[0001] Die Erfindung betrifft einen Skibindungsteil, insbesondere einen Vorderbacken, mit
einer auf der Oberseite eines Ski befestigbaren Führungsschiene, an welcher eine in
Skilängsrichtung verschiebbare, an einer Grundplatte befestigte Backeneinheit mit
einem Gehäuse und einer die Backeneinheit in vorbestimmbaren Schiebestellungen mit
der Führungsschiene verriegelnden Rasteinrichtung, die einen an der Backeneinheit
beweglich gehaltenen Rastteil aufweist, der von einer Feder in formschlüssigen Eingriff
wahlweise mit einer von komplementären Rastausnehmungen der Führungsschiene bringbar
ist, wobei am Rastteil ein hochschwenkbares Betätigungsglied zum Ausrücken das Rastteiles
aus der komplementären Rastausnehmung angreift.
[0002] Zur Einstellung einer aus einem Vorderbacken und einem Fersenhalter bestehenden Skibindung
auf verschiedene Schuhgrößen ist es schon seit langem erforderlich gewesen, zumindest
einen Skibindungsteil in Längsrichtung des Skis verschiebbar und in vorbestimmten
Lagen verrastbar zu gestalten. Zu diesem Zweck weist der verstellbare Skibindungsteil
eine Verstelleinrichtung mit einer Rasteinrichtung auf.
[0003] Bei den herkömmlichen Skibindungen ist der Fersenhalter im allgemeinen mittels einer
Grundplatte, auf einer auf der Oberseite des Skis befestigbaren Führungsschiene verschiebbar
geführt. Der Fersenhalter bzw. dessen Grundplatte weist eine lösbare Raste, die Führungsschiene
eine Gegenraste auf. Eine derartige Rasteinrichtung ist beispielsweise in der CH-PS
469.492 beschrieben. Bei dieser Konstruktion ist nachteiIigerweise ein Verriegeln
nur möglich, wenn sich Riegel und Gehäuse einander genau gegenüberstehen, wodurch
zum Verrasten unbedingt zwei Hände benötigt werden: eine die den Backenkörper führt
und eine zweite, die den Hebel betätigt.
[0004] Mit den steigenden Anforderungen an die Anordnung von Skibindungen auf der Oberseite
von Ski(ern) durch die Skiläufer wurde jedoch auch eine neue Forderung gestellt, den
Schwerpunkt der Skiläufer und damit die Schuhe mitsamt der Bindung relativ zu einer
gedachten Querlinie auf dem Ski nach vor oder hinten zu verschieben. Es wurde daher
gefordert, nunmehr auch den Vorderbacken in Skilängsrichtung verstellbar - zu gestalten.
Da jedoch die Vorderbacken gegenüber dem Fersenhalter üblicherweise eine etwas andere
Konstruktion aufweisen, und deren Funktion bezüglich der Halterung des Skischuhs von
jener der Fersenhalter abweicht, war es erforderlich, ein neues System für die Verstellung
eines Vorderbackens einer Skibindung zu entwickeln.
[0005] Es wurden daher Klappen entwickelt, die ein Ausrücken eines Rastteiles aus einer
gegengleichen Rastausnehmung ermöglichen. Derartige Verstelleinrichtungen sind bereits
in verschiedenen Ausführungsformen bekannt geworden.
[0006] Eine andere Art herkömmlicher Rasteinrichtungen ist beispielsweise in der EU-AS 0084324
beschrieben. Die Entr stung erfolgt dabei über einen Griffteil, der von Hand umgelegt
wird dadurch eine Blattfeder, die einen Rastzapfen in eine Rastausnehmung drückt,
anhebt, worauf der Backen in Längsrichtung des Skis verschoben werden kann. Läßt man
den Hebel aus, so rastet der Rastzapfen in die gegengleiche Rastnehmung ein und der
Backen ist in Längsrichtung des Skis fixiert.
[0007] Diese Ausgestaltung weist jedoch gemeinsam mit allen anderen ähnlichen Hebelkonstruktionen
einen Nachteil dadurch auf, daß die Backenverstellung nur dann vorgenommen werden
kann, wenn gleichzeitig ein Griffteil gehalten wird. Eine Einhandbedienung ist somit
nur in einer Werkstatt (bei eingespanntem Schuh), nicht hingegen auf einer Piste möglich.
