(19)
(11) EP 0 168 697 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.01.1986  Patentblatt  1986/04

(21) Anmeldenummer: 85108067.1

(22) Anmeldetag:  28.06.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61D 39/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 20.07.1984 DD 265469

(71) Anmelder: VEB Waggonbau Niesky
DD-8920 Niesky (DD)

(72) Erfinder:
  • Bartel, Manfred
    DDR-8920 Niesky (DD)
  • Bartel, Peter
    DDR-8900 Görlitz (DD)
  • Krüger, Karl-Heinz
    DDR-8920 Niesky (DD)

(74) Vertreter: Beetz & Partner Patentanwälte 
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spreizhaubenverdeck für Güterwagen und Container


    (57) Spreizhaubenverdeck für Güterwagen und Container, welches wahlweise als Hauben (1) oder Schiebewände öffnungsfähig ist, bei weichem die Haubenteile (2; 2') bei geschlossener Stellung in einer gemeinsamen Seitenwand- und Dachebene liegen und in eine Längsverschiebestellung spreizbar sind.
    Ziel der Erfindung ist es, ein Spreizhaubenverdeck zu schaffen, welches den Aufwand für die Spreizung verringert und für die Anwendung als Haube (1) und Schiebewand eine hohe Funktionssicherheit schafft. Nach der Erfindung ist die Spreizung ausschließlich im Bereich der unteren Laufschienen (5) angeordnet. Zwischen den Haubenteilen (2 und 2') ist ein auf der Stirnwand und dem Mittelportal aufliegender, jedoch nicht mit diesen verbundener Firstträger (3) angeordnet, welcher mit den Haubenteilen (2 und 2') durch verriegelbare vertikale Führungen oder Schwenkhebel verbunden ist und Längsführungen aufweist, in denen die Haubenteile (2 und 2') ausschwenkbar und verschiebbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Spreizhaubenverdeck für Güterwagen und Container, welches wahlweise als Hauben oder Schiebewände öffnungsfähig ist, bei welchem die Haubenteile bei geschlossener Stellung in einer gemeinsamen Seitenwand- und Dachebene liegen und in eine Längsverschiebestellung spreizbar sind.

    [0002] Es sind Spreizhaubenverdecke gemäß DE-PS 923 669 bekannt, bei denen die Hauben lediglich durch Spreizen im Bereich der unteren Laufschiene in die Längsverschiebestellung gebracht werden, wobei die beiden Haubenteile an ihrem oberen First durch Drehgelenke miteinander verbunden sind. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß bei jedem Öffnungsvorgang nur die gesamte Haube mit ihrem relativ großen Gewicht verschiebbar ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß beim seitlichen Einbringen von Ladegut, im besonderen von Kisten und Paletten, welche die Ladebreite relativ genau ausfüllen, beim Einstapeln a n der der Ladeseitenrampe entgegengesetzten Wagenseite eine Anstellwand fehlt, die durch aufwendige Ladehilfsmittel ersetzt werden muß.

    [0003] Weiterhin sind nach dem EP 0 011 195 Haubenverdecke be- kannt, bei denen die Haubenteile in Dachlängsmitte in geschlossener Stellung abdichtend gegeneinanderstoßen und zur Erreichung der Längsverschiebestellung im Dachbereich und im Bereich der unteren Laufschienen eine Spreizbewegung vorsehen. Nach dieser erfindungsgemäßen Lösung ist bei alleiniger Spreizstellung eines Haubenteiles die Anwendung als Schiebewand möglich. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß die Spreizung der Haubenteile im Dachfirstbereich und im Bereich der unteren Laufschienen angelenkt werden muß, was eine Vielzahl von Antriebs- und Übertragungselementen erfordert, die zu einem aufwendigen und anfälligen Bedienmechanismus der Spreizhauben führen.

