[0001] Die Erfindung befaßt sich mit der konstruktiven Ausgestaltung eines Werkzeuges, mit
dem Heizrohrstücke aus dem Rohrboden eines Dampferzeugers herausgezogen werden können.
Ein bekanntes Werkzeug dieser Art besteht aus einem in das Heizrohrstück einschraubbaren
Ziehdorn und aus einem hydraulischen Linearantrieb, der sich einerseits am Rohrboden
abstützt und der andererseits am freien Ende des Ziehdornes angreift. Dabei ist der
Ziehdorn mit dem Zylinder des hydraulischen Antriebes fest verbunden. Der Hubkolben
des hydraulischen Antriebes stützt sich am Rohrboden ab, wobei das Werkzeug als Ganzes
von Hand zu betätigen ist. Bei diesem Werkzeug ist der hydraulische Antrieb mit einem
relativ großen Hubbereich versehen, um das Heizrohrstück mit jedem Hub möglichst weit
aus dem Rohrboden herausziehen zu können. - Beim Entfernen des herausgezogenen Heizrohrstückes
vom Ziehdorn muß die formschlüssige Verbindung zwischen dem Ziehdorn und dem Zylinder
des hydraulischen Antriebes manuell gelöst werden.
[0002] Ausgehend von einem Werkzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Schutzanspruches
1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Werkzeug so auszugestalten, daß es
fernbedient werden kann und daß der Ziehdorn ohne besondere montagetechnische Maßnahmen
aus dem Werkzeug entfernt werden kann.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß der Zylinder des
hydraulischen Antriebes an einer am Rohrboden fixierbaren Montageplatte befestigt
ist, daß weiterhin am Hubkolben des hydraulischen Antriebes der Zylinder eines hydraulischen
Spannkolbens befestigt ist, welcher den Ziehdorn umfaßt und mit diesem über keilförmige,
in Längsrichtung des Ziehdornes verschiebbare Klemmbacken im Eingriff steht, und daß
der Spannkolben hierzu zwei hydraulische Hubkolben aufweist, von denen der eine am
schmalen Ende und der andere am breiten Ende der keilförmigen Klemmbacken anliegt.
[0004] Beim Einsatz eines derart ausgebildeten Werkzeuges ergibt sich eine wesentlich geringere
Verweilzeit des Bedienpersonals in der entsprechenden Kammer eines Wärmetauschers.
Dies ist insbesondere von Bedeutung für Wärmetauscher in Kernkraftanlagen, um die
Strahlenbelastung des Bedienpersonal so gering wie möglich zu halten. Durch Verwendung
des hydraulischen Spannkolbens kann das Werkzeug nach dem Fixieren am Rohrboden ohne
weitere manuelle Eingriffe fernbedient werden. Weiterhin kann nach dem Herausziehen
eines Rohrstückes aus dem Rohrboden der Ziehdorn ohne eine Beeinträchtigung der Funktion
des Ziehwerkzeuges bei spannungslosem Zustand des Spannkolbens aus dem Werkzeug herausgenommen
werden. - Im übrigen kann das jeweilige Rohrstück auch dann noch gezogen werden, wenn
das Rohrende mit dem eingeschraubten Ziehdorn bereits die Klemmbacken passiert hat.
Wenn dabei das jeweilige Rohrstück nicht als Ganzes aus dem Rohrboden herausgezogen
werden kann, weil der freie Raum unter dem Ziehwerkzeug dazu nicht ausreicht, so kann
ein Teil des Rohrstückes unmittelbar unterhalb des Ziehwerkzeuges abgetrennt und anschließend
das übrige Teil ohne Einsatz des Ziehdornes herausgezogen werden.
[0005] Durch die Fixierung des Ziehdornes im Heizrohrstück, solange sich dieses auf einer
Teillänge noch im Rohrboden befindet, sowie durch die Verwendung des Spannkolbens
wird der Ziehdorn in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten des hydraulischen Linearantriebes
schrittweise aus dem Rohrboden herausgezogen. Um hierbei eine sichere Verankerung
der Klemmbacken des Spannkolbens am Ziehdorn zu gewährleisten, empfiehlt es sich,
den Ziehdorn mit in Achsrichtung gestaffelt angeordneten zylinderringförmigen Ausnehmungen
zum Eingriff der Klemmbacken zu versehen.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel des neuen Werkzeuges ist in der Figur dargestellt.
[0007] Die Figur zeigt im Ausschnitt den Rohrboden 1 eines Wärmetauschers, in dem sich das
Ende eines Heizrohres 2 befindet. In dieses Heizrohrstück ist das eine Ende eines
Ziehdornes 3 eingeschraubt, der an seinem anderen Ende zum Ansetzen eines entsprechenden
Werkzeuges ausgebildet ist. Der Ziehdorn 3 ist umgeben von dem hydraulischen Linearantrieb
10 und dem hydraulischen Spannkolben 20. Dabei ist das Gehäuse 11 des hydraulischen
Antriebes 10 an einer Montageplatte 4 befestigt, die ihrerseits mittels nicht näher
dargestellter Schnellspannelemente am Rohrboden 1 festgeklemmt ist.
