(19)
(11) EP 0 168 725 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.01.1986  Patentblatt  1986/04

(21) Anmeldenummer: 85108338.6

(22) Anmeldetag:  05.07.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01D 15/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH GB LI SE

(30) Priorität: 14.07.1984 DE 3426023

(71) Anmelder: DORNIER GMBH
D-88004 Friedrichshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Füssinger, Reinhold
    D-7990 Friedrichshafen (DE)
  • Graf, Friedrich
    D-7758 Daisendorf (DE)

(74) Vertreter: Landsmann, Ralf, Dipl.-Ing. 
Dornier GmbH FNS 003
88039 Friedrichshafen
88039 Friedrichshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Lange Brücke


    (57) Zerlegbare Brücke mit einem getrennt von den Brückenabschnitten (32) verlegbaren, ebenfalls aus Abschnitten (20) bestehenden Vorbauträger (18), wobei einzelne oder zusammengekuppelte Brückenabschnitte (32) über den Vorbauträger (18) schiebbar sind, wobei der Vorbauträger (18) etwas länger als die halbe Hindernisbreite ist und der Vorbauträger (18) auf einer etwas außerhalb der Hindernismitte zum jenseitigen Ufer (4) hin versetzten Stütze (8) mit einem höhenverstellbaren Auflager (10) aufliegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine zerlegbare Brücke nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bekannt ist eine zerlegbare Brücke (DE-OS 31 38 853) mit einem getrennt von den Brückenabschnitten verlegbaren, ebenfalls aus Abschnitten bestehenden Vorbauträger. Diese Brücke bildet den Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Brücke ist für die Spannweiten bis ca. 40 m geeignet.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine zerlegbare Brücke zu schaffen, mit der von einem begrenzten Bauplatz aus schnell Hindernisse von 70 bis 90 m Breite überwunden werden können.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer Brücke mit den in den Ansprüchen genannten Merkmalen.

    [0005] Die erfindungsgemäße Brücke weist folgende Vorteile auf:

    [0006] Hohe Spannweite, 70 bis 90 m mit Zwischenstütze, geringer Platzbedarf beim Aufbau, ca.10 bis 15 m freies Gelände reichen,
    schneller Aufbau durch große,fertige Teile.

    [0007] Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungen der Brükke ergeben sich aus der Figurenbeschreibung.

    [0008] Es zeigen:

    [0009] Figuren 1 und 2 je vier Schritte eines Verlegeverfahrens einer Ausführung einer erfindungsgemäßen Brücke.

    [0010] Figur 1 zeigt ein Hindernis mit einem linken Ufer 2 und einem rechten Ufer 4, wobei am.linken Ufer 2 wegen einer Böschung 6 nur relativ wenig Platz zur Verfügung steht. Etwas außerhalb der Mitte des Hindernisses, näher am rechten Ufer 4, wird eine Stütze 8 aufgestellt, die hier ä als Gittermast mit seitlicher Abspannung ausgeführt ist. Die Stütze 8 weist an ihrem oberen Ende ein Auflager 10 auf, das durch eine in vertikaler Richtung verstellbare Einrichtung 12 (Hydrozylinder, Spindel) höhenverstellbar ist und auf dem sowohl der Vorbauträger der Brücke als auch die Brückenabschnitte selbst längsverschiebbar sind (z.B. überrollen).

    [0011] Im ersten (obersten) Figurenteil steht am linken Ufer 2 ein an sich bekanntes Verlegefahrzeug 14 mit Verlegebalken 16, das gerade einen Vorbauträger 18 auslegt, der hier auf fünf 7m langen Vorbauträgerabschnitten 20 und aus einem Vorbauträgerrampenteil 22 besteht. An der Spitze des Vorbauträgers 18 ist ein Uferbalken 24 befestigt, der als Auflager für die Brücke am rechten Ufer 4 vorgesehen ist. Die Vorbauträgerabschnitte 20 sind in an sich bekannter Weise auf den Verlegebalken 16 gehoben, zusammengekuppelt und vorgeschoben worden.

