[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Aufnahmefutter für die Aufnahme von optischen
Linsen und anderen optischen Bauelementen beim Feinschleifen und Polieren, mit mindestens
einer Linsenstützfläche aus elastischem Material und einer Kanalanordnung zur Zuführung
bzw. Abführung von Luft oder anderen strömungsfähigen Medien aus dem Bereich der nicht
zu bearbeitenden Linsenrückseite.
[0002] Bei der Bearbeitung optischer Linsen erfolgt nach dem Vorschleifen das Feinschleifen
und das Polieren. Beim Feinschleifen und Polieren werden Schleifpasten verwendet,
die zwischen ein Werkzeug, das die Form einer Kugelkalotte hat und die zu bearbeitende
Linsenfläche gegeben wird. Durch den Druck des Werkzeuges werden die Linsen mehr oder
weniger deformiert. Relativ stark werden dünne Linsen deformiert, also solche, bei
denen das Verhältnis zwischen Linsendurchmesser und Linsendicke groß ist. Durch den
Arbeitsdruck entsteht eine sogenannte asphärische Verbiegung, die Ungenauigkeiten
der Linsenfläche zur Folge haben.
[0003] Zur Befestigung von Linsen am Aufnahmefutter ist es bekannt, die Linsen aufzukitten.
Diese Art der Befestigung erfordert einen großen Arbeitsaufwand auch deshalb, weil
der Kitt nach der Bearbeitung wieder sorgfältig von der Linse entfernt werden muß.
Um das Ankitten zu vermeiden, wurde auch ein Aufnahmefutter der eingangs genannten
Art vorgeschlagen (DE-PS 812 158). Mit dem bekannten Aufnahmefutter wird die Linse
durch den äußeren Luftdruck auf die Linsenstützfläche gedrückt, zu welchem Zweck an
der Linsenrückseite ein Unterdruck erzeugt und aufrechterhalten wird. Der Umgebungsluftdruck
wirkt in gleichem Sinne auf die Linse ein, wie der Arbeitsdruck des Werkzeuges. Eine
Unterstützung der Linsenrückseite besteht nicht, so daß die asphärische Verbiegung
auf jeden Fall größer ist als bei einer Linsenbefestigung mittels Kitt. Die Arbeitsersparnis
durch den Wegfall des Kittens wird also mit schlechteren Arbeitsergebnissen erkauft.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Aufnahmefutter der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß der Arbeitsdruck des Werkzeuges so aufgefangen wird, daß asphärische
Verbiegungen möglichst vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Linsenstützfläche mindestens
zwei Stützzonen aufweist, wobei jeder Stützzone ein eigenes Kanalsystem derart zugeordnet
ist, daß der Druck in jeder Stützzone unabhängig von den Drücken in den anderen Stützzonen
eingestellt werden kann.
[0006] Durch die Unterteilung der Linsenstützfläche in verschiedene, voneinander unabhängige
Stützzonen, ist es möglich, den Unterstützungsdruck so auf die Linse zu verteilen,daß
asphärischen Verbiegungen erfolgreich entgegengewirkt werden kann. Es lassen sich
dadurch gleiche oder auch bessere Arbeitsergebnisse erzielen, als dies mit dem Aufkitten
der Linsen möglich ist, ohne daß die Nachteile der Kittbefestigung in Kauf genommen
werden müssen. Die Möglichkeit, den Abstützdruck zonenweise zu regulieren, ermöglicht
auch größere Arbeitsdrücke, wodurch die Bearbeitungszeit wesentlich verringert werden
kann. Das erfindungsgemäße Aufnahmefutter eignet sich besonders für die Bearbeitung
vom empfindlichen Linsen mit großem Durchmesser-/Dickenverhältnis. Bei Verwendung
des erfindungsgemäßen Futters ist das Arbeitsergebnis von Bearbeitung zu Bearbeitung
gut reproduzierbar.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Linsenstützfläche durch
eine die gesamte Linsenrückseite bedeckende Membrane gebildet (Anspruch 2). Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, daß zwischen der Linsenrückseite und der Linsenunterstützung
eine Abdichtung nicht vorgesehen werden muß, da ja die Regulierung des Unterstützungsdruckes
an der von der Linsenrückseite freien Seite der Membrane erfolgt.
[0008] Vorzugsweise sind die Stützzonen gemäß Anspruch 3 konzentrisch zueinander angeordnet.
Diese Anordnung ist bei kreisrunden Linsen mit spärischen Flächen am zweckmäßigsten.Die
Stützzonen können jedoch bei speziellen Linsenformen auch abweichend von einer konzentrischen
Anordnung angeordnet sein.
[0009] Die Membranedicke kann in den verschiedenen Stützzonen verschieden sein (Anspruch
4), z.B. kann sie in einer inneren Stützzone dicker sein als in einer äußeren Stützzone
(Anspruch 5). Dies hat den Vorteil, daß die Membrane weiterhin an bestimmte Unterstützungskräfte
in bestimmten Zonen des Werkstückes angepaßt werden kann. Die Biegecharakteristik
nämlich ist bei einem gegebenen Werkstoff von der Membranedicke abhängig.
[0010] Die Membrane läßt sich besonders günstig befestigen, wenn sie Spannränder gemäß Anspruch
6 aufweist. Durch solche Spannränder entsteht ein formschlüssiger Eingriff der Membrane
in andere Teile des Aufnahmefutters, wodurch ein axiales Abwandern der Membrane mit
Sicherheit vermieden wird.
[0011] Vorzugsweise hat das Aufnahmefutter einen Zentrierrand, der mit der Umfangsfläche
der Linse zusammenwirkt (Anspruch 7). Dadurch erreicht man eine seitliche Fixierung
der Linsen, ohne daß diese auf ihrer Unterlage festgesaugt oder festgeklebt sein muß.
Wenn der Zentrierrand aus elastischem Material besteht (Anspruch 8), wird der Zentrierdruck
über den Linsenumfang verteilt, wodurch sogenannte Ovalpaßfehler vermieden werden.
[0012] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung (Anspruch 9) ist der Zentrierring an die
Membrane angeformt und bei Druckbeaufschlagung der Membrane aufweitbar. Dadurch erhält
man eine Klemmbefestigung. Im aufgeweiteten Zustand läßt sich die Linse bequem einlegen
und wird nach Druckabsenkung genau zentriert unter elastischem Andruck des Zentrierrandes.
[0013] Die Erfindung ist sowohl anwendbar bei Aufnahmefuttern für nur eine Linse, als auch
bei Aufnahmefuttern für die gleichzeitige Aufnahme mehrerer Linsen. Eine vorteilhafte
konstruktive Ausführung für Aufnahmefutter für nur eine Linse ist in den Ansprüchen
10 bis 12 angegeben. Eine vorteilhafte Ausführungsform für ein Mehrfach-Aufnahmefutter
ist in den Ansprüchen 13 und 14 angegeben.
[0014] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen diametralen Schnitt durch ein Aufnahmefutter, in dem eine Linse aufgenommen
ist, an der eine konkave Fläche zu bearbeiten ist und
Fig. 2 einen diametralen Schnitt durch ein Aufnahmefutter, in dem mehrere Linsen befestigt
sind, an denen konvexe Flächen zu bearbeiten sind.
[0015] Das Aufnahmefutter A
1 nach Fig. 1 ist rotationssymmetrisch zu seiner Achse 1 ausgebildet. Das Aufnahmefutter
hat einen Grundkörper 2, einen Umfassungsring 3, einen Membrane-Haltering 4, eine
Membrare5 und eine Membrane-Halteplatte 6. Die Ausbildung und das Zusammenwirken dieser
Hauptbestandteile wird nachfolgend im einzelnen beschrieben.
[0016] Der Grundkörper 1 hat einen Schaft 7, mit dem er an einer Feinschleif- und Poliermaschine
befestigbar ist. An dem in Fig. 1 oben liegenden Ende hat der Grundkörper 2 eine ebene
Endfläche 8. In der Endfläche 8 befinden sich zwei ringförmige Nuten, in denen elastische
Dichtungsringe 9 und 10, nämlich sogenannte O-Ringe, untergebracht sind. In dem Bereich
zwischen den beiden zueinander konzentrischen Dichtringen 9, 10 münden an der Fläche
8 Kanäle 11, die von einem im Grundkörper befindlichen Sammelraum 12 ausgehen. Im
Zentrum des Grundkörpers 7 befindet sich eine Bohrung 13, die in eine Kammer 2a einmündet,
die innerhalb des elastischen Dichtringes 9 liegt. In die Bohrung 13, die mit Innengewinde
versehen ist, ist ein Körper 14 eingeschraubt, der in seinem Zentrum einen durchgehenden
Kanal 15 aufweist.
[0017] Der Membrane-Haltering 4 liegt mit einer ebenen Unterfläche 16 auf der Fläche 8 des
Grundkörpers auf und wird gegen die Fläche 8 durch den Umfassungsring 3 angedrückt.
Zu diesem Zweck hat der Umfassungsring 3 eine Innenschulter 17, die auf einen ringförmigen
Vorsprung 18 des Membrane-Halteringes 4 drückt. Der Umfassungsring 3 ist auf den Grundkörper
2 aufgepreßt. Die Preßsitzflächen befinden sich bei 19.
[0018] Der Membrane-Haltering 4 hat an seiner Unterfläche 16 eine flache Ringnut 20, die
zusammen mit der Fläche 8 einen ringförmigen Kanal bilden, in den die Kanäle 11 einmünden.
[0019] Von der Ringnut 20 gehen Kanäle 21 aus, die an der oberen Endfläche 22 des Membrane-Halteringes
münden. Am Membrane-Haltering befindet sich eine äußere Umfangsnut 23, die nach unten
hin durch den ringförmigen Vorsprung 18 und nach oben hin durch einen ringförmigen
Vorsprung 24 begrenzt ist. Der ringförmige Vorsprung 24 hat einen geringeren Durchmesser
als der ringförmige Vorsprung 18.
[0020] Die Membrane 5 hat einen Mittelteil 25 von relativ großer Dicke s
1 und einen den Mittelteil konzentrisch umgebenden ringförmigen Außenteil 26, von geringerer
Dicke s
2. Die Vorderseite 27 der Membrane unterstützt die Rückseite 28 der Linse L
1 über deren gesamte Ausdehnung. Von der Rückseite der Membrane ragen zwei ringförmige
Wände ab, nämlich eine äußere Wand 29 und eine innere Wand 30,die zur äußeren Wand
konzentrisch ist. Die radiale Ausdehnung des Membrane-Außenteiles ist durch die Wände
29, 30 eingegrenzt.
[0021] Die äußere Wand 29 hat einen Befestigungsrand 31, der in die Umfangsnut 23 des Membrane-Halteringes
4 eingreift. Die äußere Wand 31 ist zwischen der Außenfläche des ringförmigen Vorsprunges
24 und einer inneren zylindrischen Fläche 32 des Umfassungsringes 3 gehalten und dadurch
in radialer Richtung fixiert. Die innere Wand 30 der Membrane liegt mit ihrer Außenfläche
an einer zylindrischen FlächE 33 des Membrane-Halteringes 4 an. Sie wird gegen diese
Fläche durch die Membrane-Halteplatte 6 angedrückt. Diese Halteplatte wird von einem
Befestigungsrand 33 untergriffen, die in eine Ausfalzung 34 der Membrane-Halteplatte
eingreift.
