[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art ist Gegenstand
der europäischen Patentanmeldung 82104664.6 (00 75 650). Die Behandlungsflotte wird
hierbei derart durch die Vorrichtung gefördert, daß sie die Kammern nacheinander in
entgegengesetzter Reihenfolge wie die Warenbahn durchsetzt. Bezogen auf die ganze
Vorrichtung ist die Behandlungsflotte somit im Gegenstrom zur Warenbahn geführt. Innerhalb
der einzelnen Kammern bewegt sich die Behandlungsflotte dagegen im Gleichstrom mit
der Warenbahn, da sie durch ein Einschwemmrohr zusammen mit der Warenbahn in die betreffende
Kammer eingebracht wird und diese durch einen überlauf verläßt. Im Bereich zwischen
benachbarten Kammern befindet sich die Warenbahn bei der bekannten Vorrichtung nicht
in Berührung mit Behandlungsflotte.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des
Anspruches 1 genannten Art dahin weiterzuentwickeln, daß der Stoffaustausch zwischen
der Behandlungsflotte und der Warenbahn weiter verbessert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchsetzt die Warenbahn im Bereich zwischen
benachbarten Kammern (d.h. bei ihrer Überführung von der einen in die andere Kammer)
einen langgestreckten Flüssigkeitsverbindungsraum, der mit Behandlungsflotte versorgt
wird. Dies erfolgt erfindungsgemäß in der Weise, daß in den Flüssigkeitsverbindungsraum
auf der Warenbahn-Austrittsseite ein Flottenanschluß einmündet, der mit der der Frischflottenzuführung
näher gelegenen ersten Kammer verbunden ist, während die Warenbahn-Eintrittsseite
dieses Flüssigkeitsverbindungsraumes mit der von der Frischflottenzuführung weiter
entfernten zweiten Kammer in Verbindung steht.
[0006] Auf diese Weise wird erreicht, daß die aus der zweiten Kammer austretende Warenbahn
im Flüssigkeitsverbindungsraum zur ersten Kammer mit saubererer`Flotte im Gegenstrom
in Berührung kommt. Da sich dieses Gegenstromprinzip in den Flüssigkeitsverbindungsräumen
zwischen allen Kammern der Naßbehandlungsvorrichtung wiederholt, ergibt sich insgesamt
eine wesentliche Intensivierung und Verbesserung des Stoffaustausches zwischen der
Behandlungsflotte und der Warenbahn.
[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und
werden im Zusammenhang mit der Beschreibung zweier in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele erläutert.
[0008] In der Zeichnung zeigen
Fig.1 eine schematische Seitenansicht einer Kammer der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig.2 eine schematische Aufsicht auf zwei benachbarte Kammern der Vorrichtung gemäß
Fig.1,
Fig.3 eine Ansicht (entsprechend Fig.2) eines abgewandelten Ausführungsbeispieles.
[0009] Die in den Fig.1 und 2 schematisch in einem Teilausschnitt veranschaulichte Vorrichtung
zur Naßbehandlung einer strangförmigen textilen Warenbahn 1 enthält mehrere von der
Warenbahn 1 nacheinander durchlaufene, trogförmige Kammern, von denen im folgenden
für die Beschreibung die Kammern 2 und 2' näher erläutert werden. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig.1 und 2 liegen die einzelnen Kammern 2, 2' usw. unter einem Winkel von
90° zur Längsachse 3 der Naßbehandlungsvorrichtung.
[0010] Zum Transport der Warenbahn 1 durch die einzelnen Kammern 2, 2' usw. der Vorrichtung
sind Transportwalzen 4, 5 vorgesehen. Dabei können den einzelnen Kammern entweder
gesonderte oder gemeinsame Transportwalzen 4, 5 zugeordnet werden. Zweckmäßig werden
jedoch Maßnahmen getroffen, um die Aufenthaltszeit der Warenbahn 1 in den einzelnen
Kammern 2, 2' usw. gesondert beeinflussen zu können.
[0011] Im Bereich zwischen benachbarten Kammern ist jeweils oberhalb der Kammern ein von
der Warenbahn durchsetzter, langgestreckter Flüssigkeitsverbindungsraum in Form einer
offenen Rinne 6 vorgesehen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig.1 und 2 sind
die Rinnen 6 schräg zur Achse der einzelnen Kammern 2, 2' und damit unter einem von
90° abweichenden Winkel gegenüber der Längsachse 3 der Vorrichtung angeordnet.
[0012] Die Warenbahn 1 wird jeweils über ein Führungsrohr 7 in eine Kammer 2, 2' eingetragen.
Sie durchsetzt den mit Flotte (Flottenspiegel 8) gefüllten Flottenraum der Kammer
2, 2' usw. und wird nach einer gewissen Verweilzeit in der Kammer über eine Umlenkwalze
9 aus der Kammer herausgezogen. Die Warenbahn 1 gelangt dann nach Verlassen der Kammer
2' in die zur Kammer 2 führende Rinne 6, die sie in der durch einen Pfeil (strichpunktierte
Linie) gekennzeichneten Richtung durchsetzt. über eine weitere Umlenkwalze 10 wird
die Warenbahn 1 dann aus der Rinne 6 abgeführt und gelangt nach Passieren der Transportwalzen
4 und 5 (in Fig.2 nicht dargestellt) in die Kammer 2. In entsprechender Weise durchsetzt
die Warenbahn 1 dann die weiteren Kammern.
[0013] Die Flottenführung ist wie folgt vorgesehen:
[0014] Die von einer (nicht dargestellten) Frischflottenzuführung zugeführte Behandlungsflotte
durchsetzt die einzelnen Kammern 2, 2' usw. nacheinander in der durch den Pfeil 11
gekennzeichneten Richtung. So ist ein Überlauf 12 der Kammer 2 an die Saugseite einer
Flottenpumpe 13 angeschlossen, deren Druckseite mit einem Flottenanschluß 14 verbunden
ist, der auf der Warenbahn-Austrittsseite der die Kammern 2' und 2 verbindenden Rinne
6 in diese einmündet. Die auf diese Weise in die Rinne 6 eingespeiste Flotte durchsetzt
die Rinne 6 in Richtung des Pfeiles 15 imGegenstrom zur Warenbahn 1 und gelangt in
Form eines überlaufes auf der Warenbahn-Eintrittsseite der Rinne 6 in die Kammer 2'.
[0015] Durch diese Flottenführung wird erreicht, daß die aus der "schmutzigeren" Kammer
2' kommende Warenbahn 1 im Bereich der zwischen den Kammern 2' und 2 angeordneten
Rinne 6 im Gegenstrom mit aus der Kammer 2 abgezogener, saubererer Flotte in Berührung
kommt. In entsprechender Weise erfolgt ein solcher Gegenstrom-Stoffaustausch zwischen
Behandlungsflotte und Warenbahn 1 auch im Bereich aller übrigen Rinnen 6, die zwischen
den einzelnen Kammern der Vorrichtung angeordnet sind.
[0016] Um außerdem eine Flottenzirkulation in den einzelnen Kammern zu bewirken, steht die
Saugseite jeder Flottenpumpe 13 über eine Leitung 16 zugleich mit der Kammer in Verbindung,
die der Warenbahn-Eintrittsseite der Rinne 6 zugeordnet ist, die von dieser Flottenpumpe
auf der Warenbahn-Austrittsseite mit Flotte versorgt wird (so steht etwa die an den
Überlauf 12 der Kammer 2 angeschlossene Flottenpumpe 13 auf ihrer Saugseite über die
Leitung 16 auch mit der Kammer 2' in Verbindung). In den beiden Saugleitungen jeder
Flottenpumpe 13 werden zweckmäßig Einstellorgane vorgesehen, um den Zirkulationsanteil
in gewünschter Weise einstellen zu können.
[0017] Bei dem in Fig.3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kammern 2, 2' unter einem
von 90° abweichenden Winkel gegenüber der Längsachse 3 der Vorrichtung angeordnet,
während die zwischen diesen Kammern angeordneten Rinnen 6 einen Winkel von 90° mit
dieser Längsachse 3 einschließen. Die Bewegung der Warenbahn 1 ist durch strichpunktierte
Linien gekennzeichnet (die Umlenkrollen sind der Einfachheit halber weggelassen).
Die Flottenführung ist durch gestrichelte Linien dargestellt und entspricht dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig.1 und 2.
1. Vorrichtung zur Naßbehandlung einer strangförmigen textilen Warenbahn (1), enthaltend
a) mehrere von der Warenbahn (1) nacheinander durchlaufene Kammern (2, 2'),
b) die Warenbahn (1) von Kammer zu Kammer fördernde, angetriebene Transportwalzen
(4, 5),
c) Einrichtungen zur Förderung von Behandlungsflotte derart, daß die von einer Frischflottenzuführung
zugeführte Behandlungsflotte die Kammern nacheinander in entgegengesetzter Reihenfolge
wie die Warenbahn (1) durchsetzt,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
d) im Bereich zwischen benachbarten Kammern (2, 2') ist ein von der Warenbahn (1)
durchsetzter, langgestreckter Flüssigkeitsverbindungsraum (6) vorhanden;
e) in diesen Flüssigkeitsverbindungsraum (6) mündet auf der Warenbahn-Austrittsseite
ein Flottenanschluß (14) ein, der mit der der Frischflottenzuführung näher gelegenen
ersten Kammer (2) verbunden ist,
f) die Warenbahn-Eintrittsseite dieses Flüssigkeitsverbindungsraumes (6) steht mit
der von der Frischflottenzuführung weiter entfernten zweiten Kammer (2') in Verbindung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsverbindungsräume
als offene Rinnen (6) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsverbindungsräume
(6) schräg zur Achse (3) der einzelnen Kammern (2, 2') angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Kammern
(2, 2') unter einem Winkel von 90° und die Flüssigkeitsverbindungsräume (6) unter
einem von 90° abweichenden Winkel gegenüber der Längsachse (3) der Vorrichtung angeordnet
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich- net, daß die Flüssigkeitsverbindungsräume
(6) unter einem Winkel von 90° und die einzelnen Kammern (2, 2') unter einem von 90°
abweichenden Winkel gegenüber der Längsachse (3) der Vorrichtung angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Kammern
(z.B. 2) jeweils mit einem Überlauf (12) versehen sind, der über eine Flottenpumpe
(13) mit dem Flottenanschluß desjenigen Flüssigkeitsverbindungsraumes (6) in Verbindung
steht, dessen Warenbahn-Austrittsseite in diese Kammer (2) mündet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugseite dieser Flottenpumpe
(13) zugleich mit der Kammer (2') in Verbindung steht, die der Warenbahn-Eintrittsseite
dieses Flüssigkeitsverbindungsraumes (6) zugeordnet ist.