[0001] Die Erfindung betrifft ein Phased-Array-Gerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei einem Phased-Array-Gerät, also einem elektronischen Sektor-Scanner, muß die Änderung
der Verzögerung der Signale der einzelnen Ultraschall-Wandlerelemente im Sende- und
Empfangsfall in sehr kleinen Schritten erfolgen, um Fehler bei der Einstellung des
Steuerwinkels zu vermeiden. Infolge des größten Steuerwinkels von meist ± 45
* bezüglich der Normalen der Wandlerelementreihe sind bei großen Steuerwinkeln relativ
lange Verzögerungszeiten erforderlich, deren Länge zusätzlich noch stark von der gewählten
Aperturlänge (Länge der aktiven Antenne) abhängt. Zum Ausgleich der Auflösungs- änderung
mit der Tiefe wegen der begrenzten Tiefenschärfe der fokussierten Apertur ist es zweckmäßig,
den Empfangsfokus mitlaufend anzupassen.
[0003] Der Stand der Technik sieht eine Einstellung der Verzögerungszeiten mit Hilfe von
LC-Verzögerungsleitungen, die mit Einstellabgriffen versehen sind, vor. Diese relativ
preiswerte Lösung eignet sich vor allem für kurze Verzögerungszeiten, d.h. für nicht
schwenkende Abtastgeräte, z.B. für ein lineares Array. Bei längeren Verzögerungszeiten
wirken die LC-Verzögerungsleitungen für höhere Frequenzen bandbegrenzend. Sie stellen
also jeweils einen Tiefpaß dar, dessen Eckfrequenz ca. 5 MHz betragen kann. Gleichzeitig
gehen Bauteiltoleranzen in hohem Maße auf die Genauigkeit der gesamten Verzögerung
ein. Aus diesem Grund werden LC-Verzögerungsleitungen für Transducer-oder Wandlerfrequenzen
generell nur bis ca. 3,5 MHz verwendet. Diese Technik wird auch als "Basisbandtechnik"
bezeichnet.
[0004] Höhere Transducerfrequenzen können mit Hilfe von LC-Verzögerungsleitungen durch Abwärtsmischen
auf eine Zwischenfrequenz unter 3,5 MHz verarbeitet werden. Die Abwärtsmischtechnik
setzt jedoch eine gleichbleibende Signalbandbreite und Sendepulslänge der einzelnen
Wandlersignale voraus. Die zeitliche Sendepulslänge sollte aber im Interesse einer
guten Auflösung beim Übergang zu hohen Transducerfrequenzen geändert, d.h. ver- rin
gert werden.
[0005] Eine weitere Realisierungsmöglichkeit sieht die Oberflächenwellenfilter-Technik oder
SAW-Filtertechnik (vgl. z.B. Ultrasonics, Vol. 17, pp. 225 - 229, Sept. 1979) vor.
Hierzu ist es erforderlich, das Empfangssignal des einzelnen Ultraschallwandlerelements
aufwärts zu mischen, um in das bei der SAW-Technik erforderliche hohe Frequenzband
von 20-50 MHz zu kommen. Nach der Summation der einzelnen Empfangssignale des Phased
Arrays muß dann wieder abgemischt werden. Nachteile der SAW-Technik sind die Tatsache,
daß in jedem Kanal Aufwärtsmischer eingesetzt werden müssen, was einen beträchtlichen
Aufwand bedeutet, sowie die Schwierigkeit, eine genügend feine Abstufung der Verzögerungszeiten
bei den SAW-Filtern zu erzielen.
[0006] Aufwärts- und Abwärtsmischungen im Zusammenhang mit einem Phased-Array-Gerät sind
z.B. aus Fig. 11 der DE-PS 28 54 134 bekannt. Eine digitale Verzögerungstechnik bei
einem Phased-Array-Gerät wird in der EU-PS 0,027,618, insbesondere bei Fig. 1 und
2, beschrieben. Bei der Konzeption eines Phased-Array-Geräts sind auch folgende Gesichtspunkte
zu berücksichtigen:
[0007] Nimmt man z.B. bei einer medizinischen Untersuchung eine Mittenfrequenz des Empfangsspektrums
von f
S = 3,5 MHz an und berücksichtigt man theoretisch eine Bandbreite Δf = f (2λ-Puls),
so erhält man als Maximalfrequenz
fsmax
= f
s + Δf/2
= 1,5 fs = 5,25 MHz. Daraus resultiert nach dem bekannten Abtasttheorem von Shannon eine Abtastfrequenz
für das einzelne Ultraschall-Wandlerelement von f
a >
2 fsmax = 3 fs =
10,5 MHz. Diese Abtastfrequenz fa ist also die minimale Frequenz, um das einzelne Signal
eines Wandlerelements rekonstruieren zu können.
