[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Skischuh mit einer eine Sohle bildenden Schale
und wenigstens einem im Vorfußbereich innerhalb der Schale angeordneten Futterstück,
das zumindest einen sich entlang einer Seitenwand der Schale gegen die Sohle hin erstreckenden
Lappen zur seitlichen Fußhalterung aufweist.
[0002] Um die Fußbewegung eines Skiläufers unmittelbar auf den Ski übertragen zu können,
ist es erforderlich, den Fuß des Skiläufers in jenen Bereichen spielfrei im Schuh
zu halten, über die entsprechende Führungskräfte auf den Ski übertragen werden sollen.
Es ist daher notwendig, den Skischuh an die jeweilige Fußform anzupassen, was bei
Schuhen mit einer im Vorfußberech geschlossenen Schale besondere Maßnahmen erforderlich
macht. Zu diesem Zweck ist es bekannt (DE-OS 3 236 259), zwischen der Schale und dem
Innenschuh von der Sohle bis in den Ristbereich geführte Bänder vorzusehen, die mit
Hilfe einer Spanneinrichtung gespannt werden können, so daß der Fuß durch diese Bänder
innerhalb der Schale niedergehalten wird. Da diese Bänder im Übergangsbereich von
der Sohle zur Seitenwand der Schale an der Schale befestigt sind, wird im wesentlichen
die Höhe des Schuhs und weniger die Schuhbreite beeinflußt. Die Anpassung des Schuhs
an die jeweilige Breite des Vorfußes ist aber für eine gute Skiführung wesentlich,
was die bekannten Fußhalterungen dieser Art als nachteilig erscheinen läßt.
[0003] Wird die Fußhalterung durch zwei im Ristbereich gelagerte, quer zum Schuh gegengleich
verstellbare Futterstücke erreicht, die entlang der Seitenwände der Schale gegen die
Sohle vorragende Lappen aufweisen (AT-PS 359 397), so kann zwar über eine gegengleiche
Verstellung dieser Futterstücke der Schuh an die jeweilige Fußbreite angepaßt werden,
doch ergeben sich wiederum Schwierigkeiten hinsichtlich der Kraftübertragung auf die
Schale, weil sich die Lappen der Futterstücke höchstens in der äußersten Stellung
an der Schale abstützen können und die Lagerung der Futterstücke für eine solche Kraftübertragung
kaum geeignet ist, selbst wenn die Lappen biegesteif ausgebildet wären, was wegen
der Gefahr von Druckstellen allerdings unerwünscht ist.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und einen
Skischuh der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß mit einfachen Mitteln
eine Fußhalterung sichergestellt wird, die nicht nur eine gute Einstellung hinsichtlich
der Fußbreite erlaubt, sondern auch eine unmittelbare Kraftübertragung auf die Schale
gewährleistet.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Seitenwand der Schale eine
zur Sohle einwärts verlaufende Anlauffläche für den Lappen des Futterstückes aufweist
und daß das Futterstück innerhalb der Schale im Sinne einer Bewegung des Lappens entlang
der Anlauffläche verstellbar ist.
[0006] Da sich das Futterstück über den seitlichen Lappen unmittelbar an der Schale abstützt,
werden die vom Fuß auf den Lappen ausgeübten Führungskräfte vom Lappen problemlos
auf die Seitenwand der Schale übertragen. Trotz dieser bezüglich der Kräfteübertragung
vorteilhaften Abstützung des die Schuhbreite bestimmenden Lappens ergibt sich eine
einfache Verstellmöglichkeit des Lappens quer zum Schuh, weil die Seitenwand der Schale
eine zur Sohle einwärts verlaufende Anlauffläche bildet, so daß bei einer Verstellung
des Futterstückes entlang der Anlauffläche der sich an der Anlauffläche abstützende
Lappen innerhalb der Schale seitlich versetzt wird. Die seitliche Verstellung des
Futterstücklappens entlang einer Anlauffläche der Seitenwand der Schale bildet außerdem
die Möglichkeit, den anatomischen Gegebenheiten besser Rechnung tragen zu können,
weil die Anlauffläche in ihrem Verlauf entsprechend geformt werden kann. Voraussetzung
für eine Seitenverstellung ist ja lediglich, eine ausreichende Neigung der Anlauffläche.
[0007] Obwohl bereits mit einer einseitigen Verstellung eine erhebliche Verbesserung der
Fußhalterung erreicht werden kann, ist es vorteilhaft, wenn eine die Fußbreite betreffende
Einstellmöglichkeit auf beiden Fußseiten vorgesehen ist, damit der Fuß innerhalb der
Schale nicht verdreht wird. Eine solche beidseitige Einstellung kann in einfacher
Weise dadurch sichergestellt werden, daß das Futterstück wenigstens zwei einander
gegenüberliegende Lappen aufweist, die sich an Anlaufflächen der gegenüberliegenden
Seitenwände der Schale abstützen. Zum Einstellen der Fußhalterung braucht das Futterstück
lediglich durch einen Stelltrieb der Höhe nach verstellt zu werden, wobei die beiden
Seitenlappen je nach der Verstellrichtung entlang der Anlaufflächen einwärts oder
auswärts bewegt werden. Die Höhenverstellung eines solchen über den Ristbereich verlaufenden
Futterstückes bietet außerdem die Möglichkeit, die Fußhalterung auch der Höhe nach
anzupassen, weil im allgemeinen davon ausgegangen werden kann, daß ein schmälerer
Fuß auch eine geringere Fußhöhe, insbesondere im Bereich der Zehenwurzeln, aufweist.
