(19)
(11) EP 0 169 340 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.01.1986  Patentblatt  1986/05

(21) Anmeldenummer: 85106629.0

(22) Anmeldetag:  30.05.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 1/24, E04B 1/64, E04D 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.07.1984 DE 3427511

(71) Anmelder: SCHÜCO International GmbH & Co.
D-33609 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Tönsmann, Armin
    D-4800 Bielefeld 18 (DE)

(74) Vertreter: Stracke, Alexander, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Loesenbeck Dipl.-Ing. Stracke Jöllenbecker Strasse 164 Postfach 10 18 82
D-33518 Bielefeld
D-33518 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fassade oder Dach in einer Metall-Glas-Ausführung


    (57) Ein Hauptprofil (16) eines Metallrahmenwerkes einer Fassade oder eines Daches ist mit Profilabschnitten (50) versehenen die Verankerungsnuten (25) für Dichtungsleisten aufweisen. Die Profilabschnitte (50) werden von Stegen (51) getragen.
    An das Hauptprofil (16) sind zwei Sprossenprofile (28) in einer Stoßverbindung angeschlossen. Die Sprossenprofile (28) sind gegenüber dem Hauptprofil (16) geneigt.
    Um den gleichen Winkelbetrag sind die Profilabschnitte (50) gegenüber den Stegen (51) geneigt, so daß sich Böden (41) Sprossenprofile (28) vollflächig auf die Oberseite der Profilabschnitte (50) auflegen.
    Ohne besondere Dichtprobleme ist dadurch ein sicherer Übergang Aufnahmenuten (32) Sprossenprofile (28) zu Aufnahmenuten (19) des Hauptprofiles (16)) für Sickerwasser geschaffen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Fassade oder ein Dach in einer Metall-Glas-Ausführung, bestehend aus einem Metallrahmenwerk, dessen Rahmenfelder mit Glasscheiben versehen sind, wobei das Metallrahmenwerk an der Gebäudeseite sich aus Hauptprofilen und aus quer dazu sich erstreckenden Sprossenprofilen und an der Außenseite aus die Scheibenränder abdeckenden, mit den Hohlprofilen oder den Sprossenprofilen verschraubten Deckprofilen zusammengesetzt, die Hauptprofile, die Sprossenprofile und die Deckprofile Verankerungsnuten für an den Scheibenrändern sich abstützenden Dichtungsleisten aufweisen und die Hauptprofile und die Sprossenprofile mit Aufnahmerinnen für Kondenswasser und Aufnahmenuten für Sickerwasser versehen und als Hohlkammerprofile ausgebildet sind, wobei der Boden der Aufnahmenuten der Sprossenprofile für das Sickerwasser sich bis zum oberen Rand der zugeordneten Aufnahmenuten des Hauptprofils für das Sickerwasser erstreckt und sich an diesem oberen Rand abstützt, und die Sprossenprofile eine Hauptkammer aufweisen, die unterhalb des Bodens der Aufnahmerinnen für das Kondensat und unterhalb einer zwischen den Aufnahmerinnen für das Kondensat angeordneten Nebenkammer liegt, deren Boden mit den Böden der Aufnahmerinnen fluchtet und der Boden der Nebenkammer sowie die Böden der Aufnahmerinnen für das Kondenswasser sich am oberen Längsrand der Aufnahmerinner für das Kondenswasser des Hauptprofils abstützen. Durch diese Konstruktion einer Fassade oder eines Daches wird erreicht, daß zur Ableitung des Sickerwassers aus den Aufnahmenuten der Sprossenprofile in die Aufnahmenuten der Hauptprofile im Stoßbereich zwischen den Sprossenprofilen und der Hauptprofilen Ausklinkungen in den Nutwandungen der Hauptprofile vermieden und bei Stauungen im Entwässerungssystem für das Kondenswasser und für das Sickerwasser das Eindringen von Wasser in die Hauptkammer der Sprossenprofile unterbunden wird.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Vorteile auch ann beibehalten zu können, wenn die Sprossenprofile gegenüber den Hauptprofilen geneigt verlaufen sollen.

    [0003] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die die Verankerungsnuten der Hauptprofile aufweisenden Profilabschnitt gegenüber den die Profilabschnitte tragenden Stegen um den gleichen Winkelbetrag geneigt sind wie die an den Hauptprofilen angrenzenden Sprossenprofite.

