[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schneiden von Gestein
mit Hilfe eines unter hohem Druck stehenden Mediums.
[0002] Bisher wurde Gestein in der Weise geschnitten, daß aus Naturfels durch Sprengung
Blöcke herausgelöst und diese, z.B. mit Diamantsägen, geschnitten wurden.
[0003] Bekannt ist ferner beispielsweise bereits ein Vortrieb im Gestein durch eine Kombination
von mechanischen Einrichtungen in Verbindung mit Wasserstrahlen unter hohem Druck
(Carrieres et Materiaux Nr. 215, November/Dezember 1983, 44-46). Hieraus ist ferner
auch eine Methode bekannt, mit Hilfe von durch eine starre Lanze zugeführtem, unter
hohem Druck stehendem Wasser einem Düsenkopf eine Drehung zu erteilen, um eine Bohrwirkung
zu erzielen. Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, daß entweder nur Löcher gebohrt
werden können, oder aber nur Schnitte von geringer Tiefe ausgeführt werden können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
schaffen, wonach bzw. womit Sc
hnit- te beliebiger Tiefe und Länge bzw. Breite sowie unter beliebigem Winkel in Stein
zu führen sind und gleichzeitig vermieden wird, daß das herauszulösende Gestein Risse
bekommt, wie es z.B. beim Herauslösen durch Sprengungen der Fall ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch das Verfahren und die Vorrichtung
der eingangs genannten Art, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet, daß das
unter hohem Druck stehende Medium einen Düsenkopf in durch eine Führung mit Anschlägen
kontrollierte schlagende Schwingung versetzt. Vorzugsweise wird das unter hohem Druck
stehende Medium dem Düsenkopf durch einen flexiblen Hochdruckschlauch zugeleitet.
Der dabei brauchbare Arbeitsdruck liegt z.B. zwischen 400 und 3600 bar, vorzugsweise
wird bei etwa 600 bar gearbeitet, wobei der Druck auch einen Einfluß auf die Arbeitsgeschwindigkeit,
d.h. auf die Geschwindigkeit der Bewegung des Düsenkopfes hat.
[0006] Aus praktischen Gründen wird als unter hohem Druck stehendes Medium bevorzugt Wasser
verwendet, es ist jedoch auch möglich, Druckluft oder Druckluft in Verbindung mit
festen Partikeln und gegebenenfalls Wasser zu verwenden. Als feste Partikel kommen
beispielsweise Sand, Quarzsand oder Eisenschrot in Betracht.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens
wird unter Bezugnahme auf die Figuren nachfolgend näher erläutert, wobei
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Vorrichtung im Schnitt,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung im Schnitt und
Fig. 3 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Zuleitung 1, vorzugsweise in Form eines
flexiblen Hochdruckschlauchs, mit einem Düsenkopf 3 und Düsen 5 sowie eine Führung
6 mit Anschlägen 4 auf. Um beim Betrieb der Vorrichtung eine zu starke Abnutzung der
Zuleitung 1 zu vermeiden, weist diese vorzugsweise eine Führung 2 auf, die zusammen
mit dem Düsenkopf 3 und im Zusammenwirken mit der Führung 6 zu einer kontrolliert
schlagenden Bewegung oder Schwingung von Zuleitung und Düsenkopf zwischen den Anschlägen
4 führt.
[0009] Der Düsenkopf 3 mit den Düsen 5, die gegenüber der Längsachse der Zuleitung verschiedene
Winkel einnehmen können, stellt Stand der Technik dar und kann je nach den Erfordernissen
gestaltet sein; so genügt es bei weichem Gestein, wie z.B. Sandstein, die Düsen 5
unter einem relativ kleinen Winkel zur Achse stehen zu lassen, während bei härterem
Gestein ein größerer Winkel gewählt werden wird, um die Schnittbreite so zu gestalten,
daß die Führung 6 in dem Schnitt nachgeführt werden kann.
[0010] Die Anschläge 4 bestehen aus einem elastischen Material, das die Form von Gummiklötzen
oder auch von Federn annehmen kann. Mit diesen Anschlägen ist eine längere Lebensdauer
vor allem der Führung 6 möglich gegenüber einer Ausführungsform ohne solche Anschläge.
[0011] Die Führung 6 kann, wie in den Figuren dargestellt, aus einem Metallgerüst bestehen,
sie kann jedoch auch andere Formen haben, beispielsweise eine siebartige Verstärkung,
durch die das durch den Schneidevorgang entfernte Material mit dem Druckmedium abfließenkann.
[0012] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es nunmehr möglich geworden, Schnitte in
praktisch beliebiger Tiefe und unter jedem Winkel, je nach Winkelstellung der Führung
6, im Gestein zu führen, ohne dies starken Erschütterungen auszusetzen, die eine Rißbildung
fördern und bei späterer Verarbeitung zu erhöhtem Ausschuß führen würden.
1. Verfahren zum Schneiden von Gestein mit Hilfe eines unter hohem Druck stehenden
Mediums, dadurch gekennzeichnet, daß das unter hohem Druck stehende Medium einen Düsenkopf
in durch eine Führung mit Anschlägen kontrollierte schlagende Schwingung versetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das unter hohem Druck stehende
Medium durch einen flexiblen Hochdruckschlauch zum Düsenkopf geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als unter hohem Druck
stehendes Medium Wasser verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als unter hohem Druck
stehendes Medium Druckluft verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als unter hohem Druck stehendes
Medium Druckluft in Verbindung mit festen Partikeln und gegebenenfalls Wasser verwendet
wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Zuleitung (1) für das unter hohem Druck stehende Medium
mit einem Düsenkopf (3) sowie eine Führung (6) mit Anschlägen (4) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung (1) ein
flexibler Hochdruckschlauch ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung (1)
eine Führung (2) aufweist.
NEUE PATENTANSPRÜCHE 1 UND 2
1. Verfahren zum Schneiden von Gestein, Naturfels o.dgl., bei dem ein Strahl von unter
hohem Druck stehendem Medium aus einer unter einem sich in Strahlrichtung öffnenden
Schwenkwinkel hin- und herbewegbaren und über eine Zuleitung mit einer Medienquelle
verbundenen Düse auf das Gestein od.dgl. gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuleitung mit der Düse durch das Medium selbst in eine frei schlagende Bewegung
versetzt und die frei schlagende Bewegung durch Anschläge auf den Schwenkwinkel begrenzt
wird.
2. Vorrichtung zum Schneiden von Gestein, Naturfels o.dgl. mit einer über eine Zuleitung
an eine Medienquelle anschließbaren Düse, welche ein Antriebsmittel in eine Schwenkbewegung
versetzt, so daß der aus der Düse unter hohem Druck austretende Mediumstrahl eine
vom Schwenkwinkel bestimmte Bahn bestreicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung
(1) mit der Düse (5) längs einer von einer Führung (6) bestimmten Bahn frei zwischen
zwei Anschlägen (4) bewegbar ist, welche den Schwenkwinkel begrenzen, und daß das
Medium selbst als Antriebsmittel dient.