(19)
(11) EP 0 170 037 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.02.1986  Patentblatt  1986/06

(21) Anmeldenummer: 85107690.1

(22) Anmeldetag:  21.06.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 9/206, E06B 9/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB NL SE

(30) Priorität: 02.08.1984 DE 3428483

(71) Anmelder: Zündwarenfabrik Starcke GmbH & Co.
D-4520 Melle 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Starcke, Carl
    D-4520 Melle 1 (DE)
  • Wielebinski, Werner
    D-4520 Melle 1 (DE)

(74) Vertreter: Stracke, Alexander, Dipl.-Ing. et al
Jöllenbecker Strasse 164
D-33613 Bielefeld
D-33613 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Selbstaufzugrollo


    (57) Bei diesen Selbstaufzugrollo ist auf der Rollowelle (1) an dem einen Ende das Klinkengesperre (8, 9) angeordnet. An dem anderen Ende der Rollowelle (1) ist nunmehr eine Schnurrolle (10) befestigt. Auf der Schnurrolle (10) ist das eine Ende einer Schnur (13) befestigt und so viel Schnur auf die Schnurrolle (10) aufgewickeft, wie es der Gesamtauszuglänge des Rollostoffes entspricht. Die Schnur (13) ist dann ausgehend von der Schnurrolle (10) bis in Griffhöhe herabgeführt. Es ergibt sich eine leichte, einhändige Bedienung des Rollos ohne störenden Schnurhang vor dem Fenster.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Selbstaufzugrollo mit einer drehbar gelagerten RollowellE, der ein Selbstaufzug-Federmechanismus mit Hakengesperre zugeoronet ist, und mit einer Zugschnur.

    [0002] Bei den bekannten Selbstaufzugrollos, auch Springrollos genannt, ist der Rollostoff auf einer Rollowelle, in der sich eine FedEr befindet, befestigt und aufgerollt. Durch eine Mechanik wird die Feder beim Herunterziehen des Rollos gespannt und von daher kommt die Kraft, den Rollostoff beim Auslösen eines der Mechanik zugeordneten Hakengesperres hochzuziehen. Dabei befindet sich am unteren Ende des Rollostoffes ein sogenannter Fallstab, der den Rollostoff glatt hängen läßt. an diesem Fallstab ist in seiner Mitte eine Zugschnur befestigt. Üblicherweise kann aufgrund der Mechanik mit dem Hakengesperre das Rollo in Abständen von einem halben Umfang des aufgerollten Rollos angehalten werden.

    [0003] Störend ist bei diesen bekannten Selbstaufzugrollos, daß bei hochgezogenem Rollo die Schnur mitten vor dem Fenster hängt. Im heruntergezogenen Zustand liegt die Zugschnur manchmal unordentlich auf der Fensterbank oder dem Fußboden. wenn ferner das Rollo, wie üblich, in relativ größer Höhe mittels Trägern an der Wand befestigt ist, muß man, um das Rollo ganz nach unten auszuziehen, mehrere Male an der Schnur nachfassen.

    [0004] Es sind ferner sogenannte Seitenzugrollos bekannt. An dem einen Ende des Rollos ist ein endlose Schnurzug vorgesehen, der mit Knoten, Kugeln oder dergleichen versehen ist und über eine entsprechend geformte Rolle läuft, die an der Rollowelle befestigt ist. Mit Hilfe des endlosen Schnurzuges kann das Rollo, wenn man an die Seite des Rollos herantritt, heruntergezogen und heraufbewegt werden. Die Bedienung eines derartigen Seitenzugrollos ist insoweit umständlich und unbequem, als man zunächst an die Seite des Rollos treten muß und mit beiden Händen die Schnur erfassen und ziehen muß, damit sie in Spannung bleibt. Durch Zug an dem einen oder anderen Strang der Schnur zieht man das Rollo dann herauf oder läßt man es herunter. Auch dabei ist ein wiederholtes Nachfassen nötig. Die Bedienung des Rollos erfolgt dabei insbesondere auch beim Wiederhochziehen durch Körperkraft.

    [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Selbstaufzugrollo der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei dem die Schnur nicht mehr direkt vor den Fenstern hängt und gegenüber den derzeitigen Seitenzugrollos eine äußerst einfache und bequeme Bedienung möglich ist.

    [0006] Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1.

    [0007] Dank der dort gekennzeichneten Ausgestaltung hängen Schnur und gegebenenfalls Quaste nicht mehr direkt vor dem Fenster, sondern seitlich davon.

    [0008] Im Gegensatz zu den üblichen Seitenzugrollos kann die Bedienung nunmehr sehr einfach und bequem, nämlich einhändig erfolgen. Zum Herunterziehen des Rollostoffes wird an der Schnur in entsprechendem Sinne gezogen. Zum Heraufziehen des Stoffes löst man den Mechanismus aus. Die Bedienung kann dabei in sehr bequemer Weise von vorn oder von der Seite geschehen.

    [0009] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die bis in Griffhöhe herabgeführte Schnur unter Bildung einer Schlaufe wieder hochgeführt, wo ihr freies Ende festgesetzt ist. Hierdurch wird erreicht, daß nun auch ein Nachfassen in keinem Fall mehr erforderlich ist und daß ferner keine Schnur mehr störend auf dem Fußboden herumliegen kann. Führt man dabei ferner, wie gemäß einer zweckmäßigen weiteren Ausgestaltung vorgesehen, das Schnurende nach der Schlaufenbildung in bequemer Griffhöhe wieder ganz bis zum Rollo hoch, kann man dieses Schnurende bequem an dem dort liegenden Träger der Rollowelle befestigen. Hängt man ferner in zweckmäßiger Ausgestlatung zur Erhöhung des Bedienungskomforts in die Schlaufe einen Handgriff, ergibt sich bei dieser Ausgestaltung, daß der in der Schlaufe hängende Handgriff im Verhältnis zum niedergehenen Rollostoff nur einen Weg von 1 : 2 macht. Der Rollostoff fällt also um die doppelte Höhe, um die der Handgriff nach unten gezogen wird, Man erreicht damit die volle Aufzuglänge des Rollos unter Verbleib des Handgriffes in einem immer noch sehr bequemen Griffhöhenbereich.

    [0010] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen vereinfachen den konstruktiven Aufbau und dienen der zweckmäßigen Verkapselung der Schnurrolle in Verbindung mit einer zusätzlichen Schnurführung.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel eines der-artigen Selbstaufzugrollos wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschreieben.

    [0012] Es zeigen

    Figur 1 eine Teilschnittdarstellung eines Selbstaufzugrollos gemäß der Erfindung,

    Figur 2 eine Stirnansicht des Sebstaufzugrollos nach Figur 1. Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist die Rollowelle 1 an ihrem einen, die Federmechanik aufnehmenden Ende hohl ausgebildet. Die Federmechanik beinhaltet dabei einen Tragdorn 2, der fest mit dem Vierkantstift 3 verbunden ist, der drehfest in einen in Figur 1 nicht dargestellten Träger gesteckt wird, der an der Gebäudewand befestigt ist, der auch durch Ausbildung der Träger hängend oder in Nischen angebracht werden kann. Auf den Tragdorn 2 ist die Selbstaufzug-Feder 4 angeordnet, die mit ihrem einen Ende in einem Schlitz des Tragdorns festgesetzt ist. Am anderen Ende ist auf dem Tragdorn 2 ein Brückensteg 5 drehbar gelagert, der mit zwei einander gegenüberliegenden Streben 6 die Selbstaufzug-Feder 4 durchgreift. Die Streben 6 durchgreifen dabei ihrerseits ein dieses Ende der Rollowelle 1 abschließendes Gehäuse und sind mit diesem durch Umbiegung ihrer Enden fest verbunden. In dem Gehäuse 7 sind, einander gegenüberliegend, zwei Sperrstifte 8 unter Eigengewicht drehbar gelagert, die mit einer auf dem Vierkant 3 befestigten Sperrscheibe 9 in der für Springrollos bekannten Weise zusammenwirken.Das Rückenstück 5 ist dabei in Drehmitnahme entweder mit der Rollowelle 1 oder der Scheibe 7 verbunden. Auf der anderen, der Federmechanik gegenüberliegenden Seite ist nun auf der Rollowelle 1 eine Schnurrolle 10 befestigt. Dies geschieht insbesondere mit Hilfe eines oder mehrerer Nägel 11. Ferner wird durch die Mittelachse der Schnurrolle 10 und damit axial an die Rollowelle 1 ein Endstift 12 getrieben, mit dem dieses Ende der Rollowelle drehbar gelagert werden kann.



    [0013] Auf der Schnurrolle 10 wird nun das eine Ende einer Schnur 13 befestigt und es wird so viel Schnur auf die eine entsprechende Schnuraufnahmekehle aufweisende Schnurrolle 10 gewickelt, wie es der Gesamtauszuglänge des auf der Rollo-

    [0014] welle 1 befestigten Rollostoffes (nicht dargestellt) entspricht. Ausgehend von der Schnurrolle 10 führt man danach dann die Schnur 13 zunächst bis zu einer bequemen Greifhöhe, z. B. bis auf 1,70 m, herab und führt sie von dort unter Bildung einer Schlaufe wieder nach oben, und zwar zweckmäßig wieder bis in die Höhe der Schnurrolle 10 und bis zu einem an der Wand zu befestigenden Träger 14 für das hier betroffene Rollowellenende. Dieses freie Ende der Schnur 13 wird dann am Träger 14 festgesetzt. Die kann in einfacher Weise dadurch geschehen, daß man das Ende der Schnur mit einem Knoten versieht und in einen am Träger eingebrachten Schlitz 15 einhängt.

    [0015] In die auf diese Weise vonder Schnur 13 gebildete Schlaufe hängt man einen mit einem Laufrädchen 16 versehenen Handgriff 17.

    [0016] Zieht man nunmehr an dem Handgriff 17, ergibt sich durch die Festlegung des freien Endes der Schnur 13 eine Drehbewegung der Schnurrolle 10 und der Rollowelle-1 und damit ein Herablassen des Rollostoffes bis zu der gewünschten Tiefe. Durch die genau wie beim Springrollo durchzuführende Auslösung eines der Sperrhäkchen 8 kann man das Rollo von der Selbstaufzug-Feder 4 dann wieder hochziehen lassen.

    [0017] Beim Herabziehen mittels dem Handgriff 17 bewegt sich dieser im Verhältnis zu dem niedergehenden Rollostoff nur um einen keg im Verhältnis 1:2. Der Rollostoff fällt also um die doppelte Höhe, um die der Handgriff nach unten gezogen wird. So ergibt sich für ein Herunterziehen des Handgriffes von beispielsweise nur um 0,75 m eine Rollostoffabsenkung um 1,50 m.

    [0018] Die Schnurrolle 10 mit der aufgewickelten Schnur 13 wird zweckmäßig verkapselt. Hierzu ist im dargestellten Ausführungsbeispiel über die Schnurrolle 10 eine Kapsel 18 gesetzt, die zugleich mit einer in den Träger 14 einzusteckenden Nabe 19 ein Drehlager für den Stift 12 bildet. Um zu verhindern, daß sich die Kapsel 18 bei der Drehbewegung der Rollowelle und der Schnurrolle mitdreht, ist außermittig auf der Rückseite der Kapsel ein Zapfen 20 vorgesehen, der in eine entsprechende Aufnahmebohrung des Trägers 14 eingesteckt werden kann.

    [0019] Die Kapsel 18 ist in ihrem die Schnurrolle 10 umgebenden Mantelbereich mit einer Durchtrittsöffnung für die Schnur 13 (nicht dargestellt) versehen. Die hier hindurchgleitende Schnur 13 erhält durch diese öffnung zugleich eine Führung. In einer vereinfachten Ausführungsform führt man die Schnur nicht wieder nach oben, sondern beläßt sie in Griffhöhe und versieht ihr Ende mit einer Quaste oder dergleichen.


    Ansprüche

    1. Selbstaufzugrollo mit einer drehbar gelagerten Rollowelle, der eine Selbstaufzug-Federmechanik mit Hakengesperre zugeordnet ist, und mit einer Zugschnur, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem einen Ende der Rollowelle (1) eine Schnurrolle (10) befestigt ist, auf dieser eine Schnurmenge (13) entsprechend der Rolloauszuglänge aufgewickelt ist und die Schnur (13) ausgehend von der Schnurrolle (10) bis in Griffhöhe herabgeführt ist.
     
    2. Selbstaufzugrollo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bis in Griffhöhe herabgeführte Schnur (13) unter Bildung einer Schlaufe wieder hochgeführt ist, wo ihr freies Ende festgesetzt ist.
     
    3. Selbstaufzugrollo nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende der Schnur (13) bis etwa in Höhenlage der Schnurrolle (10) wieder nach oben geführt und hier an der Träger (14) dieses Rollowellenendes befestigt ist.
     
    4. Selbstaufzugrollo nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Schlaufe der Schnur (13) ein Handgriff (16, 17) gehängt ist.
     
    5. Selbstaufzugrollo nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (17) mit einer Laufrolle (16) in die Schlaufe gehängt ist.
     
    6. Selbstaufzugrollo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnurrolle (10) auf das Ende der Rollowelle (1) aufgenagelt ist.
     
    7. Selbstaufzugrollo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß axial durch die Schnurrolle (10) und axial in das Ende der Rollowelle (1) ein Stift (12) gesteckt ist, mit dem dieses Rollowellenende drehbar in dem Träger (14) lagerbar ist.
     
    8. Selbstaufzugrollo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnurrolle (10) von einer Kapsel (18) umgeben ist, die eine die Schnur (13) führende Durchtrittsöffnung für diese Schnur (13) hat.
     
    9. Selbstaufzugrollo nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel (18) mittels einem rückwärtigen, exzentrischen Zapfens (20) undrehbar in dem Träger (14) gehalten ist.
     
    10. Selbstaufzugrollo nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel (18) ein zentrisches, in den Träger (14) gestecktes Nabenstück (19) hat, in dem der Stift (12) für die Drehlagerung der Rollowelle drehbar gelagert ist.
     




    Zeichnung