    [0012] Im zweiten Figurenteil ist der Verlegebalken 16 abgesenkt worden und der vorderste Abschnitt des Vorbauträgers 18 liegt auf dem Auflager 10 der Stütze 8. 5

    [0013] Im dritten Figurenteil ist der Vorbauträger 18 mit Hilfe des am Fahrzeug 14 befestigten Krans 26 - der in den beiden oberen Figurenteilen nicht gezeigt ist - am linken Ufer 2 auf einen zweiten Uferbalken 28 abgesetzt. Die hintere Abstützvorrichtung und der Verlegebalken 16 des Verlegefahrzeugs 14 sind dabei eingefahren. Der Vorbauträger 18 liegt nun zwischen Uferbalken 28 und Auflager 10.

    [0014] Im vierten Figurenteil sind ein Brückenrampenteil 30 und mehrere Brückenabschnitte 32 auf den Vorbauträger 18 aufgelegt, zusammengekuppelt und vorgetrieben worden, bis das Brückenrampenteil 30 die Stütze 8 erreicht hat. Dort wird der Uferbalken 24 vom Vorbauträgerrampenteil 22 gelöst und am Brückenrampenteil 30 befestigt.

    [0015] Figur 2 zeigt die nächsten Schritte des Verlegevorgangs: Im ersten (obersten) Figurenteil ist die Brücke durch weiteres Anfügen von Brückenabschnitten 32 verlängert undsoweit vorgetrieben worden, bis der Schwerpunkt 34 der Brücke noch einige Meter vor der Stütze 8 liegt. Dann wird noch ein Brückenabschnitt 32 angekuppelt.

    [0016] Im zweiten Figurenteil hat das Verlegefahrzeug 14 nach links gesetzt, möglich wäre auch, bei engeren Platzverhältnissen, ein Versatz nach hinten in Längsrichtung des Hindernisses, so daß auf jeden Fall vor dem Uferbalken 24 noch Platz für das Brückenrampenteil 30 (ebenfalls ca. 7 m) bleibt. Es wird jetzt noch ein Brückenrampenteil 30 angekuppelt. Die Brücke hat jetzt ihre volle Länge erreicht.

    [0017] Im dritten Figurenteil ist die Brücke soweit vorgeschoben, daß sie das rechte Ufer 4 erreicht.

    [0018] Im vierten Figurenteil ist das Auflager 10 der Stütze 8 abgelassen worden, die Brücke liegt nun auch auf dem rechten Ufer 4 auf. Die Uferbalken 24, 28 werden ebenfalls in an sich bekannter Weise abgelassen. Schlepprampen 36 werden auf die Uferbalken 24, 28 aufgelegt. Die Brücke ist befahrbar.


    Ansprüche

    1. Zerlegbare Brücke mit einem getrennt von den Brückenabschnitten (32) verlegbaren, ebenfalls aus Abschnitten (20) bestehenden Vorbauträger (18), wobei einzelne oder zusammengekuppelte Brückenabschnitte (32) über den Vorbauträger (18) schiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Vorbauträgers (18) nur etwas größer ist als die halbe Hindernisbreite und daß der Vorbauträger (18) auf einer etwas außerhalb der Hindernismitte zum jenseitigen Ufer (4) hin versetzten Stütze (8) mit einem höhenverstellbaren Auflager (10) aufliegt.
     
    2. Zerlegbare Brücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflager (10) auch Zwischenauflager für die verlegte Brücke ist.
     
    3. Verlegeverfahren für die Brücke des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß

    a ) die Stütze (8) etwas jenseits der Mitte des Hindernisses aufgestellt wird,

    b) der Vorbauträger (18) bis zur Stütze (8) verlegt wird,

    c ) Brückenabschnitte (32) und Brückenrampenteile (30) auf den Vorbauträger (18) gelegt, aneinandergekuppelt und über den Vorbauträger (18) und das Auflager (10) der Stütze (8) bis aufs andere Ufer (4) geschoben werden und

    d ) die Brücke abgelassen wird.


     




    Zeichnung