werden, indem es sich an die freien Elektronenpaare
des Inhibitors anlagert und damit dem wechselwirkenden farbgebenden System entzogen
wird.
[0005] Im Rahmen der Erfindung lassen sich vielfältige Inhibitoren einsetzen, sofern sie
imstande sind, unter den Korrekturbedingungen die Farbbildungsreaktion rückgängig
zu machen. Dem Fachmann wird es ohne weiteres möglich sein, geeignete Inhibitoren
im Rahmen rein handwerklicher Bemühungen aufzufinden.
[0006] Es hat sich gezeigt, daß höher-molekulare Amine bzw. Polyamine und/oder Polyalkylenglykole
mit besonderem Erfolg als Inhibitor in dem erfindungsgemäßen Korrekturband einsetzbar
sind. Unter den Polyalkylenglykolen sind Polyethylenglykole, Polypropylenglykole und
dergleichen bevorzugt. Bei der Wahl von Verbindungen aus der obigen Gruppe von Polymeren
unterliegt man keinen grundsätzlichen Beschränkungen. Es hat sich gezeigt, daß das
Polyethylenglykol dann besonders vorteilhafte Wirkungen zeigt, wenn sein Molekulargewicht
zwischen 2.000 bis 20.000 und insbesondere bei 6.000 liegt. Die Vorzugsstellung des
Polyethylenglykols scheint darauf zurückzugehen, daß es sich um eine wachsartige Verbindung
handelt. So erscheint es für die Zwecke der Erfindung von besonderem Vorteil, wenn
die wärmeschmelzbare Korrekturschicht stets auf Wachsbasis beruht bzw. sie eine wachsähnliche
Substanz, neben dem Indibitor, enthält. Dabei wird unter einer "wachsähnlichen Substanz"
eine derartige Verbindung verstanden, die bezüglich ihrer physikalischen und chemischen
Eigenschaften mit Wachsen weitestgehend übereinstimmt.
[0007] Im Hinblick auf diesen Gesichtspunkt hat es sich dahe
gl auch als vorteilhaft erwiesen, Inhibitoren, die von Haus aus nicht "wachsartig" sind,
wärmeschmelzbaren Korrekturschichten einzuverleiben, sofern sie als eine Art Matrix
ein Wachs bzw. ein wachsartiges Material enthält. Dann stellen sich beim Korrekturvorgang
die besonderen Vorteile von Wachsen bzw. wachsähnlichen Materialien unmittelbar ein.
Es erfolgt eine Angleichung des Korrekturvorganges an den Vorgang der Farbbildungsreaktion,
insbesondere im Hinblick auf physikalische Gesichtspunkte.
[0008] Grundsätzlich läßt sich in dem erfindungsgemäßen Korrekturband eine beliebige Folie
einsetzen, sofern sie einen ausreichenden Wärmeübergang gewährleistet und den erforderlichen
Zusammenhalt aufweist. Darüber hinaus muß zwischen der wärmeschmelzbaren Korrekturschicht
und der Folie eine ausreichende Haftung bestehen. Bei den Folien kann es sich insbesondere
um Kunststoffolie, wie Polyethylen-Folien, Polyester-Folien und dergleichen, um eine
Zellglasfolie oder auch um eine Papierbahn handeln. Der Auftrag der wärmeschmelzbaren
Korrekturschicht erfolgt entsprechend den Verfahren, die im Stande der Technik zur
Beschichtung von Trägern von Transfercarbonfarben herangezogen werden. Im Falle des
Polyethylenglykols kann dabei die Schmelze desselben unmittelbar auf den Träger des
Korrekturbandes aufgebracht werden. In Einzelfällen kann es von Vorteil sein, wenn
aus Dosierungsgründen ein zu großer Auftrag des Polyethylenglykols beim Korrekturvorgang
vermieden werden soll, dieses in einem nicht-inhibierenden wärmeschmelzbaren Material
zu dispergieren. Dieses kann, wie bereits oben angesprochen, Wachs oder ein wachs-
ähnliches Material sein. Entsprechendes gilt auch für die weiteren Inhibitorverbindungen,
wie insbesondere die Polyamine. Diese Technologie ist dann von besonderer Bedeutung,
wenn der Inhibitor bei Raumtemperatur bereits flüssig ist. Dann würde dieser flüssige
Inhibitor in Form einer "festen Emulsion" vorliegen. Beim Korrekturvorgang würde die
feste Matrix dieser Schicht geschmolzen, so daß der flüssige Inhibitor dann die gewünschte
Funktion ausüben kann. Die Art der Dispersion, Suspension, Emulsion oder Lösung (z.B.
auch feste Lösung) ist letztlich nicht wesentlich, was ohne weiteres erkennbar ist.
