(57) Um eine Hülse mit mehreren gegenseitig verklebten Lagen wendelförmig gewickelter
Bahnen, von denen mindestens eine (im Falle der DE-PS 31 05 828 sind es zwei) aus
synthetischem Papier oder Vliesstoff besteht, zu schaffen, welche die Vorteile bekannter
Hülsen aus Kraft-Papier im Vergleich zu starrei, Hülsen (siehe US-PS 33 50 030) bewahrt
und darüber hinaus leicht falt- und biegbar, äußerlich prägbar, wärme- ja hitzebeständig,
naß- und reißfest sowie mindestens so oft wiederverwendbar ist, bis eine Hülsenreinigung
durchzuführen wäre, wird vorgeschlagen, daß ausschließlich Bahnen aus Vliesstoff oder
synthetischem Papier oder aus Kunststoffpapier, welche an Fasern zumindest überwiegend
Chemiefasern und ein synthetisches Bindemittel aufweisen, vorhanden sind oder aber
eine Kombination von zweien oder dreien der genannten Bahnmaterialien verwendet wird.
[0001] Die Erfindung betrifft eine Hülse als Wickelkern für extrem dünnes fadenförmiges
Wickelgut, insbesondere Glasfasern mit einer Dicke von minimal einigen Mikrometern;
mit mehreren gegenseitig verklebten Lagen wendelförmig gewickelter Bahnen, von denen
mindestens eine aus Vliesstoff oder synthetischem Papier besteht. Unter synthetischem
Papier wird hier im Gegensatz zu gewöhnlichem Papier aus natürlichen Fasern ein künstliches
Papier aussch-ießlich aus Chemiefasern verstanden, welche den überwiegenden Anteil
in sogenanntem Kunststoffpapier ausmachen, das auch natürliche Fasern enthält.
[0002] Wickelkerne für aus Düsen austretende extrem dünne Glasfasern sind in Gestalt von
Papierhülsen mit mehreren gegenseitig verklebten Lagen wendelförmig gewickelter Bahnen
aus sog. Kraft-Papier bekannt und nahezu ausschließlich in Gebrauch. Diese auf einen
mit einer Umfangsgeschwindigkeit bis 100 m/s rotierbaren Spanndorn aufziehbaren, sogenannten
Manschetten, die sich durch zweifaches Falten längs diametraler Mantellinien des kreisrunden
Hülsenzylinders flach zusammenlegen lassen, werden nach dem Entfernen des auf der
Papierhülse sitzenden Glasfaserwickels vom Spanndorn unter Fingerdruck, quer zu der
von den Faltlinien bestimmten Ebene, auf die Mittellinie einer Hülsenhälfte (zwischen
den beiden Faltlinien) zunächst in Nierenform sowie anschließend durch Zusammenbiegen
der zwei Hülsenfalze um die zur Hülsenachse parallele Mittellinie der anderen Hülsenhälfte
zusammengelegt und aus dem Wickelinneren entfernt, worauf sie nach-Zurückbiegen und
Entfalten erneut auf einen Wickeldorn gespannt werden können. Die sich in dieser Falt-
und Biegbarkeit zeigende Flexibilität von Hülsen aus -Kraft-Papier wird vorteilhaft
durch die Wärmebeständigkeit und die äußerliche Prägbarkeit solchen Papiers ergänzt,
welche es ermöglicht,die äußere Lage der Hülse mit Haftmarken zu versehen, die verhindern,
daß der mit Schlichte (Avivagemittel) versetzte Glasfaserwickel von seinem Wickelkern
axial abrutscht.
[0003] Den genannten Vorteilen von Hülsen aus Kraft-Papier als Glasfaserwickelkernen steht
aber eine Reihe von Nachteilen gegenüber, die beim Eintritt der Bedingungen festzustellen
sind, unter denen die Glasfasern erzeugt und aufgewickelt sowie getrocknet
Trocknungs- /werden. Dazu gehören die hohe/Temperatur der Glasfasern und der den Spanndorn
umgebenden Luft sowie die Durchtränkung mit Schlichte, die auf die Glasfasern gebracht
wird. Mangelhaft ist an Hülsen aus Kraft-Papier aber nicht nur die
[0004] Naßfestigkeit, sondern auch die Reißfestigkeit an den Randkanten der Hülse, deren
Durchmesser z.B. 25 cm und deren Drehzahl dann beispielsweise 200/s beträgt, damit
die Glasfasern zwischen Spinndüse und Wickeldorn auf ihre gewünschte Dicke von einigen
Mikrometern gestreckt werden.
