[0001] Die Erfindung betrifft eine Röntgenröhre der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Art.
[0002] Durch die DE-OS 32 22 511 ist eine Röntgenröhre der betreffenden Art bekannt, in
deren evakuiertem Kolben eine von einem Gitter umgebene Glühkathode, eine Lochanode
und ein Target angeordnet sind. Die Glühkathode besteht aus einem Draht, dessen Dimensionen
groß gegenüber den Dimensionen der Elektronenaustrittsfläche sind. Außerdem ist eine
Vorrichtung zur Erzielung einer erhöhten Oberflächentemperatur an derjenigen Stelle
vorgesehen, an der das elektrische Feld zwischen Anode und Kathode seinen höchsten
Wert erreicht. Auf diese Weise soll eine möglichst geringe Ausdehnung der Elektronenaustrittsfläche
auf der Kathode erzielt werden. Zur Erzeugung des winzigen Flecks erhöhter Temperatur
auf der Kathode ist u.a. auch eine äußere Strahlungseinwirkung z.B. durch Lichteinstrahlung,
Infraroteinstrahlung oder mittels eines Lasers vorgesehen. Die Schaffung dieser Strahlungseinwirkung
ist als kompliziert angegeben, während es als viel einfacher und ebenso wirkungsvoll
bezeichnet ist, die Glühkathode mit einem Wärmestrahlung absorbierenden Körper so
zu umgeben, daß von allen Seiten der Oberfläche des Glühdrahtes mehr Strahlung absorbiert
wird als von der gewünschten Elektronenaustrittsfläche. Als wärmeabsorbierender Körper
ist das die Kathode umgebende Gitter vorgesehen. Die Aufnahme von Wärmestrahlung von
der Glühkathode erfolgt jedoch ziemlich gleichmäßig von allen Oberflächenbereichen
der Glühkathode, auch von der Elektronenaustrittsfläche her. Zwar ist die Wärmestrahlungsaufnahme
von der Elektronenaustrittsfläche geringer als von anderen Oberflächenbereichen der
Glühkathode, jedoch ist dieser Kühlungsunterschied so gering, daß sich der gewünschte
Unterschied in der Oberflächentemperatur nicht erreichen läßt, zumal auch eine Kühlung
der Elektronenaustrittsfläche von der Lochanode her erfolgt, die eine niedrige Temperatur
hat. Weder die Temperaturerhöhung im Bereich der Elektronenaustrittsfläche durch äußere
Strahlungseinwirkung noch durch Kühlung umgebender Bereiche führt daher zu einer brauchbaren
Lösung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Röntgenröhre der betreffenden Art
zu schaffen, bei der die Nachteile der bekannten Röntgenröhre nicht vorhanden sind,
bei der also ohne äußere Strahlungseinwirkung und ohne Kühlungsmaßnahmen ein solcher
Temperaturunterschied auf der Oberfläche der Glüh- überwiegend kathode erzielt wird,
daß Elektronen / von einer äußerst geringen Fläche der Kathode austreten, um so die
Fokussierung des Elektronenstrahls zu erleichtern.
[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebene Lehre gelöst.
[0005] Nach dem Grundgedanken der Erfindung wird die von der Glühkathode selbst ausgehende
Strahlung durch optische Mittel auf einen kleinen Fleck auf der Oberfläche der Glühkathode
fokussiert, so daß dort eine Temperaturerhöhung in bezug zu dem Umgebungsbereich stattfindet.
Durch entsprechende Bemessung der strahlenden Oberfläche der Glühkathode und den die
Strahlung zurückwerfenden Hohlspiegel läßt sich erreichen, daß Elektronen nur in diesem
Fokussionspunkt aus der Oberfläche der Kahtode austreten können, während die Temperatur
in den umgebenden Bereichen so gering ist, daß dort keine oder nur wenige Elektronen
austreten.
[0006] Der Hohlspiegel läßt sich in einfacher und zweckmäßiger Weise koaxial zu dem von
der Kathode durch das Loch der Lochanode zu dem Target gehenden Elektronenstrahl anordnen,
wobei dann in dem Hohlspiegel ein Loch vorgesehen ist, durch das der Elektronenstrahl
hindurchtreten kann. Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn der Hohlspiegel gemäß
einer Weiterbildung der Erfindung durch die der Kathode zugewandte und vorzugsweise
verspiegelte Oberfläche der Lochanode gebildet ist. Das bedeutet, daß außer einer
entsprechenden Gestaltung der Lochanode und der Verspiegelung keine zusätzlichen Maßnahmen
erforderlich sind, um die gewünschte Temperaturerhöhung in einem eng begrenzten Fokuspunkt
zu erzielen.
[0007] Die in Anspruch 4 angegebene Weiterbildung der Erfindung bewirkt, daß durch elektrische
Heizung die Kathode, die in der Regel ein V-förmig-gebogener Glühdraht ist, auf einer
solchen Temperatur gehalten wird, daß wenige Elektronen aus der Oberfläche austreten
können. Die Wärmestrahlung reicht dann aber aus, um nach Fokussierung durch den Hohlspiegel
auf einen feinen Punkt auf der Oberfläche der Kathode dort eine solche Temperaturerhöhung
zu erzielen, daß an diesem feinen Punkt genügend Elektronen austreten können.
[0008] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
werden.
[0009] Die Zeichnung zeigt teilweise geschnitten eine Röntgenröhre mit einem Gehäuse 1,
das an eine Leitung 2 angeschlossen ist, die mit einer nicht dargestellten Pumpe zur
Absenkung des Druckes im Innenraum 3 der Röntgenröhre verbunden ist.
[0010] Im Innenraum 3 befindet sich eine Kathode 4 in Form eines kleinen Glühdrahtes, der
V-förmig gebogen ist und mit seiner Spitze einer Anode 5 und einem Target 6 zugewandt
ist. Eine Gitterkappe 7 ist im Bereich der Kathode 4 angeordnet, die in einen Durchbruch
8 der Gitterkappe 7 ragt und mit ihrer Spitze etwa mit der vorderen Begrenzung des
Durchbruchs 8 fluchtet. Von dieser vorderen Begrenzung aus erweitert sich die Gitterkappe
7 in einer Kegelfläche 9.
[0011] Auf der Rückseite der Lochanode 5 befindet sich eine Röhre 10 mit variablem Durchmesser,
die mit der Lochanode 5 leitend verbunden ist. Durch die Lochanode 5 verläuft ein
Loch 11, das sich in einen Innenraum 12 der metallischen Röhre 10 fortsetzt.
[0012] Im Bereich der metallischen Röhre 10 ist eine Fokussierspule 13 angeordnet. Außerdem
sind Ablenkspulen 14 und 15 vorgesehen, mit denen der Elektronenstrahl ablenkbar ist
und die für das Verständnis der Erfindung nicht weiter von Bedeutung sind.
[0013] Das Target 6 weist zu der durch eine strichpunktierte Linie angedeuteten Achse 6
der Röntgenröhre eine Neigung auf und ist in einer Halterung 17 gehalten, die zum
Zwecke der Kühlung des Targets über Rohrleitungen 18 und 19 an eine nicht gezeigte
Kühlquelle angeschlossen ist.
[0014] Radial neben der Oberfläche des Targets 6 befindet sich in dem Gehäuse ein Fenster
20, durch das von dem Target 6 ausgehende Röntgenstrahlung im Bereich zwischen zwei
gestrichelten Linien 21 und 22 austreten kann. Der Winkel zwischen einer durch eine
gestrichelte Linie 23 angedeuteten Mittelachse der austretenden Röntgenstrahlung und
der Oberfläche des Targets 6 beträgt circa
+45 Grad. Bei Betrieb sind an die Kathode 4, die Gitterkappe 7 und die Lochanode 5
die üblichen Speisespannungen gelegt, die hier keiner Erläuterung bedürfen.
[0015] Die Lochanode 5 weist auf ihrer der Kathode 4 zugewandten Seite eine Hohlfläche 24
auf, die spiegelnd ausgebildet und so geformt ist, daß Wärmestrahlung von der Kathode
4 reflektiert und auf einen feinen Punkt auf der Spitze der V-förmigen Kathode 4 fokussiert
wird. In diesem Brennpunkt erfolgt eine solche Temperaturerhöhung, daß Elektronen
im wesentlichen nur in diesem feinen Punkt austreten. Daraus ergibt sich ein sehr
feiner Elektronenstrahl und folglich auch ein sehr kleiner Auftrefffleck des Elektronenstrahls
auf dem Target 6, so daß eine Röntgenröhre mit sehr feinem Fokus geschaffen ist. Der
feine Elektronenstrahl erleichtert auch die Fokussierung.
1. Röntgenröhre, mit einer Kathode, mit einer Lochanode, mit einem Target und mit
einer Einrichtung zum Richten elektromagnetischer Strahlung auf einen Punkt auf der
der Lochanode zugewandten Oberfläche der Kathode, dadurch ge- kennzeichnet, daß die
Einrichtung aus einem Hohlspiegel (14) besteht, der im Wärmestrahlungsbereich der
Kathode (4) angeordnet ist und dessen Brennpunkt auf der Oberfläche der Kathode (4)
liegt.
2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Hohlspiegel (24)
koaxial zu dem von der Kathode (4) durch das Loch (11) der Lochanode (5) zu dem Target
(6) gehenden Elektronenstrahl angeordnet ist und im Bereich des Elektronenstrahls
ebenso wie die Lochanode (5) ein Loch aufweist.
3. Röntgenröhre nach Anspruch 2, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Hohlspiegel (24)
durch die der Kathode (4) zugewandte und verspiegelte Oberfläche der Lochanode (5)
gebildet ist.
4. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (4) eine
elektrisch vorgeheizte Glühkathode ist, wobei die durch die Vorheizung erzeugte Temperatur
im wesentlichen dicht bei der für den Austritt von Elektronen erforderlichen Temperatur
liegt, während die Zufuhr elektromagnetischer Strahlung durch den Hohlspiegel (24)
auf die Oberfläche der Kathode (4) so bemessen ist, daß überwiegend an diesem Punkt
Elektronen austreten.