Die Änderung des Schwerpunktes und damit der Fahreigenschaften soll jedoch auch unter
diesen Umständen gewährleistet sein.
[0008] Eine weitere Rasteinrichtung ist in der AT-PS 368.394 geoffenbart. Die AT-PS 368.394
betrifft eine Einrichtung für Skibindungen, die einen den Bindungsteil tragenden Schlitten
und eine am Ski befestigte, eine Führung für den in Skilängsrichtung verschiebbaren
Schlitten bildende Grundplatte umfaßt, wobei im Bereich zwischen Schlitten und Grundplatte
eine willkürlich lösbare Verriegelung angeordnet ist und der Bindungsteil unter der
Einwirkung einer oder mehrerer Schubfedern im Gebrauchszustand am Skischuh anliegt,
wobei zwischen Schlitten und Grundplatte eine weitere, sich parallel zur Grundplatte
erstreckende und ebenfalls in Skilängsrichtung verschiebbare Platte angeordnet ist,
und die sich mit dem einen Ende an der Platte und mit dem anderen Ende am Schlitten
abstützende Schubfeder bxw, abstützenden Schubfedern den Schlitten mit einem Anschlag
gegen einen Anschlag bzw. eine in Skilängsrichtung verstellbare Abstützvorrichtung
der Platte drückt bzw. drücken und wobei die Verriegelungsvorrichtung zwischen Platte
und Grundplatte vorgesehen ist und die verstellbare Abstützeinrichtung einen auf der
Platte oder am Schlitten drehbar gelagerten Exzenter aufweist, nach Patent Nr.331.698,
welche Verriegelungsvorrichtung aus einer in der Längsrichtung der Grundplattte verlaufenden
Zahnleiste und aus einer auf der Platte vorgesehenen Zahnraste besteht.
[0009] Die Aufgabenstellung bei diesem Patent, wie auch beim Stammpatent, war, eine Einrichtung
zwecks Einstellen der Schubkraft eines Bindungsteiles zu schaffen. Dabei sollte die
Betätigung der verstellbaren Abstützvorrichtung und der willkürlich lösbaren Verriegelung
in einem Arbeitsvorgang erfolgen. Diese in der AT-PS 368.394 gestellte Aufgabe wird
dadurch gelöst, daß sich der Exzenter in gelöstem Zustand der Verriegelung an der
der Zahnleiste benachbarten oder dieser gegenüberliegenden Innenseite der Grundplatte
abstützt, daß die Platte in diesem Zustand aus ihrer Mittellage relativ zur Grundplatte
bzw. zum Schlitten in ihrer Ebene quer zur Längsachse der Grundplatte verschwenkt
gehalten ist, und daß der Exzenter in der Verriegelungsstellung die . Zahnraste gegen
die Zahnleisten drückt.
[0010] Das Wesen der in dieser Patentschrift geoffenbarten Lösung liegt also darin, daß
eine der Verrastungsstelle gegenüberliegende Innenseite einer Grundplatte vorgesehen
ist, an der ein die Verriegelung bewirkender Exzenter im gelösten Zustand anliegt,
bzw. durch die der Exzenter im verriegelten Zustand gegen die Verrastungsstelle gedrückt
gehalten ist. Die Verriegelung selbst erfolgt also nicht durch Federkraft sondern
durch die Kraft einer Spannexzenterwirkung des Exzenters mit der Innenseite der Grundplatte.
Die Federn, die bei einem Ent- oder Verrastvorgang mitwirken, sind in erster Linie
die relativ starken Schubfedern und eventuell auch zusätzlich eine relativ schwächere
Blattfeder. Sie bewirken jedoch nicht die Verrastung für sich, sondern stellen nur
einen nicht unerheblichen Widerstand dar, der durch die Bedienungsperson mittels Betätigung
des Betätigungsfortsatzes überwunden werden muß. Eine Schwerpunktsverlagerung ist
durch eine derartige Rasteinrichtung nicht möglich.
[0011] Die Erfindung hat sich nun zum Ziel gesetzt, einen verschiebbaren bzw. verstellbaren
Vorderbacken mit einer Rasteinrichtung zu schaffen, der ein sicheres Verrasten und
ein Entrasten durch eine Einhandbedienung auch auf der Piste in komfortabler Weise
ermöglicht und somit auch eine Schwerpunktsverlagerung möglich ist.
[0012] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Betätigungsglied,
wie an sich bekannt, am Rastteil gelagert und mit mindestens zwei Flächen oder Flächenabschnitten
versehen ist, die miteinander einen Winkel einschließen und von welchen jede bzw.
jeder in einem unterschiedlichen Abstand von der Lagerstelle liegt und somit die verrastete
bzw. entrastete Lage des Rastteiles bestimmt, und daß die beiden Flächen bzw. Flächenabschnitte
in diesen Lagen wahlweise durch die Feder an das Gehäuse gedrückt gehalten sind.
[0013] Durch die Erfindung ist es nun erstmals möglich, die Rasteinrichtung durch einfache
Einhand-Handhabung des Betätigungsgliedes zu entrasten und sie im entrasteten Zustand
zu fixieren, wodurch ein beliebiges Verschieben des Vorderbackens mit einer Hand möglich
wird. Auch das Wiedereinrasten ist denkbar einfach.
[0014] Dieser Effekt kann dabei sicher entweder dadurch erreicht werden, daß das Betätigungsglied
eine Abstützstelle aufweist, an welcher sich das Betätigungsglied während seines Verschwenkens
am Gehäuse abstützt, wobei sich die Abstützstelle in der geschlossenen bzw. geöffneten
Lage des Betätigungshebels an der einen oder anderen Seite einer Ebene befindet, welche
duch die Mittellinie der Lagerstelle geht; oder daß das Betätigungsglied eine in dem
Gehäuse drehbar gelagerte Abstützstelle aufweist, an welcher sich das Betätigungsglied
während seines Verschwenkens am Gehäuse abstützt, wobei die Lagerstelle durch einen
Freistellungsschlitz im Rastteil oder im Betätigungsglied verschieblich angeordnet
ist und in der geschlossenen bzw. geöffneten Lage des Betätigungsgliedes an der einen
oder anderen Seite einer Ebene bafindet, welche durch die Abstützstelle geht und mit
der Gehäuseoberseite einen vorzugsweise rechten Winkel e. schließt.
[0015] Diese beiden Ausführungsformen der Erfindung gestatten es gleichermaßen optimal die
gestellte Aufgabe vorteilhaft zu erfüllen, wobei die zweite Ausführungsform etwas
kleiner baut, dafür aber über mehr Einzelbauteile verfügt.
[0016] Die erste Ausführungsform ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung an ihrer Abstützstelle
durch den Zusammenlauf der beiden Flächen gebildet, wobei die Abstützstelle vorzugsweise
durch eine Abrundung gebildet ist. Die weitere Ausgestaltung, wonach die Abstützstelle
an der Steilkurve eines Exzenters angeordnet ist, bewirkt ein sehr einfaches Verstellen
des Rastteiles von der verrasteten in die entrastete Lage, wobei durch die Abrundung
die Gehäuseoberseite weitgehends geschont wird. Dabei kann das Betätigungsglied, wie
an sich bekannt, selbst als Exzenternocken ausgeführt sein, wobei der Verrasteffekt
dann insbesondere ganz sicher auftritt, wenn in der verrasteten Lage die eine Fläche
des Betätigungsgliedes in einer Parallelebene und dessen andere Fläche in einer Normalebene
zur Längsmittelachse des Rastteiles liegt.
[0017] Nach einer anderen Variante ist das Betätigungsglied eine Handhabe, die mit den Flächen
und der Steilkurve einstückig verbunden ist. Diese Handhabe kann jede beliebige Form
haben und daher dem Styling des Backenkörpers optimal angepaßt werden.
[0018] Beispielsweise kann die Handhabe nach einer anderem besonderen Ausgestaltung der
Erfindung ein einarmiger Hebel sein, dessen eines Ende einen Griffteil und dessen
anderes Ende die Flächen und die Steilkurve trägt.
[0019] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die Handhabe als ein Drehknopf
oder als eine Drehrolle ausgeführt sein.
[0020] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Handhabe an einer Welle
angeordnet sein, welche Welle den Exzenter trägt.
