[0001] Die Erfindung betrifft eine zerlegbare Brücke nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bekannt ist eine zerlegbare Brücke (DE-OS 31 38 853) mit einem getrennt von den Brückenabschnitten
verlegbaren, ebenfalls aus Abschnitten bestehenden Vorbauträger. Diese Brücke bildet
den Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Brücke ist für die Spannweiten bis ca. 40 m geeignet.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine zerlegbare Brücke zu schaffen, mit der von einem
begrenzten Bauplatz aus schnell Hindernisse von 70 bis 90 m Breite überwunden werden
können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer Brücke mit den in den Ansprüchen
genannten Merkmalen.
[0005] Die erfindungsgemäße Brücke weist folgende Vorteile auf:
[0006] Hohe Spannweite, 70 bis 90 m mit Zwischenstütze, geringer Platzbedarf beim Aufbau,
ca.10 bis 15 m freies Gelände reichen,
schneller Aufbau durch große,fertige Teile.
[0007] Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungen der Brükke ergeben sich aus der Figurenbeschreibung.
[0009] Figuren 1 und 2 je vier Schritte eines Verlegeverfahrens einer Ausführung einer erfindungsgemäßen
Brücke.
[0010] Figur 1 zeigt ein Hindernis mit einem linken Ufer 2 und einem rechten Ufer 4, wobei
am.linken Ufer 2 wegen einer Böschung 6 nur relativ wenig Platz zur Verfügung steht.
Etwas außerhalb der Mitte des Hindernisses, näher am rechten Ufer 4, wird eine Stütze
8 aufgestellt, die hier ä als Gittermast mit seitlicher Abspannung ausgeführt ist.
Die Stütze 8 weist an ihrem oberen Ende ein Auflager 10 auf, das durch eine in vertikaler
Richtung verstellbare Einrichtung 12 (Hydrozylinder, Spindel) höhenverstellbar ist
und auf dem sowohl der Vorbauträger der Brücke als auch die Brückenabschnitte selbst
längsverschiebbar sind (z.B. überrollen).
[0011] Im ersten (obersten) Figurenteil steht am linken Ufer 2 ein an sich bekanntes Verlegefahrzeug
14 mit Verlegebalken 16, das gerade einen Vorbauträger 18 auslegt, der hier auf fünf
7m langen Vorbauträgerabschnitten 20 und aus einem Vorbauträgerrampenteil 22 besteht.
An der Spitze des Vorbauträgers 18 ist ein Uferbalken 24 befestigt, der als Auflager
für die Brücke am rechten Ufer 4 vorgesehen ist. Die Vorbauträgerabschnitte 20 sind
in an sich bekannter Weise auf den Verlegebalken 16 gehoben, zusammengekuppelt und
vorgeschoben worden.
[0012] Im zweiten Figurenteil ist der Verlegebalken 16 abgesenkt worden und der vorderste
Abschnitt des Vorbauträgers 18 liegt auf dem Auflager 10 der Stütze 8. 5
[0013] Im dritten Figurenteil ist der Vorbauträger 18 mit Hilfe des am Fahrzeug 14 befestigten
Krans 26 - der in den beiden oberen Figurenteilen nicht gezeigt ist - am linken Ufer
2 auf einen zweiten Uferbalken 28 abgesetzt. Die hintere Abstützvorrichtung und der
Verlegebalken 16 des Verlegefahrzeugs 14 sind dabei eingefahren. Der Vorbauträger
18 liegt nun zwischen Uferbalken 28 und Auflager 10.
[0014] Im vierten Figurenteil sind ein Brückenrampenteil 30 und mehrere Brückenabschnitte
32 auf den Vorbauträger 18 aufgelegt, zusammengekuppelt und vorgetrieben worden, bis
das Brückenrampenteil 30 die Stütze 8 erreicht hat. Dort wird der Uferbalken 24 vom
Vorbauträgerrampenteil 22 gelöst und am Brückenrampenteil 30 befestigt.
[0015] Figur 2 zeigt die nächsten Schritte des Verlegevorgangs: Im ersten (obersten) Figurenteil
ist die Brücke durch weiteres Anfügen von Brückenabschnitten 32 verlängert undsoweit
vorgetrieben worden, bis der Schwerpunkt 34 der Brücke noch einige Meter vor der Stütze
8 liegt. Dann wird noch ein Brückenabschnitt 32 angekuppelt.
[0016] Im zweiten Figurenteil hat das Verlegefahrzeug 14 nach links gesetzt, möglich wäre
auch, bei engeren Platzverhältnissen, ein Versatz nach hinten in Längsrichtung des
Hindernisses, so daß auf jeden Fall vor dem Uferbalken 24 noch Platz für das Brückenrampenteil
30 (ebenfalls ca. 7 m) bleibt. Es wird jetzt noch ein Brückenrampenteil 30 angekuppelt.
Die Brücke hat jetzt ihre volle Länge erreicht.
[0017] Im dritten Figurenteil ist die Brücke soweit vorgeschoben, daß sie das rechte Ufer
4 erreicht.
[0018] Im vierten Figurenteil ist das Auflager 10 der Stütze 8 abgelassen worden, die Brücke
liegt nun auch auf dem rechten Ufer 4 auf. Die Uferbalken 24, 28 werden ebenfalls
in an sich bekannter Weise abgelassen. Schlepprampen 36 werden auf die Uferbalken
24, 28 aufgelegt. Die Brücke ist befahrbar.
1. Zerlegbare Brücke mit einem getrennt von den Brückenabschnitten (32) verlegbaren,
ebenfalls aus Abschnitten (20) bestehenden Vorbauträger (18), wobei einzelne oder
zusammengekuppelte Brückenabschnitte (32) über den Vorbauträger (18) schiebbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Vorbauträgers (18) nur etwas größer ist
als die halbe Hindernisbreite und daß der Vorbauträger (18) auf einer etwas außerhalb
der Hindernismitte zum jenseitigen Ufer (4) hin versetzten Stütze (8) mit einem höhenverstellbaren
Auflager (10) aufliegt.
2. Zerlegbare Brücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflager (10)
auch Zwischenauflager für die verlegte Brücke ist.
3. Verlegeverfahren für die Brücke des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß
a ) die Stütze (8) etwas jenseits der Mitte des Hindernisses aufgestellt wird,
b) der Vorbauträger (18) bis zur Stütze (8) verlegt wird,
c ) Brückenabschnitte (32) und Brückenrampenteile (30) auf den Vorbauträger (18) gelegt,
aneinandergekuppelt und über den Vorbauträger (18) und das Auflager (10) der Stütze
(8) bis aufs andere Ufer (4) geschoben werden und
d ) die Brücke abgelassen wird.