    [0004] Ziel der Erfindung ist es, ein Spreizhaubenverdeck zu schaffen, welches unter Vermeidung der beschriebenen Nachteile den Aufwand für die Spreizung verringert und für die Anwendung als Haube und als Schiebewand eine hohe Funktionssicherheit schafft.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Spreizhaubenverdeck für Güterwagen und Container zu entwickeln, welches durch eine einfache Gestaltung der schwenkbaren und lösbaren Bauteile und deren Verbindungen für den Spreiz- und Schließvorgang im Dachbereich keine Antriebsmittel erfordert. Darüber hinaus soll beim Schiebewandbetrieb eines Haubenteiles das gegenüberliegende Haubenteil in den Verriegelungszustand gebracht werden. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen den Haubenteilen ein auf der Stirnwand und dem Mittenportal aufliegender jedoch nicht mit diesen verbundener Firstträger angeordnet ist, welcher mit den Haubenteilen durch verriegelbare vertikale Führungen oder Schwenkhebel verbunden ist und dabei Längsführungen aufweist, in denen die Haubenteile ausschwenkbar und verschiebbar sind.

    [0006] Nach weiteren Merkmalen der Erfindung ist bei Schiebewandbetrieb zur Auslösung des Spreizvorganges der Firstträger stets am in Schließstellung verbleibenden Haubenteil entriegelbar. Der Firstträger weist eine zentrale Längsführung auf, in welcher Führungskörper ausschwenkbar angeordnet sind. Die Längsführung und die Führungskörper sind über Schwenkhebel an dem zugewandten Haubenteil verriegelbar angelenkt, wobei die Schwenkhebel der Führungskörper durch ein tragendes Profil miteinander verbunden sind und an der Längsführung eine den Freiraum zwischen den Haubenteilen überragende und über Labyrinthe abdichtende Abdeckung angeordnet ist. Eine weitere Lösung besteht darin, daß dem Firstträger Hebelarme zugeordnet sind, welche über Führungskörper ausschwenkbar und verriegelbar in Längsführungen und Querführungen der Haubenteile bewegbar sind und daß der Firstträger zu den Haubenteilen abstützbar ist. Jedem Haubenteil ist im oberen Bereich eine sich über die Länge des Haubenteiles erstreckende in Führungen gegen eine Feder axial verschiebbare Verriegelungsstange eingeordnet, welcher die Riegel für die Schwenkhebel oder Hebelarme zugeordnet sind. Die Verriegelungsstangen sind über einen an der Stirnwand angeordneten schwenkbaren Steuerhebel mit Zapfen wahlweise bewegbar, wobei der Zapfen in die Führung des Haubenteiles und die herausgeschobene Verriegelungsstange in Aufnahmen des Mittenportales blockierend eingreift,

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1: den Querschnitt durch einen Güterwagen mit Spreizhaubenverdeck in geschlossener und gespreizter Haubendarstellung;

    Fig. 2: einen Querschnitt durch den Dachfirstbereich bei Schiebewandbetrieb, wobei der Firstträger über Schwenkhebel mit den Haubenteilen verbunden ist;

    Fig. 3: einen Querschnitt wie Fig. 2, jedoch mit einem in vertikalen Führungen angeordneten Firstträger;

    Fig. 4: einen Querschnitt durch einen Dachfirstbereich mit zentraler Längsführung und Schwenkhebel;

    Fig. 5: einen Querschnitt durch einen Dachfirstbereich, bei welchem die Längsführungen den Haubenteilen zugeordnet sind;

    Fig. 6: eine weitere Ausführung gemäß Fig. 5;

    Fig. 7: einen Querschnitt durch einen Dachfirstbereich bei Anwendung von Scherhebelpaaren;

    Fig. 8: einen Schnitt durch die Fig. 7;

    Fig. 9: eine Darstellung der Haubenverriegelung.



