[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine opto-elektronische Abtasteinrichtung
zum Steuern des Auslösezeitpunktes für Druckelemente beim Matrixdrucken, wobei der
die Druckelemente tragende Schlitten mittels eines gleichförmigen Antriebs in hin-und
hergehende geradlinige Bewegungen parallel zum Druckwiderlager versetzt wird und die-Drehbewegungen
des Pendelantriebsmotors auf eine Taktscheibe übertragen werden, deren Impulse das
Abschießen der Druckelemente gegen ein Farbband mit darunter befindlichem und auf
dem Druckwiderlager aufliegendem Aufzeichnungsträger in Abhängigkeit der jeweiligen
Schlittenposition für die Erzeugung von Schriftzeichen aus einzelnen Punkten steuern.
[0002] Ein derartiges Verfahren bzw. eine derartige opto-elektronische Abtasteinrichtung
dient der Erzeugung von Steuerimpulsen für Druckelemente, wie z.B. für Drucknadeln,
Druckhämmer, die auf einem Schlitten, Wagen (shuttle) oder dgl. eines Matrixdruckers,
insbesondere eines Zeilendruckers, angeordnet sind. Die zeitgenaue Auslösung der Druckelemente
dient der Lagegenauigkeit von Druckpunkten, die Teil einer Matrix sind, d.h. Teil
einer Anordnung von Druckpunkten in einem vertikalen und horizontalen Gitter einer
Schriftzeichenfläche. Je genauer die Druckpunkte auf dem Aufzeichnungsträger liegen,
desto deutlicher werden die Schriftzeichen lesbar sein.
[0003] Die Grundlage für ein deutlich lesbares Schriftbild bildet ferner die Auflösung des
Verschiebeweges des Schlittens, der als Druckpaß bezeichnet wird. Hin- und Herbewegung
des Schlittens bilden zwei Druckpässe. Um alle Schriftzeichen, die in verschiedenen
Sprachen vorkommen, zu erfassen, wird z.B. eine Auflösung von 1/600 " = 0,0423 mm,
d.h. 240 Impulse in einem Druckpaß benötigt. Die horizontale Ausrichtung der Druckpunkte
wird durch die horizontale Anordnung einer Reihe von Drucknadeln, Druckhämmer u. dgl.
erreicht. Die Ausrichtung der vertikalen Punktreihen für Schriftzeichen, die senkrechte
Linien, wie z.B. L, F oder B enthalten, hängt von physikalischen Größen ab, die sich
aus der Art der Antriebe, der Lagerung, der Werkstoffe u. dgl. für die Drucknadeln,
Druckhämmer u. dgl. ergeben.
[0004] So weisen Drucknadeln, die von Tauchspulenmagneten angetrieben werden und mechanische
Federglieder für die Vorspannung in einer Ruhelage besitzen, Ihre Eigenheiten auf.
Druckhämmer aus federnden Ferromagnetwerkstoffen sind oft in Magnetkreise gelegt und
werden durch Dauermagnete in ihrer Ruhelage gehalten, wobei ein Elektromagnet das
Feld des Dauermagneten in Bruchteilen von Sekunden aufhebt und den Druckhammer abschießen
läßt.
[0005] Derartige Drucker werden als Datendrucker in DatenverarbeitungsEinheiten mit hohem
Datenausstoß eingesetzt oder dienen in Textverarbeitungsanlagen als Schönschreibdrucker
für Texte in Korrespondenzqualität.
[0006] Ein solcher Drucker ist aus der DE-AS 22 24 116/US-PS 3;999,644 bekannt. Die Qualität,
d.h. die Lesbarkeit der im Matrixdruckverfahren erzeugten Schriftzeichen hängt zum
einen Teil von der elektronischen Steuerung der Druckelemente (Drucknadeln oder Druckhämmer)
ab und zu einem anderen Teil von dem mechanischen Aufbau des Schlittenantriebs. Im
bekannten Fall ist ein Elektromotor über ein untersetzendes Getriebe mit einer Antriebsachse
gekoppelt, an der eine Rolle mit einem an ihrem Umfang schraubenlinienförmigen Nocken
befestigt ist. Der die Druckelemente tragende Schlitten liegt mit zwei Rollen an dem
Nocken an, wodurch bereits Probleme wegen der notwendigen Spielfreiheit Nocken/Rollenpaar
entstehen. Es hat sich außerdem gezeigt, daß die horizontale Positionsmessung aufgrund
eines solchen Antriebs relativ ungenau arbeitet oder bei höheren Genauigkeitsgraden
einen hohen Aufwand erfordert, da zwei lineare Taktspuren notwendig sind, die zueinander
und voreilend eingestellt werden müssen.
[0007] Aus dem Stand der Technik ergibt sich die Erkenntnis, daß für ein Steuerverfahren
der elektromechanische Antrieb des Schlittens bereits eine Basis bildet, von der weitere
Größen und letztlich die Genauigkeit der Steuerung abhängen.
[0008] Der Erfindung ist die Aufgabe zugrundegelegt, in Abhängigkeit des elektromechanischen
Antriebs für den Schlitten, der die Druckelemente trägt, eine ausreichend genaue Steuerung
vorzuschlagen, die es erlaubt, unterschiedliche Schlitten-Geschwindigkeiten für Schnell
schritt (draft quality) oder Schönschrift (near letter quality) zu schreiben. Trotz
der Schwierigkeiten, die in der Aufgabenstellung verborgen sind, soll die zugehörige
opto-elektronische Abtasteinrichtung mit einem minimalen Aufwand auskommen.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß pendelnde Bewegungen
des Schlittens jeweils in periodische Schwingungskurven von Wellenform umgewandelt
werden, aus denen jeweils schräg aufsteigende und schräg absinkende, von einer Linearen
abweichende Kurvenbereiche für den Druckzeitpunkt ausgewählt werden und daß die Abweichungen
von der Linearen durch nichtlineare Anordnungen der Markierungen auf der mit konstanter
Drehgeschwindigkeit bewegten Taktscheibe kompensiert werden. Das Prinzip der Erfindung
geht von einem vorhandenen einfachen Antrieb und daher beherrschbaren Kriterien der
physikalischen Größen aus, ohne eine Änderung des Bewegungsablaufs herbeizuführen.
Die Korrekturgrößen liegen alle auf der Steuerseite. Dieses Prinzip macht den elektromechanischen
Antrieb wirtschaftlich und einfach. Der Aufwand auf der Steuerseite hält sich außerdem
in Grenzen. Ein besonderer Vorteil dieser Lösung besteht in der hohen Genauigkeit
der Steuerung auch bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Pendelantriebs.
[0010] Grundsätzlich kann die Erfindung auf eine Vielzahl von Pendelantrieben angewendet
werden. Es ist jedoch vorteilhaft; daß die Wellenform der Schlittenbewegungen aufgrund
eines an den Pendelantriebsmotor angeschlossenen Kurbelgetriebes angenähert als Sinuswelle
erzeugt wird.
[0011] Der Ausgleich des von einer Linearen abweichenden Kurvenbereiches kann vorteilhafterweise-derart
vorgenommen werden, indem der Druckbereich symmetrisch zur maximalen Verschiebegeschwindigkeit
angeordnet ist.
[0012] Für das Drucken nicht ausgenutzte bzw. nicht ausnutzbare Kurvenbereiche können dahingehend
anderweitig ausgenutzt werden, indem in den Totzeiten zwischen jeweils zwei Druckbereichen
das Vorschieben des Aufzeichnungsträgers erfolgt.
[0013] Die hier zur Verfügung stehenden Zeiten lassen sich insofern günstig ausnutzen, als
aus den Totzeiten für das Vorschieben des Aufzeichnungsträgers eine im Mittelbereich
angeordnete Vorschubzeit von ca. 4 bis 7 msec ausgewählt wird.
[0014] Die Genauigkeit des Schriftzeichens entsprechend seiner theoretischen Lage in der
Matrix wird erheblich dadurch gesteigert, daß für das zeitliche Auslösen der Druckelemente
die Flugzeit der Druckelemente von einer Ruheposition in die Drucklage berücksichtigt
wird.
[0015] Die Schriftqualitäten Schnellschrift bzw. Schönschrift können auf eine solche Art
erzeugt werden, daß bei veränderbarer Drehgeschwindigkeit des Pendelantriebsmotors
zumindest zwei unterschiedliche Druckgeschwindigkeiten vorgesehen werden, wobei eine
der Druckgeschwindigkeiten eine Maximal-Druckgeschwindigkeit darstellt.