Der Vorteil des Einsatzes flüssiger Inhibitoren liegt darin, daß bei besonders stabilen
Farbbildungssystemen eine zeitlich längere Einwirkung möglich ist, während demgegenüber
bei den geschmolzenen festen Inhibitoren die Inhibitorwirkung aussetzt, sobald sie
wieder erstarrt sind.
[0009] Bei unter Normalbedingungen leicht verdampfbaren Inhibitoren kann es des weiteren
zweckmäßig sein, sie nach üblichen Einkapselungsverfahren, wie z. B. nach dem Koazervierungsverfahren-,
Polyadditions- oder Polykondensations-Verfahren, einzukapseln. Diese Kapseln können
dann ebenfalls in einer schmelzbaren Korrekturschicht auf der Basis von Wachs oder
wachsähnlicher Substanz eingebettet sein. Beim Korrekturvorgang werden die Kapselwandungen
unter Wärmeeinwirkung zerstört, so daß der flüssige Inhibitor die gewünschte Wirkung
entfalten kann.
[0010] Um die mittels des erfindungsgemäßen Korrekturbandes korrigierten Stellen des thermosensitiven
Papiers erneut überschreiben zu können, ist es des weiteren zweckmäßig, den überschreibungsvorgang
mittels eines üblichen Thermofarbbandes, insbesondere eines
Thermocarbonbandes, mit wachsgebundener Aufschmelzschicht durchzuführen.
[0011] Hierbei kann die wachsgebundene Farbschicht farbig oder schwarz eingefärbt sein.
Zweckmäßigerweise befinden sich die farblose Löschspur sowie die eingefärbte Überschreibspur
unmittelbar nebeneinander auf demselben Trägermaterial.
[0012] Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Beispiels noch näher erläutert werden.
Beispiel:
[0013] Als Trägerfolie wird eine 6 µm starke Polyethylenterephthalatfolie verwendet. Polyethylenglykol
eines Molekulargewichts von 6.000 wird in die Schmelzphase überführt. Dabei beträgt
die Temperatur der geschmolzenen Phase 85 - 90 °C. Mittels eines üblichen Metallrakels
wird nunmehr das flüssige Material in einem Beschichtungsgewicht von 4 g/qm auf die
Trägerfolie aufgebracht. Die auf diese Weise ausgebildete wärmeschmelzbare Korrekturschicht
ist 4 m stark. Die Schicht erstarrt unmittelbar nach dem Auftragen auf die Trägerfolie.
Sie ist transparent bzw. glasklar. Sie wird anschließend in Bandform zu einer kleinen
Spule aufgewickelt, wobei Breite, Spulendurchmesser, Kerndurchmesser usw. an die jeweiligen
Dimensionen des Themodruckers anzupassen sind.
1. Korrekturband für thermosensitive Papiere, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf
einem bandförmigem Trägermaterial eine schmelzbare Korrekturschicht befindet, die
einen Inhibitor für die in dem thermosensitiven Papier abgelaufene Farbbildungsreaktion
enthält.
2. Korrekturband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schmelzbare Korrekturschicht
einen Schmelzpunkt von etwa 60 - 100 °C aufweist.
3. Korrekturband nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die schmelzbare
Korrekturschicht höher-molekulare Aminoverbindungen und/oder höher-molekulares Polyalkylenglykol
enthält.
4. Korrekturband nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyalkylenglykol
Polyethylenglykol ist.
5. Korrekturband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekulargewicht
des Polyethylenglykols 2.000 bis 20.000 beträgt.
6. Korrekturband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß neben
der Korrekturspur eine Uberschreibspur aus einem schmelzbaren, farbig bzw. schwarz
eingefärbten und für die Neuschrift vorgesehenen übertragungsmaterial vorliegt.