[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Spindelpressen, die aus einem Pressengestell, einem
im Pressengestell senkrecht beweglichen, das Obergesenk tragenden Schlitten, einer
zwischen dem Pressengestell und dem Schlitten wirkenden Gewindespindel, einer angetriebenen
Schwungscheibe und einer mit der Spindel drehfest verbundenen, zum Arbeitshub des
Schlittens mit der Schwungscheibe durch Reibungsschluß verbindbarenKupplungsscheibe,
sowie zwischen dem Pressengestell und dem Schlitten wirkenden Kolben-Zylinder-Einheiten
für die Rückführung des Schlittens in die Ausgangslage besteht. Dabei kann die Spindel
in einem Axiallager im Oberjoch des Pressengestells abgestützt sein, wobei der Gewindeschaft
der Spindel in eine Gewindemutter im Schlitten eingreift. Es kann aber auch in das
Oberjoch des Pressengestells eine Gewindemutter eingesetzt sein, in die der Gewindeschaft
der Spindel eingreift, wobei dann zwischen dem unteren Spindelende und dem Schlitten
ein Drucklager vorgesehen ist. Zu jedem Arbeitshub solcher Spindelpressen wird durch
Betätigung einer Reibschlußkupplung die durchlaufend angetriebene Schwungscheibe mit
der Kupplungsscheibe verbunden, wodurch die drehfest mit der Kupplungsscheibe verbundene
Spindel gedreht wird. Mit der Spindeldrehung wird der Schlitten - je nach Bauart -
durch die in ihn eingesetzte Gewindemutter vom Gewindeschaft der Spindel oder von
der niedergehenden Spindel über ein Drucklager im Schlitten niedergepreßt. Kraft-
oder wegabhängig, je nach dem schmiedetechnischen Erfordernis wird die Reibschlußkupplung
wieder gelüftet.Von den zwischen dem Pressengestell und dem Schlitten wirkenden Kolbenzylindereinheiten,die
hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagrsind, wird dann der Schlitten in die Ausgangslage
zurückgeführt, wobei sich die mit einer Steigung oberhalb der Selbsthemmung versehene
Spindel zurückdreht. Sowohl bei der Ausführung des Schmiedeschlags wie auch bei der
Rückführung des Schlittens mit davon abgeleiteter Rückdrehung der Spindel liegen die
stets gleichen Flanken in der Gewindemutter und am Gewindeschaft sowie im Kammlager
und am Kammzapfen bzw. im Drucklager aneinander an, wodurch sich Schwierigkeiten bei
der Schmierung ergeben. Um derartige Schwierigkeiten auszuschließen sind entsprechend
aufwendige Schmiervorrichtungen und Vorkehrungen erforderlich, um Schmiermittel unter
hohem Druck allen Gleitflächen zuzuführen.
[0002] Ziel der Erfindung ist es, mit einfachen Mitteln eine zuverlässige Schmierung sicherzustellen.
Um dieses Ziel zu erreichen ist gemäß der Erfindung unter Ausnutzung des Gewinde-und
Lagerspiels ein Wechsel der Flankenanlage zwischen dem belasteten und unbelasteten
Betriebszustand der Spindelpresse dadurch herbeigeführt, daß die Spindel zwischen
zwei Federsäulen axial eingespannt ist, deren eine zwischen dem einen Spindelende
und dem Schlitten und deren andere zwischen dem anderen Spindelende und einem im Pressengestell
axialfixierten Gegendrucklager wirkend angeordnet ist, und daß ferner eine Hilfsspindel
vorgesehen ist, die etwa gleiche Steigungshöhe bei geringerem Durchmesser wie die
Hauptspindel hat und in eine Muttergewindebohrung in der Hauptspindel eingreift und
die zum Ausgleich der relativen Axialbewegung zwischen der axialfixierten Hauptspindel
und dem axialbeweglichen Schlitten oder der mit dem Schlitten axialbeweglichen Hauptspindel
und dem Gegendrucklager zwischen dem entsprechenden Spindelende und der entsprechenden
Federsäule angeordnet ist und im Schlitten bzw. am Gegendrucklager gegen die von der
Federsäule auf sie ausgeübte Kraft axialbeweglich aber drehfest gehalten ist.
[0003] Die in den Federsäulen wirkende Kraft beträgt nur 1 % oder weniger als die bei einem
Schmiedeschlag auftretende Kraft, also werden die Federsäulen von der Arbeitskraft
zusammengedrückt und es liegen im Kammlager bzw. in der Spindelmutter im Oberjoch
des Pressengestells die oberen Flanken der Kamm- bzw. Gewindegänge der Spindel und
in der Gewindemutter bzw. im Drucklager im Schlitten liegen die unteren Flanken der
Gewindegänge bzw. die Lagerflächen des Drucklagers der Spindel an. Die Federsäulen
sind also unter der Arbeitskraft wirkungslos. Mit der Entlastung der Presse bewirken
die Federsäulen jedoch den erfindungsgemäß angestrebten Wechsel der Flankenanlage,
indem die im Schlitten angeordnete Federsäule den Schlitten nach unten von der Spindel
abdrückt, so daß die oberen Flanken der Gewindegänge der Spindel in der Gewindemutter
zur Anlage kommen bzw. ein Abheben der Lagerfläche im Drucklager im Schlitten erfolgt,
während die am Gegendrucklager und somit im Pressengestell axialfixiert abgestützte
Federsäule die Spindel nach unten drückt zur Anlage der unteren Flanken der Kamm-
bzw. Gewindegänge im Kammlager bzw. in der Gewindemutter im Oberjoch des Pressengestells.
Es ergibt sich, daß die Kraft der unteren Federsäule größer als die Kraft der Rückführungskolben
abzüglich dem Gewicht des Schlittens sein muß und die Kraft der oberen Federsäule
etwas größer als die Kraft der unteren Federsäule abzüglich des Gewichts der Spindel
sein muß, wobei die von den Rückführungskolben ausgeübte Kraft ausreichend sein muß,
um das Gewicht von Schlitten und Spindel zu tragen und zur Rückführung in der erwünscht
kurzen Zeit zu beschleunigen. Unter der Wirkung der von den Rückführungskolben auf
die Federsäulen ausgeübten Kraft bewirkt die gegen Drehung gesicherte Hilfsspindel
eine Rückdrehung der Hauptspindel bei gleichzeitiger Rückführung des Schlittens in
die Ausgangslage, in der dann das Fuß- bzw. Kopfstück der Hilfsspindel an der Gewindemutter
in der Höhlung der Hauptspindel anliegt und auch eine weitere Rückdrehung der Hauptspindel
ausschließt. Es ist ersichtlich, daß die Belastungsrichtung an den Gewindeflanken
und den Kammzapfenflahken bzw. im Drucklager erst unter der hohen Belastung des Schmiedeschlages
wechselt, so daß sich an den Flanken bzw. Lagerflächen ein für die kurzzeitige Hochbelastung
dieser Flächen ausreichender ölfilm für eine hydrostatische Schmierung sicherstellen
läßt. Dieser wesentliche Vorteil geht mit dem weiteren Vorteil einher, daß die Hilfsspindel,
deren Steigungshöhe bei geringerem Druckmesser gleich der der Hauptspindel ist, so
daß die Hilfsspindel mit ihrer größeren Steigung wirkungsvoller die Rückdrehung der
Hauptspindel zu bewirken vermag, als dies bisher durch die unmittelbare Umsetzung
der Rückholkraft an der Spindel mit der geringeren Steigung möglich war.
[0004] Ist die_Spindelpresse mit einer in einem Axiallager, beispielsweise einem Kammlager
im Oberjoch des Pressengestells abgestützten Hauptspindel versehen, deren Gewindeschaft
in einer Gewindemutter im Schlitten eingreift, so ist gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal
der Gewindeschaft der Hauptspindel hohlgebohrt und in das untere Ende der Bohrung
eine Gewindemutter eingesetzt und es ist die in diese Gewindemutter eingreifende Hilfsspindel
mit einem Fußstück gegen Drehung gesichert in eine Führung am Boden des Schlittens
eingesetzt, wobei die Federsäule zwischen dem Boden des Schlittens und dem Fußstück
der Hilfsspindel angeordnet ist.
[0005] Ist die Spindelpresse im Oberjoch des Pressengestells mit einer Gewindemutter versehen,
in die die Hauptspindel mit ihrem Gewindeschaft eingreift, so ist gemäß einem weiteren
Merkmal der Erfindung das obere Ende der Hauptspindel hohlgebohrt und in die Bohrung
eine Gewindemutter eingesetzt und es ist die in die Gewindemutter eingreifende Hilfsspindel
mit einem Kopfstück gegen Drehung gesichert in eine Führung an einer Lagerbrücke zum
Pressengestell eingesetzt, wobei die Federsäule zwischen der Lagerbrücke und dem Kopfstück
der Hilfsspindel angeordnet ist.
[0006] Es ist baulich besonders einfach und wenig aufwendig, wenn gemäß einem Erfindungsmerkmal
als Federsäule Tellerfedernpakete mit einstellbarer Vorspannung eingesetzt werden.
[0007] Um jedoch die Kraft und Wirkung der Federsäulen weitgehend einstellen und regeln
zu können, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, als Federsäulen
Kolben-Zylinder-Einheiten vorzusehen, und insbesondere ist deren Kolben vom Fußstück
bzw. Kopfstück der Hilfsspindel gebildet und deren Zylinder in den Boden des Schlittens
bzw. in die Lagerbrücke zum Pressengestell eingesetzt, wobei die Druckmittelbeaufschlagung
des Kolbens einstellbar und/oder regelbar ist. Von Vorteil ist es dann, den Zylinderraum
gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal mit einem Druckspeicherraum zu verbinden.
[0008] Die
Steigungshöhe der Hilfsspindel soll etwa gleich der der Hauptspindel sein, wobei geringe
Unterschiede von der die
Hilfsspindel stützenden Federsäule ausgeglichen werden. Um jedoch die Drehrichtung
der Hauptspindel nach erfolgtem
Schmiedeschlag und Abkupplung von der Schwungscheibe möglichst schnell umkehren und
die Spindel mit dem Schlitten in die Ausgangsstellung zurückführen zu können, ist
gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal vorgesehen, die Hilfsspindel mit etwas größerer
Steigungshöhe als die Hauptspindel auszuführen, so daß beim Arbeitshub der Spindelpresse
die Spannung in der die Hilfsspindel stützenden Federsäule verstärkt wird und damit
eine größere Kraft zur Drehrichtungsumkehr verfügbar ist.
[0009] Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Spindelpresse mit axialfixierter Spindel, die im Ausschnitt nochmals
schematisch dargestellt ist, und zwar in
Fig. 2 in der Betriebsstellung bei einem Schmiedeschlag und in
Fig. 3 in einer Betriebsstellung während der Rückführung des Schlittens in die Ausgangsstellung.
Fig. 4 zeigt eine Spindelpresse mit axialbeweglicher Spindel, die wiederum im Ausschnitt
schematisch dargestellt istin
Fig. 5 in der Betriebsstellung bei einem Schmiedeschlag und in
Fig. 6 in einer Betriebsstellung während der Rückführung des Schlittens in die Ausgangsstellung.
Fig. 7 zeigt in einem Ausschnitt eine Abwandlung der Spindelpresse nach Fig. 1.
[0010] Bei der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Spindelpresse ist das Pressengestell mit 1
bezeichnet. In das Oberjoch 2 des Pressengestells 1 ist eine Kammlagerbüchse 3 eingesetzt,
in der sich die Spindel 4 mit Kämmen 5 des Kammzapfens 6 abstützt. Die Spindel 4 ist
mit einem Gewindeschaft 7 versehen, dessen Gewindegänge 8 in eine Gewindemutter 9
im Schlitten 10 eingreifen. Der Schlitten 10, der ein Obergesenk 11 trägt, ist im
Pressengestell 1 senkrecht beweglich geführt. Das Unterjoch 12 des Pressengestells
1 trägt das Untergesenk 13. Am Oberjoch 2 des Pressengestells 1 sind Zylinder 14 befestigt,
in denen Kolben 15 mit Kolbenstangen 16 laufen, die über Pratzen 17 den Schlitten
10 halten und nach einem Schmiedeschlag in die Ausgangslage zurückführen. Angetrieben
wird die Spindel 4 von einer Schwungscheibe 18, die von einem Motor 19 über einen
Treibriemen 20 gedreht wird. Zur Antriebsverbindung ist eine Kupplungsscheibe 21 vorgesehen,
die drehfest mit der Spindel 4 verbunden ist und durch Beaufschlagung eines Ringkolbens
22 in der Schwungscheibe 18 mit dieser reibungsschlüssig verbunden wird. Durch die
Drehung der Spindel 4 mit der Schwungscheibe 18 wird der Schlitten 10 mit dem Obergesenk
11 zur Ausführung eines Schmiedeschlages gegen das Untergesenk 13 geschlagen (vergleiche
auch die diese Betriebsstellung zeigende Fig. 2).
[0011] Der Gewindeschaft 7 der Spindel 4 ist hohlgebohrt und in die Bohrung 25 ist eine
Gewindemutter 26 eingesetzt. Eine Hilfsspindel 27; die mit einem zum Gewinde des Gewindeschafts
7 der Hauptspindel 4 gleichgerichteten Gewinde gleicher Ganghöhe versehen ist, greift
in die Gewindemutter 26 ein. Die Hilfsspindel 27 ist mit einem beispielsweise als
Vierkant ausgebildeten Fußstück 28 versehen, mit dem es drehfest jedoch axialbeweglich
in einer Ausnehmung 29 im Boden des Schlittens 10 geführt ist. Das Fußstück 28 stützt
sich auf einer Federsäule 29, die aus einem Paket vorgespannter Tellerfedern gebildet
und von einem Verschlußstück 30 zur Aufnahmebohrung im Boden des Schlittens 10 gehalten
ist. Der Federsäule 29 wirkt eine Federsäule 31 entgegen, die ebenfalls aus einem
Paket vorgespannter Tellerfedern gebildet ist. Die Federsäule 31 stützt sich in einer
Ausnehmung in dem die Schwun
gscheibe 18 verschließenden Deckel 32 ab und drückt über das Axiallager 33 auf das
obere Ende der Spindel 4. Da das Gewicht der Schwungscheibe 18 größer als die von
der Federsäule 31 aufzubringende Kraft ist, erübrigt sich eine axiale Festlegung der
Schwungscheibe 18 nach oben durch ein besonderes Gegendrucklager, an dessen Stelle
das Axiallager 33 im Deckel 32 der Schwungscheibe 18 tritt.
[0012] Die Fig. 2 zeigt schematisch die Verhältnisse unter der Belastung des Schmiedeschlags,
bei dem Ober- 11 und Untergesenk 13 einander berühren. Die Schmiedekraft hat die Federsäulen
29 und 31 soweit zusammengedrückt, daß die Gewindegänge 8 mit ihrer unteren Flanke
in der Gewindemutter 9 anliegen und das Flankenspiel 34 oberhalb der Gewindegänge
8 auftritt und daß die Kammergänge 5 mit ihren oberen Flanken in der Kammlagerbüchse
3 anliegen und das Flankenspiel 35 unterhalb der Kammgänge 5 auftritt.
[0013] Sobald der Schmiedeschlag beendet und der Ringkolben 22 druckentlastet ist wird die
Spindel 4 zur Rückdrehung frei. Diese wird durch die Spannung bewirkt, die in den
Federsäulen 29 und 31 gespeichert ist und durch die Rückführkolben 15 aufrechterhalten
wird. Sobald das Pressengestell 1 entspannt ist, bewirkt die Federsäule 29 einen Wechsel
bei der Anlage der Flanken der Gewindegänge 8 in der Gewindemutter 9, so daß nunmehr
das Spiel 36 unterhalb der Gewindegänge 8 auftritt, während die Federsäule 31 einen
Wechsel bei der Anlage der Flanken der Kammgänge 5 in der Kammlagerbüchse 3 bewirkt,
so daß nunmehr das Spiel 37 oberhalb der Kammgänge 5 auftritt.
[0014] Unter der Wirkung der durch die Rückführkolben 15 gespannten Federsäule 29 übt die
im Schlitten 10 gegen Drehung gesicherte Hilfspindel 27 mit ihren Gewindegängen eine
Axialkraft und ein Drehmoment auf die Spindel 4 aus, wobei die Axialkraft von der
Federsäule 31 abgefangen wird, während das Drehmoment zur Rückdrehung der Spindel
4 führt, bis die Hilfsspindel 27 gänzlich in die Gewindemutter 26 eingeschraubt und
das Fußstück 28 zur Anlage an die Gewindemutter 26 gekommen ist, so daß Kraft der
Federsäule 29 gänzlich von der Federsäule 31 abgefangen wird.
[0015] Wird die Kupplungsscheibe 21 erneut mit der Schwungscheibe 18 gekuppelt, so schraubt
sich die Hilfsspindel 27 wieder aus der Gewindemutter 26 heraus und drückt über die
Federsäule 29 den Schlitten 10 vor sich her, bis durch einen weiteren Schmiedeschlag
die Federsäulen 29 und 31 zusammengedrückt und der Wechsel der Flänkenanlage an den
Gewinde-und Kammlagergängen 8, 5 stattfindet und sich die in Fig. 2 dargestellte Betriebsstellung
einstellt.
[0016] Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 4 bis 6 dargestellt. Soweit einander
entsprechende Bauteile in dem ersten und dem weiteren Ausführungsbeispiel vorhanden
sind, sind diese Bauteile gleich gekennzeichnet und es wird auf eine Wiederholung
von deren Beschreibung verzichtet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Oberjoch
2 des Pressengestells 1 mit einer Gewindemutter 43 versehen. Eine Spindel 44 greift
mit Gewindegängen 45 ihres Gewindeschafts 46 in die Gewindemutter 43 ein. An ihrem
unteren Ende ist die Spindel 44 mit einem Spurkranz 47 versehen. Ein Drucklager 48
im Schlitten 10 ist vorgesehen, um die von der Spindel 44 ausgeübte Kraft vom Spurkranz
47 an den Schlitten 10 zu übertragen. Ein Zapfen 49 am unteren Ende der Spindel 44
reicht durch die Bohrung im Drucklager 48 und stützt unterhalb des Drucklagers 48
über ein Axiallager 50 die Spindel 44 an einer Federsäule 51 ab, die in einer vom
Verschlußstück 52 verschlossenen Ausnehmung im Boden des Schlittens 10 sitzt. Mit
geringem axialen Spiel ist der Spurkranz 47 zwischen dem Drucklager 48 und einem weiteren
Axiallager 53 im Schlitten 10 axialfixiert. Oberhalb des Gewindeschaftes 46 ist die
Spindel 44 mit einem Vielkeilzapfen 54 versehen zur drehfesten jedoch axialbeweglichen
Verbindung der Spindel 44 mit der Kupplungsscheibe 22, die im Unterschied zur Ausführung
nach Fig. 1, wo nur der Ausgleich des Kupplungs-und Lagerspiels nötig ist, bei der
Ausführung nach Fig. 4 den gesamten Spindelhub ausgleichen muß. Im Bereich des Vielkeilzapfens
54 ist die Spindel 44 hohlgebohrt und in das obere Ende der Bohrung ist eine Gewindebüchse
55 eingesetzt. Es ist eine Hilfsspindel 56 vorgesehen, die in die Gewindebüchse 55
eingreift und mit ihrem Kopfstück 57 versehen ist. In einer mit dem Oberjoch 2 des
Pressengestells 1 verbundenen Lagerbrücke 58 ist das Kopfstück 57 der Hilfsspindel
56 drehfest jedoch axialbeweglich geführt. Eine von einer Kappe 60 in der Lagerbrücke
58 gehaltene Federsäule 59 drückt auf die Hilfsspindel 56. Bei der in Fig. 5 dargestellten
Betriebsstellung während der Ausführung eines Schmiedeschlages liegt das Drucklager
48 im Schlitten 10 am Spurkranz 47 der Spindel 44 an, während rückseitig zwischen
dem Spurkranz 47 und dem Axiallager 53 ein Spiel 61 besteht. Die Gewindegänge 45 liegen
mit ihrer oberen Flanke in der Gewindemutter 43 an und zwischen der unteren Flanke
besteht das Spiel 62.
[0017] Ansonsten (siehe Fig. 6) drückt die Federsäule 51 den Schlitten 10 vom Spurkranz
47 der Spindel 44 ab, so daß sich das Axiallager 53 am Spurkranz 47 anlegt, während
zwischen dem Drucklager 48 und dem Spurkranz 47 ein Spiel 63 entsteht. Die Federsäule
59 drückt die Spindel 44 über die Hilfsspindel 56 gegen die Kraft der Federsäule 51
nach unten (siehe Fig. 4), so daß die Gewindegänge 45 mit ihren unteren Flanken in
der Gewindemutter 43 anliegen und das Spiel 64 an den oberen Flanken der Gewindegänge
45 entsteht. Die von der Federsäule 59 auf die Hilfsspindel 56 ausgeübte Kraft bewirkt
eine Axialkraft und ein die Spindel 44 rückdrehendes Drehmoment.
[0018] Eine Abwandlung der Ausführung nach Fig. 1 zeigt in einem Ausschnitt die Fig. 7.
Auch hier sind gleiche Bezugszeichen für die einander entsprechenden Teile benutzt.
Der in dem Ausschnitt dargestellte Gewindeschaft 7 der Spindel ist mit einer Bohrung
25 versehen, die die Gewindebüchse 26 für die Hilfsspindel 27 aufnimmt. Mit 10 ist
der Schlitten bezeichnet. Die Abwandlung besteht darin, daß bei der Ausführung nach
Fig. 7 als Federsäule eine aus dem das Fußstück der Hilfsspindel 27 bildenden Kolben
68 und einem Zylinder 69 gebildete Einheit vorgesehen ist. Der Zylinder 69 ist in
einer Ausnehmung im Boden des Schlittens 10 befestigt. Ein Bolzen 70 verhindert eine
Drehung des Kolbens 68 und damit der Hilfsspindel 27. Über einen Kanal 71 ist der
Innenraum des Zylinders 69 mit einem nicht dargestellten Druckspeicher verbunden,
an dem die Einstellung und Regelung des im Zylinder 69 wirksamen Druckes, also der
wirksamen Kraft der Federsäule erfolgt. Die Steigungshöhe der Hilfsspindel 27 ist
bei dieser Ausführung etwas größer als die am Gewindeschaft 7 der Spindel ausgeführt,
so daß der Kolben 68 beim Hub des Schlittens 10 einen Hub 72 ausführt. Die größere,
zu Beginn der Rückdrehung der Spindel zur Verfügung stehende Kraft der Federsäule
hat ein entsprechendes Drehmoment zur Folge und beschleunigt somit die Rückdrehung
der Spindel.
1. Spindelpresse bestehend aus einem Pressengestell, einem im Pressengestell senkrecht
beweglichen, das Obergesenk tragenden Schlitten, einer zwischen dem Pressengestell
und dem Schlitten wirkenden Gewindespindel, einer angetriebenen Schwangscheibe und
einer mit der Spindel drehfest verbundenen zum Arbeitshub des Schlittens mit der Schwungscheibe
durch Reibungsschluß verbindbare Kupplungsscheibe, sowie zwischen dem Pressengestell
und dem Schlitten wirkenden Kolben-Zylinder-Einheiten für die Rückführung des Schlittens
in die Ausgangslage,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (4, 44) zwischen zwei Federsäulen (29, 31; 59, 51) axial eingespannt
ist, deren eine (29; 51) zwischen dem einen Spindelende und dem Schlitten (10) und
deren andere (31; 59) zwischen dem anderen Spindelende und einem im Pressengestell
axialfixierten Gegendrucklager (32; 58) wirkend angeordnet ist, und daß eine Hilfsspindel
(27; 56) etwa gleicher Steigungshöhe jedoch geringeren Durchmessers, die in eine Muttergewindebohrung
(26; 55) in der Hauptspindel (4, 44) eingreift, zum Ausgleich der relativen Axialbewegung
zwischen der axialfixierten Hauptspindel (4) und dem axialbeweglichen Schlitten (10)
oder der mit dem Schlitten(10), axialbeweglichen Hauptspindel (44) und dem Gegendrucklager
(58) zwischen dem entsprechenden Spindelende und der entsprechenden Federsäule (29;
59) angeordnet ist, die im Schlitten (10) bzw. am Gegendrucklager (58) gegen die von
der Federsäule (29; 59) auf sie ausgeübte Kraft axialbeweglich aber drehfest gehalten
ist.
2. Spindelpresse nach Anspruch 1 mit einer in einem Axiallager im Oberjoch des, Pressengestells
abgestützten Hauptspindel, deren Gewindeschaft in eine Gewindemutter im Schlitten
eingreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewindeschaft (7) der Hauptspindel (4) hohlgebohrt und in das untere Ende
der Bohrung (25) eine Gewindemutter (26) eingesetzt ist, daß die in diese Gewindemutter
(26) eingreifende Hilfsspindel (27) mit einem Fußstück (28) gegen Drehung. gesichert
in einer Führung am Boden des Schlittens (10) einsitzt, wobei die eine Federsäule
(29) zwischen dem Boden des Schlittens (10) und dem Fußstück (28) der Hilfsspindel
(27) angeordnet ist.
3. Spindelpresse nach Anspruch 1 mit einer Gewindemutter im Oberjoch des Pressengestells,
in die die Hauptspindel mit ihrem Gewindeschaft eingreift, und einem Drucklager zwischen
dem unteren Spindelende und dem Schlitten, sowie einer drehfesten jedoch axialbeweglichen
Verbindung der Hauptspindel mit der Kupplungsscheibe,
dadurch gekennzeichnet,
daß das obere Ende der Hauptspindel (44) hohlgebohrt und in die Bohrung eine Gewindemutter
(55) eingesetzt ist, daß die in die Gewindemutter (55) eingreifende Hilfsspindel (56)
mit einem Kopfstück (57) gegen Drehung gesichert in einer Führung an einer Lagerbrücke
(58) zum Pressengestell (1) einsitzt, wobei die Federsäule (59) zwischen der Lagerbrücke
(58) und dem Kopfstück (57) der Hilfsspindel (56) angeordnet ist.
4. Spindelpresse nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federsäule (29, 31, 51) aus einem einstellbar vorgespanntem Tellerfedernpaket
besteht.
5. Spindelpresse nach Anspruch 2 oder 3,
gekennzeichnet durch
eine Kolben-Zylinder-Einheit als Federsäule, deren Kolben (68) vom Fußstück bzw. Kopfstück
der Hilfsspindel (27) gebildet ist und deren Zylinder (69) in den Boden des Schlittens
(10) bzw. in die Lagerbrücke zum Pressengestell (1) eingesetzt ist, wobei die Druckmittelbeaufschlagung
des Kolbens (68) einstellbar und/oder regelbar ist.
6. Spindelpresse nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderraum (69) mit einem Druckspeicherraum verbunden ist.
7. Spindelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steigungshöhe der Hilfsspindel (27) etwas größer als die der Hauptspindel
(4) bemessen ist.