[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Pumpe, insbesondere Lenkhilfpumpe nach dem Oberbegriff
des Anspruches l.
[0002] Lenkhilfpumpen sind gewöhnlich in der Bauart als Flügelzellenpumpen ausgeführt, in
deren Gehäuse eine Druckplatte, ein Nockenring und ein Rotor zur Umgrenzung von wenigstens
einem Arbeitsbereich angeordnet sind, der durch Flügel in Zellenräume aufgeteilt ist,
die beim Antrieb des Rotors durch eine Welle zwischen Einlaßöffnungen und Auslaßöffnungen
wandern. Die Einlaßöffnungen sind mit einem Hydraulikflüssigkeitszufuhrsystem und
die Auslaßöffnungen über ein Stromregelventil mit einem Hyäraulikflüssigkeitsabfuhrsystem
verbunden, wobei in das Zufuhrsystem abgeregelt wird.
[0003] Das Stromregelventil enthält einen Schieberkolben, eine Ventilfeder und eine Meßblende
oder Drossel, an der ein Druckabfall abgegriffen und den beiden Seiten des Schieberkolbens
zugeführt wird. In dem Stromregelventil ist gewöhnlich noch ein Druckbegrenzungsventil
enthalten, welches beim Überschreiten eines Grenzdruckes anspricht und einen Teil
des geregelten Förderstromes in einen internen Einlaßkanal der Pumpe entlädt.
[0004] Die Lenkhilfpumpe ist über eine äußere Auslaßleitung mit einer Servolenkeinrichtung
verbunden, die normalerweise den geregelten Förderstrom zu dem Tank weiterleitet.
Es kann aber bei extremem Lenkeinschlag vorkommen, daß die Servolenkeinrichtung den
geregelten Förderstrom fast absperrt, so daß der Druck stark zunimmt und das Druckbegrenzungsventil
anspricht. An dem Druckbegrenzungsventil wird eine hohe Leistung umgesetzt, so daß
sich die Hydraulikflüssigkeit stark erhitzt, zumal die Hydraulikflüssigkeit innerhalb
der Pumpe umgewälzt wird. Dieser Zustand führt nach einer gewissen Zeit zur Zerstörung
der Pumpe.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pumpe zu schaffen, die trotz der Abregelung
innerhalb des Pumpengehäuses funktionsfähig bleibt.
[0006] Dieses Problem wird dadurch gelöst, daß eine Laminardrossel zwischen Steuerraum und
dem Einlaßkanal bzw. einem mit dem Einlaßkanal verbundenen Raum angeordnet ist.
[0007] Bei einem vorgesteuerten Druckbegrenzungsventil wirkt die Laminardrossel dabei parallel
zu dem Vorsteuerventil und senkt den Regeldruck der Pumpe stark ab. Damit wird eine
weitere Aufheizung der Pumpe vermieden. Wenn das Lenkungsventil im Falle einer Lenkhilfpumpe
wieder öffnet, wird wieder Öl ausgetauscht, die Temperatur in der Pumpe sinkt wieder,
die Laminardrossel stellt wieder einen höheren Widerstand dar, und die Pumpe kann
wieder den notwendigen Druck aufbauen.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung beschrieben. Dabei
zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Flügelzellenpumpe;
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II nach Fig. 1;
Fig. 3 und 4 einen Regelkolben mit einer ersten Laminardrossel;
Fig. 5 und 6 einen Regelkolben mit einer zweiten Laminardrossel;
Fig. 7 einen Regelkolben mit einer dritten Laminardrossel;
Fig. 8 einen Regelkolben mit einer vierten Laminardrossel;
Fig. 9 einen Regelkolben mit einer fünften Laminardrossel;
Fig.10 eine vergrößerte Einzelheit aus Fig. 9.
