[0001] Die Erfindung betrifft ein Spreizhaubenverdeck für Güterwagen und Container, welches
wahlweise als Hauben oder Schiebewände öffnungsfähig ist, bei welchem die Haubenteile
bei geschlossener Stellung in einer gemeinsamen Seitenwand- und Dachebene liegen und
in eine Längsverschiebestellung spreizbar sind.
[0002] Es sind Spreizhaubenverdecke gemäß DE-PS 923 669 bekannt, bei denen die Hauben lediglich
durch Spreizen im Bereich der unteren Laufschiene in die Längsverschiebestellung gebracht
werden, wobei die beiden Haubenteile an ihrem oberen First durch Drehgelenke miteinander
verbunden sind. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß bei jedem Öffnungsvorgang nur
die gesamte Haube mit ihrem relativ großen Gewicht verschiebbar ist. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß beim seitlichen Einbringen von Ladegut, im besonderen
von Kisten und Paletten, welche die Ladebreite relativ genau ausfüllen, beim Einstapeln
a n der der Ladeseitenrampe entgegengesetzten Wagenseite eine Anstellwand fehlt, die
durch aufwendige Ladehilfsmittel ersetzt werden muß.
[0003] Weiterhin sind nach dem EP 0 011 195 Haubenverdecke be- k
annt, bei denen die Haubenteile in Dachlängsmitte in geschlossener Stellung abdichtend
gegeneinanderstoßen und zur Erreichung der Längsverschiebestellung im Dachbereich
und im Bereich der unteren Laufschienen eine Spreizbewegung vorsehen. Nach dieser
erfindungsgemäßen Lösung ist bei alleiniger Spreizstellung eines Haubenteiles die
Anwendung als Schiebewand möglich. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß die Spreizung
der Haubenteile im Dachfirstbereich und im Bereich der unteren Laufschienen angelenkt
werden muß, was eine Vielzahl von Antriebs- und Übertragungselementen erfordert, die
zu einem aufwendigen und anfälligen Bedienmechanismus der Spreizhauben führen.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, ein Spreizhaubenverdeck zu schaffen, welches unter Vermeidung
der beschriebenen Nachteile den Aufwand für die Spreizung verringert und für die Anwendung
als Haube und als Schiebewand eine hohe Funktionssicherheit schafft.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Spreizhaubenverdeck für Güterwagen und Container
zu entwickeln, welches durch eine einfache Gestaltung der schwenkbaren und lösbaren
Bauteile und deren Verbindungen für den Spreiz- und Schließvorgang im Dachbereich
keine Antriebsmittel erfordert. Darüber hinaus soll beim Schiebewandbetrieb eines
Haubenteiles das gegenüberliegende Haubenteil in den Verriegelungszustand gebracht
werden. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen den Haubenteilen
ein auf der Stirnwand und dem Mittenportal aufliegender jedoch nicht mit diesen verbundener
Firstträger angeordnet ist, welcher mit den Haubenteilen durch verriegelbare vertikale
Führungen oder Schwenkhebel verbunden ist und dabei Längsführungen aufweist, in denen
die Haubenteile ausschwenkbar und verschiebbar sind.
[0006] Nach weiteren Merkmalen der Erfindung ist bei Schiebewandbetrieb zur Auslösung des
Spreizvorganges der Firstträger stets am in Schließstellung verbleibenden Haubenteil
entriegelbar. Der Firstträger weist eine zentrale Längsführung auf, in welcher Führungskörper
ausschwenkbar angeordnet sind. Die Längsführung und die Führungskörper sind über Schwenkhebel
an dem zugewandten Haubenteil verriegelbar angelenkt, wobei die Schwenkhebel der Führungskörper
durch ein tragendes Profil miteinander verbunden sind und an der Längsführung eine
den Freiraum zwischen den Haubenteilen überragende und über Labyrinthe abdichtende
Abdeckung angeordnet ist. Eine weitere Lösung besteht darin, daß dem Firstträger Hebelarme
zugeordnet sind, welche über Führungskörper ausschwenkbar und verriegelbar in Längsführungen
und Querführungen der Haubenteile bewegbar sind und daß der Firstträger zu den Haubenteilen
abstützbar ist. Jedem Haubenteil ist im oberen Bereich eine sich über die Länge des
Haubenteiles erstreckende in Führungen gegen eine Feder axial verschiebbare Verriegelungsstange
eingeordnet, welcher die Riegel für die Schwenkhebel oder Hebelarme zugeordnet sind.
