[0001] Die Erfindung betrifft einen Drucker, insbesondere einen Matrixzeilendrucker, mit
einem Chassis, auf dem ein die Druckelemente tragender Schlitten parallel zur Druckwalzenachse
und senkrecht zur Vorschubrichtung des Aufzeichnungsträgers geradlinig hin- und herbewegbar
gelagert ist und mit einem am Chassis gelagerten Antriebsmotor für den Schlitten und
außerdem mit einem Positionsfühler für ein elektrisches Auslösen der Druckelemente
in Abhängigkeit der Lage zum Aufzeichnungsträger.
[0002] Derartige Drucker werden als Datendrucker in Datenverarbeitungseinheiten mit hohem
Datenausstoß angeschlossen oder dienen in Textverarbeitungsanlagen als Schönschreibdrucker
für Texte in Korrespondenzqualität.
[0003] Ein solcher Drucker ist aus der DE-AS 22 24 116/US-PS 3,999,644 bekannt. Die Qualität,
d.h. die Lesbarkeit der im Matrixdruckverfahren erzeugten Schriftzeichen hängt zum
einen Teil von der elektronischen Steuerung der Druckelemente (Drucknadeln oder Druckhämmer)
ab und zu einem anderen Teil von dem mechanischen Aufbau des Schlittenantriebs. Im
bekannten Fall ist ein Elektromotor über ein untersetzendes Getriebe mit einer Antriebsachse
gekoppelt, an der eine Rolle mit einem an ihrem Umfang schraubenlinienförmigen Nocken
befestigt ist. Der die Druckelemente tragende Schlitten liegt mit zwei Rollen an dem
Nocken an, wodurch bereits Probleme wegen der notwendigen Spielfreiheit Nocken/Rollenpaar
entstehen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die horizontale Positionsmessung aufgrund
eines solchen Antriebs relativ ungenau arbeitet oder bei höheren Genauigkeitsgraden
einen hohen Aufwand erfordert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen wenig aufwendigen, im Gewicht leichten
und zugleich sicheren Antrieb zu schaffen, der raumsparend ist und in seiner Art geeignet
ist, eine Grundlage für eine ausreichend genaue Positionsmessung zu gewährleisten.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Antriebsmotor
eine mit ihrer Achse senkrecht zur Druckwalzenachse verlaufende Kurbelwelle aufweist,
an der mittels einer ersten Schubstange der Schlitten mittels eines Gelenkes befestigt
und daß an der Kurbelwelle eine zweite Schubstange mit kleinem axialem Abstand und
parallel zur ersten Schubstange vorgesehen ist, die mittels eines Gelenkes mit einer
zum Schlitten gegenläufig und geradlinig bewegbaren Ausgleichsmasse verbunden ist.
Diese Bauweise ist vorteilhafterweise wenig aufwendig, raumsparend und stellt gleichzeitig
eine Leichtbauweise dar und erfordert praktisch keine Wartung. Der klare Aufbau führt
zu beherrschbaren Abläufen bezüglich der Bewegungskurven des Schlittens, des Geschwindigkeitsverlaufs
und der auftretenden Beschleunigungen. Ein solcher Antrieb ist daher auch für unterschiedliche
Geschwindigkeiten entsprechend geeignet.
[0006] Die erforderliche Genauigkeit der einzelnen Kurven kann dadurch gesteigert werden,
indem sich jeweils die Länge der Schubstangen zur Exzentrizität der Kurbelwelle gleich
oder größer als 30 : 1 verhalten. Aufgrund dieses Abmessungsverhältnisses ist es leicht
möglich, einen äußerst genauen sinusförmigen Verlauf der einzelnen Kurven zu erzeugen,
der die Grundlage für eine ausreichend genaue Positionsbestimmung der einzelnen Druckelemente
bezüglich eines auf dem Aufzeichnungsträger abzudruckenden Punktes gewährleistet.