[0009] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Lenkhilfpumpe ist als Flügelzellenpumpe ausgebildet
und weist ein Gehäusehauptteil 1 und einen Gehäusedeckel 2 auf, die einen Innenraum
druckmi-tteldicht einschließen. Im Innenraum sitzen - gehäusefest angeordnet - eine
Druckplatte 4 und ein Nockenring 5, die durch Stifte 6 drehgesichert sind. Innerhalb
des Nockenringes 5 und zwischen dem Gehäusedekkel 2 und der Druckplatte 4 ist ein
Rotor 7 angeordnet, der eine Reihe von radialen Führungsschlitzen besitzt. Innerhalb
dieser Führungsschlitze sind Flügel 8 radial verschieblich gelagert. Der Rotor 7 ist
über eine Welle 9 antreibbar, die in einer Lagerbohrung des Gehäusedeckels 2 gelagert
ist. Der Rotor 7 ist zylindrisch geformt, während der Nockenring 5 einen angenähert
ovalen Innenumriß aufweist, dessen kleine Achse etwa dem Durchmesser des Rotors entspricht,
während die große Achse die Auszugslänge der Flügel 8 bestimmt. Auf diese Weise liegen
zwischen dem Nockenring 5 und dem Rotor 7 zwei sichelförmige Arbeitsbreiche, die von
den Flügeln 8 in eine Anzahl von Zellenräumen unterteilt werden. Auf der Saugseite
des Systems vergrößern sich die Zellenräume und bei der Druckseite verkleinern sie
sich.
[0010] Von einem Tank 14 führt eine Verteilleitung 16 in zwei Zufuhrkanäle 17, die als senkrechte
oder schräge Bohrungen(Fig.2) ausgebildet sind und jeweils tangential in einen waagerechten,
knieförmigen Zufuhrkanalabschnitt 18 einmünden. Die Zufuhrkanalabschnitte 18 weisen
jeweils einen radialen Schenkel auf, der in einen Entladekanal 19 einmündet. Die axialen
Schenkel der Zufuhrkanalabschnitte 18 stoßen jeweils auf Durchgangsöffnungen 20 der
Druckplatte 4,von wo aus der jeweilige Hydraülikstrom in den zugeordneten Arbeitsbereich
der Pumpe gelangt.
[0011] Die Abfuhr der Hydraulikflüssigkeit erfolgt über Kanäle 33 (Fig. l) durch die Druckplatte
4 hindurch auf deren Rückseite in einen Druckraum 35 und von dort in eine Venturidüse
36. In der Venturidüse 36 teilt sich der Pumpenförderstrom auf in einen geregelten
Förderstrom zum äußeren Pumpenauslaß 37 und einen abgeregelten Förderstrom durch ein
Stromregelventil 40 in die Entladekanäle 19. Der geregelte Förderstrom gelangt durch
eine Meßblende oder Drossel 38 in einen Abfuhrkanal 39, der über eine Drossel 49 mit
dem Steuerraum 47 des Ventils 40 in Verbindung steht. Das Ventil 40 weist einen Schieberkolben
41 auf, der durch die Kraft einer Feder 42 in Richtung auf die Venturidüse 36 gedrängt
und gegebenenfalls dort zur Anlage gebracht wird. Der Schieberkolben 41 weist zwei
bundförmige Abdichtbereiche 43 und 44 auf, zwischen denen sich eire Ringnut 45 erstreckt,
die mit den Entladekanälen 19 in Verbindung steht. Von der Ringnut 45 führt ein teilweise
radial und teilweise axial sich erstreckender Kanal 46 durch den Schieberkolben 41
in den Steuerraum 47, und der Kanal 46 wird von einem federbelasteten Kegelventil
48 beherrscht, welches beim Überschreiten eines Grenzdruckes im Steuerraum 47 abhebt,
so daß sich der Hochdruck über den Kanal 46, den Ringraum 45 in den Entladekanal 19
entspannen kann. Das Kegelventil 48 stellt somit ein Druckbegrenzungsventil dar, welches
im übrigen auch die Lage des Schieberkolbens 41 steuert, da wegen der Drossel 49 der
Druck im Steuerraum 47 abfällt und der Hochdruck in der Venturidüse 36 gegenüber der
Federkraft 42 überwiegt, wie in Fig. 2 dargestellt. Die unter Druck stehende Hydraulikflüssigkeit
spritzt dabei strahlförmig in die Kanäle 19, 18, wie durch Pfeile dargestellt, und
erzeugt einen Unterdruck in den Zufuhrkanälen 17, die mit dem Tank 14 in Verbindung
stehen. Die Zufuhrkanäle 17 können deshalb als Injektor bezeichnet werden. Es wird
aber nur dann Hydraulikflüssigkeit nachgesaugt, wenn Hydraulikflüssigkeit am äußeren
Pumpenauslaß 37 über eine Auslaßleitung 50, eine Servolenkeinrichtung 51 und eine
Tankleitung 51 Hydraulikflüssigkeit abströmt. Wenn die Servolenkeinrichtung 51 völlig
oder nahezu zugesperrt ist, wird die Hydraulikflüssigkeit im wesentlichen im Inneren
der Pumpe umgewälzt und erreicht erhebliche Temperaturgrade, die sogar zur Zerstörung
der Pumpe führen können.