[0008] Für die Quantisierung der Phase, d.h. eine ausreichende Genauigkeit der Zeitverzögerung
zwischen zwei benachbarten Wandlerelementen, ist eine Abtastung mit mindestens 1/8
der Wellenlänge erforderlich. Dies ergibt eine quantisierte Phasenverschiebung innerhalb
der Wellenlänge λ von 360°/8 = 45° oder (± 22,5°). Bei einer Mittenfrequenz f
S = 3,5 MHz erhält man damit eine Zeitverzögerung von 35,7 nsec, d.h. + 17,9 nsec.
Diese Phasen- oder Zeitgenauigkeit erfordert eine Abtastfrequenz f
a > 28 MHz, wenn das Signal digital weiterverarbeitet werden soll (EU-PS 0,027,618).
Diese hohe Abtastfrequenz setzt heutzutage den Einsatz von ECL-Bausteinen voraus und
führt zu einem relativ teueren Phased-Array-Gerät.
[0009] Ein Ausweg aus diesem Geschwindigkeitsproblem ist die Quadraturtechnik (vgl. DE-PS
28 54 134, Fig. 8), bei der zwei um 90° phasenverschobene Verzögerungskanäle zum Einsatz
kommen. Hier liegt die minimale Abtastfrequenz bei f
a = 10,5 MHz. Dies läßt einen Einsatz von energiesparenden Techniken (z.B. HCMOS, Low
Power Schottky) zu. Die Quadraturtechnik erfordert aber einen relativ hohen Aufwand,
da jeweils zwei Kanäle pro Wandlerelement für die Signalverarbeitung benötigt werden.
[0010] Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Phased-Array-Geräts, das eine hohe Genauigkeit
bei der Einstellung des Steuerwinkels ermöglicht und dennoch nur einen vergleichsweise
geringen Aufwand erfordert.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verzögerungsbauglieder
die empfangenen Signale mit einer kurzen und mit e
,-.er langen Verzögerung versehen. Dann ist es möglich, mehrere benachbarte Kanäle,
z.B. 4, für die Signalverarbeitung zusammenzufassen.
[0012] Eine erste grundlegende Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraschallwandler-Elemente
an erste Verzögerungsbauglieder zur analogen Feinverzögerung der Empfangssignale angeschlossen
sind, daß jeweils eine vorgegebene Anzahl der Bauglieder mit einem gemeinsamen Summierglied
verbunden ist, daß die Ausgangssignale der Summierglieder zweiten Verzögerungsbaugliedern
zur Grobverzögerung zugeführt sind, und daß die von den zweiten Verzögerungsbaugliedern
abgegebenen Ausgangssignale einem digitalen Addierglied zugeführt sind, an dessen
Ausgang ein Summensignal abgegeben wird, das zur Bilddarstellung vorgesehen ist.
[0013] Eine zweite grundlegende Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß den Ultraschallwandler-Elementen
jeweils ein TGC-Verstärker und ein Analog-Digital-Wandlerbaustein nachgeschaltet ist.
[0014] Als Vorteil der Erfindung wird es angesehen, daß der jeweilige Steuerwinkel wegen
der Verwendung von Bausteinen mit festen bausteinspezifischen Verzögerungszeiten (Toleranzen)
und der digitalen Speicher, speziell einiger Schieberegister , sehr genau eingestellt
werden kann. Ein Driften der Verzögerung auch nach längerem Einsatz des Phased-Array-Geräts
ist nicht zu befürchten. Infolge der hohen Genauigkeit bei der Einstellung des Steuerwinkels
ergibt sich auch eine hohe Genauigkeit bei der Fokussierung und damit ein hohes Auflösungsvermögen.
Dies ist von besonderem Interesse bei Anwendung der mitlaufenden Fokussierung im Empfangsfalle.
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in drei Figuren dargestellt und werden im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform, bei der sowohl von einer analogen als auch von
einer digitalen Verzögerung Gebrauch gemacht wird;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform, die gegenüber der Ausführungsform nach Figur 1
vereinfacht aufgebaut ist; und
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform, die auf einem voll digitalen Verzögerungskonzept
beruht.
[0016] Das Phased-Array-Gerät nach Figur 1, das insbesondere für medizinische Bilddarstellungen
herangezogen wird, besteht aus einer Vielzahl von einzelnen Ultraschallwandler-Elementen
E1, E2, ... E64, die sowohl für die Emission als auch für den Empfang von Ultraschall-Signalen
herangezogen werden. In Figur 1 ist lediglich der Empfangsteil des Phased-Array-Geräts
dargestellt. In einem solchen Gerät müssen die empfangenen Ultraschall-Signale mit
der eingangs beschriebenen hohen Genauigkeit verzögert werden. Zur Vermeidung von
Antennen-Gitterstörungen (grating lobes) und zur Erzielung einer ausreichenden Auflösung
sollte die Anzahl der Ultraschallwandler-Elemente groß gewählt werden. Als günstiger
Kompromiß bietet sich vorliegend die Zahl 64 bei einem Elementeabstand von λ/2 an.
[0017] Um den Aufwand gering zu halten, der bei einem Einsatz eines Verzögerungskonzepts
mit der oben angegebenen Phasengenauigkeit entstehen würde, ist nach Figur 1 vorgesehen,
daß die empfangenen Ultraschall-Signale mit einer kurzen und mit einer langen Verzögerung
versehen werden. Hierdurch ist es möglich, benachbarte Signalverarbeitungskanäle zusammenzufassen.
Wie später deutlich wird, sind in Figur 1 jeweils 4 Kanäle zusammengefaßt.
[0018] Nach Figur 1 enthält das Gerät eine gemischte Verzögerungstechnik, nämlich eine analoge
Vorverzögerung und eine digitale Hauptverzögerung. Es handelt sich also um eine hybride
Lösung. Die analoge Vorverzögerung ist eine Feinverzögerung. Sie spielt sich in einem
Bereich ab, der mit X bezeichnet ist. In diesem Bereich X sind insgesamt 64 Kanäle
vorgesehen. Die Feinverzögerung findet dabei zwischen 0 und 2λ statt. Dem Bereich
X schließt sich ein Bereich Y an, der nur noch 16 Kanäle umfaßt. In diesem Bereich
Y sind tiefenabhängig regelbare Verstärker untergebracht. Dem Bereich Y schließt sich
ein Bereich Z an, der ebenfalls 16 Kanäle umfaßt. Hier findet eine Langzeitverzögerung
statt.
[0019] Experimente haben gezeigt, daß bei medizinischen Untersuchungen mit einem elektronischen
Sektor-Scanner Gesamt-Verzögerungszeiten erforderlich sind, die im Bereich von 6 bis
12 psec liegen. Im vorliegenden Fall übernimmt bei Zugrundelegung dieser Werte die
Feinverzögerung im Bereich X eine Verzögerung von 0 bis 600 nsec, und die Grobverzögerung
im Bereich Z übernimmt eine Verzögerung zwischen 5,4 und 11,4 psec.
[0020] Nach Figur 1 ist jedem Ultraschallwandler-Element El bis E64 ein Vorverstärker Vl
bis V64 mit fester Verstärkung nachgeschaltet. Diesen Vorverstärkern Vl bis V64 ist
wiederum jeweils ein Multiplexer Ml bis M64 nachgeschaltet. Der jeweilige Multiplexer
M kann von einer Steuerungseinrichtung C mit Taktimpulsen beaufschlagt werden, was
durch einen Pfeil am jeweiligen Block Ml bis M64 gekennzeichnet ist. Den Multiplexern
Ml bis M64 ist jeweils ein analoges Vorverzögerungsglied Tl bis T64 zugeordnet. Dessen
Verzögerungszeit, insbesondere im Bereich von 0 bis 600 nsec, kann mit Hilfe des zugehörigen
Multiplexers M1 bis M64 eingestellt werden. Bei den Verzögerungsgliedern Tl bis T64
kann es sich insbesondere um LC-Leitungen mit einer Anzahl von Abgriffen, z.B. 16
Abgriffen handeln. Bei solchen LC-Leitungen ergibt sich eine Verzögerung, die für
die vorliegenden Zwecke genau genug ist.