    [0008] Wie der Zeichnung Fig. 1 zu entnehmen ist, besteht das Spreizhaubenverdeck aus Hauben 1, die durch zwei Haubenteile 2 und 2' und einem Firstträger 3 gebildet und durch im Untergestell 4 angeordne te schwenkbare Laufschienen 5 zwischen einer Schließstellung 6 und einer Spreizstellung 7, die ein Längsverschieben der Hauben 1 zuläßt, bewegbar sind. Der Firstträger 3 ist dabei auf der Stirnwand 8 und einem Mittenportal 9 aufliegend und formschlüssig auf diesen gwhalten. Für den Schiebewandbetrieb sind die Haubenteile 2 und 2' gemäß Fig. 2 und 3 schwenkbar oder vertikal verschiebbar mit dem Firstträger 3 verbunden. Für diesen Spreizzustand wird lediglich eine Laufschiene 5 bzw. ein Haubenteil 2 ausgeschwenkt, wogegen das gegenüberliegende Haubenteil 2' mit der Stirnwand 8 und dem Mi ttenportal 9 verbunden bleibt. Der Firstträger 3 ist dabei stets am in geschlossener Stellung verbleibenden Haubenteil 2' entriegelbar. Gemäß Fig. 4 und 7 ist am Firstträger 3 eine zentrale Längsführung 10 angeordnet, in welcher Führungskörper 11 beispielsweise Rollen oder Gleitstücke in Fahrzeuglängsrichtung geführt und ausschwenkbar angeordnet sind. In Fig. 4 sind die Führungskörper 11 und die Längsführung 10 über Schwenkhebel 12 an dem zugewandten Haubenteil 2 und 2' angelenkt. Dabei sind die Schwenkhebel 12 der Führungskörper 11 durch ein tragendes Profil 13 verbunden. Das tragende Profil 13 ist mit einer Abdeckung 14 verbunden, welche über Labyrinthe 15 den Freiraum zwischen den Haubenteilen 2 und 2' abdichtet. Riegel 16 ermöglichen eine wahlweise Blockierung der Schwenkhebel 12. In Fig. 7 sind nach einer weiteren Ausführungsmöglichkeit die Schwenkhebel 12 durch Scherhebel 17 mit Rolle 18 und Ausgleichfeder 19 ersetzt. In den Fig. 5 und 6 ist der Firstträger 3 durch ein Hohlprofil gebildet, an welchem feststehende Hebelarme 20, welche an ihren Enden die Führungskörper 11 tragen, angeordnet sind. Bei dieser Lösung sind zwei Längsführungen 10 verwendet, die den Haubenteilen 2 und 2t zugeordnet sind. Durch die Riegel 16 wird der Schwenkbereich für den Schiebewandbetrieb freigegeben. In Fig. 6 sind in der Schließstellung im Bereich der Hebelarme 18 die Längsführung 10 durch Querführungen 21 unterbrochen und Stützen 22 angeordnet, über welche sich der Firstträger 3 an der Entriegelungsseite im oberen Bereich der Haubenteile 2 und 2' abstützt. Gemäß Fig. 9 sind in den Haubenteilen 2 und 2' sich über die Länge der Haubenteile erstreckende in Führungen 23 gegen eine Feder 24 axial verschiebbare Verriegelungsstangen 25 angeordnet, welchen die Riegel 16 zugeordnet sind. Die Verriegelungsstangen 25 sind über einen an der Stirnwand 8 angeordneten Steuerhebel 26 mit Zapfen 27 - und - Bolzengelenk 28 bewegbar, wobei die Zapfen 27 wahlweise in die Führung 23 des Haubenteiles 2 oder 2' eingreift, dabei die Verriegelungsstange 25 in eine Aufnahme 29 des Mittenportals 9 verschiebt und damit das Haubenteil 2 oder 2' zur Stirnwand 8 und zum Mittenportal 9 blockierte Bei diesem Vorgang werden gleichzeitig die Riegel 15 am blockierten Haubenteil 2 oder 2' freigegeben. Beim Spreizvorgang der Haube 1 werden lediglich die Laufschienen 5 durch einen nicht näher dargestellten Antrieb von der Schließstellung 6 in die Spreizstellung 7 bewegt. Im Beispiel der Fig. 4 und 7 bildet die Längsführung 10 mit dem Führungskörper 11 das obere Spreizgelenk. Das Spreizgelenk bildet zusammen mit den Laufschienen ein Dreigelenk und sichert somit die Querstabilität der Haube 1. In Fig. 5 übernehmen die Riegel 16 gleichzeitig die Funktion als Anschlag zur Sicherung der Querstabilität. In der Fig. 6 wird die Querstabilität durch die Spielbegrenzung der Führungskörper 11 und Stützen 22 gesichert. Beim Schiebewandbetrieb wird zunächst über den Steuerhebel 26 das im Schließzustand verbleibende Halbhaubenteil 2 oder 2' blockiert. Die Betätigung des Steuerhebels 26 ist dabei zweckmäßigerweise mit einer Trennung des Antriebes der Laufschienen 5 gekoppelt.

    [0009] Danach wird der Spreizvorgang des Haubenteiles 2 oder 2' eingeleitet. In den Zeichnungen Fig. 4 und 6 ist die Spreizstellung 7 für den Schiebewandbetrieb dargestellt, in welcher das Haubenteil 2 über die Längsführung 5 und FUhrungskorper 11 verfahrbar ist. Nicht dargestellte Anschläge an der Längsführung 10 und Laufrollen an den Knickpunkten der Haubenkontur sichern die Führung des geöffneten Haubenteiles 2.