[0008] Um beim Aufweiten der Fußhalterung eine Rückstellkraft sicherzustellen, kann das
Futterstück schließlich zumindest bereichsweise biegeelastisch ausgebildet sein, so
daß die eigene Federkraft für ein entsprechendes Rückstellmoment der die Fußbreite
bestimmenden, an den Anlaufflächen abgestützten Futterstücklappen sorgt.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt, und zwar wird ein erfindungsgemäßer Skischuh in einem vereinfachten Vertikalschnitt
im Vorfußbereich gezeigt.
[0010] Der dargestellte Skischuh weist eine im Vorfußbereich geschlossene Schale l auf,
die eine Sohle 2 bildet. Diese Schale l trägt einen im Bereich des Knöchelgelenkes
angelenkten Schaft, der aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt ist und in
an sich bekannter Weise aus einem Schaftvorderteil und einer Fersenklappe zusammengesetzt
ist, so daß der Fuß bei abgeschwenkter Fersenklappe in die starre Schale 1 eingeführt
werden kann. Wegen des Fehlens von Schließlappen, die mit Hilfe von Spannverschlüssen
gegeneinander gezogen werden können, kann die Schale 1 keine ausreichende Halterung
für Füße unterschiedlicher Form und Größe bieten. Aus diesem Grunde ist innerhalb
der Schale ein Futterstück 3 angeordnet, das im Vorfußbereich zwei seitliche Lappen
4 bildet, die den nicht dargestellten Innenschuh seitlich umfassen und die Schuhbreite
bestimmen. Damit über die Lappen 4 der Schuh an unterschiedliche Fußbreiten angepaßt
werden kann, stützen sich die Lappen 4 an zur Sohle 2 einwärts verlaufende Anlaufflächen
5 der Seitenwände 6 der Schale 1 ab, so daß bei einer Bewegung der Lappen 4 entlang
der Anlaufflächen 5 diese Lappen 4 zwangsläufig eine Seitenverstellung mitmachen müssen.
[0011] Zum Verstellen der Lappen 4 ist das Futterstück mit einem Stelltrieb 7 verbunden,
der aus einer im Ristbereich der Schale 1 drehbar, aber unverschiebbar gehaltenen
Stellschraube 8 besteht, die in ein Muttergewinde 9 eines mit dem Futterstück 3 verbundenen
Bügels 10 eingreift. Zum Verdrehen der Stellschraube 8 dient ein Griffstück 11, das
um eine Achse 12 schwenkbar mit der Stellschraube 8 verbunden ist und in zwei um 180°
gegeneinander versetzten Winkelstellungen zwischen zwei Leisten 13 der Schale 1 niedergeklappt
werden kann, die das Griffstück 11 in der niedergeklappten Ruhelage gegen eine ungewollte
Drehung sichern.
[0012] Wird der Stelltrieb 7 über das Griffstück 11 betätigt, so wird das Futterstück 3
der Höhe nach verstellt, was je nach der Drehrichtung ein Einwärts- oder Auswärtsbewegen
der Lappen 4 des Futterstückes 3 zur Folge hat. Beim Niederdrücken des Futterstückes
3 werden nämlich die an den Anlaufflächen 5 der Seitenwände 6 der Schale 1 abgestützen
Randbereiche der Lappen 4 entlang der Anlaufflächen 5 einwärts gedrückt, während sich
bei einer gegensinnigen Verstellbewegung die Lappen 4 aufgrund der Eigenfederung des
vorteilhaft biegeelastisch ausgebildeten Futterstückes 3 auseinanderbewegen.
[0013] Die Höhenverstellung des Futterstückes 3 erlaubt zusätzlich eine Anpassung der Fußhalterung
an die Fußhöhe, wenn der Abstand des Futterstückes 3 vom Einlegekeil 14 der Sohle
2 entsprechend gewählt wird. Ist eine solche Anpassung über das Futterstück 3 nicht
erwünscht, so braucht dieser Abstand nur ausreichend groß gewählt zu werden.
1. Skischuh mit einer eine Sohle (2) bildenden Schale (1) und wenigstens einem im
Vorfußbereich innerhalb der Schale (1) angeordneten Futterstück (3), das zumindest
einen sich entlang einer Seitenwand (6) der Schale (1) gegen die Sohle (2) hin erstreckenden
Lappen (4) zur seitlichen Fußhalterung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand
(6) der Schale (1) eine zur Sohle (2) einwärts verlaufende Anlauffläche (5) für den
Lappen (4) des Futterstückes (3) aufweist, und daß das Futterstück (3) innerhalb der
Schale (1) im Sinne einer Bewegung des Lappens (4) entlang der Anlauffläche (5) verstellbar
ist.
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Futterstück (3) wenigstens
zwei einander gegenüberliegende Lappen (4) aufweist, die sich an Anlaufflächen (5)
der gegenüberliegenden Seitenwände (6) der Schale (1) abstützen.
3. Skischuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Futterstück (3)
durch einen Stelltrieb (7) der Höhe nach verstellbar ist.
4. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Futterstück
(3) mit dem (den) Lappen (4) zumindest bereichsweise biegeelastisch ausgebildet ist.