    [0004] Durch diese konstruktive Maßnahme wird sichergestellt, daß sich auch bei geneigt angeordneten Sprossenprofilen der Boden der Aufnahmenuten der besagten Sprossenprofile bis zum oberen Rand der zugeordneten Aufnahmenuten des Hauptprofiles für das Sickerwasser erstreckt und sich an diesem oberen Rand abstützen kann. Mit anderen Worten liegt der Boden der Aufnahmenuten der Sprossenprofile jeweils vollflächig auf den die Verankerungsnuten der Hauptprofile aufweisenden Profilabschnitten auf. Eine besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Abdichtung ist also in diesem Bereich nicht erforderlich.

    [0005] Durch die geneigt angeordneten Profilabschnitte der Hauptprofile wird außerdem gewährleistet, daß auch im Fall von geneigt verlaufenden Sprossenprofilen die gleichen Dichtungsleisten verwendet werden können wie bei rechtwinklig angeschlossenen Sprossenprofilen.

    [0006] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

    [0007] In den beigefügten Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die im folgenden näher beschrieben werden.

    [0008] Es zeigen:

    Figur 1 ein Hauptprofil einer Fassade oder eines Daches in einer Metall-Glas-Ausführung mit zugeordneter Isolierverglasung in Vertikalschnitt,

    Figur 2 einen der Figur 1 entsprechenden Vertikalschnitt nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung,

    Figur 3 ein Sprossenprofil im Querschnitt,

    Figur 4 eine Stoßverbindung, bestehend aus zwei Sprossenprofilen und einem Hauptprofil in einem Vertikalschnitt gemäß der Linie IV-IV in Figur 3.



    [0009] In den Figuren 1 und 2 sind Hauptprofile 16 eines Metallrahmenwerkes einer Fassade oder eines Daches gezeigt, die mit Verankerungsnuten 25 versehene Profilabschnitte 50 aufweisen.

    [0010] Die Profil abschnitte 50 werden jeweils getragen von Stegen 51.

    [0011] In den Verankerungsnuten 25 sind Dichtungsleisten 26 festgelegt, auf denen Scheiben 27, vorzugsweise in Isolierverglasung, abgestützt sind.

    [0012] Oberhalb der Scheiben 27 sind jeweils Deckprofile 24 mit Dichtungsleisten 48 angeordnet.

    [0013] Wie schon die Figuren 1 und 2 zeigen, verlaufen die Scheiben 27 gegenüber den Hauptprofilen 16 geneigt.

    [0014] Das gleiche gilt für an den Hauptprofilen angeschlossene Sprossenprofile 28, was aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich ist.

    [0015] Insbesondere die Figur 4 zeigt deutlich, daß diejenigen Profilabschnitte 50 des Hauptprofiles 16, die die Verankerungsnuten 25 aufweisen, gegenüber den sie tragenden Stegen 51 um den gleichen winkelbetrag geneigt sind wie die Sprossenprofile 28 gegenüber dem Hauptprofil 16.

    [0016] Daraus ergibt sich der Vorteil, daß sich jeder Boden 41 von Aufnahmenuten 32 der Sprossenprofile 28 für Sickerwasser bis zum oberen Rand der ihnen zugeordneten Aufnahmenuten 19 des Hauptprofiles 16 für Sickerwasser erstreckt.

    [0017] Jeder Boden 41 der Sprossenprofile 28 liegt also vollflächig auf der Oberseite der die Verankerungsnuten 25 aufweisenden Profilabschnitte 50 des Hauptprofiles 16 auf.

    [0018] In diesem Stoßbereich entstehen also hinsichtlich der Abdichtung keinerlei Probleme, mit anderen Worten ist ein sicherer übergang zwischen den Aufnahmenuten 32 der Sprossenprofile 28 und den Aufnahmenuten 19 des Hauptprofiles 16 gewährleistet.

    [0019] Ein weiterer Vorteil der geneigt angeordneten Profilabschnitte 50 besteht darin, daß zur Unterstützung der Scheiben 27 die gleichen Dichtungsleisten 26 verwendet werden können, die auch bei rechtWinklig an ein Hauptprofil 16 anschließenden Sprossenprofilen 28 verwendet werden.

    [0020] Die Figuren 1 und 2 sowie die Figur 4 machen deutlich, daß der übergangsbereich zwischen den Stegen 51 und den die Verankerungsnuten 25 aufweisenden Profilabschnitten 50 mit einer Hinterschneidung 52 versehen ist. Durch diese Hinterschneidungen 52 wird das Abknicken der Profilabschnitte 50 gegenüber den Stegen 51 fertigungstechnisch erleichtert.