[0021] Eine sehr betriebssichere und einfach herzustellende Bauform des Rastterles ist gemäß
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß er an seinem
der Führungsschiene zugewandten Ende einen den Rastzapfen tragenden Kolben mit einem
Widerlager für die Feder aufweist, welcher Kolben in einer, vorzugsweise zylindrischen
Ausnehmung des Gehäuses geführt ist, wobei das Gehäuse an seinem der Führungsschiene
abgewandten Bereich ein Gegenlager für die Feder bildet. Diese Bauform ermöglicht
außerdem eine besonders gute Kraftübertragung zwischen dem Rastzapfen und der Rastausnehmung,
wobei die Scherkräfte durch die Ausnehmung des Gehäuses effektvoll aufgenommen werden.
[0022] Um äußere Angriffe durch Schnee, Eis, Gestrüpp usw. möglichst gut abzuwehren, ist
vorgesehen, daß das Betätigungsglied in der verriegelten Stellung im Gehäuse zwnindest
teilweise versenkt ist. Die Sicherheit wird dabei noch erhöht, wenn der Griffteil,
in Fahrtrichtung betrachtet, vor der Lagerstelle angeordnet ist und sich gegen die
Fahrtrichtung erstreckt.
[0023] Eine andere, besonders vorteilhafte Form der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerstelle in einen im wesentlichen waagrechten Freistellungsschlitz des
Rastteiles verschieblich eingreift, wobei zumindest ein Ende des Freistellungsschlitzes
von einer gedachten senkrechten Mittellinie des Rastteiles weiter entfernt ist als
die Abstützstelle.
[0024] Für besonders starke Beanspruchungen ist nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß der Rastteil zweifach ausgeführt ist und beiderseits der Skinittellinie
angeordnet ist.
[0025] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß das Betätigungsglied nur durch ein Werkzeug
betätigbar ist, wodurch das unerlaubte Manipulieren durch nicht Sachkundige zumindest
erschwert wird.
[0026] Anhand der Zeichnung die mehrere Ausführungsbeispiele darstellt, wird der Gegenstand
der Erfindung näher erläutert. Hiebei zeigen: die Fig.l eine erfindungsgemäße Rasteinrichtung
im Schnitt mit einem hebelartigen Griffteil, die Fig.2 eine Verrasteinrichtung mit
einem drehknopfartigen Griffteil, die Fig.3 eine Verrasteinrichtung mit zwei Rastteilen
und die Fig.4 eine Verrasteinrichtung mit einem Freistellungsschlitz für die Lagerstelle
im ein- und ausgerasteten Zustand.
[0027] Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel gemäß Fig.l ist wie folgt aufgebaut:
[0028] Au: der Oberseite eines Skis 1 ist eine Führungsschiene 2 in nicht näher dargestellter
Weise befestigt. Die Führungsschiene 2 verfügt über Rastausnehmungen 2a, die mit einem
Rastbolzen 4 in Eingriff bringbar sind. Der Rastbolzen 4 ist dabei einstückig mit
einem Kolben 5 verbunden, der wiederum mit einer in entgegengesetzte Richtung des
Rastbolzens 4 weisenden Führungsstange 3 versehen ist, wobei Rastbolzen 4, Kolben
5 verbunden, der wiederum mit einer in entgegengesetzter Richtung des Rastbolzens
4 weisenden Führungsstange 3 versehen ist, wobei Rastbolzen 4, Kolben 5 und Führungsstange
3 gemeinsam den Rastteil 6 bilden. Der Kolben 5 wird in einer Ausnehmung 7 eines Gehäuses
10 axial geführt. In einer Bohrung oder Ausnehmung mit geringerem Durchmesser wird
die Führungsstange 3 durch das Gehäuse 10 nach außen geführt. Es entsteht somit ein
Hohlraum zwischen jener Begrenzung der Ausnehmung 7, die der Führungsschiene 2 abgewandt
ist und der oberen Seite des Kolbens 5, die ebenfalls der Führungsschiene
'2 abgewandt ist. In diesem Hohlraum ist eine Spiralfeder 8 angeordnet, die sich somit
einerseits an einem durch die Oberseite des Kolbens 5 gebildeten Widerlager 5a und
anderseits an einem durch das Gehäuse gebildete Gegenlager 9 abstützt und den Kolben
5 in axialer Richtung beaufschlagt. Durch diese Feder 8 wird der Rastteil 6 und damit
der Rastbolzen 4 stets gegen die Führungsschiene 2 gedrückt.
[0029] Die aus dem Gehäuse 10 herausragende Führungsstange 3 weist eine Angriffstelle 12
auf, die in einem Betätigungsglied 27 gelagert ist. Das Betätigungsglied 27 ist dabei
als Handhabe mit einem Griffteil 14 ausgeführt, wobei an dem dem Griffteil 14 gegenüberliegenden
Ende die lagerstelle 12 für den Rastteil 6 vorgesehen ist. Dieses Ende des Betätigungsgliedes
27 weist außerdem eine Fläche 17 auf, die in der dargestellten Raststellung an der
Oberseite 16 des Gehäuses 10 plan aufliegt. Im rechten Winkel zu dieser Fläche 17
erstreckt sich eine weitere Fläche 18, die mit der Fläche 17 an einer Steilkurve 15
eines Exzenters zusammenläuft. An dieser Steilkurve 15 liegt die Abstützstelle 29,
über welche der Betätigungsteil 27 umgeschwenkt werden kann. Bei einem Umschwenken
des Betätigungsteiles 27 über die Abstützstelle 29 in die strichliert dargestellte
Lage gleitet die Abstützsstelle 29 an der Oberseite 16 des Gehäuses 10 in Richtung
der Mittellinie 11 durch die Leerstelle 12. Sobald diese Abstützstelle 29 eine Ebene
durch diese Mittellinie 11 passiert, kommt der Betätigungsteil 27 wieder in eine stabile
Lage, wobei nunmehr die Seite 18 zur Anlage mit der Oberseite 16 des Gehäuses 10 kommt,
wie dies in der strichlierten Lage des Betätigungsgliedes 27 dargestellt ist. Der
Effekt des Ver- bzw. Entrastens wird bei dieser Ausführungsform dadurch erwirkt, daß
die Lagerstelle 12 von der Fläche 17 einen geringeren Abstand 30 aufweist als ihr
Abstand 31 von der Fläche 18.
[0030] Vorteilhafterweise ist das Gehäuse 10 so ausgeführt, daß die Handhabe in die Silhuette
19 des Gehäuses 10 praktisch integriert ist und sie in der verrasteten Stellung nicht
überragt.
[0031] Die wichtigsten Merkmale für das Funktionieren der Verrasteinrichtung sind somit
der Rastteil 6, die Lagerstelle 12, die die Exzentersteilkurve 15 einschließenden
Flächen 17,18 und der Griffteil 14. Diese Merkmale befinden sich auch in dem erfindungsgemäß
ausgeführten Beispiel nach Fig.2, wobei die Ausgestaltung des Gehäuses 10, des Rastteiles
6 und der Führungsschiene 2 identisch mit der Ausführungsform nach Fig.l ist. Unterschiedlich
ist hingegen die Form des Griffteiles 14, der als Drehknopf oder Rolle ausgebildet
ist, wobei in Fig.2 mit vollen Linien die entrastete Stellung dargestellt ist.
[0032] Die Flächen 1 8 schließer auch in diesem Fall die Exzentersteilkurve 15 ein, wobei
jedoch der Exzenter 25 als eigener Bauteil mit dem Griffteil 414 einstückig verbunden
ist. Die Hubhöhe 20, die den Unterschied zwischen der verrasteten und entrasteten
Lage definiert, wird auch hier durch die unterschiedliche Entfernung der Flächen 17,18
von der Lagerstelle 12 bewirkt. Um von der in der Fig.2 dargestellten entrasteten
Lage in die verrastete Lage, die strichliert dargestellt ist, zu gelangen, muß der
Drehknopf bzw. die Rolle gedreht werden, wodurch der Exzenter 25 über seine Exzentersteilkurve
15 mit der Abstützstelle 29 am Gehäuse entlang gleitet, solange bis die Fläche 17
mit der Oberseite des Gehäuses 10 zur Anlage kommt. Während dieses Vorganges wird
der Rastteil 6 durch die Feder 8 in Richtung Führungsschiene 2 verschoben, wenn der
Rastbolzen 4 eine Rastausnehmung 2a vorfindet.
[0033] .Eine etwas andere Ausführungsform mit zwei Rastteilen 6a,6b ist in Frontalansicht
durch die Fig.3 beispielhaft näher beschrieben, wobei ein Exzenternocken 525 auf einer
Welle 26 gelagert ist, welche Welle 26 durch die jeweils rechts und links von dem
Exzenternocken 525 angeordneten Rastteile 6a,6b geht und damit deren Lagerstellen
12a,12b definiert. An einer Seite ragt diese Welle 26 über die eine Lagerstelle 12b
noch weiter hinaus und trägt dort die Drehrolle 514, die als Griffteil dient. Fig.3
zeigt außerdem in etwas detaillierter Form eine mögliche Ausgestaltung der Führungsschiene
52, wobei diese aus einem Profilmaterial gebildet ist, welches einen Grundteil 52g,
der am Ski befestigt ist, und an seinen Rändern senkrecht nach oben gebogen ist, wodurch
Arme 52c,52d gebildet sind. Diese Arme 52c,52d sind weiter parallel zum Grundteil
52g nach innen gebogen, wobei diese Teile 52e,52f die Rastausnehmungen 3a,3b tragen.
Das Gehäuse 510 verfügt über Füße 23, die durch die zwischen den Teilen 52e und 52f
und dem Grundteil 52g gebildete Nut aufgenommen werden. Zur Verbesserung der Gleiteigenschaften
ist zwischen den Füßen 23 und der Führungsschiene 52 eine Gleiteinlage 24 vorgesehen.
[0034] In der Fig.4 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung der Verrasteinrichtung
dargestellt, bei der der Rastteil 66 einen Schlitz 36 aufweist, in dem die Lagerstelle
612, gleitbar angeordnet ist und durch einen Bolzen gebildet wird, der an der hebelförmig
ausgebildeten Griffteil 33 befestigt ist. Der Griffteil 33 weist eine Abstützstelle
auf, die als ein Kugelabschnitt 34 in einer Pfanne 32 an der Gehäuseoberseite 37 lagert.
Die Fläche 17 wird durch den Körper des Griffreiles 33 gebildet, während sich die
Flächenabschnitte, die mit der Gehäuseoberseite 37 im Zuge des Entrastens in Eingriff
bringbar sind, am Kugelsabschnitt 34 sind. Der Effekt des Ent- bzw. Verrastens wird
auch hier durch den unterschiedlichen Abstand der Lagerstelle 612 von der Fläche 17
bzw. von den nicht bezeichneten Flächenabschnitten am Kugelabschnitt 34 bestimmt.
Der Griffteil 33 hält in der entrasteten Stellung dann, wenn die Lagerstelle 612 zumindest
mit einem Betrag U über eine senkrechte Ebene durch die Mittellinie 41 der Abstützstelle
34 geht. Der Betrag 0 wird dadurch bestimmt, da der Schlitz 36 eine Freistellung der
Lagerstelle 612 durch sein Ende 35, welches über die besagte Ebene hinausragt, erlaubt.
[0035] Analog zu der in Fig.4 dargestellten Ausführungsform könnte auch der Schlitz 36 in
einer Handhabe ausgeführt sein, wobei in diesem Fall die Lagerstelle 612 durch einen
Bolzen, der mit dem Rastteil 66 fix verbunden ist, gebildet werden würde.
1. Skibindungsteil, insbesondere Vorderbacken, mit einer auf der Oberseite eines Ski
befestigbaren Führungsschiene, an welcher eine in Skilängsrichtung verschiebbare,
an einer Grundplatte befestigten Backeneinheit mit einem Gehäuse und einer die Backeneinheit
in vorbestimmbaren Schiebestellungen mit der Führungsschiene verriegelnden Rasteinrichtung,
die einen an der Backeneinheit beweglich gehaltenen Rastteil aufweist, der von einer
Feder in formschlüssigen Eingriff wahlweise mit einer von komplementären Rastausnehmungen
der Führungsschiene bringbar ist, wobei am Rastteil ein hochschwenkbares Betätigungsglied
zum Ausrücken des Rastteiles aus der komplementären Rastausnehmung angreift, dadurch
gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied (27,427,527,627), wie an sich bekannt, am
Rastteil (6;6a.6b;66) gelagert und mit mindestens zwei Flächen (17,18) oder Flächenabschnitten
versehen ist, die miteinander einen Winkel einschließen und von welchen jede bzw.
jeder in einem unterschiedlichen Abstand (30,31) von der Lagerstelle (12,612) liegt
und somit die verrastete bzw. entrastete Lage des Rastteiles (6;6a,6b;66) bestimmt
und daß die beiden Flächen (17,18) bzw.Flächenabschnitte in diesen Lagen wahlweise
durch die Feder (8) an das Gehäuse (10,510,610) gedrückt gehalten sind.
2. Skibindungsteil nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied
(27,427,527) eine Abstützstelle (29) aufweist, an welche: sich das Betätigungsglied
(27,427,527) während seines Verschwenkens am Gehäuse (10,510) abstützt, wobei sich
die Abstützstelle (29) in der geschlossenen bzw. geöffneten Lage des Betätigungshebels
(27,427,527) an der einen oder anderen Seite einer Ebene befindet, welche durch die
Mittellinie (11) der Lagerstelle (12) geht.
3. Skibindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied
(627) eine in dem Gehäuse (610) drehbar gelagerte Abstützstelle (34) aufweist, an
welcher sich das Betätigungsglied (627) während seines Verschwenkens am Gehäuse (610)
abstützt, wobei die Lagerstelle (12) durch einen Freistellungsschlitz (36) im Rastteil
(66) oder im Betätigungsglied (627) verschieblich angeordnet ist und in der geschlossenen
bzw. geöffneten Lage des Betätigungsgliedes (627) an der einen oder anderen Seite
einer Ebene befindet, welche durch die Abstützstelle (34) geht und mit der Gehäuseoberseite
(616) einen vorzugsweise rechten Winkel einschließt.
4. Skibindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützstelle
(29), wie an sich bekannt, durch den Zusammenlauf der beiden Flächen (17,18) gebildet
ist, wobei die Abstützstelle (29) vorzugsweise durch.eine Abrundung gebildet ist.
5. Skibindungsteil nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützstelle
(29), wie an sich bekannt, an der Steilkurve (15) eines Exzenters (25,525) angeordnet
ist.
6. Skibindungsteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigungsglied, wie an sich bekannt, selbst ein Exzenternocken ist.
7. Skibindungsteil nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der verrasteten
Lage die eine Fläche (18) des Betätigungsgliedes (27) in einer Parallelebene und dessen
andere Fläche (17) in einer Normalebene: zur Längsmittelachse des Rastteiles (6;6a,6b)
liegt.
8. Skibindungsteil einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied
eine Handhabe ist, die mit den Flächen (17,18) und der Steilkurve (15) einstückig
verbunden ist.
9. Skibindungsteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe ein einarmiger
Hebel ist, dessen eines Ende einen Griffteil (14) und dessen anderes Ende die Flächen
(17,18) und die Steilkurve (15) trägt.
10. Skibindungsteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe ein
Drehknopf (414) oder eine Drehrolle (514) ist.
11. Skibindungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Handhabe (514) an einer Welle (26) angeordnet ist, welche Welle (26) den Exzenter
(525) trägt.
12. Skibindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastteil (6;6a,6b;66)
an seinem der Führungsschiene (2,52) zugewandten Ende enen den Rastzapfen (4) tragenden
Kolben (5) mit einem Widerlager (5a) für die Feder (8) aufweist, welcher Kolben (5)
in einer, vorzugsweise zylindrischen, Ausnehrnung (7) des Gehäuses (10,510,610) geführt
ist, wobei das Gehäuse (10,510,610) an seinem der Führungsschiene (2,52) abgewandten
Bereich ein Gegenlager (9) für die Feder (8) bildet.
13. Skibindungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsglied (27) in der verriegelten Stellung im Gehäuse (10) zumindest
teilweise versenkt ist.
14. Skibindungsteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gritfteil (14),
in Fahrtrichtung betrachtet, vor der Lagerstelle (12) angeordnet ist und sich gegen
die Fahrtrichtung erstreckt.
15. Skibindungsteil nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle
(12) in einen im wesentlichen waagrechten Freistellungsschlitz (36) des Rastteiles
(66) verschieblich eingreift, wobei zumindest ein Ende (35) des Freistellungsschlitzes (36) von einer gedachten senkrechten Mittellinie des Rastteiles (66) weiter
entfernt ist als die Abstützstelle (34).
16. Skibindungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rastteil (6a,6b) zweifach ausgeführt ist und beiderseits der Skimittellinie
angeordnet ist.
17. Skibindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied
(27,427,527,627), wie an sich bekannt, nur durch ein Werkzeug betätigbar ist.