Die Verriegelungsstangen sind über einen an der Stirnwand angeordneten schwenkbaren
Steuerhebel mit Zapfen wahlweise bewegbar, wobei der Zapfen in die Führung des Haubenteiles
und die herausgeschobene Verriegelungsstange in Aufnahmen des Mittenportales blockierend
eingreift,
[0007] Im folgenden wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: den Querschnitt durch einen Güterwagen mit Spreizhaubenverdeck in geschlossener
und gespreizter Haubendarstellung;
Fig. 2: einen Querschnitt durch den Dachfirstbereich bei Schiebewandbetrieb, wobei
der Firstträger über Schwenkhebel mit den Haubenteilen verbunden ist;
Fig. 3: einen Querschnitt wie Fig. 2, jedoch mit einem in vertikalen Führungen angeordneten
Firstträger;
Fig. 4: einen Querschnitt durch einen Dachfirstbereich mit zentraler Längsführung
und Schwenkhebel;
Fig. 5: einen Querschnitt durch einen Dachfirstbereich, bei welchem die Längsführungen
den Haubenteilen zugeordnet sind;
Fig. 6: eine weitere Ausführung gemäß Fig. 5;
Fig. 7: einen Querschnitt durch einen Dachfirstbereich bei Anwendung von Scherhebelpaaren;
Fig. 8: einen Schnitt durch die Fig. 7;
Fig. 9: eine Darstellung der Haubenverriegelung.
[0008] Wie der Zeichnung Fig. 1 zu entnehmen ist, besteht das Spreizhaubenverdeck aus Hauben
1, die durch zwei Haubenteile 2 und 2' und einem Firstträger 3 gebildet und durch
im Untergestell 4 angeordne te schwenkbare Laufschienen 5 zwischen einer Schließstellung
6 und einer Spreizstellung 7, die ein Längsverschieben der Hauben 1 zuläßt, bewegbar
sind. Der Firstträger 3 ist dabei auf der Stirnwand 8 und einem Mittenportal 9 aufliegend
und formschlüssig auf diesen gwhalten. Für den Schiebewandbetrieb sind die Haubenteile
2 und 2' gemäß Fig. 2 und 3 schwenkbar oder vertikal verschiebbar mit dem Firstträger
3 verbunden. Für diesen Spreizzustand wird lediglich eine Laufschiene 5 bzw. ein Haubenteil
2 ausgeschwenkt, wogegen das gegenüberliegende Haubenteil 2' mit der Stirnwand 8 und
dem Mi ttenportal 9 verbunden bleibt. Der Firstträger 3 ist dabei stets am in geschlossener
Stellung verbleibenden Haubenteil 2' entriegelbar. Gemäß Fig. 4 und 7 ist am Firstträger
3 eine zentrale Längsführung 10 angeordnet, in welcher Führungskörper 11 beispielsweise
Rollen oder Gleitstücke in Fahrzeuglängsrichtung geführt und ausschwenkbar angeordnet
sind. In Fig. 4 sind die Führungskörper 11 und die Längsführung 10 über Schwenkhebel
12 an dem zugewandten Haubenteil 2 und 2' angelenkt. Dabei sind die Schwenkhebel 12
der Führungskörper 11 durch ein tragendes Profil 13 verbunden. Das tragende Profil
13 ist mit einer Abdeckung 14 verbunden, welche über Labyrinthe 15 den Freiraum zwischen
den Haubenteilen 2 und 2' abdichtet. Riegel 16 ermöglichen eine wahlweise Blockierung
der Schwenkhebel 12. In Fig. 7 sind nach einer weiteren Ausführungsmöglichkeit die
Schwenkhebel 12 durch Scherhebel 17 mit Rolle 18 und Ausgleichfeder 19 ersetzt. In
den Fig. 5 und 6 ist der Firstträger 3 durch ein Hohlprofil gebildet, an welchem feststehende
Hebelarme 20, welche an ihren Enden die Führungskörper 11 tragen, angeordnet sind.
