(19)
(11) EP 0 167 965 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.01.1986  Patentblatt  1986/03

(21) Anmeldenummer: 85108166.1

(22) Anmeldetag:  02.07.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B42F 3/00, B42F 15/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 07.07.1984 DE 8420427 U

(71) Anmelder: Firma R. Broermann Technische Zeichenartikel
D-6962 Adelsheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Broermann, Theodor, Dipl.-Ing.
    D-6962 Adelsheim (DE)

(74) Vertreter: Fritsch, Klaus, Dipl.-Ing. 
Richard Wagner Strasse 1a
D-67126 Hochdorf-Assenheim
D-67126 Hochdorf-Assenheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zeichenpapier


    (57) Zeichenpapiere benötigen bei der Aufbewahrung in einer Hängeregistratur eine Randverstärkung, in die die Lochungen für die Aufhängung eingestanzt sind. Die bekannten Randverstärkungen tragen so stark auf, daß die Kapazität der Registratur nur sehr schlecht ausgenutzt werden kann.
    Es wird deshalb vorgeschlagen, als Randverstärkung einen Kunststoffolienstreifen (2) durch fassioniertes Leimkaachieren auf den oberen Rand des Zeichenpapieres (1) aufzubringen. Auch die übrigen Ränder des Zeichenpapiers (1) können durch schmalere Kunststoffolienstreifen (5) vor dem Einreißen geschützt werden, die ebenfalls aufkaschiert sind. Das Zeichenpapier ist mit dem Kunststoffolienstreifen (2 bzw 6) kann auch als Rollenware (8) in Rollrichtung oder quer zur Rollrichtung hergestellt sein, Im letzteren Fall ist es zweckmäßig, eine Perforation (9) zur Abtrennung der einzel. nen Bogen vorzusehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein opakes oder transparentes Zeichenpapier nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Derartige Zeichenpapiere wurden bisher nach Fertigstellung der Zeichnung an ihrem oberen Rand mit einem Tragband mit Selbstklebezone und einer Lochung für eine Aufhängevorrichtung versehen, damit sie in einer Registratur aufgehängt werden können. Die Verstärkung des oberen Randes des Zeichenpapieres mit einem Trageband ist erforderlich, da wie das Zeichenpapier nicht die notwendige Festigkeit aufweist und deshalb die Lochungen sofort ausreißen würden. Nachteilig an dieser bisherigen Praxis ist, daß das Trageband erst auf den Zeichenpapierbogen mit der fertiggestellten Zeichnung von Hand aufgeklebt wird. Bekanntlich bereitet es große Schwierigkeiten, ein Band mit Selbstklebezone über eine größere Länge ohne Winkelabweichung und völlig eben auf einen Papierbogen von Hand aufzukleben. Kleinste Winkelabweichungen zwischen Band und Bogen reichen bei großen Längen aber schon aus, daß der Bogen beim Aufhängen aus seiner vertikalen Richtung stark heraustritt und somit ein unschönes Bild in einer Hängeregistratur, in der mehrere derartige Bogen aufbewahrt sind, entsteht. Hinzu kommt, daß im Papierbogen Wellungen entstehen, wenn das Band nicht völlig gleichmäßig und eben aufgeklebt wird, was gerade bei Zeichenpapierbögen äußerst unerwünscht ist. Schließlich hat die Erfahrung gelehrt, daß durch die Selbstklebezonen der Tragebänder die Dicke der in der Hängeregistratur aufzubewahrenden Zeichenpapierbögen nicht unerheblich vergrößert wird, so daß der in der Hängeregistratur vorhandene Raum nicht wirtschaftlich ausgenutzt werden kann.