[0008] Der hydraulische Antrieb 10 besteht im wesentlichen aus dem Zylinder 11 und dem Hubkolben
12, der innen an der Innenbuchse 13 anliegt und dessen Hubraum zur Montageplatte hin
durch den Ring 14 verschlossen ist. Im Zylinder 11 sind die beiden hydraulischen Anschlüsse
15 und 16 vorgesehen, über die eine hydraulische Flüssigkeit zur Verschiebung des
Hubkolbens 12 in der einen und der anderen Richtung einpreßbar ist.
[0009] Der Hubkolben 12 ist mit einem zylindrischen Ansatz des Gehäuses des Spannkolbens
20 verschraubt. Dieser zylindrische Ansatz befindet sich am Deckel 21, der zusammen
mit dem Deckel 23, dem Gehäuseteil 22 und der Spannbuchse 29 das Gehäuse des Spannkolbens
20 bildet. Innerhalb des Gehäuseteiles 22 und des Deckels 23 sind die beiden Hubkolben
24 und 25 angeordnet, von denen der Hubkolben 24 gegen die schmalen Enden von drei
auf einem Teilkreis angeordneten Klemmbacken 26 drückt, während der Hubkolben 25 gegen
die breiten Enden dieser Klemmbacken drückt. Die Klemmbacken 26 werden in gelöstem
Zustand mittels Druckfedern 30 nach außen an die Spannbuchse 29 gedrückt. - Zum Antrieb
der Hubkolben 24 und 25 sind die hydraulischen Anschlüsse 27 und 28 vorgesehen.
[0010] Der Ziehdorn 3 ist im übrigen mit zylinderringförmigen Ausnehmungen 5 versehen, in
welche die Klemmbacken 26 eingreifen können.
[0011] Beim Betrieb des Werkzeuges werden zunächst durch Antrieb des Hubkolbens 25 die Klemmbacken
26 mit dem Ziehdorn 3 verspannt. Anschließend wird der Hubkolben 12 von dem Hydraulikanschluß
15 her unter Druck gesetzt, wobei das Heizrohrstück 2 um ein entsprechendes Stück
aus dem Rohrboden 1 herausgezogen wird. Daraufhin wird der Hubkolben 25 entspannt
und der Hubkolben 24 betätigt, wodurch die Verspannung zwischen dem Spannkolben 20
und dem Ziehdorn 3 gelöst wird. Danach wird der Hubkolben 12 von der Hydraulik- öffnung
16 her mit Druck beaufschlagt und führt den Spannkolben 20 in eine neue Position in
bezug auf den Ziehdorn. Die Hubhöhe des Hubkolbens 12 ist dabei zweckmäßig so ausgelegt,
daß die Spannbacken 26 beim Betätigen des Hubkolbens 25 jeweils in einer zylinderringförmigen
Ausnehmung 5 zum Anliegen am Ziehdorn kommen.
[0012] Nach mehrfacher, schrittweiser Betätigung der Hubkolben 25, 12 und 24 ist das Heizrohrstück
2 aus dem Rohrboden 1 herausgezogen. Beim letztmaligen Betätigen des Hubkolbens 24
wird der Ziehdorn 3 manuell oder auch fernbedient ergriffen und aus dem Werkzeug zusammen
mit dem Hiezrohrstück 2 herausgenommen. Wenn der Ziehdorn bereits vorher entfernt
wurde, wird nur das entsprechende Heizrohrstück ergriffen und herausgenommen.
1. Werkzeug zum Herausziehen von Heizrohrstücken aus dem Rohrboden eines Dampferzeugers,
bestehend aus einem in das Heizrohrstück einschraubbaren Ziehdorn und einem hydraulischen
Linearantrieb, der einerseits am Rohrboden abgestützt ist und andererseits am freien
Ende des Ziehdornes angreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (11) des hydraulischen Antriebes (10) an einer am Rohrboden (1) fixierbaren
Montageplatte (4) befestigt ist, daß am Hubkolben (12) des hydraulischen Antriebes
der Zylinder (20) eines hydraulischen Spannkolbens befestigt ist, welcher den Gewindedorn
(3) umfaßt und mit diesem über keilförmige, in Längsrichtung des Ziehdornes verschiebbare
Klemmbacken (26) im Eingriff steht,
wobei der
Spannkolben zwei hydraulische Hubkolben (24, 25) aufweist, von denen der eine am schmalen
Ende und der andere am breiten Ende der keilförmigen Klemmbacken (26) anliegt.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der'Ziehdorn (3) mit in Achsrichtung
gestaffelt angeordneten zylinderringförmigen Ausnehmungen (5) zum Eingriff der Klemmbacken
(26) versehen ist.