[0021] Mit Hilfe der Multiplexer M1 bis M64 ist somit die Feinverzögerung dynamisch, d.h.
während des Empfangs einer jeden Ultraschallzeile, umschaltbar. Auf diese Weise läßt
sich eine dynamische Fokussierung erreichen.
[0022] Die Signalverarbeitung von jeweils vier benachbarten Ultraschallelementen El bis
E64 ist im vorliegenden Fall zusammengefaßt. Zu diesem Zweck sind beispielsweise die
Verzögerungsglieder Tl bis T4 an ein gemeinsames Summierglied Sl angeschlossen. Entsprechend
sind z.B. auch die Verzögerungsglieder T61 bis T64 an ein gemeinsames Summierglied
S16 angeschlossen. Die Feinverzögerung umfaßt dabei, wie angegeben, die Zeitdauer
von mindestens 2λ, um jeweils vier solcher Nachbarelemente zusammenfassen zu können.
Der Wert 2λ ist dabei eine empirisch gefundene Größe. Sie stellt einen Kompromiß dar,
der bei den meisten Ultraschall-Applikatoren nach dem Phased-Array-Prinzip anwendbar
ist. Anstelle von vier Kanälen könnten im übrigen auch zwei, sechs oder aber acht
Kanäle jeweils zusammengefaßt sein. Nach der Summation der - Signale von jeweils vier
Nachbarkanälen in den Summiergliedern S1 bis S16 wird das so gewonnene zusammengefaßte
Empfangssignal jeweils mit Hilfe von regelbaren Verstärkern TGC1 bis TGC16 tiefenabhängig
verstärkt, um anschließend die A/D-Wandler-Dynamik nutzen zu können.
[0023] Nach der Verstärkung in den Verstärkern TGC1 bis TGC16 ergeben sich zwei Realisierungsmöglichkeiten,
die in den Figuren 1 und 2 getrennt dargestellt sind. Nach Figur 1 wird das Empfangssignal
im Quadraturverfahren, d.h. in komplexer Form, abgetastet. Hierdurch bleibt die Phasengenauigkeit
der gesamten Verzögerungseinheit konstant, z.B. λ/12, wenn

Im einzelnen wird nach Figur 1 das Ausgangssignal des Verstärkers TGC1 einem Verzögerungsglied
zugeführt, welches aus einem Speicher N1 und zwei diesem vorgeschalteten Analog-Digital-Wandlern
Wl-1 und Wl-2 besteht. Der erste Wandler Wl-1 ist mit einer Taktfrequenz f beaufschlagt,
die beispielsweise der eingangs genannten Abtastfrequenz f
a = 10,5 MHz gleich ist. Der zweite Wandler Wl-2 wird mit derselben Taktfrequenz getaktet,
jedoch ist das Taktsignal gegenüber demjenigen des ersten Wandlers Wl-1 um 90° verschoben.
Dies wird dadurch zum Ausdruck gebracht, daß die Frequenzen mit f( ρ = 0') bzw. f(
i = 90°) bezeichnet sind. Die beiden Wandler bewirken eine Zerlegung des Empfangssignals
in einen Real- und einen Imaginärteil. Der Wandler Wl-1 erzeugt dabei den In-Phase-Term
oder Kosinus-Anteil, während der Wandler Wl-2 den Quadratur-Term oder Sinus-Anteil
bereitstellt. Der nachgeschaltete Speicher
Nl ist vorzugsweise ein Schieberegister. Dieses wird z.B. in λ/8-Schritten abgetastet,
wozu ihm von der Steuereinrichtung C entsprechende Steuerimpulse zugeführt werden.
[0024] Die Grobverzögerungsglieder, die den weiteren Verstärkern TGC2 bis TGC16 nachgeschaltet
sind, sind_entsprechend aufgebaut. Insgesamt sind also 16 Speicher N1 bis N16 vorhanden.
Diese sind ausgangseitig gemeinsam an ein Addierglied A angeschlossen. Die Speicher
N1 bis N16, in Zusammenarbeit mit den vorgeschalteten Analog-Digital-Wandlern Wl-1
bis W16-2, dienen somit zur Langzeitverzögerung. Mit ihrer Hilfe läßt sich insbesondere
der Schwenk- oder der Ablenkwinkel bei einem Phased-Array-Gerät einstellen.
[0025] Das Ausgangssignal des Addiergliedes A besteht aus einem imaginären Anteil i und
einem reellen Anteil q, ist also komplex. Aus diesen beiden Anteilen i und q lä8t
sich nach der Beziehung

der Betrag des Signals bilden, der auf einem Bildschirm dargestellt werden kann.
[0026] Die Ausführungsform von Figur 2 entspricht weitgehend derjenigen von Figur 1. Jedoch
sind im vorliegenden Fall die zweiten Verzögerungsglieder anders, d.h. einfacher aufgebaut.
Diese vereinfachte Ausführungsform läßt somit eine gewisse Welligkeit zu, wobei anzumerken
ist, daß diese für die Bildqualität unerheblich ist. Im Unterschied zu Figur 1 wird
das zusammengefaßte Empfangssignal nicht im Quadraturverfahren, sondern jeweils einkanalig
abgetastet. In jedem Kanal ist zu diesem Zweck eine Hintereinanderschaltung von einem
Analog-Digital-Wandler Wl bis W16 mit einem von einer Steuereinrichtung C' gesteuerten
Speicher N1 bis N16 vorhanden. Der Analog-Digital-Wandler Wl bis W16 wird von der
Steuereinrichtung C' jeweils mit einer Abtastfrequenz f beaufschlagt. Diese ist bevorzugt
etwas höher als der zuvor angegebene Wert von 10,5 MHz. Theoretische Untersuchungen
haben ergeben, daß die Frequenz f aber unter 20 MHz liegen kann. Die Phasengenauigkeit
der digitalen Kette wird von der Abtastfrequenz

bestimmt. Bei einer Abtastfrequenz

[0027] erhält man beispielsweise eine Phasengenaui
gkeit von λ/5.
[0028] Nach der Literaturstelle G.F. Manez: "Design of a simplified delayed system for ultrasound
phased array imaging" in IEEE Transactions on Sonics and Ultrasonics, Vol. SU-30,
No. 6, Seite 350f, genügt bei den einzelnen Verzögerungsgliedern Wl, N1 bis W16, N16
eine gröbere Quantisierung der Verzögerung, wenn der Träger hinreichend genau durch
eine Feinverzögerung verzögert wird. Dies ist vorliegend durch die Feinverzögerung
im Bereich X der Fall.
[0029] Am Ausgang des den Verzögerungsgliedern W1, N1 bis W16, N16 nachgeschalteten Addiergliedes
A ergibt sich automatisch ein Betragssignal s, das dem Wert

in Figur 1 entspricht.
[0030] Figur 3 zeigt eine voll digitalisierte Realisierungsform eines Verzögerungskonzepts,
wobei in einem Phased-Array-Gerät die Verzögerung wiederum in eine Feinverzögerung
(siehe Bereich X) und in eine Grobverzögerung (siehe Bereich Z) unterteilt ist. Im
Bereich X der Feinverzögerung sind wiederum im vorliegenden Ausführungsbeispiel 64
Kanäle vorgesehen, während im darauffolgenden Grobverzögerungsbereich Z nur 16 Verarbeitungskanäle
vorgesehen sind.
[0031] Nach Figur 3 ist den 64 Ultraschallwandler-Elementen El bis E
64 (bei ausschließlich digitaler Realisierung der Verzögerung) jeweils ein Tiefenausgleichsverstärker
TV1 bis TV64 nachgeschaltet. Diese Tiefenausgleichsverstärker sind regelbar und entsprechen
den Verstärkern TGC1 bis TGC16 der Figuren 1 und 2. Somit wird das Empfangssignal
eines jeden Elements El bis E64 tiefenabhängig verstärkt. Es wird anschließend mit
Hilfe eines Analog-Digital-Wandlers AD1 bis AD64 digitalisiert. Diese Analog-Digital-Wandler
AD1 bis AD64 werden vorliegend mit einer höheren Frequenz betrieben als diejenigen
in den Figuren 1 und 2, beispielsweise mit einer Frequenz f' von 28 MHz, um mit λ/8
arbeiten zu können. Eine so hohe Frequenz bedeutet allerdings, daß die Bauelemente
in ECL-Technik ausgelegt sein sollten. Vorliegend wird also angenommen, daß die A/D-Wandlung
mit relativ hoher Abtastfrequenz, die auch größer als 28 MHz sein kann, durchgeführt
wird. Abweichend davon kann sie aber auch, was in Figur 3 nicht gezeigt ist, nach
dem Quadraturverfahren ausgeführt werden.
[0032] Zur Reduzierung des Aufwandes an digitalen Elementen, insbesondere an Busleitungen,
wird bei der vorliegenden rein digitalen Lösung eine Aufteilung in eine Feinverzögerung
mit Hilfe von 64 Schieberegistern VL1 bis VL64 und in eine Grobverzögerung mit Hilfe
von 16 Schieberegistern VR1 bis VR16 vorgenommen. Die genannten Schieberegister VL1
bis VL64 und VR1 bis VR16 sind insbesondere Schieberegister mit variabler Länge. Dabei
kann beispielsweise jedes der Schieberegister VL1 bis VL64 insgesamt 16 Stufen umfassen,
während jedes der Schieberegister VR1 bis VR16 ein Vierfaches dieser 16 Stufen beinhaltet.
Mit anderen Worten, in beiden Schieberegisterarten können dieselben Grundbausteine
verwendet werden.
[0033] Die Schieberegister VL1 bis VL64 entsprechen in ihrer Funktion einer Kombination
der Multiplexer Ml bis M64 und der Zeitverzögerungsglieder Tl bis T64 von Figur 1.
Der Ausgang von vier solcher Schieberegister, z.B. VL1 bis V14, die jeweils zu benachbarten
Ultraschallwandler-Elementen, z.B. El bis E4 gehören, sind jeweils gemeinsam an ein
Summierglied Sl bis S16 angeschlossen. Anstelle von einer Zusammenfassung von jeweils
vier Kanälen kann auch eine andere Anzahl, z.B. eine Zahl von 8 Kanälen, gewählt sein.
Die Verzögerungszeiten der einzelnen Schieberegister VL1 bis VL64 können während des
Empfangs einer Ultraschallzeile rechnergesteuert verändert werden, insbesondere um
eine dynamische Fokussierung zu erzielen. Zu diesem Zweck sind ihre Steuereingänge
mit einer Steuereinrichtung C" verbunden.
[0034] Es ist also festzuhalten, daß mit Hilfe von Summiergliedern Sl bis S16 auch hier
jeweils eine vorgegebene Anzahl von Datenkanälen zusammengefaßt wird.
[0035] Die Ausgänge der einzelnen Summierglieder S1 bis S16 sind jeweils über ein zugeordnetes
Schieberegister VR1 bis VR16, die die längere der beiden Verzögerungen bewirken, mit
einem Additionsglied AGL verbunden. Dieses summiert die einzelnen zusammengefaßten
und verzögerten Signale auf. An seinem Ausgang entsteht ein Ausgangssignal s', das
gegenüber demjenigen von Figur 1 und 2 hochfrequent ist. Dieses hochfrequente Ausgangssignal
s' entspricht dem Betrag und kann für die Bilddarstellung verwendet werden. Aus diesem
hochfrequenten Ausgangssignal s' könnte man aber auch die beiden Signalanteile i und
q ableiten.
[0036] Auch bei der Ausführungsform nach Figur 3 ergibt sich eine präzise Einstellung und
Steuerung der Verzögerung. Auch hier kann der Schwenk wieder über die dem Addierglied
AGL unmittelbar vorgeschalteten Verzögerungsglieder für die Großverzögerung, d.h.
die Schieberegister VR1 bis VR16, eingestellt werden.
1. Phased-Array-Gerät für die Ultraschall-Abtastung eines Objekts, mit einer Zahl
von Ultraschallwandler-Elementen, denen Verzögerungsbauglieder zumindest für den Empfangsfall
zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet , daß die Verzögerungsbauglieder (M1, Tl bis
M64, T64, Wl-1, Wl-2, N1 bis W16-1, W16-2, N16; Wl bis W16; VL1 bis VL64, VRl bis
VR16) die empfangenen Signale mit einer kurzen und mit einer langen Verzögerung versehen
(Fig. 1 bis 3).
2. Phased-Array-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Ultraschallwandler-Elemente
(E1 bis E64) an erste Verzögerungsbauglieder (M1, Tl bis M64, T64) zur analogen Feinverzögerung
der Empfangssignale angeschlossen sind, daß jeweils eine vorgegebene Anzahl der Bauglieder
(M1, Tl bis M64, T64) mit einem gemeinsamen Summierglied (S1 bis S16) verbunden ist,
daß die Ausgangssignale der Summierglieder (Sl bis S16) zweiten Verzögerungsbaugliedern
(Wl-1, Wl-2, N1 bis W16-1, W16-2, N16; Wl, Nl bis W16, N16) zur Grobverzögerung zugeführt
sind, und daß die von den zweiten Verzögerungsbaugliedern (Wl-1, Wl-2, N1 bis W16-1,
W16-2, N16; W1, N1 bis W16, N16) abgegebenen Ausgangssignale einem digitalen Addierglied
(A) zugeführt sind, an dessen Ausgang ein Summensignal (i, q; s) abgegeben wird, das
zur Bilddarstellung vorgesehen ist (Fig. 1 und 2).
3. Phased-Array-Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß als erste Verzögerungsbauglieder
jeweils ein Multiplexer (Ml bis M64) und eine von diesem gesteuerte LC-Leitung (Tl
bis T64) vorgesehen ist (Fig. 1).
4. Phased-Array-Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß als zweite
Verzögerungsbauglieder jeweils ein Speicher (N1 bis N16) vorgesehen ist, dem zwei
Analog-Digital-Wandler (Wl-1, Wl-2 bis W16-1, W16-2) vorgeschaltet sind, die mit Taktsignalen
vorgegebener Frequenz (f(ρ= 0°), f( ρ = 90°)) gesteuert sind, welche um 90° gegeneinander
phasenverschoben sind (Fig. 1).
5. Phased-Array-Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als zweite
Verzögerungsbauglieder jeweils ein Speicher (N1 bis N16) vorgesehen ist, dem ein Analog-Digital-Wandler
(Wl bis W16) vorgeschaltet ist, der mit Taktsignalen vorgegebener Abtastfrequenz (f
≥ fa) gesteuert ist (Fig. 2).
6. Phased-Array-Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß den Ultraschallwandler-Elementen
(El bis E64) jeweils TGC-Verstärker (TV1 bis TV64) und ein Analog-Digital-Wandlerbaustein
(AD1 bis AD64) nachgeschaltet ist (Fig. 3).
7. Phased-Array-Gerät nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Analog-Digital-Wandlerbaustein
(AD1 bis AD64) ein Analog-Digital-Wandler ist, der mit hoher Abtastfrequenz (fa = f') abgetastet wird (Fig. 3).
8. Phased-Array-Gerät nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Analog-Digital-Wandlerbaustein
(AD1 bis AD64) ein Baustein nach dem Quadraturverfahren ist.
9. Phased-Array-Gerät nach Anspruch 2 oder einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Ultraschallwandler-Elementen (El bis E64) jeweils ein Verzögerungsbauglied
(VL1 bis VL64) nachgeschaltet ist, und daß eine Anzahl dieser Verzögerungsbauglieder
(VL1 bis VL64) jeweils gemeinsam an ein Summierglied (S1 bis S16) angeschlossen sind
(Fig. 3).
10. Phased-Array-Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Verzögerungsbauglied
(VL1 bis VL64) ein Schieberegister mit variabler Länge ist (Fig. 3).
11. Phased-Array-Gerät nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Summierglieder (Sl bis S16) über je ein weiteres Verzögerungsbauglied (VR1 bis VR16)
an ein gemeinsames Addierglied (AG) angeschlossen sind (Fig. 3).