[0016] Ein weiterentwickeltes System der Schriftqualitäten besteht ferner darin, daß von
der Maximal-Druckgeschwindigkeit zumindest zwei niedrigere, gestufte Druckgeschwindigkeiten
abgeleitet werden, wobei die Flugzeiten für die Druckelemente in allen Geschwindigkeitsstufen
berücksichtigt werden.
[0017] Die tatsächliche Auslösezeit für eines der Druckelemente in bezug auf die Matrix
bzw. auf das in einem Zeichengenerator vorherbestimmte Schriftzeichen wird dadurch
festgelegt, daß die Maximaldruckgeschwindigkeit, d.h. der Verschiebeweg des Schlittens
bis zu einer theoretischen Druckposition durch Addition der theoretischen Impulszeit
mit der Flugzeit des Druckelementes bestimmt wird.
[0018] Die tatsächliche Auslösezeit bei verlangsamter Schreibgeschwindigkeit wird andererseits
dadurch bestimmt, daß für die von der Maximal-Druckgeschwindigkeit bzw. deren addierten
Druckelement-Flugzeit abgeleiteten, gestuften Druckgeschwindigkeiten die Flugzeiten
für die Druckelemente durch elektronisches Verzögern des Auslösezeitpunktes kompensiert
werden.
[0019] Für die Durchführung der beschriebenen Verfahrensschritte wird eine opto-elektronische
Abtasteinrichtung verwendet, mit einer auf der Antriebswelle angeordneten Taktscheibe
des für eine ausgewählte Druckgeschwindigkeit mit konstanter Drehgeschwindigkeit betriebenen
Pendelantriebsmotors für einen die Druckelemente tragenden Schlitten oder dgl. und
mit einer oder mehreren Markierungsspuren der Taktscheibe zugeordneten Lichtsendern
und Lichtempfängern.
[0020] Hierbei wird einrichtungstechnisch der Ausgleich von Abweichungen der Bewegungskurven
von einer Linearen dadurch erzielt, daß die Taktscheibe für Hin- und Herbewegung des
Schlittens jeweils getrennte, segmentförmige, einen Winkel von weniger als 180° einschließende
Markierungsspuren aufweist und daß jede Markierungsspur nicht konstante Zentri-Winkel
für lichtdurchlässige Markierungen bzw. lichtundurchlässige Markierungen aufweist..Dasselbe
Prinzip kann auch für eine gerade Taktspur angewendet werden. Eine runde Taktscheibe
vermeidet in Verbindung mit einem konstant drehenden Pendelantriebsmotor (Gleichstrommotor)
jedoch zusätzliche Fehlerquellen, da die beiden Taktspursegmente nicht zueinander
justiert werden müssen, wie es bei geraden, am Druckschlitten mitbewegten Taktspuren
der Fall wäre. Weiters kann mit der runden Taktscheibe bei gleichem Aufwand eine bessere
Auflösung erzielt werden, da hier für die Positionsgebung der Umfang einer Scheibe
zur Verfügung steht, während im anderen Fall nur der kurze Druckhub für eine Anzahl
von Positionsmarken verwendet werden kann. Die Herstellung einer solchen Taktscheibe
ist wirtschaftlich und technisch leicht zu realisieren.
[0021] Eine Ausführungsform einer solchen Taktscheibe besteht darin, daß die lichtdurchlässigen
Markierungen (eines Markierungsspur-Segmentes) aus Schlitzen und die lichtundurchlässigen
Markierungen aus Stegen von jeweils unterschiedlicher Breite bestehen.
[0022] Vorteilhafterweise sind die Schlitze und Stege von der Mitte des jeweiligen Markierungsspur-Segmentes
aus nach beiden Seiten symmetrisch angeordnet.
[0023] Eine negative Beeinflussung der Impulsform, die durch eine wellige Taktscheibe entstehen
könnte, wird dadurch vermieden, daß die Taktscheibe auf einem flachen Stützkörper
aufliegt, der auf der Welle des Pendelantriebsmotors befestigt ist.
[0024] Für die konstante Drehgeschwindigkeit des Pendelantriebsmotors sorgt gleichzeitig,
daß der Stützkörper für die Taktscheibe aus einem Schwungrad besteht.
[0025] Eine Weiterbildung der Taktscheibe besteht ferner darin, daß die Taktscheibe am Außenumfang
mit zwei 180
0 langen, unterschiedlichen Markierungsspuren für Links- bzw. Rechtspaß-Erkennung des
Schlittens versehen ist.
[0026] Das vorteilhafte, wellenfreie Aufliegen der Taktscheibe auf ihrer Unterlage wird
außerdem dadurch gefördert, daß die Taktscheibe mit Befestigungslöchern für Schrauben
versehen ist.
[0027] Die Grundstellung der Taktscheibe ist für die Maximal-Druckgeschwindigkeit unter
Berücksichtigung der Druckelement-Flugzeit "verdreht" eingestellt. Diese Vorhaltstellung
wird dadurch erreicht, indem die Taktscheibe mit einer Fixierungsbohrung versehen
ist, die eine um den Drehwinkel der Nadelflugzeit vergrößerte Winkelstellung festlegt
bezogen auf die beiden Markierungsspur-Segmente.
[0028] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht der auf der Welle des Pendelantriebsmotors befestigten Taktscheibe,
Fig. 2 die zu Fig. 1 gehörende Seitenansicht,
Fig. 3 die Taktscheibe mit Sender und Empfänger für die Abtastung der Markierungsspuren
in Ergänzung zu Fig. 2;
Fig. 4 ein Verschiebeweg-/Zeit-Diagramm für den Schlitten, der die Druckelemente trägt
(Sinusantrieb),
Fig. 5 ein Geschwindigkeits-/Zeit-Diagramm für den Schlitten,
Fig. 6 ein Beschleunigungs-/-Zeit-Diagramm für den Schlitten,
Fig. 7 ein Verschiebeweg-/Zeit-Diagramm für den Papiervorschub als Einzelheit A gemäß
Fig. 4 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 8 eine praktische Ausführungsform für die Taktscheibe in Seitenansicht und
Fig. 9 die zu Fig. 8 gehörende Vorderansicht der Taktscheibe im Maßstab 1 : 1.
[0029] Auf der Welle 1 des nicht dargestellten Pendelantriebsmotors befindet sich die opto-elektronische
Abtasteinrichtung gemäß den Fig. 1 bis 3. Die Abtasteinrichtung besteht aus einer
Taktscheibe 2, die flach auf der Planseite eines Stützkörpers 3 aufliegt, der als
Schwungrad 3a ausgeführt ist und mittels der Planscheibe 4 und drei Schrauben 5a,5b
und 5c befestigt ist. Die Taktscheibe 2, der Stützkörper 3 und die Planscheibe 4 sind
mittels des Spannringes 4a fest auf der Welle 1 des Pendelantriebsmotors gehalten,
wozu die Spannschraube 4b festgezogen ist. Auf der Taktscheibe 2 sind Markierungsspuren
6 und 7 vorgesehen. Jede der Markierungsspuren 6 und 7 weist lichtdurchlässige und
lichtundurchlässige Markierungen 8a bzw. 8b auf (Fig. 3). Jede der Markierungsspuren
6 und 7 bildet zur Wellenachse 9 ein Segment, das weniger als 180° des Umfangs der
Taktscheibe 2 einnimmt. Die lichtdurchlässigen Markierungen 8a einer der Markierungsspuren
bestehen aus Schlitzen 10 und die lichtundurchlässigen Markierungen 8b aus Stegen
11 von jeweils unterschiedlicher (mittlerer) Breite.
[0030] Die Schlitze 10 bzw. die Stege 11 können selbstverständlich durch Farbmarkierungen
auf einem transparenten Material gebildet werden (wie diese Lösung in Fig. 9 dargestellt
ist).
[0031] Die Schlitze 10 und die Stege 11 verlaufen radial zur Wellenachse 9 und nehmen einen
Zentri-Winkel 12 ein, der kleiner als 180° ist. Von der Mite 13 eines der beiden Markierungsspur-Segmentes
14 aus, sind die Schlitze 10 und die Stege 11 symmetrisch angeordnet und entsprechend
in ihrer Breite, d.h. in ihrem Winkel, der auszugleichenden Kurvenbereiche angepaßt,
wie noch zu beschreiben ist.
[0032] Die Taktscheibe 2 besitzt an ihrem Außenumfang 15 zwei weitere Markierungsspuren
16 und 17, die jeweils über 180
0 verlaufen, um einen Links- bzw. Rechtspaß des Schlittens zu erkennen (Fig. 3). Am
Chassis 18 des Druckers sind Lichtsender bzw. Lichtempfänger 19 für die Markierungsspuren
6 und 7 sowie Lichtsender bzw. Lichtempfänger 20 für die Links- bzw. Rechtspaß-Erkennung
angeordnet. Für die drei Schrauben 5a, 5b und 5c sind entsprechende Löcher 21a, 21b
und 21c in der Taktscheibe 2 vorgsehen. Die Funktionen weiterer Löcher in der Taktscheibe
2 werden zu Fig. 9 noch beschrieben. So Ist in der Taktscheibe 2 eine Fixierungsbohrung
22 vorgesehen, die erlaubt, die Taktscheibe 2 um einen Drehwinkel ?1 verdreht einzusetzen,
bezogen auf die beiden Markierungsspur-Segmente 14.
[0033] Der (nicht dargestellte) Pendelantriebsmotor treibt mit einem der Welle 1 abgewandten
Wellenstumpf eine Exzenterscheibe, an der eine Kurbelstange angeordnet ist, die mit
dem Schlitten in Verbindung steht. Dadurch entsteht die Wellenform 23 im Verschiebeweg/Zeit-Diagramm
gemäß Fig. 4. Die Frequenz Ist z.B. mit 23,33 Hz für 400 Zeilen pro Minute Schreibleistung
des Matrixdruckers ausgelegt. Die Wellenform 23 entspricht einer angenäherten Sinuskurve.
Aus der Sinuskurve werden jeweils die schräg aufsteigenden Kurvenbereiche 24 bzw.
die schräg absinkenden Kurvenbereiche 25 für die Hin- und Herdruckpässe selektiert,
in denen die Auslöszeitpunkte für die Druckelemente liegen. In Fig. 4 ist jeweils
mit 31 das Druckende, mit 32 der Druckanfang, mit 33 der Zeitpunkt für Links- bzw.
Rechtspaß-Erkennung, mit 34 der Papiervorschubanfang und mit 35 das Papiervorschubende
bezeichnet. Die Einzelheit A ist in Fig. 7 größer dargestellt, wobei die Zeit des
Papiervorschubs 36 z.B. 6,2 msec beträgt. In den Punkten 31 und 32 beginnt bzw. endet
die Totlage des Schlittens und zwischen 31 und 32 muß der Papiervorschub erfolgt sein.
In den Kurvenbereichen 24 und 25 hingegen können die Druckpunkte ausgelöst werden.
[0034] Fig. 5 zeigt für die Kurvenbereiche 24 und 25 den Geschwindigkeitsverlauf 37 zwischen
den Punkten 32 = Druckanfang und 31 = Druckende. Im Maximum des Geschwindigkeitsverlaufs
37 ist auf der Taktscheibe 2 (Fig. 2) die Mitte 13 der Markierungsspur-Segmente 14
angesetzt. Wegen dieses Geschwindigkeitsverlaufes 37 sind die Schlitze 10 und die
Stege 11 ungleich breit, bzw. genauer gesagt, sie schließen ungleich große Zentri-Winkel
ein.
[0035] Fig. 6 zeigt für den Druckbereich 38 jeweils geringste Beschleunigungsänderungen
zwischen dem Druckanfang 32 und dem Druckende 31, währenddem in den Totzeiten 39 die
dort herrschenden hohen Beschleunigungswerte ausgespart werden.
[0036] Eine gute Ausrichtung der vertikalen Druckpunktreihen kann nunmehr durch Berücksichtigung
der Flugzeit des Druckelementes in beiden Druckpaßrichtungen erzielt werden. Jede
der Markierungsspuren 6 und 7 weist jeweils 120 Schlitze (mit 10 bezeichnet) auf.
[0037] Die Bewegungen folgen der Gleichung

hierin bedeuten:
s = Schritte des Schlittens, der die Druckelemente trägt;
r = Exzentrizität der Kurbelwelle (z.B. 5,65 mm);
ϕ = Drehwinkel der Taktscheibe.