Bei dieser Lösung sind zwei Längsführungen 10 verwendet, die den Haubenteilen 2 und
2
t zugeordnet sind. Durch die Riegel 16 wird der Schwenkbereich für den Schiebewandbetrieb
freigegeben. In Fig. 6 sind in der Schließstellung im Bereich der Hebelarme 18 die
Längsführung 10 durch Querführungen 21 unterbrochen und Stützen 22 angeordnet, über
welche sich der Firstträger 3 an der Entriegelungsseite im oberen Bereich der Haubenteile
2 und 2' abstützt. Gemäß Fig. 9 sind in den Haubenteilen 2 und 2' sich über die Länge
der Haubenteile erstreckende in Führungen 23 gegen eine Feder 24 axial verschiebbare
Verriegelungsstangen 25 angeordnet, welchen die Riegel 16 zugeordnet sind. Die Verriegelungsstangen
25 sind über einen an der Stirnwand 8 angeordneten Steuerhebel 26 mit Zapfen 27 -
und - Bolzengelenk 28 bewegbar, wobei die Zapfen 27 wahlweise in die Führung 23 des
Haubenteiles 2 oder 2' eingreift, dabei die Verriegelungsstange 25 in eine Aufnahme
29 des Mittenportals 9 verschiebt und damit das Haubenteil 2 oder 2' zur Stirnwand
8 und zum Mittenportal 9 blockierte Bei diesem Vorgang werden gleichzeitig die Riegel
15 am blockierten Haubenteil 2 oder 2' freigegeben. Beim Spreizvorgang der Haube 1
werden lediglich die Laufschienen 5 durch einen nicht näher dargestellten Antrieb
von der Schließstellung 6 in die Spreizstellung 7 bewegt. Im Beispiel der Fig. 4 und
7 bildet die Längsführung 10 mit dem Führungskörper 11 das obere Spreizgelenk. Das
Spreizgelenk bildet zusammen mit den Laufschienen ein D
reigelenk und sichert somit die Querstabilität der Haube 1. In Fig. 5 übernehmen die
Riegel 16 gleichzeitig die Funktion als Anschlag zur Sicherung der Querstabilität.
In der Fig. 6 wird die Querstabilität durch die Spielbegrenzung der Führungskörper
11 und Stützen 22 gesichert. Beim Schiebewandbetrieb wird zunächst über den Steuerhebel
26 das im Schließzustand verbleibende Halbhaubenteil 2 oder 2' blockiert. Die Betätigung
des Steuerhebels 26 ist dabei zweckmäßigerweise mit einer Trennung des Antriebes der
Laufschienen 5 gekoppelt.