[0007] Im vorliegenden Fall wird eine kontinuierliche Drehgeschwindigkeit des Antriebsmotors
angestrebt. Für eine solche gleichbleibende Drehgeschwindigkeit ist es vorteilhaft,
wenn auf der der Kurbelwelle abgewandten Seite eines mit einer Doppelstumpfwelle versehenen
Antriebsmotors ein Schwungrad angeordnet ist. Mit einem derartigen Schwungrad kann
leicht der jeweilige Totpunkt einer der Kurbelstangen überwunden werden, so daß ein
gleichmäßiges Kurvenbild der einzelnen Bewegungskurven entsteht und der Druckschlitten
somit auch mit sehr geringer Leistung bewegt werden kann.
[0008] Der klar umrissene Aufbau des erfindungsgemäßen Antriebs wird außerdem dahingehend
weiterverfolgt, indem auf der der Kurbelwelle abgewandten Seite des Antriebsmotors
eine opto-elektronische Abtasteinrichtung als Positionsfühler für den Schlitten bzw.
die Druckelemente angeordnet ist. Diese Maßnahme bedeutet gleichzeitig, die kontinuierliche
Drehgeschwindigkeit des Antriebsmotors vorteilhaft auszunutzen.
[0009] Zur Verminderung von Reibung im Kurbelgetriebe, insbesondere an den Verbindungspunkten
der Schubstangen mit den jeweils anzutreibenden Bauteilen ist vorgesehen, daß die
Gelenke zwischen Schlitten und Schubstange bzw. zwischen Ausgleichsmasse und Schubstange
jeweils aus einer Blattfeder bestehen. Derartige Blattfedern vermeiden grundsätzlich
äußere Reibung, so daß nur noch innere Reibung des Werkstoffes, die sehr gering ist,
hingenommen werden muß.
[0010] Eine andere Maßnahme, die erwünschte Genauigkeit der Bewegungen zu erzeugen, wird
vorteilhafterweise darin gesehen, daß der Schlitten für die Druckelemente bzw. die
Ausgleichsmasse jeweils in drei oder mehr Linearlagern geführt sind.
[0011] Der angestrebte klare Aufbau des Antriebs wird noch dadurch unterstrichen, daß der
Antriebsmotor, die Kurbelwelle, das Schwungrad und die opto-elektronische Abtasteinrichtung
in einem separat zugänglichen Seitenraum des Druckergehäuses angeordnet sind.
[0012] Im Sinne einer Gewichtsersparnis wirkt außerdem, daß die Schubstangen einen metallischen
Nabenteil aufweisen und im übrigen aus Kunststoff hergestellt sind.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine blockschaltplanähnliche Darstellung des Antriebszuges im Grundriß und
Fig. 2 den Antriebszug in seiner praktischen Ausführungsform, wobei der Blick von
unten auf das Chassis des Druckers gerichtet ist.
Fig. 3 eine Einzelheit der Exzenterscheibe in vergrößertem Maßstab und
Fig. 4 einen senkrechten Querschnitt im Bereich der Exzenterscheibe.
[0014] Der Drucker ist als Matrixzeilendrucker dargestellt, an dessen Chassis 1 (Fig. 2)
ein Antriebszug 2 gemäß Fig. 1 vorgesehen ist. Der Antriebsmotor 3 (ein Gleichstrommotor)
treibt mit seiner Kurbelwelle 4 und mittels einer ersten Schubstange 5 einen Schlitten
6 an, der die Druckelemente (nicht gezeichnet) trägt. Die Druckelemente können z.B.
aus Drucknadeln in einer Baueinheit mit Tauchspulenmagneten oder als Druckhämmer ausgeführt
sein, wobei auch ein bekanntes Permanentmagnetsystem nach dem Prinzip der gespeicherten
Energie Anwendung finden kann. Zur weiter nicht sichtbaren Druckwalzenachse verläuft
die Mittellängsachse 6a des Schlittens 6 parallel. Mit anderen Worten ausgedrückt,
verläuft die Mittellängsachse 6a des Schlittens 6 senkrecht zur Aufzeichnungsträger-Vorschubrichtung
7. Die Druckelemente erzeugen eine horizontale Reihe von Druckpunkten auf dem Aufzeichnungsträger.
Der Aufzeichnungsträger wird jeweils nach einer Hin- und nach einer Herbewegung in
Vorschubrichtung 7 bewegt. Der Antriebsmotor 3 treibt mit seiner Kurbelwelle 4 und
mittels einer zweiten Schubstange 8 eine Ausgleichsmasse 9 an. Die Befestigung der
Schubstangen 5 und 8 am Schlitten 6 bzw. an der Ausgleichsmasse 9 besteht jeweils
aus einem Gelenk 10a bzw. lOb.