[0038] Der Winkel von Schlitz 10 zu Schlitz 10 kann somit nicht konstant sein. Jede Kante
eines Schlitzes 10 erzeugt einen Impuls für eine Druckposition (240 Impulse in jedem
Druckpaß = 240 x 10/4 = 600 Impulse pro ". Bei dem Winkel qP muß eine Kante eines
Schlitzes vorliegen, um einen Punkt auf dem Aufzeichnungsträger in der Stellung "s"
zu erzeugen. Die vorstehende Gleichung ergibt somit die Winkel sämtlicher Schlitze
10 auf der Taktscheibe 2.
[0039] Ein Ausgleich der Flugzeit der Druckelemente folgt der nachstehenden Berechnung:

hierin bedeuten:
ω = Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle (= konstant)
t = Zeit zwischen Umkehrpunkt und einer theoretischen Druckposition.
[0040] Für die tatsächliche Druckposition gilt:
s1 = r •cos [ω (t + t1)], daraus folgt:
s1 = r• cos (ωt+ωt1)
Bei ω = konstant und
tl = konstant und
ϕ = ω • t, ergibt sich
(II) - ωt1 = ϕ1 = konstant
[0041] Hierin bedeuten:
sl = wahre Druckposition ohne Ausgleich der Druckelement-Flugzeit
tl = Flugzeit des Druckelementes.
[0042] Um die Flugzeit auszugleichen und um die tatsächliche Druckposition sl auf der theoretischen
Druckposition s zu erhalten, muß die Taktscheibe 2 um den Winkel ϕ
1 voreilend verdreht werden.
[0043] Um ferner die Druckelement-Flugzeit auch für niedrigere Druckgeschwindigkeiten zu
kompensieren (23,33 Hz für 400 Zeilen/min; 15,55 Hz für 266 Zeilen/min und 11,66 Hz
für 200 Zeilen/min), wird die voreilende Impulszeit, die durch die um ϕ 1 gedrehte
Taktscheibe 2 entsteht, um eine Größe, die sich aus dem Verhältnis der niedrigeren
Druckgeschwindigkeit zur maximalen Druckgeschwindigkeit ergibt, durch einen elektronischen
Schaltkreis verzögert.
[0044] Die Taktscheibe 2 ist gemäß den Fig. 8 und 9 aus einer dünnen transparenten Folie
40 hergestellt. Die Markierungsspur 16 ist daher unbedruckt und die Markierungsspur
17 schwarz (lichtundurchlässig) bedruckt. Die Markierungsspuren 6 und 7 beginnen von
der Mitte 13 aus und sind wie vorstehend berechnet jeweils nach links und rechts mit
wachsender "Breite" angeordnet. Der Beginn des ersten Schlitzes eilt der Exzentrizität
r der Kurbelwelle um den Winkel 9 1 vor. Daran anschließend sind alle Schlitze bzw.
Stege 11 nach Gleichung (I) berechnet.
1. Verfahren zum Steuern des Auslösezeitpunktes für Druckelemente beim Matrixdrucken,
wobei der die Druckelemente tragende Schlitten mittels eines gleichförmigen Antriebs
in hin- und hergehende geradlinige Bewegungen parallel zum Druckwiderlager versetzt
wird und die Drehbewegungen des Pendelantriebsmotors auf eine Taktscheibe übertragen
werden, deren Impulse das Abschießen der Druckelemente gegen ein Farbband mit darunter
befindlichem und auf dem Druckwiderlager aufliegendem Aufzeichnungsträger in Abhängigkeit
der jeweiligen Schlittenposition für die Erzeugung von Schriftzeichen aus einzelnen
Punkten steuern,
dadurch gekennzeichnet,
daß pendelnde Bewegungen des Schlittens jeweils in periodische Schwingungskurven von
Wellenform (23) umgewandelt werden, aus denen jeweils schräg aufsteigende und schräg
absinkende, von einer Linearen abweichende Kurvenbereiche (24,25) für den Druckzeitpunkt
ausgewählt werden und daß die Abweichungen von der Linearen durch nichtlineare Anordnungen
der Markierungen auf der mit konstanter Drehgeschwindigkeit bewegten Taktscheibe kompensiert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellenform (23) der Schlittenbewegungen aufgrund eines an den Pendelantriebsmotor
angeschlossenen Kurbelgetriebes angenähert als Sinuswelle erzeugt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckbereich (38) symmetrisch zur maximalen Verschiebegeschwindigkeit angeordnet
ist (Fig. 5).