    [0003] Es ist auch bekannt, Randversteifungen für Papierbögen durch Aufschweißen eines Kunststoffolienstreifens auf den Bogen herzustellen. Aber auch diese Technik führt zu einer unerwünschten Verdickung des Bogens in den Schweißzonen.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, Zeichenpapier in vertikalen Hängeregistraturen so auszurüsten, daß sie ohne die bekannten Tragebänder, die die obengenannten Nachteile aufweisen, archiviert werden können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Die herstellerseitig aufgebrachte fassionierte Leimkaschierung des Zeichenpapieres mit dem Kunststoffolienstreifen bildet eine wesentlich bessere Haftverbindung des Streifens mit dem Bogen und trägt wesentlich weniger auf, als die bekannten Klebeschichten oder Schweißnähte. Zudem entfallen sämtliche Manipulationen des Zeichenpapieres nach Fertigstellung der Zeichnung, so daß keine Gefahr besteht, daß die oft kostspielige und zeitraubende Herstellung der Zeichnung wegen etwaiger Beschädigungen bei der Manipulation des Zeichenpapierbogens wiederholt werden muß.

    [0005] In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Kunststoffolienstreifen Dehnfugen aufweist, die vorzugsweise in den Streifen eingeritzt sind. Es ist bekannt, daß sich Zeichenpapiere in Abhängigkeit von Feuchtigkeit und Temperatur stark dehnen bzw. zusammenziehen können. Um zu verhindern, daß es zwischen dem Papierbogen und dem Kunststoffolienstreifen zu Aufwerfungen bei diesen Dehnungen und Schrumpfungen kommt, sind die genannten Dehnfugen vorgesehen, die derartige Relativbewegungen aufnehmen sollen.

    [0006] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen des Kunststoffolienstreifens sind in den Unteransprüchen angegeben. Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben und erläutert.

    [0007] Es zeigen:

    Figur 1: die Draufsicht auf einen Zeichenpapierbogen mit aufkaschiertem Kunststoffolienstreifen;

    Figur 2: eine Draufsicht auf den Zeichenpapierbogen gemäß Figur 1, bei dem auch die seitlichen Ränder mit einem Kunststoffolienstreifen versehen sind;

    Figur 3: Zeichenpapier mit auf gegenüberliegenden Längsrändern auskaschiertem Kunststoffolienstreifen als Rollenware in perspektivischer Ansicht und

    Figur 4: Zeichenpapier als Rollenware mit quer zur Rollrichtung aufkaschierten Kunststoffolienstreifen für einzeln abzutrennende Bögen ebenfalls in perspektivischer Ansicht.



    [0008] Das Zeichenpapier 1 gemäß Figur 1 liegt in genormter Bogengröße vor. Seine Ränder sind durch Kunststoffolienstreifen 2 bzw. 5 verstärkt, die durch fassionierte Leimkaschierung aufgebracht sind. Die dadurch erzielten Randverstärkungen verhindern ein Einreißen des Zeichenpapieres 1. Der breite Kunststoffolienstreifen 2 ist mit Lochungen 3 für die Aufhängung des Zeichenpapieres 1 in einer Hängeregistratur versehen. Dabei ist das Bild der Lochungen 3 so gewählt, daß sie für unterschiedliche Aufhängungsmechanismen passen.

    [0009] Der Kunststoffolienstreifen 2 weist in seinem oberen Mittelbereich ein aufgedrucktes Schriftfeld 4 auf, das vorzugsweise Angaben über die fertige Zeichnung enthält.

    [0010] Schließlich weist der Kunststoffolienstreifen 2 eine Mehrzahl von Dehnfugen 6 auf, die etwaige Dehnungen des Zeichenpapieres 1 in Folge von Feuchtigkeit- und Temperaturschwankungen aufnehmen und somit eine unerwünschte Wellung des Zeichenpapieres verhindern.

    [0011] Im dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der breite Kunststoffolienstreifen 2 über die gesamte Länge des Zeichenpapieres 1. Es ist durchaus möglich, die Lochungen 3 für die Aufhängung des Zeichenpapieres 1 nur in einem Teilbereich des Bogens vorzusehen und dann auch nur diesen Teilbereich mit dem Kunststoffolienstreifen zu kaschieren. Da aber - wie bereits erwähnt - der Kunststoffolienstreifen 2 gleichzeitig ein Einreißen des Zeichenpapieres 1 verhindern soll, ist es zweckmäßig, den Kunststoffolienstreifen über die gesamte Länge des Bogens aufzukaschieren.