[0012] Es ist eine Laminardrossel 60 vorgesehen, die parallel zum Kegelventil 48 liegt und
den Steuerraum 47 mit dem Ringraum 45 und damit mit dem Pumpeneinlaßsystem 19, 18,
20 verbindet. Die Laminardrossel 60 stellt einen variablen Widerstand für einen Leckölstrom
dar, und zwar ist der Widerstandswert im Normalbetrieb hoch, wenn die Hydraulikflüssigkeit
einen mäßig hohen Temperaturwert aufweist, während bei Überhitzungsgefahr die Viskosität
des Öls expotentiell abfällt und damit der Leckstrom zunimmt, d.h. der Widerstandswert
der Laminardrossel 60 stark abnimmt.
[0013] Wenn die Servolenkeinrichtung 51 absperrt und das Kegelventil 48 wegen Überschreitung
des Grenzwertes anspricht, bildet sich ein Entladestromweg 39, 37, 49, 47, 48, 46,
45, 19, was zur Druckabsenkung im Steuerraum 47 auf den Nennwert oder Grenzwert führt.
Am Schieberkolben 41 entspannt sich nahezu die gesamte Hydraulikflüssigkeit vom Nennwert
auf etwa den atmosphärischen Druck, und wegen des erheblichen Energieumsatzes nimmt
die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit stark zu. Die Laminardrossel 60 nimmt infolgedessen
ihren niedrigen Widerstandswert an, so daß mehr Hydraulikflüssigkeit aus dem Steuerraum
47 entweichen kann und über den Entladekanal 19 zur Saugseite der Pumpe gelangt. Als
Folge davon wird der Druck im Steuerraum 47 vermindert, und der Schieberkolben 41
bewegt sich weiter in öffnender Richtung. Damit wird der Auslaßdruck der Pumpe stark
abgesenkt.Dadurch wird der Energieumsatz verringert und die weitere Aufheizung der
Pumpe verhindert.
[0014] Fig. 3 zeigt einen Schieberkolben 41 von der Seite gesehen und Fig. 4 einen Schnitt
entlang der Linie IV-IV in Fig. 3. Der Schieberkolben 41 weist zwei durch die Nut
45 getrennte Kolbenbunde 43 und 44 auf. Im Kolbenbund 44 liegt eine feine Bohrung
61 von etwa 0,1 mm Durchmesser und 10 mm Länge. Durch diese feine Bohrung 61 wird
die erste Ausführungsform der Laminardrossel 60 gebildet.
[0015] Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht des Schieberkolbens 41 und Fig. 6 einen Schnitt entlang
der Linie VI-VI in Fig. 5. Am Kolbenbund 44 ist eine Abflachung 62 von etwa 0,04 mm
Tiefe geschaffen, und diese Abflachung 62 bildet eine zweite Ausführungsform der Laminardrossel
60.
[0016] Fig. 7 zeigt einen Schieberkolben 41, dessen Kolbenbund 44 mit einem außen liegenden
Kanal 63 in Schraubegewindeform versehen ist. Bei einem Kanalquerschnitt von 0,6 mm
2
[0017] kann eine Kanallänge von 160 mm auf dem Kolbenbund 44 untergebracht werden. Diese
dritte Ausführungsform der Laminardrossel ist wegen der relativ großen Querschnittsfläche
weniger verstopfungsanfällig gegenüber Verschmutzungen und ist deshalb besonders vorteilhaft.
[0018] Fig. 8 zeigt ein Labyrinthnetz 64 auf der Außenseite des Kolbenbundes 44. Der Kanalquerschnitt
sowie Kanallänge weisen ähnliche Werte auf wie in der Ausführungsform nach Fig. 7.
[0019] Fig. 9 und 10 zeigen eine verdeckte Ausführungsform eines schraubenförmigen Kanals
65, der innerhalb des Kolbenbundes 44 untergebracht ist. Zu diesem Zweck weist der
Kolbenbund 44 eine Schraubhülse 66 auf, die auf ein Trapezgewinde des Schieberkolbens
41 aufgeschraubt ist. Kanalquerschnitt und Kanallänge entsprechen etwa der Ausführungsform
nach Fig. 7.
[0020] Außer den dargestellten Formen von Laminardrosseln kann jeder hydraulische Widerstand
verwendet werden, bei dem eine turbulente Strömung vermieden wird, d.h. die Strömung
durch den hydraulischen Widerstand immer laminar bleibt und der Gleichung:

folgt mit
J = Gefälle (insbesondere Δp γ·1)
g = γ/g = Erdbeschleunigung
r = Drossel radius
v = kinematische Zähigkeit.