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Totzeiten (39) zwischen jeweils zwei Druckbereichen (38) das Vorschieben
des Aufzeichnungsträgers erfolgt (Fig. 6).
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus den Totzeiten (39) für das Vorschieben des Aufzeichnungsträgers eine im Mittelbereich
angeordnete Vorschubzeit (36) von ca. 4 bis 7 msec ausgewählt wird (Fig. 7).
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß für das zeitliche Auslösen der Druckelemente die Flugzeit der Druckelemente von
einer Ruheposition in die Drucklage berücksichtigt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei veränderbarer Drehgeschwindigkeit des Pendelantriebsmotors zumindest zwei
unterschiedliche Druckgeschwindigkeiten vorgesehen werden, wobei eine der Druckgeschwindigkeiten
eine Maximal- Druckgeschwindigkeit darstellt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß von der Maximal-Druckgeschwindigkeit zumindest zwei niedrigere, gestufte Druckgeschwindigkeiten
abgeleitet werden, wobei die Flugzeiten für die Druckelemente in allen Geschwindigkeitsstufen
berücksichtigt werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Maximal-Druckgeschwindigkeit, d.h. der Verschiebeweg des Schlittens bis zu
einer theoretischen Druckposition durch Addition der theoretischen Impulszeit mit
der Flugzeit des Druckelementes bestimmt wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die von der Maximal-Druckgeschwindigkeit bzw. deren addierten Druckelement-Flugzeit
abgeleiteten, gestuften Druckgeschwindigkeiten die Flugzeiten für die Druckelemente
durch elektronisches Verzögern des Auslösezeitpunktes kompensiert werden.
11. Opto-elektronische Abtasteinrichtung mit einer auf der Antriebswelle angeordneten
Taktscheibe des für eine ausgewählte Druckgeschwindigkeit mit konstanter Drehgeschwindigkeit
betriebenen Pendelantriebsmotors für einen die Druckelemente tragenden Schlitten oder
dgl. und mit einer oder mehreren Markierungsspuren der Taktscheibe zugeordneten Lichtsendern
und Lichtempfängern, zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taktscheibe (2) für Hin- und Herbewegung des Schlittens jeweils getrennte,
segmentförmige, einen Winkel von weniger als 180° einschließende Markierungsspuren
(6,7) aufweist und daß jede Markierungsspur (6,7) nicht konstante Zentri-Winkel für
lichtdurchlässige Markierungen (8a) bzw. lichtundurchlässige Markierungen (8b) aufweist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11,
- dadurch gekennzeichnet,
daß die lichtdurchlässigen Markierungen (8a) (eines Markierungsspur-Segmentes) aus
Schlitzen (10) und die lichtundurchlässigen Markierungen (8b) aus Stegen (11) von
jeweils unterschiedlicher Breite bestehen.
13. Einrichtung nach den Ansprüchen 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze (10) und Stege (11) von der Mitte (13) des jeweiligen Markierungsspur-Segmentes
(14) aus nach beiden Seiten symmetrisch angeordnet sind.
14. Einrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taktscheibe (2) auf einem flachen Stützkörper (3) aufliegt, der auf der Welle
(1) des Pendelantriebsmotors befestigt ist.
15. Einrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützkörper (3) für die Taktscheibe (2) aus einem Schwungrad (3a) besteht.
16. Einrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taktscheibe (2) am Außenumfang (15) mit zwei 1800 langen unterschiedlichen Markierungsspuren (16,17) für Links- bzw. Rechtspaß-Erkennung
des Schlittens versehen ist.
17. Einrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taktscheibe (2) mit Befestigungslöchern (21a,21b,21c) für Schrauben (5a,5b,5c)
versehen ist.
18. Einrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taktscheibe (2) mit einer Fixierungsbohrung (22) versehen ist, die eine um
den Drehwinkel ( 1) der Nadelflugzeit vergrößerte Winkelstellung festlegt, bezogen
auf die beiden Markierungsspur-Segmente (14).