[0009] Danach wird der Spreizvorgang des Haubenteiles 2 oder 2' eingeleitet. In den Zeichnungen
Fig. 4 und 6 ist die Spreizstellung 7 für den Schiebewandbetrieb dargestellt, in welcher
das Haubenteil 2 über die Längsführung 5 und FUhrungskorper 11 verfahrbar ist. Nicht
dargestellte Anschläge an der Längsführung 10 und Laufrollen an den Knickpunkten der
Haubenkontur sichern die Führung des geöffneten Haubenteiles 2.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird ein Spreizhaubenverdeck geschaffen, welches
bei einem geringen Aufwand für die Spreizung und hoher Funktionssicherheit die Anwendung
als Haube und als Schiebewand ermöglicht,
Bezugszeichenaufstellung
[0011]
1 Haube
1; 2' Haubenteil
3 Firstträger
4 Untergestell
5 Laufschiene
6 Schließstellung
7 Spreizstellung
8 Stirnwand
9 Mittenportal
10 Längsführung
11 Führungskörper
12 Schwenkhebel
13 Profil
14 Abdeckung
15 Labyrinth
16 Riegel
17 Scherhebel
18 Rolle
19 Ausgleichfeder
20 Hebelarm
21 Querführung
22 Stütze
23 Führung
24 Feder
25 Verriegelungsstange
26 Steuerhebel
27 Zapfen
28 Bolzengelenk
29 Aufnahme
1. Spreizhaubenverdeck für Güterwagen und Container, welches wahlweise als Hauben
oder Schiebewände öffnungsfähig ist, bei welchem die Haubenteile (2; 2') bei geachlossener
Stellung in einer gemeinsamen Seitenwand- und Dachebene liegen und - in eine Längsverschiebestellung
spreizbar sind -, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizung ausschließlich im Bereich
der unteren Laufschienen (5) angeordnet ist, daß zwischen den Haubenteilen (2 und
2') ein auf der Stirnwand (8) und dem Mittenportal (9) aufliegender, jedoch nicht
mit diesen verbundener Firstträger (3) angeordnet ist, welcher mit den Haubenteilen
(2 und 2') durch verriegelbare vertikale Führungen oder Schwenkhebel (12) verbunden
ist und dabei Längsführungen (10) aufweist, in denen die Haubenteile (2 und 2') ausschwenkbar
und verschiebbar sind.
2. Spreizhaubenverdeck nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Schiebewandbetrieb
zur Auslösung des Spreizvorganges der Firstträger (3) stets am in Schließstellung
verbleibenden Haubenteil (2 oder 2') entriegelbar ist.
3. Spreizhaubenverdeck nach Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Firstträger (3) eine zentrale Längsführung (10) aufweist, in welcher Führungskörper
(11)ausschwenkbar angeordnet sind, daß die Längsführung (10) und die Führungskörper
(11) über Schwenkhebel (12) an dem zugewandten Haubenteil (2 oder 2') verriegelbar
angelenkt sind, daß die Schwenkhebel (12) der Führungskörper (11) durch ein tragendes
Profil (13) miteinander verbunden sind und daß an der Längsführung (10) oder am tragenden
Profil (13) eine dem Freiraum zwischen den Haubenteilen (2 und 2') überragende und
über Labyrinthe (15) abdichtende Abdeckung (14) angeordnet ist.
4. Spreizhaubenverdeck nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Firstträger (3) Hebelarme (20) zugeordnet sind, welche über Führungskörper
(11) ausschwenkbar und verriegelbar in Längsführungen (10) und Querführungen (21)
der Haubenteile (2 und 2') bewegbar sind und daß der Firstträger (3) zu den Haubenteilen
(2 und 2') abstützbar ist.
5. Spreizhaubenverdeck nach den Patentansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Haubenteil (2 und 2') im oberen Bereich eine sich über die Länge des Haubenteiles
erstreckende in Führungen (23) gegen eine Feder (24) axial verschiebbare Verriegelungsstange
(25) eingeordnet ist, welcher die Riegel (16) für die Schwenkhebel (12) oder Hebelarme
(20) zugeordnet sind, daß die Verriegelungsstangen (25) über einen an der Stirnwand
(8) angeordneten schwenkbaren Steuerhebel (26) mit Zapfen (27) wahlweise bewegbar
sind, wobei der Zapfen (27) in die Führung (23) des Haubenteiles (2 oder 2') und die
herausgeschobene Verriegelungsstange (25) in Aufnahmen (29) des Mittenportales (9)
blockierend eingreift.