[0022] Das Aufnahmefutter A
1 wirkt wie folgt. Wenn das Aufnahmefatter in eine Bearbeitungsmaschine eingesetzt
ist, ist der Kanal 15 an eine Leitung angeschlossen, über die Luft abge;augt und Luft
mit Überdruck zugeführt werden kann. Der Raum 1t ist an eine weitere Leitung angeschlossen,
über die Druckluft zugeführt oder Luft abgesaugt werden kann. Die Luftzuführung bzw.
Luftabsaugung über den Kanal 15 bzw. den Sammelraum 5 sind unabhängig voneinander.
Beim Einlegen einer Linse L
1 herrscht an der Unterseite der Membrane 5 Umgebungsdruck. Vor Aufnahme der Bearbeitung
und eventuell auch während der Bearbeitung werden unterhalb der Membrane 5 bestimmte
Drücke aufgebaut. Hierbei können unter dem Mittelteil 25 und dem Außenteil 26 verschiedene
Drücke aufgebaut werden. Die Druckeinstellung unterhalb des Mittelteiles 25 erfolgt
über den Kanal 15, in den, je nach Bedarf, Luft mit Überdruck gegenüber der Umgebung
eingeleitet wird oder über die Luft abgesaugt und so ein Druck aufgebaut wird, der
unterhalb des Umgebungsdruckes liegt. Der Kanal 15 kommuniziert über die Ausnehmung
2a und eine zentrale Bohrung 35 in der Membrane-Halteplatte 6 mit dem Raum 36 unterhalb
des Membrane-Mittelteiles, der eine erste Stützzone bildet. Dieser Raum ist luftdicht
gegenüber dem Raum 37 unterhalb des Membrane-Außenteiles abgeschlossen, nämlich durch
den Dichtring 9 und die Membranewand 30.
[0023] Der Raum 37 kommuniziert über die Kanäle 21, die Ringnut 20 und die Kanäle 11 mit
dem Sammelraum 12, so daß über diesen Strömungsweg unterhalb des Membrane-Außenteiles
ein Druck aufgebaut werden kann, der unabhängig ist vom Druck unterhalb des Membrane-Mittelteiles
25. Der Membrane-Außenteil 26 bildet also eine zweite Stützzone. Druckverluste in
diesem Bereich werden nach außen hin durch den Dichtring 10 verhindert.
[0024] Die Linse L
1 wird innerhalb des Aufnahmefutters A
1 durch Anlage ihres äußeren Randes 38 an der zylindrischen Fläche 32 des Umfassungsringes
3 zentriert.
[0025] Durch die Möglichkeit des Einstellens verschiedener Drücke unterhalb des Membrane-Mittelteiles
25 und des Membrane-Außenteiles 26 kann eine asphärische Verbiegung infolge des Arbeitsdruckes
weitgehend verhindert werden. Der Arbeitsdruck entsteht durch den Andruck eines in
der Zeichnung nicht dargestellten Bearbeitungswerkzeuges, das die Form einer Kugelkalotte
hat und an die Linsenfläche 39 angedrückt wird. Zwischen dem Bearbeitungswerkzeug
und der Linsenfläche 39 befindet sich eine Schleifpaste.
[0026] Das Aufnahmefutter A
2nach Fig.2 dient der gleichzeitigen Bearbeitung von mehreren Linsen L
21 von denen in Fig. 2 nur ein Exemplar dargestellt ist.
[0027] Das Aufnahmefutter A
2 hat einen Grundkörper 40, einen Unterstützungskörper 41, einen Umfassungsring 42
und einen kappenartigen Überzug 43, der auf dem Unterstützungskörper 41 aufliegt.
[0028] Der Grundkörper 40 hat einen Schaft 44 für die Halterung des Aufnahmefutters in einer
Bearbeitungsmaschine. Im Grundkörper befindet sich ein zentraler Durchbruch 45 für
den Durchgriff eines Körpers 46, in dem sich ein Kanal 47 befindet. An der im wesentlichen
ebenen Oberseite 48 des Grundkörpers befindet sich eine ringförmige Nut für die Aufnahme
einer ringförmigen elastischen Dichtung 49, nämlich eines O-Ringes.
[0029] Der Unterstützungskörper 41 liegt mit einer ebenen Unterfläche 50 auf der Fläche
48 des Grundkörpers auf und drückt die Dichtung 49 elastisch zusammen. Im Zentrum
des Unterstützungskörpers befindet sich ein Kanal 51, in dessen unteres, mit Innengewinde
versehenes Ende der Körper 46 derart eingeschraubt ist, das dessen Kanal 47 mit dem
Kanal 51 kommuniziert. Im Unterstützungskörper 51 befinden sich außerdem mehrere Kanäle
52, die von unten innen nach oben außen geneigt sind. Die Kanäle 52 münden mit ihren
unteren Enden in den Durchbruch 45 des Grundkörpers 40. Das obere Ende jedes Kanales
52 mündet in eine zylindrische Vertiefung 53 des Unterstützungskörpers 41 ein. Über
den Unterstützungskörper 41 können z.B. vier Vertiefungen 53 verteilt sein.
[0030] Am Unterstützungskörper 41 befindet sich eine Außennut 54 für die Verankerung des
Überzuges 43. Der Unterstützungskörper 41 hat unterhalb der Nut 54 einen Befestigungsflansch
55, an dem der Unterstützungskörper 41 gegen den Grundkörper 40 gedrückt wird.
[0031] Zur Verbindung der beiden Körper 40, 41 dient der Umfassungsring 43. Dieser hat eine
Schulter 56, die auf den Flansch 55 drückt. Der Umfassungsring ist auf eine zylindrische
Außenfläche 57 des Grundkörpers 40 aufgepreßt.
[0032] Der Überzug 43 hat einen Befestigungsrand 58, der in die Außennut 54 des Unterstützungskörpers
41 eingreift. Das Herauswandern des Befestigungsrandes 58 aus der Nut 54 wird durch
den Umfassungsring 42 verhindert, der mit einer zylindrischen Fläche 59 an einer zylindrischen
Fläche 60 des Überzuges 43 anliegt. Der Überzug 43 kann beispielsweise aus Gummi bestehen.
[0033] Der Überzug 43 bildet im Bereich jeder Vertiefung 53 eine Membran 61. Die Membran
61 bildet mit ihrer Oberseite 62 den Boden einer Vertiefung für die Aufnahme einer
Linse L
2. Die Vertiefung ist weiterhin durch einen schmalen zylindrischen Rand 63 begrenzt,
der an dem äußeren zylindrischen Rand 64 der Linse L
2 anliegt.
[0034] Von der Rückseite 65 jeder Membrane61 ragt eine zylindrische Wand 66 ab, die an die
Membran und über die Membrane an den Überzug 43 angeformt ist. Die Außenseite der
zylindrischen Wand 57 liegt an der zylindrischen Wand der Vertiefung 53 an.
[0035] Innerhalb der zylindrischen Wand 57 ist eine Membrane-Halteplatte 67 angeordnet,
die an ihrem unteren Rand eine Ausfalzung für den Eingriff eines Halterandes 68 aufweist,der
sich am unteren Randder zylindrischen Wand 66 befindet. In der Membrane-Halteplatte
befindet sich ein zentraler Durchbruch 69, der auf den Kanal 52 ausgerichtet ist.
An der Oberseite ist die Membrane-Halteplatte eingesenkt, so daß zwischen der Membrane
61 und dem Membrane-Haltekörper 67 ein Raum 70 verbleibt.
[0036] Der kreisförmige Membranebereich 61a innerhalb der zylindrischen Wand 66 bildet eine
erste Stützzone. Der ringförmige Membranebereich 61b außerhalb der zylindrischen Wand
66 bildet eine zweite Stützzone. Unter jeder Stützzone kann ein Druck aufgebaut werden,
der vom Druck unterhalb der anderen Stützzone unabhängig ist. Die Druckbeaufschlagung
der ersten Stützzone 61a erfolgt über den Durchbruch 45 im Grundkörper und die Kanäle
52. Die Druckbeaufschlagung der Stützzonen 61b erfolgt über den Kanal 51. Wie man
aus der Zeichnung leicht erkennen kann, kann unter dem gesamten Überzug 43 über diesen
Kanal ein bestimmter Druck aufgebaut werden, jedoch nur bis zu den zylindrischen Wänden
66, die eine Kommunikation mit den Räumen 70 verhindern.
[0037] Das Aufnahmefutter A
2 arbeitet wie folgt. Wenn das Aufnahmefutter in eine Bearbeitungsmaschine eingesetzt
ist, kommuniziert der Kanal 47 mit einer Leitung, über die Luft zu- und abgeführt
werden kann. Der Durchbruch 45 kommuniziert mit einer Leitung, über die ebenfalls
Luft zu- und abgeführt werden kann. Die Zu- und Abführung von Luft über die Strömungswege
47 und 45 geschieht über voneinander unabhängige Systeme. Vor dem Einlegen von Linsen
L
2 stehen die Kanäle 47, 51 unter einem gewissen Überdruck, so daß sich zwischen der
Oberfläche des Unterstützungskörpers und dem Überzug 43 ein Luftdruck aufbaut, der
größer ist als der Umgebungsdruck. Dadurch werden die zylindrischen Ränder der Linsen-Aufnahmevertiefungen
aufgespreizt, so daß sich Linsen leicht einlegen lassen. Nach dem Einlegen der Linsen
wird der Druck unterhalb des Überzuges 43 abgesenkt, wobei sich der Überzug wieder
an den Unterstützungskörper anlegt.Die Linsen-Aufnahmevertiefungen verengen sich dabei,
wobei die Linsen L
2 an ihren zylindrischen Rändern 64 festgeklemmt werden. Der Klemmdruck ist elastisch
und verteilt sich über den Umfang der Linse, wodurch ein punktförmiger Druck auf den
Linsenrand vermieden wird und so Ovalpaßfehler nicht entstehen können.
[0038] Der Druck unter den ersten Unterstützungszonen 61a wird so eingestellt, daß der Arbeitsdruck
des Werkzeuges asphärische Paßfehler nicht erzeugen kann. Auch in den äußeren Stützzonen
61b wird ein diesem Zweck dienender Druck aufgebaut, der im allgemeinen verschieden
ist vom Druck unterhalb der ersten Stützzonen 61a.
[0039] Das Bearbeitungswerkzeug (in der Zeichnung nicht dargestellt) ist in diesem Fall
eine Hohlkugelkalotte, die das gesamte Aufnahmefutter A
2 überdeckt und deren Kugelfläche gleichzeitig mit allen Linsen L
2' z.B. vier Linsen L
2, zusammenwirkt. In der Zeichnung fluchtet die zu bearbeitende Linsenoberfläche 71
mit der Oberfläche 72 des Überzuges 43. Die Linsenflächen 71 können jedoch auch etwas
über die Oberfläche 72 des Überzuges 43 überstehen.
[0040] Bei der vorstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen wurde als strömungsfähiges
Medium Luft genannt. Es kommen jedoch auch andere Fluide in Betracht.
1. Aufnahmefutter für die Aufnahme von optischen Linsen und anderen optischen Bauelementen
beim Feinschleifen und Polieren, mit mindestens einer Linsenstützfläche aus elastischem
Material und einer Kanalanordnung zur Zuführung bzw. Abführung von Luft oder anderen
strömungsfähigen Medien aus dem Bereich der nicht zu bearbeitenden Linsenrückseite,
dadurch gekennzeichnet, daß die Linsenstützfläche mindestens zwei Stützzonen (25,
26; 61a, 61b) aufweist, wobei jeder Stützzone (25, 26; 61a, 61b) ein eigenes Kanalsystem
(15, 13, 2a, 35, 12, 11, 10, 21; 45, 52, 69, 47, 51) derart zugeordnet ist, daß der
Druck in jeder Stützzone (25, 26; 61a, 61b) unabhängig von den Drücken in den anderen
Stützzonen eingestellt werden kann.
2. Aufnahmefutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Linsenstützfläche
durch eine die gesamte Linsenrückseite bedeckende Membrane (5; 61) gebildet ist und
daß die von der Linse (L1; L2) freie Membraneseite durch an die Membrane (5; 61) angeformte Wände (30, 32; 66)
in Stützzonen (25, 26; 61a, 61b) unterteilt ist.
3. Aufnahmefutter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützzonen (25, 26; 61a, 61b) konzentrisch zueinander sind, vorzugsweise aus
einer inneren kreisförmigen Stützzone (25; 61a) und einer äußeren ringförmigen Stützzone
(26; 61b) bestehen.
4. Aufnahmefutter nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membranedicke (s1, s2) in den verschiedenen Stützzonen (25, 26) verschieden ist.
5. Aufnahmefutter nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der inneren kreisförmigen Stützzone (25) die Membrane (5) dicker ist als im Bereich
der äußeren ringförmigen Stützzone (26).
6. Aufnahmefutter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
an die Membrane (5; 61) angeformten Wände (29, 30; 66) Einspannränder (31, 33; 68)
aufweisen, die an starren Teilen (18, 6; 67) des Aufnahmefutters (A1; A2) verankert sind.
7. Aufnahmefutter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen
Zentrierring (3; 63) für die Anlage des Umfangsrandes (38; 64) der zu bearbeitenden
Linsen (L1; L2).
8. Aufnahmefutter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrierring (63)
aus elastischem Material besteht.
9. Aufnahmefutter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrierring (63)
an die Membrane (61) angeformt und bei Druckbeaufschlagung der Membrane aufweitbar
ist.
10. Aufnahmefutter nach einem der Ansprüche 2 bis 9 für die Aufnahme einer Linse,
gekennzeichnet durch einen Grundkörper (2), einen am Grundkörper (2) gehaltenen, z.B.
aufgepreßten Umfangsring (3) und einen vom Umfangsring (3) an den Grundkörper (2)
angedrückten Membrane-Haltering (4), wobei der Membrane-Haltering (4) mindestens zwei
Kammern (36, 37) voneinander trennt und im Grundkörper (2) sowie im Membrane-Haltering
(4) Kanäle (13, 11, 21) vorgesehen sind, die in die Kammern (36, 37) einmünden (Fig.
1).
11. Aufnahmefutter nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine zentrale Membrane-Halteplatte
(6), die eine von der Membrane abragende Wand (30) gegen den Membrane-Haltering (4)
drückt. -
12. Aufnahmefutter nach einem der Ansprüche 10 und 11., dadurch gekennzeichnet, daß
eine von der Membrane (61) abragende Wand (29) zwischen dem Membrane-Haltering (4)
und dem Umfassungsring (3) gehalten ist.
13. Aufnahmefutter nach einem der Ansprüche 2 bis 9 für die gleichzeitige Aufnahme
mehrerer Linsen, gekennzeichnet durch einen Unterstützungskörper (41), der einen überzug
(43) aus elastischem Material aufweist, wobei Teile dieses Überzuges (43) mehrere
Membranen (61) für die Unterstützung von Linsen (L2) bilden und im Unterstützungskörper (41) Vertiefungen (53) angeordnet sind, in die
von den Membranen (61) abragende Wände (66) eingreifen und wobei mindestens zentrale
Stützzonen (61a) jeder Membrane (61) ein eigener Kanal (52) zugeordnet ist (Fig. 2).
14. Aufnahmefutter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß äußere ringförmige
Stützzonen (61b) jeder Membrane (61) untereinander zusammenhängen.