    [0021] Bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Deckprofil 24 in demjenigen Bereich, in dem es mit Dichtungsleisten 48 versehen ist, entsprechend der Neigung der Scheiben 27 und somit auch der Sprossenprofile 28 geneigt ausgeführt. Das Deckprofil 24 gemäß Figur 1 ist schon bei seiner Herstellung entsprechend profiliert.

    [0022] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Deckprofil 24 im übergangsbereich zwischen seinem Mittelsteg 53 und seinen Seitenstegen 54 mit Schwächungsnuten 55 versehen, wobei diese Schwächungsnuten 55 an der Unterseite des Deckprofiles 24 angeordnet sind. Durch diese Schwächungsnuten 55 ist es auf einfache Art und Weise möglich, die zunächst in einer Ebene mit dem Mittelsteg 53 liegenden Seitenstege 54 so weit zu neigen, daß die Seitenstege 54 parallel zu den Scheiben 27 und den Sprossenprofilen 28 verlaufen.

    [0023] Die Ausführung eines Deckprofiles 24 gemäß dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel bietet den fertigungstechnischen Vorteil, daß die Seitenstege 54 des besagten Deckprofiles 24 problemlos allen gewünschten Neigungen angepaßt werden können.


    Ansprüche

    1. Fassade oder Dach in einer Metall-Glas-Ausführung, bestehend aus einem Metallrahmenwerk, dessen Rahmenfelder mit Glasscheiben versehen sind, wobei das Metallrahmenwerk an der Gebäudeseite sich aus Hauptprofilen und aus quer dazu sich erstreckenden Sprossenprofilen und an der Außenseite aus die Scheibenränder abdeckenden, mit den Hauptprofilen oder den Sprossenprofilen verschraubten Deckprofilen zusammengesetzt, die Hauptprofile, die Sprossenprofile und die Deckprofile Verankerungsnuten für an den Scheibenrändern sich abstützenden Dichtungsleisten aufweisen und die Hauptprofile und die Sprossenprofile mit Aufnahmerinnen für Kondenswassesr und Aufnahmenuten für Sickerwasser versehen und als Hohlkammerprofile ausgebildet sind, wobei der Boden der Aufnahmenuten der Sprossenprofile für das Sickerwasser sich bis zum oberen Rand der zugeordneten Aufnahmenuten des Hauptprofils für das Sickerwasser erstreckt und sich an diesem oberen Rand abstützt, und die Sprossenprofile eine Hauptkammer aufweisen, die unterhalb des Bodens der Aufnahmerinnen fürdas Kondensat und unterhalb einer zwischen den Aufnahmerinnen für das Kondensatz angeordneten Nebenkammer liegt, deren Boden mit den Böden der Aufnahmerinnen fluchtet und der Boden der Nebenkammer sowie die Böden der Aufnahmerinnen für das Kondenswasser sich am oberen Längsrand der Aufnahmerinnen für das Kondenswasser des Hauptprofiles abstützen, dadurch gekennzeichnet, daß die die Verankerungsnuten (25) der Hauptprofile (16) aufweisenden Profilabschnitte (50) gegenüber den die Profilabschnitte tragenden Stegen (51) um den gleichen Winkelbetrag geneigt sind wie die an den Hauptprofilen (16) abgrenzenden Sprossenprofile (28).
     
    2. Fassade oder Dach in einer Metall-Glas-Ausführung nach Anspruch dadurch gekennzeichnet, daß im übergangsbereich zwischen den Stegen (51) und den Profilabschnitten (50) Hinterschneidungen (52) vorgesehen sind.
     
    3. Fassade oder Dach in einer Metall-Glas-Ausführung nach Anspruch oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckprofile (24) in denjenigen Bereichen, in denen sie mit Dichtungsleisten (48) versehen sind, um den gleichen Winkelbetrag geneigt sind wie die an den Hauptprofilen (16) angrenzenden Sprossenprofile (28).
     
    4. Fassade oder Dach in einer Metall-Glas-Ausführung nach Anspruch 3, dadurch Gekennzeichnet, daß die Deckprofile (24) einen Mittelsteg (53) und zwei Seitenstege (54) aufweisen. wobei im übergangsbereich zwischen dem Mittelsteg (53) und den Seitenstegen (54) an der Unterseite des Deckprofiles (24) Schwächungsnuten (55) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung