[0001] Die Erfindung betrifft ein opakes oder transparentes Zeichenpapier nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Derartige Zeichenpapiere wurden bisher nach Fertigstellung der Zeichnung an ihrem
oberen Rand mit einem Tragband mit Selbstklebezone und einer Lochung für eine Aufhängevorrichtung
versehen, damit sie in einer Registratur aufgehängt werden können. Die Verstärkung
des oberen Randes des Zeichenpapieres mit einem Trageband ist erforderlich, da wie
das Zeichenpapier nicht die notwendige Festigkeit aufweist und deshalb die Lochungen
sofort ausreißen würden. Nachteilig an dieser bisherigen Praxis ist, daß das Trageband
erst auf den Zeichenpapierbogen mit der fertiggestellten Zeichnung von Hand aufgeklebt
wird. Bekanntlich bereitet es große Schwierigkeiten, ein Band mit Selbstklebezone
über eine größere Länge ohne Winkelabweichung und völlig eben auf einen Papierbogen
von Hand aufzukleben. Kleinste Winkelabweichungen zwischen Band und Bogen reichen
bei großen Längen aber schon aus, daß der Bogen beim Aufhängen aus seiner vertikalen
Richtung stark heraustritt und somit ein unschönes Bild in einer Hängeregistratur,
in der mehrere derartige Bogen aufbewahrt sind, entsteht. Hinzu kommt, daß im Papierbogen
Wellungen entstehen, wenn das Band nicht völlig gleichmäßig und eben aufgeklebt wird,
was gerade bei Zeichenpapierbögen äußerst unerwünscht ist. Schließlich hat die Erfahrung
gelehrt, daß durch die Selbstklebezonen der Tragebänder die Dicke der in der Hängeregistratur
aufzubewahrenden Zeichenpapierbögen nicht unerheblich vergrößert wird, so daß der
in der Hängeregistratur vorhandene Raum nicht wirtschaftlich ausgenutzt werden kann.
[0003] Es ist auch bekannt, Randversteifungen für Papierbögen durch Aufschweißen eines Kunststoffolienstreifens
auf den Bogen herzustellen. Aber auch diese Technik führt zu einer unerwünschten Verdickung
des Bogens in den Schweißzonen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, Zeichenpapier in vertikalen
Hängeregistraturen so auszurüsten, daß sie ohne die bekannten Tragebänder, die die
obengenannten Nachteile aufweisen, archiviert werden können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Die herstellerseitig
aufgebrachte fassionierte Leimkaschierung des Zeichenpapieres mit dem Kunststoffolienstreifen
bildet eine wesentlich bessere Haftverbindung des Streifens mit dem Bogen und trägt
wesentlich weniger auf, als die bekannten Klebeschichten oder Schweißnähte. Zudem
entfallen sämtliche Manipulationen des Zeichenpapieres nach Fertigstellung der Zeichnung,
so daß keine Gefahr besteht, daß die oft kostspielige und zeitraubende Herstellung
der Zeichnung wegen etwaiger Beschädigungen bei der Manipulation des Zeichenpapierbogens
wiederholt werden muß.
[0005] In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Kunststoffolienstreifen
Dehnfugen aufweist, die vorzugsweise in den Streifen eingeritzt sind. Es ist bekannt,
daß sich Zeichenpapiere in Abhängigkeit von Feuchtigkeit und Temperatur stark dehnen
bzw. zusammenziehen können. Um zu verhindern, daß es zwischen dem Papierbogen und
dem Kunststoffolienstreifen zu Aufwerfungen bei diesen Dehnungen und Schrumpfungen
kommt, sind die genannten Dehnfugen vorgesehen, die derartige Relativbewegungen aufnehmen
sollen.
[0006] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen des Kunststoffolienstreifens sind in den Unteransprüchen
angegeben. Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben und erläutert.
[0007] Es zeigen:
Figur 1: die Draufsicht auf einen Zeichenpapierbogen mit aufkaschiertem Kunststoffolienstreifen;
Figur 2: eine Draufsicht auf den Zeichenpapierbogen gemäß Figur 1, bei dem auch die
seitlichen Ränder mit einem Kunststoffolienstreifen versehen sind;
Figur 3: Zeichenpapier mit auf gegenüberliegenden Längsrändern auskaschiertem Kunststoffolienstreifen
als Rollenware in perspektivischer Ansicht und
Figur 4: Zeichenpapier als Rollenware mit quer zur Rollrichtung aufkaschierten Kunststoffolienstreifen
für einzeln abzutrennende Bögen ebenfalls in perspektivischer Ansicht.
[0008] Das Zeichenpapier 1 gemäß Figur 1 liegt in genormter Bogengröße vor. Seine Ränder
sind durch Kunststoffolienstreifen 2 bzw. 5 verstärkt, die durch fassionierte Leimkaschierung
aufgebracht sind. Die dadurch erzielten Randverstärkungen verhindern ein Einreißen
des Zeichenpapieres 1. Der breite Kunststoffolienstreifen 2 ist mit Lochungen 3 für
die Aufhängung des Zeichenpapieres 1 in einer Hängeregistratur versehen. Dabei ist
das Bild der Lochungen 3 so gewählt, daß sie für unterschiedliche Aufhängungsmechanismen
passen.
[0009] Der Kunststoffolienstreifen 2 weist in seinem oberen Mittelbereich ein aufgedrucktes
Schriftfeld 4 auf, das vorzugsweise Angaben über die fertige Zeichnung enthält.
[0010] Schließlich weist der Kunststoffolienstreifen 2 eine Mehrzahl von Dehnfugen 6 auf,
die etwaige Dehnungen des Zeichenpapieres 1 in Folge von Feuchtigkeit- und Temperaturschwankungen
aufnehmen und somit eine unerwünschte Wellung des Zeichenpapieres verhindern.
[0011] Im dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der breite Kunststoffolienstreifen
2 über die gesamte Länge des Zeichenpapieres 1. Es ist durchaus möglich, die Lochungen
3 für die Aufhängung des Zeichenpapieres 1 nur in einem Teilbereich des Bogens vorzusehen
und dann auch nur diesen Teilbereich mit dem Kunststoffolienstreifen zu kaschieren.
Da aber - wie bereits erwähnt - der Kunststoffolienstreifen 2 gleichzeitig ein Einreißen
des Zeichenpapieres 1 verhindern soll, ist es zweckmäßig, den Kunststoffolienstreifen
über die gesamte Länge des Bogens aufzukaschieren.
[0012] Die fassionierte Leimkaschierung der Kunststoffolienstreifen 2 und 5 auf dem Zeichenpapier
1 erfolgt herstellerseitig maschinell unter hohem Druck, so daß keine wesentliche
Zunahme der Dicke des Zeichenpapieres 1 in denjenigen Bereich erfolgt, in denen die
sehr dünnen Kunststoffolienstreifen aufkaschiert sind. Durch diesen sehr viel dünneren
Gesamtverbund Bogenstreifen als bei den bekannten aufgeklebten oder aufgeschweißten
Randverstärkungen wird die Kapazität der Hängeregistratur für die Zeichenbögen wesentlich
besser ausgenutzt. Auch auf dem Zeichenbrett oder in einer Lichtpausmaschine. stört
kein Trageband mehr. Das manuelle Aufbringen des Tragebandes entfällt.
[0013] Bei den folgenden Ausführungsbeispielen sind gleiche oder gleichwirkende Teile mit
den gleichen Bezugszeichen versehen wie im ersten Ausführungsbeispiel. Der Zeichenbogen
1 nach Figur 2 unterscheidet sich von demjenigen nach Figur 1 lediglich durch breitere
seitliche Kunststoffolienstreifen 5, in die eine Transportlochung 7 für Plottersysteme
eingestanzt ist.
[0014] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Figur 3 und 4 ist das Zeichenpapier 1 als Rollenware
θ ·ausgeführt. Bei der Rollenbahn gemäß Figur 3 sind die Längsränder mit dem Kunststoffolienstreifen
2 kaschiert, die an den gegenüberliegenden Seiten unterschiedliche Lochungen 3 aufweisen.
Bei der Rollenware gemäß Figur 4 sind einzelne Zeichenpapiere 1 quer zur Rollrichtung
vorgesehen. Sie weisen an der jeweils am Nachbarblatt anliegenden Stoßkante den Kunststoffolienstreifen
2 mit den Lochungen 3 auf und sind untereinander durch eine Perforation 9 in die einzelnen
Bogen unterteilt und entlang dieser Perforation von der Rolle 8 abtrennbar.
[0015] Die Kunststoffolienstreifen 2 bzw. 5 bestehen bevorzugt aus Acetat, Polyähtylen,
Polyamid, Polycarbonat, Polyester, Polyfluoräthylen, Polypropylen oder Polyvinilchlorid.
1. Opakes oder transparentes Zeichenpapier, bei dem mindestens ein Rand durch einen
Kunststoffolienstreifen verstärkt ist, der Lochungen für die Aufhängung des Zeichenpapieres
in einer Hängeregistratur aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffolienstreifen
(2) sich mindestens über dem Bereich der Lochungen (3) erstreckt und durch fassionierte
Leimkaschierung aufgebracht ist.
2. Zeichenpapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffolienstreifen
(2) Dehnfugen (6) aufweist.
3. Zeichenpapier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung
der Lochungen (3) so gewählt ist, daß sie für unterschiedliche Aufhängemechanismen
paßt.
4. Zeichenpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an
den zwei gegenüberliegenden Seitenrändern und vorzugsweise auch an dem unteren Rand
des Zeichenpapieres zusätzliche Kunststoffolienstreifen (5) durch fassionierte Leimkaschierung
aufgebracht sind.
5. Zeichenpapier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die gegenüberliegenden
Seitenränder und die zusätzlichen Kunststoffolienstreifen (5) eine Transportlochung
(7) für Plottersysteme eingestanzt ist.
6. Zeichenpapier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Kunststofffolienstreifen (2) ein Schriftfeld (4) oder ein Ordnungsregister
aufgebracht ist.
7. Zeichenpapier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zeichenpapier (1) als Rollenware (8) ausgeführt ist.
8. Zeichenpapier nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeiohenpapier (1)
durch eine Perforation (9) in einzelne Bogen unterteilt ist.
9. Zeichenpapier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststofffolienstreifen (2 und 5) aus Acetat, Polyäthylen, Polyamid, Polycarbonat,
Polyester, Polyfluoräthylen, Polypropylen oder Polyvinilchlorid bestehen.