[0021] Die Viskosität des Öls sinkt exponentiell mit der Erhöhung der Temperatur des Öls,
wodurch der Leckölstrom durch die Laminardrossel 60 in der Größenordnung von 0,2 1/min
bei normalem Betrieb (80°C Öltemperatur, 80bar) auf Werte von 1,4 1/min bei etwa 150°C
und dem Grenzdruck von etwa 130 bar zunimmt. Der Leckölstrom entspricht dann größenordnungsmäßig
dem Zuflußstrom über die Zuleitungsdrossel 49, welche vorzugsweise als eingesetzte
Lochblende von 1,2 mm Durchmesser von einer solchen Bauart ist, daß die turbulente
Strömungsform der Hydraulikflüssigkeit vorherrscht. Dabei gilt:
mit a = Querschnitt der Drossel
= Widerstandsbeiwert
q = Dichte
Ap = Druckdifferenz an der Drossel 49.
[0022] Die Strömung durch die Zuleitungsdrossel 49 ist somit kaum viskositätsabhängig und
damit praktisch temperaturunabhängig.
[0023] Die Laminardrossel 60 ist so bemessen, daß die Druckdifferenz an ihr bei normaler
Betriebstemperatur umgefähr 50mal so hoch ist wie die Druckdifferenz an der Zuleitungsdrossel
49. Bei gefährlich hoher Temperatur senkt sich der hydraulische Widerstand der Laminardrossel
60 auf etwa 1/5 und damit genügend weit ab, um - zusammen mit dem Ventil 48 - den
Steuerraum 47 auf einen Druckwert zu bringen, der weit unterhalb des eingestellten
Grenzdrucks für das Druchbegrenzungsventil 48 liegt.
1. Pumpe, insbesondere Lenkhilfepumpe, mit einem Gehäuse (1), welches über Leitungen
oder Kanäle (16, 17) mit einem Tank (14) verbunden ist, mit einer Auslaßleitung (50),
die mit einem Verbraucher, insbesondere einer Servolenkeinrichtung (51), in Verbindung
steht, der wiederum mit dem Tank (14) verbunden ist, mit einem Regelventil (40, 41,
47, 48) mit Druckbegrenzungsverhalten, welches ein Verschlußelement (41) und einen
Steuerraum (47) aufweist und der Pumpe innerhalb des Pumpengehäuses (1) in einen geregelten
Förderstrom und einen abgeregelten Förderstrom aufteilt, wobei der geregelte Fördertrom
über die äußere Auslaßleitung (50) dem Verbraucher (insbesondere Servolenkeinrichtung
(51)) und der abgeregelte Förderstrom einem internen Einlaßkanal (18, 19) der Pumpe
zugeführt werden, wobei der Steuerraum (47) mit dem Druck des geregelten Förderstroms
beaufschlagt ist und bei Überschreiten eines Grenzdrucks das Verschlußelement (41)
einen Entladestromweg in den internen Einlaßkanal (18, 19) der Pumpe freigibt, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Laminardrossel (60) zwischen Steuerraum (47) und dem Einlaßkanal
(18, 19) bzw. einem mit dem Einlaßkanal (18, 19) verbundenen Raum (45) angeordnet
ist.
2. Pumpe nach Ansprucht 1 mit einem Schieberkolben (41) als Verschlußelement des Regelventils,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laminardrossel (60) aus einem am Schieberkolben (41)
angebrachten engen und langen Kanal (61, 62, 63, 64, 65) besteht.
3. Pumpe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (61, 62, 63, 64) an einem Kolbenbund (44) des
Schieberkolbens (41) angebracht ist.
4. Pumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (63) Schraubgewindeform aufweist.
5. Pumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (62) als Abflachung des Kolbenbundes (44) ausgebildet
ist.
6. Pumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (61) als feine Bohrung durch den Kolbenbund
(44) ausgebildet ist.
7. Pumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (64) als Labyrinthnetz auf der Außenseite des
Kolbenbundes (44) ausgebildet ist.
8. Pumpe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (65) mittels einer Hülse (66) gebildet wird,
die auf dem Schieberkolben (41) aufgeschraubt ist.
9. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelventil
(40, 41,47, 48) als ein Stromregelventil (40) mit kombiniertem, vorgesteuertem Druckbegrenzungsventil
(41, 47, 48) ausgebildet ist.