[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Lampe mit einem einseitig gequetschten Gefäß
aus Glas oder Quarz, wobei in der Quetschung mindestens zwei Dichtungsfolien eingebettet
sind, deren nach außen gerichtete Enden mit zu den Sockelkontakten führenden äußeren
Stromzuführungen und deren nach innen gerichtete Enden mit in das Innere des Gefäßes
führenden inneren Stromzuführungen verbunden sind.
[0002] Ein Problem bei derartigen Lampen stellt die Ausrichtung der an den inneren Stromzuführungen
befestigten Lampenteile beim Quetschvorgang dar. Da die Dichtungsfolien meist dünner
als 50
/um sind und somit keinerlei Steifheit aufweisen, wird eine Ausrichtung der äußeren
Stromzuführungen nur sehr unvollständig auf die inneren Stromzuführungen und damit
auf die daran befestigten Lampenteile übertragen. Daher werden üblicherweise mit den
Lampenteilen verbundene, sich gegen die Innenwandung des Hüllkolbens abstützende Konstruktionen
verwendet. Diese Konstruktionen erfordern jedoch einen wesentlich höheren Arbeits-
und Kostenaufwand und sind wegen der damit verbundenen Abschattung nicht erwünscht.
[0003] Aus der DE-OS 30 08 967 ist eine Baueinheit aus Elektrode und Zuleitung mit Dichtungsfolie
für eine elektrische Entladungslampe bekannt. Durch Falten der Dichtungsfolienkanten
in entgegengesetzte Richtungen (Z-förmiger Querschnitt) soll eine größere Steifheit
der Folien erlangt und eine bessere Ausrichtung der Elektrode ermöglicht werden. Für
eine hermetische Dichtung wird die Baueinheit in den Glashals des Entladungsgefäßes
eingeführt und der Hals durch Erhitzen im Bereich der Dichtungsfolie zum Zusammenfallen
gebracht. Diese Baueinheit erlaubt zwar aufgrund der Versteifung der Dichtungsfolie
eine etwas verbesserte Zentrierung, ist jedoch als Lösung bei dem hier beschriebenen
Quetschvorgang nicht anwendbar.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, durch eine einfache und kostengünstige Vorrichtung eine
genaue Ausrichtung der an den inneren Stromzuführungen befestigten Lampenteile beim
Quetschvorgang zu erreichen und gleichzeitig eine vakuumdichte Quetschung im Bereich
der Dichtungsfolie zu gewährleisten.
[0005] Die elektrische Lampe mit den im Oberbegriff des Hauptanspruchs genannten Merkmalen
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß an den inneren Stromzuführungen im
Bereich der Quetschung kurze Stücke aus hochschmelzendem Metall, wie z.B. Tantal,
Molybdän oder Wolfram
: befestigt sind, die quer zu den inneren Stromzuführungen verlaufen und in der durch
die Quetschung bestimmten Ebene liegen.
[0006] Die Metallstücke werden vor dem Quetschvorgang an den inneren Stromzuführungen mit
Hilfe einer Lehre befestigt. Sie verhindern ein Verdrehen oder Schrägstellen der inneren
Stromzuführungen durch den Quetschvorgang und ermöglichen so eine genaue Ausrichtung
der an diesen inneren Stromzuführungen befestigten Lampenteile.
[0007] Vorteilhaft bestehen die Metallstücke aus Draht oder Blech derselben Metallzusammensetzung
wie die inneren Stromzuführungen und sind mit letzteren verschweißt. Im Fall von Blech
sind dabei sowohl kreisförmige oder ovale als auch rechteckige Formen denkbar. Durch
dieselbe Materialzusammensetzung von Stromzuführung und Metallstück werden Spannungen
und Risse aufgrund von unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten vermieden. Die Metallstücke
verlaufen vorteilhaft im rechten Winkel zu den inneren Stromzuführungen, um so eine
optimale Ausrichtung der von den Stromzuführungen gehaltenen Lampenteile zu gewährleisten.
[0008] Bei der elektrischen Lampe kann es sich um eine Hochdruckentladungslampe handeln,
wobei das gequetschte Gefäß den Außenkolben bildet und die inneren Stromzuführungen
die elektrischen Verbindungen für ein im Außenkolben befindliches Entladungsgefäß
sind. Eine exakte Ausrichtung des Entladungsgefäßes im Außenkolben ist bei diesem
Lampentyp von großer Bedeutung, da diese Lampen bevorzugt in Leuchten mit Reflektoren
Verwendung finden. Um dabei eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erhalten, ist es erforderlich,
daß der Leuchtmittelpunkt an einem genau festgelegten Ort in der Leuchte zu liegen
kommt.
[0009] Für den Fall, daß die Entladungslampe keine aggressiven oder schwer verdampfbaren
Füllungssubstanzen enthält, kann das gequetschte Gefäß bei der elektrischen Lampe
auch direkt das Entladungsgefäß bilden, wobei die inneren Stromzuführungen die elektrischen
Verbindungen für im Entladungsgefäß befindliche Elektroden sind.
[0010] Die erfindungsgemäße elektrische Lampe kann andererseits auch eine Halogenglühlampe
sein, wobei das gequetschte Gefäß den Lampenkolben bildet, und die inneren Stromzuführungen
die elektrischen Verbindungen für eine im Lampenkolben befindliche Glühwendel bilden.
Durch die an den inneren Stromzuführungen angeschweißten Metallstücke wird ein Verdrehen
oder Verspannen der Glühwendel vermieden und so ein vorzeitiger Ausfall des Glühkörpers
verhindert.
[0011] Beim Einquetschen des Brenners oder der Wendel wird außerdem dauernd Inertgas durch
eine Öffnung an dem der Quetschung entgegengesetzten Ende des Kolbens in letzteren
geblasen, um eine Folienoxidation zu verhindern. Mit Hilfe der Metallstücke wird eine
Schrägstellung des Entladungsgefäßes bzw. der Wendel, die durch die Strömung verursacht
werden kann, unmöglich gemacht.
[0012] Die Erfindvag ist anhand der nachfolgenden Figuren näher veranschaulicht.
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Hochdruckentladungslampe mit einem Außenkolben.
Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Halogenglühlampe.
[0013] Die in Figur 1 dargestellte Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe 1 besitzt ein
Entladungsgefäß 2 aus Quarzglas, das in geringem Abstand von einem Außenkolben 3 -
ebenfalls aus Quarzglas - umgeben ist. Die Wolfram-Elektroden 4, 5 sind über Dichtungsfolien
6, 7 aus Molybdän, die in die Quetschung 8 des Entladungsgefäßes 2 eingebettet sind,
mit den inneren Stromzuführungsdrähten 9, 10 des Außenkolbens 3 verbunden. Diese Drähte
9, 10 bestehen aus Molybdän und haben eine Dicke von 0,5 mm. In der Quetschung 8 des
Entladungsgefäßes 2 ist außerdem ein Getter 11 aus einer Zirkoniumverbindung auf einem
Metallträger 12 mittels eines Drahtes 13 potentialfrei befestigt. Die inneren Stromzuführungen
9, 10 sind weiter über in die Quetschung 14 des Außenkolbens 3 eingelegte Dichtungsfolien
15, 16 aus Molybdän mit den äußeren Stromzuführungen 17, 18 - ebenfalls aus Molybdän
- verbunden.
[0014] An den inneren Stromzuführungsdrähten 9, 10 ist innerhalb der Quetschung 14 des Außenkolbens
3 - im rechten Winkel zu den Stromzuführungsdrähten 9, 10 - jeweils ein kurzes Molybdän-Drahtstück
19, 20 von ca. 5 mm Länge befestigt, dessen Dicke mit der der inneren Stromzuführungsdrähte
9, 10 übereinstimmt. Durch diese Drahtstücke 19, 20, die vor dem Quetschvorgang des
Außenkolbens 3 mit Hilfe einer Lehre an den Stromzuführungen 9, 10 angeschweißt werden,
wird bei der Quetschung des Außenkolbens 3 eine optimale Ausrichtung des Entladungsgefäßes
2 im Zentrum des Außenkolbens 3 erreicht.
[0015] Die Metallhalogenid-Entladungslampe 1 besitzt eine Füllung aus NaJ, SnJ
2, TIJ, Hg und Ar (Brennervolumen 0,27 cm
3) und erzeugt bei einer Leistungsaufnahme von 70 W eine Lichtausbeute von ca. 65 lm/W.
[0016] Bei der in Figur 2 dargestellten Halogenglühlampe 21 mit 400 W Aufnahmeleistung ist
die Wolfram-Glühwendel 22 mittels der inneren Stromzuführungen 23, 24 - ebenfalls
aus Wolfram -, die gleichzeitig die Halterungen für die Wendel 22 darstellen, mit
den Molybdänfolien 25, 26 in der Quetschung 27 des Lampenkolbens 28 aus Quarzglas
verbunden. Die Molybdänfolien 25, 26 sind wiederum über äußere Stromzuführungen 29,
30 mit den elektrischen Anschlußkontakten der Lampe - hier nicht dargestellt - verbunden.
Durch senkrecht zu den inneren Stromzuführungen 23, 24 - innerhalb der Quetschung
27 - angeschweißte kurze Drahtstücke 31, 3
2 aus Molybdän von 3 mm Länge wird bei der Quetschung eine exakte Ausrichtung der inneren
Stromzuführungen 23, 24 erreicht und so eine Verdrehung oder Verspannung der Glühwendel
22 verhindert.
1. Elektrische Lampe (1, 21) mit einem einseitig gequetschten Gefäß (3, 28) aus Glas
oder Quarz, wobei in der Quetschung (14, 27) mindestens zwei Dichtungsfolien (15,
16; 25, 26) eingebettet sind, deren nach außen gerichtete Enden mit zu den Sockelkontakten
führenden äußeren Stromzuführungen (17, 18; 29, 30) und deren nach innen gerichtete
Enden mit in das Innere des Gefäßes (3, 28) führenden inneren Stromzuführungen (9,
10; 23, 24) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß an den inneren Stromzuführungen
(9, 10; 23, 24) im Bereich der Quetschung (14, 27) kurze Stücke (19, 20; 31, 32) aus
hochschmelzendem Metall befestigt sind, die quer zu den inneren Stromzuführungen (9,
10; 23, 24) verlaufen und in der durch die Quetschung (14, 27) bestimmten Ebene liegen.
2. Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallstücke (19, 20; 31,
32) aus Draht bestehen.
3. Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallstücke aus Blechteilen
bestehen.
4. Lampe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallstücke (19, 20) aus demselben Metall wie die inneren Stromzuführungen (9,
10) bestehen.
5. Lampe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallstücke (19, 20; 31, 32) mit den inneren Stromzuführungen (9, 10; 23, 24)
verschweißt sind.
6. Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Lampe (1) eine
Hochdruckentladungslampe ist, wobei das gequetschte Gefäß (3) den Außenkolben bildet,
und die inneren Stromzuführungen (9, 10) die elektrischen Verbindungen für ein im
Außenkolben befindliches Entladungsgefäß (2) sind.
7. Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Lampe (21) eine
Halogenglühlampe ist, wobei das gequetschte Gefäß (28) den Lampenkolben bildet, und
die inneren Stromzuführungen (23, 24) die elektrischen Verbindungen für eine im Lampenkolben
befindliche Glühwendel (22) sind.