[0015] Die Schubstangen 5 und 8 sind nicht, wie in Fig. 1 gezeichnet, mit größerem Abstand,
sondern so nahe wie möglich nebeneinander und parallelverlaufend angebracht. Der geringe
axiale Abstand 11 auf der Kurbelwelle 4 vermeidet größere Beanspruchungen der Kurbelwelle
4 und bewirkt eine Raumersparnis.
[0016] Der Schlitten 6 ist nicht unmittelbar an der ersten Schubstange 5 befestigt, sondern
an einem den Chassisboden 12 durchdringenden Teil, der von unten am Schlitten 6 befestigt
ist.
[0017] Die Anordnung und Gestaltung des Antriebszuges 2 ist für die Unterbringung weiterer
mechanischer und elektrischer bzw. elektronischer Baugruppen von Vorteil, wie nachstehend
näher beschrieben wird.
[0018] Der Antriebsmotor 3 bildet eine Doppelstumpfwelle 3a bzw. 3b, bei der ein Wellenstumpf
die Kurbelwelle 4 darstellt. Der andere Wellenstumpf trägt ein Schwungrad 13 und auf
demselben Wellenteil eine opto-elektronische Abtasteinrichtung 14. Diese Anordnung
spart ebenfalls Raum und trägt zur Funktionssicherheit bei wirtschaftlicher Herstellung
des Druckers bei.
[0019] Die Hin- und Herbewegung eines solchen Schlittens 6 beträgt für einen praktischen
Anwendungsfall ca. 10 bis 15 mm. Dementsprechend ist die Exzentrizität 15 bemessen.
Bei entsprechend großen Verhältnissen von Länge der Schubstangen zur Exzentrizität
(z.B. 30 : 1) entstehen die gewünschten Weg-Zeit-, Geschwindigkeits- und Beschleunigungskurven.
[0020] Fig. 2 zeigt das Chassis 1 von unten betrachtet, um den Antriebszug 2 gemäß Fig.
1 in seiner praktischen Ausführungsform deutlich zu machen. Das Druckergehäuse ist
nicht dargestellt. Ausgehend vom Antriebsmotor 3 und von den Schubstangen 5 und 8
bestehen die Gelenke 10a und 10b zwischen dem Schlitten 6 und der ersten Schubstange
5 bzw. zwischen der Ausgleichsmasse 9 und der Schubstange 8 jeweils aus einer Blattfeder
16. Wie erkennbar ist, befindet sich auf der Kurbelwelle 4, d.h. auf der Doppelstumpfwelle
3b eine Exzenterscheibe 17 von äußerst geringer Dicke. Diese Bauweise sichert einen
sehr geringen axialen Abstand 11, wodurch zusätzliche Massendrehmomente weitgehend
vermieden werden und die Vibrationen somit gering gehalten werden können. Die Lagerung
ist zusätzlich mit besonderen Merkmalen für eine hohe Führungsgenauigkeit ausgestattet.
So sind der Schlitten 6 für die Druckelemente, der selbstverständlich auch als Wagen
ausgeführt sein kann, und auch die Ausgleichsmasse 9 jeweils in drei Linearlagern
18a, 18b und 18c bzw. 19a, 19b und 19c gelagert. Das besondere Merkmal, um ein Spiel
der Linearlager 18a und 18c bzw. 19a und 19c auszuschalten, besteht in einem dritten
Linearlager 18b bzw. 19b. Die Zapfenführungen 20 bzw. 21 sind mittels eines Vorsprungs
22 bzw. 23 an dem Schlitten 6 bzw. an der Ausgleichsmasse 9 befestigt, wobei die Zapfenachse
jeweils einen erheblichen, günstigen parallelen Abstand von den Schubstangen 5 bzw.
8 aufweisen, so daß ein Führungsmoment entsteht, das eine besonders genaue Parallelführung
gewährleistet.
[0021] Für den Antriebsmotor 3, die Kurbelwelle 4, das Schwungrad 13 und die opto-elektronische
Abtasteinrichtung 14 ist am Chassis 1 bzw. am Druckergehäuse ein separater, leicht
zugänglicher Seitenraum 25 vorgesehen. Diese Anordnung erleichtert die Überwachung
oder falls dennoch Wartungsarbeiten nötig werden, die Zugänglichkeit zu den wichtigsten
Baugruppen.
[0022] In den Fig. 3 und 4 ist die Exzenterscheibe 17 mit den Schubstangen 5 und 8 in vergrößertem
Maßstab dargestellt. Die Phasenverschiebung zwischen den Schubstangen 5 und 8 bzw.
zwischen dem Schlitten 6 und der Ausgleichsmasse 9 beträgt 180°. Jeder der Schubstangen
5 und 8 besitzt einen metallischen Nabenteil 26, der aus geeignetem Metall hergestellt
ist und ein Wälzlager 27 aufnimmt. Im Inneren des Wälzlagers 27 wird ein Exzenterbolzen
28 bzw. 28a aufgenommen, wobei ein Kupplungsstück 29 für den Antriebsmotor 3 vorgesehen
ist. Hierbei ist der Nabenteil 26 metallisch und die Schubstangen 5 und 8 sind im
übrigen aus leichtem Kunststoff, wie bei 30 angedeutet, hergestellt.
1. Drucker, insbesondere Matrixzeilendrucker, mit einem Chassis (1), auf dem ein die
Druckelemente tragender Schlitten (6) parallel zur Druckwalzenachse und senkrecht
zur Vorschubrichtung (7) eines Aufzeichnungsträgers geradlinig hin- und herbewegbar
gelagert ist, und mit einem am Chassis (1) gelagerten Antriebsmotor (3) für den Schlitten
(6) und außerdem mit einem Positionsfühler für ein elektrisches Auslösen der Druckelemente
in Abhängigkeit der Lage zum Aufzeichnungsträger,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebsmotor (3) eine mit ihrer Achse senkrecht zur Druckwalzenachse verlaufende
Kurbelwelle (4) aufweist, an der mittels einer ersten Schubstange (5) der Schlitten
(6) mittels eines Gelenkes (10a) befestigt und daß an der Kurbelwelle (4) eine zweite
Schubstange (8) mit kleinem axialem Abstand (11) und parallel zur ersten Schubstange
(5) vorgesehen ist, die mittels eines Gelenkes (10b) mit einer zum Schlitten (6) gegenläufig
und geradlinig bewegbaren Ausgleichsmasse (9) verbunden ist.
2. Drucker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich jeweils die Länge der Schubstangen (5,8) zur Exzentrizität (15) der Kurbelwelle
(4) gleich oder größer als 30 : 1 verhalten.
3. Drucker nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der der Kurbelwelle (4) abgewandten Seite eines mit einer Doppelstumpfwelle
(3a,3b) versehenen Antriebsmotors (3) ein Schwungrad (13) angeordnet ist.
4. Drucker nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der der Kurbelwelle (4) abgewandten Seite des Antriebsmotors (3) eine opto-elektronische
Abtasteinrichtung (14) als Positionsfühler für den Schlitten (6) bzw. die Druckelemente
angeordnet ist.
5. Drucker nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenke (10a,10b) zwischen Schlitten (6) und der ersten Schubstange (5) bzw.
zwischen Ausgleichsmasse (9) und der zweiten Schubstange (8) jeweils aus einer Blattfeder
(16) bestehen.
6. Drucker nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (6) für die Druckelemente bzw. die Ausgleichsmasse (9) jeweils in
drei oder mehr Linearlagern (18a,18b,18c bzw. 19a,19b,19c) geführt sind.
7. Drucker nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebsmotor (3), die Kurbelwelle (4), das Schwungrad (13) und die opto-elektronische
Abtasteinrichtung (14) in einem separat zugänglichem Seitenraum (25) des Druckergehäuses
angeordnet sind.
8. Drucker nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstangen (5,8) einen metallischen Nabenteil (26) aufweisen und im übrigen
aus Kunststoff (30) hergestellt sind.