    [0012] Die fassionierte Leimkaschierung der Kunststoffolienstreifen 2 und 5 auf dem Zeichenpapier 1 erfolgt herstellerseitig maschinell unter hohem Druck, so daß keine wesentliche Zunahme der Dicke des Zeichenpapieres 1 in denjenigen Bereich erfolgt, in denen die sehr dünnen Kunststoffolienstreifen aufkaschiert sind. Durch diesen sehr viel dünneren Gesamtverbund Bogenstreifen als bei den bekannten aufgeklebten oder aufgeschweißten Randverstärkungen wird die Kapazität der Hängeregistratur für die Zeichenbögen wesentlich besser ausgenutzt. Auch auf dem Zeichenbrett oder in einer Lichtpausmaschine. stört kein Trageband mehr. Das manuelle Aufbringen des Tragebandes entfällt.

    [0013] Bei den folgenden Ausführungsbeispielen sind gleiche oder gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie im ersten Ausführungsbeispiel. Der Zeichenbogen 1 nach Figur 2 unterscheidet sich von demjenigen nach Figur 1 lediglich durch breitere seitliche Kunststoffolienstreifen 5, in die eine Transportlochung 7 für Plottersysteme eingestanzt ist.

    [0014] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Figur 3 und 4 ist das Zeichenpapier 1 als Rollenware θ ·ausgeführt. Bei der Rollenbahn gemäß Figur 3 sind die Längsränder mit dem Kunststoffolienstreifen 2 kaschiert, die an den gegenüberliegenden Seiten unterschiedliche Lochungen 3 aufweisen. Bei der Rollenware gemäß Figur 4 sind einzelne Zeichenpapiere 1 quer zur Rollrichtung vorgesehen. Sie weisen an der jeweils am Nachbarblatt anliegenden Stoßkante den Kunststoffolienstreifen 2 mit den Lochungen 3 auf und sind untereinander durch eine Perforation 9 in die einzelnen Bogen unterteilt und entlang dieser Perforation von der Rolle 8 abtrennbar.

    [0015] Die Kunststoffolienstreifen 2 bzw. 5 bestehen bevorzugt aus Acetat, Polyähtylen, Polyamid, Polycarbonat, Polyester, Polyfluoräthylen, Polypropylen oder Polyvinilchlorid.


    Ansprüche

    1. Opakes oder transparentes Zeichenpapier, bei dem mindestens ein Rand durch einen Kunststoffolienstreifen verstärkt ist, der Lochungen für die Aufhängung des Zeichenpapieres in einer Hängeregistratur aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffolienstreifen (2) sich mindestens über dem Bereich der Lochungen (3) erstreckt und durch fassionierte Leimkaschierung aufgebracht ist.
     
    2. Zeichenpapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffolienstreifen (2) Dehnfugen (6) aufweist.
     
    3. Zeichenpapier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung der Lochungen (3) so gewählt ist, daß sie für unterschiedliche Aufhängemechanismen paßt.
     
    4. Zeichenpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den zwei gegenüberliegenden Seitenrändern und vorzugsweise auch an dem unteren Rand des Zeichenpapieres zusätzliche Kunststoffolienstreifen (5) durch fassionierte Leimkaschierung aufgebracht sind.
     
    5. Zeichenpapier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die gegenüberliegenden Seitenränder und die zusätzlichen Kunststoffolienstreifen (5) eine Transportlochung (7) für Plottersysteme eingestanzt ist.
     
    6. Zeichenpapier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Kunststofffolienstreifen (2) ein Schriftfeld (4) oder ein Ordnungsregister aufgebracht ist.
     
    7. Zeichenpapier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeichenpapier (1) als Rollenware (8) ausgeführt ist.
     
    8. Zeichenpapier nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeiohenpapier (1) durch eine Perforation (9) in einzelne Bogen unterteilt ist.
     
    9. Zeichenpapier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststofffolienstreifen (2 und 5) aus Acetat, Polyäthylen, Polyamid, Polycarbonat, Polyester, Polyfluoräthylen, Polypropylen oder Polyvinilchlorid bestehen.
     




    Zeichnung