    [0010] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird ein Spreizhaubenverdeck geschaffen, welches bei einem geringen Aufwand für die Spreizung und hoher Funktionssicherheit die Anwendung als Haube und als Schiebewand ermöglicht,

    Bezugszeichenaufstellung



    [0011] 

    1 Haube

    1; 2' Haubenteil

    3 Firstträger

    4 Untergestell

    5 Laufschiene

    6 Schließstellung

    7 Spreizstellung

    8 Stirnwand

    9 Mittenportal

    10 Längsführung

    11 Führungskörper

    12 Schwenkhebel

    13 Profil

    14 Abdeckung

    15 Labyrinth

    16 Riegel

    17 Scherhebel

    18 Rolle

    19 Ausgleichfeder

    20 Hebelarm

    21 Querführung

    22 Stütze

    23 Führung

    24 Feder

    25 Verriegelungsstange

    26 Steuerhebel

    27 Zapfen

    28 Bolzengelenk

    29 Aufnahme




    Ansprüche

    1. Spreizhaubenverdeck für Güterwagen und Container, welches wahlweise als Hauben oder Schiebewände öffnungsfähig ist, bei welchem die Haubenteile (2; 2') bei geachlossener Stellung in einer gemeinsamen Seitenwand- und Dachebene liegen und - in eine Längsverschiebestellung spreizbar sind -, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizung ausschließlich im Bereich der unteren Laufschienen (5) angeordnet ist, daß zwischen den Haubenteilen (2 und 2') ein auf der Stirnwand (8) und dem Mittenportal (9) aufliegender, jedoch nicht mit diesen verbundener Firstträger (3) angeordnet ist, welcher mit den Haubenteilen (2 und 2') durch verriegelbare vertikale Führungen oder Schwenkhebel (12) verbunden ist und dabei Längsführungen (10) aufweist, in denen die Haubenteile (2 und 2') ausschwenkbar und verschiebbar sind.
     
    2. Spreizhaubenverdeck nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Schiebewandbetrieb zur Auslösung des Spreizvorganges der Firstträger (3) stets am in Schließstellung verbleibenden Haubenteil (2 oder 2') entriegelbar ist.
     
    3. Spreizhaubenverdeck nach Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Firstträger (3) eine zentrale Längsführung (10) aufweist, in welcher Führungskörper (11)ausschwenkbar angeordnet sind, daß die Längsführung (10) und die Führungskörper (11) über Schwenkhebel (12) an dem zugewandten Haubenteil (2 oder 2') verriegelbar angelenkt sind, daß die Schwenkhebel (12) der Führungskörper (11) durch ein tragendes Profil (13) miteinander verbunden sind und daß an der Längsführung (10) oder am tragenden Profil (13) eine dem Freiraum zwischen den Haubenteilen (2 und 2') überragende und über Labyrinthe (15) abdichtende Abdeckung (14) angeordnet ist.
     
    4. Spreizhaubenverdeck nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Firstträger (3) Hebelarme (20) zugeordnet sind, welche über Führungskörper (11) ausschwenkbar und verriegelbar in Längsführungen (10) und Querführungen (21) der Haubenteile (2 und 2') bewegbar sind und daß der Firstträger (3) zu den Haubenteilen (2 und 2') abstützbar ist.
     
    5. Spreizhaubenverdeck nach den Patentansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Haubenteil (2 und 2') im oberen Bereich eine sich über die Länge des Haubenteiles erstreckende in Führungen (23) gegen eine Feder (24) axial verschiebbare Verriegelungsstange (25) eingeordnet ist, welcher die Riegel (16) für die Schwenkhebel (12) oder Hebelarme (20) zugeordnet sind, daß die Verriegelungsstangen (25) über einen an der Stirnwand (8) angeordneten schwenkbaren Steuerhebel (26) mit Zapfen (27) wahlweise bewegbar sind, wobei der Zapfen (27) in die Führung (23) des Haubenteiles (2 oder 2') und die herausgeschobene Verriegelungsstange (25) in Aufnahmen (29) des Mittenportales (9) blockierend eingreift.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht