(19)
(11) EP 0 169 315 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.01.1986  Patentblatt  1986/05

(21) Anmeldenummer: 85104800.9

(22) Anmeldetag:  20.04.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63C 9/00, A63C 9/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 27.04.1984 AT 1419/84

(71) Anmelder: TMC CORPORATION
CH-6340 Baar/Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Himmetsberger, Alois
    A-1113 Wien (AT)
  • Pavlovec, Radko
    A-1040 Wien (AT)
  • Wittmann, Heinz
    A-1120 Wien (AT)
  • Würthner, Hubert
    A-2410 Hainburg (AT)
  • Szasz, Tibor, Dipl. Ing.
    A-1130 Wien (AT)
  • Liedl, Kurt
    A-2404 Petronell (AT)
  • Erdei, Roland
    A-2486 Pottendorf (AT)

(74) Vertreter: Szász, Tibor, Dipl.-Ing. 
HTM Sport- und Freizeitgeräte AG Tyroliaplatz 1
A-2320 Schwechat
A-2320 Schwechat (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Skibindungsteil, insbesondere Vorderbacken


    (57) Die Erfindung betrifft einen Skibindungsteil, insbesondere einen Vorderbacken, der an einer Führungsschiene (2,52) längsverschiebbar ist, wobei er mittels Rasteinrichtung in vorbestimmbaren Schiebestellungen mit der Führungsschiene (2,52) verrastbar ist. Die Rasteinrichtung weist zwei Flächen (17.18) auf, die in einem unterschiedlichen Abstand (30,31) von der Lagerstelle (12,612) liegen und somit die verrastete bzw. entrastete Lage des Rastteiles (6,6a,6b,66) bestimmen. Eine einfache Einhandbedienung der Rasteinrichtung und damit ein einfaches Verschieben des Vorderbackens in Skilängsrichtung ist gewährleistet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Skibindungsteil, insbesondere einen Vorderbacken, mit einer auf der Oberseite eines Ski befestigbaren Führungsschiene, an welcher eine in Skilängsrichtung verschiebbare, an einer Grundplatte befestigte Backeneinheit mit einem Gehäuse und einer die Backeneinheit in vorbestimmbaren Schiebestellungen mit der Führungsschiene verriegelnden Rasteinrichtung, die einen an der Backeneinheit beweglich gehaltenen Rastteil aufweist, der von einer Feder in formschlüssigen Eingriff wahlweise mit einer von komplementären Rastausnehmungen der Führungsschiene bringbar ist, wobei am Rastteil ein hochschwenkbares Betätigungsglied zum Ausrücken das Rastteiles aus der komplementären Rastausnehmung angreift.

    [0002] Zur Einstellung einer aus einem Vorderbacken und einem Fersenhalter bestehenden Skibindung auf verschiedene Schuhgrößen ist es schon seit langem erforderlich gewesen, zumindest einen Skibindungsteil in Längsrichtung des Skis verschiebbar und in vorbestimmten Lagen verrastbar zu gestalten. Zu diesem Zweck weist der verstellbare Skibindungsteil eine Verstelleinrichtung mit einer Rasteinrichtung auf.

    [0003] Bei den herkömmlichen Skibindungen ist der Fersenhalter im allgemeinen mittels einer Grundplatte, auf einer auf der Oberseite des Skis befestigbaren Führungsschiene verschiebbar geführt. Der Fersenhalter bzw. dessen Grundplatte weist eine lösbare Raste, die Führungsschiene eine Gegenraste auf. Eine derartige Rasteinrichtung ist beispielsweise in der CH-PS 469.492 beschrieben. Bei dieser Konstruktion ist nachteiIigerweise ein Verriegeln nur möglich, wenn sich Riegel und Gehäuse einander genau gegenüberstehen, wodurch zum Verrasten unbedingt zwei Hände benötigt werden: eine die den Backenkörper führt und eine zweite, die den Hebel betätigt.

    [0004] Mit den steigenden Anforderungen an die Anordnung von Skibindungen auf der Oberseite von Ski(ern) durch die Skiläufer wurde jedoch auch eine neue Forderung gestellt, den Schwerpunkt der Skiläufer und damit die Schuhe mitsamt der Bindung relativ zu einer gedachten Querlinie auf dem Ski nach vor oder hinten zu verschieben. Es wurde daher gefordert, nunmehr auch den Vorderbacken in Skilängsrichtung verstellbar - zu gestalten. Da jedoch die Vorderbacken gegenüber dem Fersenhalter üblicherweise eine etwas andere Konstruktion aufweisen, und deren Funktion bezüglich der Halterung des Skischuhs von jener der Fersenhalter abweicht, war es erforderlich, ein neues System für die Verstellung eines Vorderbackens einer Skibindung zu entwickeln.

    [0005] Es wurden daher Klappen entwickelt, die ein Ausrücken eines Rastteiles aus einer gegengleichen Rastausnehmung ermöglichen. Derartige Verstelleinrichtungen sind bereits in verschiedenen Ausführungsformen bekannt geworden.

    [0006] Eine andere Art herkömmlicher Rasteinrichtungen ist beispielsweise in der EU-AS 0084324 beschrieben. Die Entr stung erfolgt dabei über einen Griffteil, der von Hand umgelegt wird dadurch eine Blattfeder, die einen Rastzapfen in eine Rastausnehmung drückt, anhebt, worauf der Backen in Längsrichtung des Skis verschoben werden kann. Läßt man den Hebel aus, so rastet der Rastzapfen in die gegengleiche Rastnehmung ein und der Backen ist in Längsrichtung des Skis fixiert.

    [0007] Diese Ausgestaltung weist jedoch gemeinsam mit allen anderen ähnlichen Hebelkonstruktionen einen Nachteil dadurch auf, daß die Backenverstellung nur dann vorgenommen werden kann, wenn gleichzeitig ein Griffteil gehalten wird. Eine Einhandbedienung ist somit nur in einer Werkstatt (bei eingespanntem Schuh), nicht hingegen auf einer Piste möglich. Die Änderung des Schwerpunktes und damit der Fahreigenschaften soll jedoch auch unter diesen Umständen gewährleistet sein.

    [0008] Eine weitere Rasteinrichtung ist in der AT-PS 368.394 geoffenbart. Die AT-PS 368.394 betrifft eine Einrichtung für Skibindungen, die einen den Bindungsteil tragenden Schlitten und eine am Ski befestigte, eine Führung für den in Skilängsrichtung verschiebbaren Schlitten bildende Grundplatte umfaßt, wobei im Bereich zwischen Schlitten und Grundplatte eine willkürlich lösbare Verriegelung angeordnet ist und der Bindungsteil unter der Einwirkung einer oder mehrerer Schubfedern im Gebrauchszustand am Skischuh anliegt, wobei zwischen Schlitten und Grundplatte eine weitere, sich parallel zur Grundplatte erstreckende und ebenfalls in Skilängsrichtung verschiebbare Platte angeordnet ist, und die sich mit dem einen Ende an der Platte und mit dem anderen Ende am Schlitten abstützende Schubfeder bxw, abstützenden Schubfedern den Schlitten mit einem Anschlag gegen einen Anschlag bzw. eine in Skilängsrichtung verstellbare Abstützvorrichtung der Platte drückt bzw. drücken und wobei die Verriegelungsvorrichtung zwischen Platte und Grundplatte vorgesehen ist und die verstellbare Abstützeinrichtung einen auf der Platte oder am Schlitten drehbar gelagerten Exzenter aufweist, nach Patent Nr.331.698, welche Verriegelungsvorrichtung aus einer in der Längsrichtung der Grundplattte verlaufenden Zahnleiste und aus einer auf der Platte vorgesehenen Zahnraste besteht.

    [0009] Die Aufgabenstellung bei diesem Patent, wie auch beim Stammpatent, war, eine Einrichtung zwecks Einstellen der Schubkraft eines Bindungsteiles zu schaffen. Dabei sollte die Betätigung der verstellbaren Abstützvorrichtung und der willkürlich lösbaren Verriegelung in einem Arbeitsvorgang erfolgen. Diese in der AT-PS 368.394 gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß sich der Exzenter in gelöstem Zustand der Verriegelung an der der Zahnleiste benachbarten oder dieser gegenüberliegenden Innenseite der Grundplatte abstützt, daß die Platte in diesem Zustand aus ihrer Mittellage relativ zur Grundplatte bzw. zum Schlitten in ihrer Ebene quer zur Längsachse der Grundplatte verschwenkt gehalten ist, und daß der Exzenter in der Verriegelungsstellung die . Zahnraste gegen die Zahnleisten drückt.

    [0010] Das Wesen der in dieser Patentschrift geoffenbarten Lösung liegt also darin, daß eine der Verrastungsstelle gegenüberliegende Innenseite einer Grundplatte vorgesehen ist, an der ein die Verriegelung bewirkender Exzenter im gelösten Zustand anliegt, bzw. durch die der Exzenter im verriegelten Zustand gegen die Verrastungsstelle gedrückt gehalten ist. Die Verriegelung selbst erfolgt also nicht durch Federkraft sondern durch die Kraft einer Spannexzenterwirkung des Exzenters mit der Innenseite der Grundplatte. Die Federn, die bei einem Ent- oder Verrastvorgang mitwirken, sind in erster Linie die relativ starken Schubfedern und eventuell auch zusätzlich eine relativ schwächere Blattfeder. Sie bewirken jedoch nicht die Verrastung für sich, sondern stellen nur einen nicht unerheblichen Widerstand dar, der durch die Bedienungsperson mittels Betätigung des Betätigungsfortsatzes überwunden werden muß. Eine Schwerpunktsverlagerung ist durch eine derartige Rasteinrichtung nicht möglich.

    [0011] Die Erfindung hat sich nun zum Ziel gesetzt, einen verschiebbaren bzw. verstellbaren Vorderbacken mit einer Rasteinrichtung zu schaffen, der ein sicheres Verrasten und ein Entrasten durch eine Einhandbedienung auch auf der Piste in komfortabler Weise ermöglicht und somit auch eine Schwerpunktsverlagerung möglich ist.

    [0012] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Betätigungsglied, wie an sich bekannt, am Rastteil gelagert und mit mindestens zwei Flächen oder Flächenabschnitten versehen ist, die miteinander einen Winkel einschließen und von welchen jede bzw. jeder in einem unterschiedlichen Abstand von der Lagerstelle liegt und somit die verrastete bzw. entrastete Lage des Rastteiles bestimmt, und daß die beiden Flächen bzw. Flächenabschnitte in diesen Lagen wahlweise durch die Feder an das Gehäuse gedrückt gehalten sind.

    [0013] Durch die Erfindung ist es nun erstmals möglich, die Rasteinrichtung durch einfache Einhand-Handhabung des Betätigungsgliedes zu entrasten und sie im entrasteten Zustand zu fixieren, wodurch ein beliebiges Verschieben des Vorderbackens mit einer Hand möglich wird. Auch das Wiedereinrasten ist denkbar einfach.

    [0014] Dieser Effekt kann dabei sicher entweder dadurch erreicht werden, daß das Betätigungsglied eine Abstützstelle aufweist, an welcher sich das Betätigungsglied während seines Verschwenkens am Gehäuse abstützt, wobei sich die Abstützstelle in der geschlossenen bzw. geöffneten Lage des Betätigungshebels an der einen oder anderen Seite einer Ebene befindet, welche duch die Mittellinie der Lagerstelle geht; oder daß das Betätigungsglied eine in dem Gehäuse drehbar gelagerte Abstützstelle aufweist, an welcher sich das Betätigungsglied während seines Verschwenkens am Gehäuse abstützt, wobei die Lagerstelle durch einen Freistellungsschlitz im Rastteil oder im Betätigungsglied verschieblich angeordnet ist und in der geschlossenen bzw. geöffneten Lage des Betätigungsgliedes an der einen oder anderen Seite einer Ebene bafindet, welche durch die Abstützstelle geht und mit der Gehäuseoberseite einen vorzugsweise rechten Winkel e. schließt.

    [0015] Diese beiden Ausführungsformen der Erfindung gestatten es gleichermaßen optimal die gestellte Aufgabe vorteilhaft zu erfüllen, wobei die zweite Ausführungsform etwas kleiner baut, dafür aber über mehr Einzelbauteile verfügt.

    [0016] Die erste Ausführungsform ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung an ihrer Abstützstelle durch den Zusammenlauf der beiden Flächen gebildet, wobei die Abstützstelle vorzugsweise durch eine Abrundung gebildet ist. Die weitere Ausgestaltung, wonach die Abstützstelle an der Steilkurve eines Exzenters angeordnet ist, bewirkt ein sehr einfaches Verstellen des Rastteiles von der verrasteten in die entrastete Lage, wobei durch die Abrundung die Gehäuseoberseite weitgehends geschont wird. Dabei kann das Betätigungsglied, wie an sich bekannt, selbst als Exzenternocken ausgeführt sein, wobei der Verrasteffekt dann insbesondere ganz sicher auftritt, wenn in der verrasteten Lage die eine Fläche des Betätigungsgliedes in einer Parallelebene und dessen andere Fläche in einer Normalebene zur Längsmittelachse des Rastteiles liegt.

    [0017] Nach einer anderen Variante ist das Betätigungsglied eine Handhabe, die mit den Flächen und der Steilkurve einstückig verbunden ist. Diese Handhabe kann jede beliebige Form haben und daher dem Styling des Backenkörpers optimal angepaßt werden.

    [0018] Beispielsweise kann die Handhabe nach einer anderem besonderen Ausgestaltung der Erfindung ein einarmiger Hebel sein, dessen eines Ende einen Griffteil und dessen anderes Ende die Flächen und die Steilkurve trägt.

    [0019] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die Handhabe als ein Drehknopf oder als eine Drehrolle ausgeführt sein.

    [0020] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Handhabe an einer Welle angeordnet sein, welche Welle den Exzenter trägt.

    [0021] Eine sehr betriebssichere und einfach herzustellende Bauform des Rastterles ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß er an seinem der Führungsschiene zugewandten Ende einen den Rastzapfen tragenden Kolben mit einem Widerlager für die Feder aufweist, welcher Kolben in einer, vorzugsweise zylindrischen Ausnehmung des Gehäuses geführt ist, wobei das Gehäuse an seinem der Führungsschiene abgewandten Bereich ein Gegenlager für die Feder bildet. Diese Bauform ermöglicht außerdem eine besonders gute Kraftübertragung zwischen dem Rastzapfen und der Rastausnehmung, wobei die Scherkräfte durch die Ausnehmung des Gehäuses effektvoll aufgenommen werden.

    [0022] Um äußere Angriffe durch Schnee, Eis, Gestrüpp usw. möglichst gut abzuwehren, ist vorgesehen, daß das Betätigungsglied in der verriegelten Stellung im Gehäuse zwnindest teilweise versenkt ist. Die Sicherheit wird dabei noch erhöht, wenn der Griffteil, in Fahrtrichtung betrachtet, vor der Lagerstelle angeordnet ist und sich gegen die Fahrtrichtung erstreckt.

    [0023] Eine andere, besonders vorteilhafte Form der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle in einen im wesentlichen waagrechten Freistellungsschlitz des Rastteiles verschieblich eingreift, wobei zumindest ein Ende des Freistellungsschlitzes von einer gedachten senkrechten Mittellinie des Rastteiles weiter entfernt ist als die Abstützstelle.

    [0024] Für besonders starke Beanspruchungen ist nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der Rastteil zweifach ausgeführt ist und beiderseits der Skinittellinie angeordnet ist.

    [0025] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß das Betätigungsglied nur durch ein Werkzeug betätigbar ist, wodurch das unerlaubte Manipulieren durch nicht Sachkundige zumindest erschwert wird.

    [0026] Anhand der Zeichnung die mehrere Ausführungsbeispiele darstellt, wird der Gegenstand der Erfindung näher erläutert. Hiebei zeigen: die Fig.l eine erfindungsgemäße Rasteinrichtung im Schnitt mit einem hebelartigen Griffteil, die Fig.2 eine Verrasteinrichtung mit einem drehknopfartigen Griffteil, die Fig.3 eine Verrasteinrichtung mit zwei Rastteilen und die Fig.4 eine Verrasteinrichtung mit einem Freistellungsschlitz für die Lagerstelle im ein- und ausgerasteten Zustand.

    [0027] Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel gemäß Fig.l ist wie folgt aufgebaut:

    [0028] Au: der Oberseite eines Skis 1 ist eine Führungsschiene 2 in nicht näher dargestellter Weise befestigt. Die Führungsschiene 2 verfügt über Rastausnehmungen 2a, die mit einem Rastbolzen 4 in Eingriff bringbar sind. Der Rastbolzen 4 ist dabei einstückig mit einem Kolben 5 verbunden, der wiederum mit einer in entgegengesetzte Richtung des Rastbolzens 4 weisenden Führungsstange 3 versehen ist, wobei Rastbolzen 4, Kolben 5 verbunden, der wiederum mit einer in entgegengesetzter Richtung des Rastbolzens 4 weisenden Führungsstange 3 versehen ist, wobei Rastbolzen 4, Kolben 5 und Führungsstange 3 gemeinsam den Rastteil 6 bilden. Der Kolben 5 wird in einer Ausnehmung 7 eines Gehäuses 10 axial geführt. In einer Bohrung oder Ausnehmung mit geringerem Durchmesser wird die Führungsstange 3 durch das Gehäuse 10 nach außen geführt. Es entsteht somit ein Hohlraum zwischen jener Begrenzung der Ausnehmung 7, die der Führungsschiene 2 abgewandt ist und der oberen Seite des Kolbens 5, die ebenfalls der Führungsschiene '2 abgewandt ist. In diesem Hohlraum ist eine Spiralfeder 8 angeordnet, die sich somit einerseits an einem durch die Oberseite des Kolbens 5 gebildeten Widerlager 5a und anderseits an einem durch das Gehäuse gebildete Gegenlager 9 abstützt und den Kolben 5 in axialer Richtung beaufschlagt. Durch diese Feder 8 wird der Rastteil 6 und damit der Rastbolzen 4 stets gegen die Führungsschiene 2 gedrückt.

    [0029] Die aus dem Gehäuse 10 herausragende Führungsstange 3 weist eine Angriffstelle 12 auf, die in einem Betätigungsglied 27 gelagert ist. Das Betätigungsglied 27 ist dabei als Handhabe mit einem Griffteil 14 ausgeführt, wobei an dem dem Griffteil 14 gegenüberliegenden Ende die lagerstelle 12 für den Rastteil 6 vorgesehen ist. Dieses Ende des Betätigungsgliedes 27 weist außerdem eine Fläche 17 auf, die in der dargestellten Raststellung an der Oberseite 16 des Gehäuses 10 plan aufliegt. Im rechten Winkel zu dieser Fläche 17 erstreckt sich eine weitere Fläche 18, die mit der Fläche 17 an einer Steilkurve 15 eines Exzenters zusammenläuft. An dieser Steilkurve 15 liegt die Abstützstelle 29, über welche der Betätigungsteil 27 umgeschwenkt werden kann. Bei einem Umschwenken des Betätigungsteiles 27 über die Abstützstelle 29 in die strichliert dargestellte Lage gleitet die Abstützsstelle 29 an der Oberseite 16 des Gehäuses 10 in Richtung der Mittellinie 11 durch die Leerstelle 12. Sobald diese Abstützstelle 29 eine Ebene durch diese Mittellinie 11 passiert, kommt der Betätigungsteil 27 wieder in eine stabile Lage, wobei nunmehr die Seite 18 zur Anlage mit der Oberseite 16 des Gehäuses 10 kommt, wie dies in der strichlierten Lage des Betätigungsgliedes 27 dargestellt ist. Der Effekt des Ver- bzw. Entrastens wird bei dieser Ausführungsform dadurch erwirkt, daß die Lagerstelle 12 von der Fläche 17 einen geringeren Abstand 30 aufweist als ihr Abstand 31 von der Fläche 18.

    [0030] Vorteilhafterweise ist das Gehäuse 10 so ausgeführt, daß die Handhabe in die Silhuette 19 des Gehäuses 10 praktisch integriert ist und sie in der verrasteten Stellung nicht überragt.

    [0031] Die wichtigsten Merkmale für das Funktionieren der Verrasteinrichtung sind somit der Rastteil 6, die Lagerstelle 12, die die Exzentersteilkurve 15 einschließenden Flächen 17,18 und der Griffteil 14. Diese Merkmale befinden sich auch in dem erfindungsgemäß ausgeführten Beispiel nach Fig.2, wobei die Ausgestaltung des Gehäuses 10, des Rastteiles 6 und der Führungsschiene 2 identisch mit der Ausführungsform nach Fig.l ist. Unterschiedlich ist hingegen die Form des Griffteiles 14, der als Drehknopf oder Rolle ausgebildet ist, wobei in Fig.2 mit vollen Linien die entrastete Stellung dargestellt ist.

    [0032] Die Flächen 1 8 schließer auch in diesem Fall die Exzentersteilkurve 15 ein, wobei jedoch der Exzenter 25 als eigener Bauteil mit dem Griffteil 414 einstückig verbunden ist. Die Hubhöhe 20, die den Unterschied zwischen der verrasteten und entrasteten Lage definiert, wird auch hier durch die unterschiedliche Entfernung der Flächen 17,18 von der Lagerstelle 12 bewirkt. Um von der in der Fig.2 dargestellten entrasteten Lage in die verrastete Lage, die strichliert dargestellt ist, zu gelangen, muß der Drehknopf bzw. die Rolle gedreht werden, wodurch der Exzenter 25 über seine Exzentersteilkurve 15 mit der Abstützstelle 29 am Gehäuse entlang gleitet, solange bis die Fläche 17 mit der Oberseite des Gehäuses 10 zur Anlage kommt. Während dieses Vorganges wird der Rastteil 6 durch die Feder 8 in Richtung Führungsschiene 2 verschoben, wenn der Rastbolzen 4 eine Rastausnehmung 2a vorfindet.

    [0033] .Eine etwas andere Ausführungsform mit zwei Rastteilen 6a,6b ist in Frontalansicht durch die Fig.3 beispielhaft näher beschrieben, wobei ein Exzenternocken 525 auf einer Welle 26 gelagert ist, welche Welle 26 durch die jeweils rechts und links von dem Exzenternocken 525 angeordneten Rastteile 6a,6b geht und damit deren Lagerstellen 12a,12b definiert. An einer Seite ragt diese Welle 26 über die eine Lagerstelle 12b noch weiter hinaus und trägt dort die Drehrolle 514, die als Griffteil dient. Fig.3 zeigt außerdem in etwas detaillierter Form eine mögliche Ausgestaltung der Führungsschiene 52, wobei diese aus einem Profilmaterial gebildet ist, welches einen Grundteil 52g, der am Ski befestigt ist, und an seinen Rändern senkrecht nach oben gebogen ist, wodurch Arme 52c,52d gebildet sind. Diese Arme 52c,52d sind weiter parallel zum Grundteil 52g nach innen gebogen, wobei diese Teile 52e,52f die Rastausnehmungen 3a,3b tragen. Das Gehäuse 510 verfügt über Füße 23, die durch die zwischen den Teilen 52e und 52f und dem Grundteil 52g gebildete Nut aufgenommen werden. Zur Verbesserung der Gleiteigenschaften ist zwischen den Füßen 23 und der Führungsschiene 52 eine Gleiteinlage 24 vorgesehen.

    [0034] In der Fig.4 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung der Verrasteinrichtung dargestellt, bei der der Rastteil 66 einen Schlitz 36 aufweist, in dem die Lagerstelle 612, gleitbar angeordnet ist und durch einen Bolzen gebildet wird, der an der hebelförmig ausgebildeten Griffteil 33 befestigt ist. Der Griffteil 33 weist eine Abstützstelle auf, die als ein Kugelabschnitt 34 in einer Pfanne 32 an der Gehäuseoberseite 37 lagert. Die Fläche 17 wird durch den Körper des Griffreiles 33 gebildet, während sich die Flächenabschnitte, die mit der Gehäuseoberseite 37 im Zuge des Entrastens in Eingriff bringbar sind, am Kugelsabschnitt 34 sind. Der Effekt des Ent- bzw. Verrastens wird auch hier durch den unterschiedlichen Abstand der Lagerstelle 612 von der Fläche 17 bzw. von den nicht bezeichneten Flächenabschnitten am Kugelabschnitt 34 bestimmt. Der Griffteil 33 hält in der entrasteten Stellung dann, wenn die Lagerstelle 612 zumindest mit einem Betrag U über eine senkrechte Ebene durch die Mittellinie 41 der Abstützstelle 34 geht. Der Betrag 0 wird dadurch bestimmt, da der Schlitz 36 eine Freistellung der Lagerstelle 612 durch sein Ende 35, welches über die besagte Ebene hinausragt, erlaubt.

    [0035] Analog zu der in Fig.4 dargestellten Ausführungsform könnte auch der Schlitz 36 in einer Handhabe ausgeführt sein, wobei in diesem Fall die Lagerstelle 612 durch einen Bolzen, der mit dem Rastteil 66 fix verbunden ist, gebildet werden würde.


    Ansprüche

    1. Skibindungsteil, insbesondere Vorderbacken, mit einer auf der Oberseite eines Ski befestigbaren Führungsschiene, an welcher eine in Skilängsrichtung verschiebbare, an einer Grundplatte befestigten Backeneinheit mit einem Gehäuse und einer die Backeneinheit in vorbestimmbaren Schiebestellungen mit der Führungsschiene verriegelnden Rasteinrichtung, die einen an der Backeneinheit beweglich gehaltenen Rastteil aufweist, der von einer Feder in formschlüssigen Eingriff wahlweise mit einer von komplementären Rastausnehmungen der Führungsschiene bringbar ist, wobei am Rastteil ein hochschwenkbares Betätigungsglied zum Ausrücken des Rastteiles aus der komplementären Rastausnehmung angreift, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied (27,427,527,627), wie an sich bekannt, am Rastteil (6;6a.6b;66) gelagert und mit mindestens zwei Flächen (17,18) oder Flächenabschnitten versehen ist, die miteinander einen Winkel einschließen und von welchen jede bzw. jeder in einem unterschiedlichen Abstand (30,31) von der Lagerstelle (12,612) liegt und somit die verrastete bzw. entrastete Lage des Rastteiles (6;6a,6b;66) bestimmt und daß die beiden Flächen (17,18) bzw.Flächenabschnitte in diesen Lagen wahlweise durch die Feder (8) an das Gehäuse (10,510,610) gedrückt gehalten sind.
     
    2. Skibindungsteil nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied (27,427,527) eine Abstützstelle (29) aufweist, an welche: sich das Betätigungsglied (27,427,527) während seines Verschwenkens am Gehäuse (10,510) abstützt, wobei sich die Abstützstelle (29) in der geschlossenen bzw. geöffneten Lage des Betätigungshebels (27,427,527) an der einen oder anderen Seite einer Ebene befindet, welche durch die Mittellinie (11) der Lagerstelle (12) geht.
     
    3. Skibindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied (627) eine in dem Gehäuse (610) drehbar gelagerte Abstützstelle (34) aufweist, an welcher sich das Betätigungsglied (627) während seines Verschwenkens am Gehäuse (610) abstützt, wobei die Lagerstelle (12) durch einen Freistellungsschlitz (36) im Rastteil (66) oder im Betätigungsglied (627) verschieblich angeordnet ist und in der geschlossenen bzw. geöffneten Lage des Betätigungsgliedes (627) an der einen oder anderen Seite einer Ebene befindet, welche durch die Abstützstelle (34) geht und mit der Gehäuseoberseite (616) einen vorzugsweise rechten Winkel einschließt.
     
    4. Skibindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützstelle (29), wie an sich bekannt, durch den Zusammenlauf der beiden Flächen (17,18) gebildet ist, wobei die Abstützstelle (29) vorzugsweise durch.eine Abrundung gebildet ist.
     
    5. Skibindungsteil nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützstelle (29), wie an sich bekannt, an der Steilkurve (15) eines Exzenters (25,525) angeordnet ist.
     
    6. Skibindungsteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied, wie an sich bekannt, selbst ein Exzenternocken ist.
     
    7. Skibindungsteil nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der verrasteten Lage die eine Fläche (18) des Betätigungsgliedes (27) in einer Parallelebene und dessen andere Fläche (17) in einer Normalebene: zur Längsmittelachse des Rastteiles (6;6a,6b) liegt.
     
    8. Skibindungsteil einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied eine Handhabe ist, die mit den Flächen (17,18) und der Steilkurve (15) einstückig verbunden ist.
     
    9. Skibindungsteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe ein einarmiger Hebel ist, dessen eines Ende einen Griffteil (14) und dessen anderes Ende die Flächen (17,18) und die Steilkurve (15) trägt.
     
    10. Skibindungsteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe ein Drehknopf (414) oder eine Drehrolle (514) ist.
     
    11. Skibindungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe (514) an einer Welle (26) angeordnet ist, welche Welle (26) den Exzenter (525) trägt.
     
    12. Skibindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastteil (6;6a,6b;66) an seinem der Führungsschiene (2,52) zugewandten Ende enen den Rastzapfen (4) tragenden Kolben (5) mit einem Widerlager (5a) für die Feder (8) aufweist, welcher Kolben (5) in einer, vorzugsweise zylindrischen, Ausnehrnung (7) des Gehäuses (10,510,610) geführt ist, wobei das Gehäuse (10,510,610) an seinem der Führungsschiene (2,52) abgewandten Bereich ein Gegenlager (9) für die Feder (8) bildet.
     
    13. Skibindungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied (27) in der verriegelten Stellung im Gehäuse (10) zumindest teilweise versenkt ist.
     
    14. Skibindungsteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gritfteil (14), in Fahrtrichtung betrachtet, vor der Lagerstelle (12) angeordnet ist und sich gegen die Fahrtrichtung erstreckt.
     
    15. Skibindungsteil nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle (12) in einen im wesentlichen waagrechten Freistellungsschlitz (36) des Rastteiles (66) verschieblich eingreift, wobei zumindest ein Ende (35) des Freistellungsschlitzes (36) von einer gedachten senkrechten Mittellinie des Rastteiles (66) weiter entfernt ist als die Abstützstelle (34).
     
    16. Skibindungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastteil (6a,6b) zweifach ausgeführt ist und beiderseits der Skimittellinie angeordnet ist.
     
    17. Skibindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied (27,427,527,627), wie an sich bekannt, nur durch ein Werkzeug betätigbar ist.
     




    Zeichnung