[0005] Die genannten Nachteile bringen es mit sich, daß als Glasfaserwickelkerne eingesetzte
Hülsen aus Kraft-Papier nur wenige Male wiederverwendbar sind und deshalb trotz relativ
geringen Stückpreises einen erheblichen Kostenaufwand erfordern.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hülse als Wickelkern für extrem
dünnes fadenförmiges Wickelgut wie Glasfasern zu schaffen, welche die erwähnten Vorteile
der Hülse aus Kraft-Papier bewahrt und gleichzeitig die genannten Nachteile einer
solchen Hülse vermeidet, das heißt leicht falt-und biegbar, äußerlich prägbar, wärme-
ja hitzebeständig, naß-und reißfest sowie mindestens so oft wiederverwendbar ist,
bis eine Reinigung der Hülse auf ihrer Außenseite wegen der Verschmutzung durch die
Schlichte durchzuführen wäre.
[0007] Diese Aufgabe ist bei einer Hülse der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß ausschließlich Bahnen aus Vliesstoff und/oder aus synthetischem Papier
und/oder aus Kunststoffpapier und/oder aus Vliesstoff vorhanden sind, welche an Fasern
zumindest überwiegend Chemiefasern und ein synthetisches Bindemittel aufweisen.
[0008] Es ist zwar aus der DE-PS 31 05 828 eine Papierhülse als Wickelkern für extrem dünnes
bahnförmiges Wickelgut bekannt, welche aus zahlreichen gegenseitig verklebten Lagen
wendelförmig gewickelter Papier- oder Pappebahnen und zwei "synthetischen Papierbahnen"
besteht, die in wenigstens einer Lage bei stoßfreier überlappung ihrer Längsränder
die Außenumfangsfläche bzw. in wenigstens einer Lage die Innenumfangsfläche der Papier
hülse bilden; diese ist jedoch vliesfrei und weist auch keine Lage aus einer Kunststoffpapierbahn
auf, sondern nur Bahnen aus Kraft-Papier bzw. synthetischem Papier mit einem Anteil
Zellstoff-Fasern von 65 Gewichtsprozenten. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Hülse bestehen die inneren Lagen aus gleichem Material und die äußere
Lage gegebenenfalls aus anderem Material, sodaß Schrumpfungsprobleme minimalisiert
sind.
[0009] Bei der bevorzugten Ausführungsform ist die äußere Lage mit Haftmarken versehen,
die längs, dem Verlauf der die äußere Lage bildenden Bahn folgenden Linien angeordnet
sind. Bei diesen Haftmarken kann es sich beispielsweise um solche handeln, die wie
im Ausführungsbeispiel miitels eines am Umfang lochähnliche Vertiefungen aufweisenden
Rändelrades hergestellt wurden.
[0010] Als Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Hülse ist ein Modell der bevorzugten
Ausführungsform mit allen beanspruchten Merkmalen beigefügt.
[0011] Wie daran zu sehen ist, folgt auf insgesamt vier gleiche innere bzw. mittlere Lagen
aus Vliesstoff, deren Bahnränder überlappungsfrei aneinanderstoßen, eine wegen der
Ausprägung der äußerlichen Noppen festere und wegen der stoßfreien Überlappung ihrer
Bahnränder dünnere Schicht aus anderem Vliesstoff, da hauptsächlich dieser physikalisch-chemisch
beansprucht wird. Es handelt sich also um eine Hülse, die abgesehen von dem zur Lagenverbindung
verwendeten synthetischen Klebstoff ausschließlich aus Vliesstoffen besteht, die Fasern
aus Aramid, Polyester, Polyamid und Zellstoff enthalten und als Bindemittel thermisch
vernetzbare wässrige Dispersionen von Mischpolymerisaten auf Acrylatbasis enthalten
können. Bei der Vliesherstellung wurden Fasern von 1,5 bis 3,5 dtex verwendet.
[0012] Enthält eine erfindungsgemäße Hülse Kunststoffpapier, dann sollte dieses aus einer
Mischung schlanker Zellstoffasern mit Polyamidfasern und aus einem Bindemittel aus
der Klasse Acrylsäureester-Copolymerisate bestehen.
1.) Hülse als Wickelkern für extrem dünnes fadenförmiges Wickelgut, insbesondere Glasfasern
mit einer Dicke von ini- mal einigen Mikrometern; mit mehreren gegenseitig verklebten
Lagen wendelförmig gewickelter Bahnen, von denen mindestens eine aus synthetischem
Papier oder Vliesstoff besteht, dadurch gekennzeichnet, daß ausschließlich Bahnen
aus Vliesstoff und/oder aus synthetischem Papier und/oder aus Kunststoffpapier und/oder
aus Vliesstoff vorhanden sind, welche an Fasern zumindest überwiegend Chemiefasern
und ein synthetisches Bindemittel aufweisen.
2.) Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Lagen aus gleichem
Material und die äußere Lage gegebenenfalls aus anderem Material besteht.
3.) Hülse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Lage mit
Haftmarken versehen ist, die längs, dem Verlauf der die äußere Lage bildenden Bahn
folgenden Linien angeordnet sind.