[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abdichten von Dammbauwerken
in untertägigen Strecken, insbesondere im Salzgebirge, gemäß Oberbegriffen der Ansprüche
1 und 3.
[0002] Im untertägigen Bergbau fällt den Querschnittsabdichtungen, in horizontalen Grubenbauen
als Dämme oder Dammbauwerke bezeichnet, die Aufgabe zu, Hohlräume gegenüberBelastungsmedien,
die Flüssigkeiten oder Gase sein können, abzudichten. Dabei wird dem Dammbaustoff
sowohl die statische wie auch die dichtende Funktion zugeordnet. Hinsichtlich der
Dichtigkeit stellten sich besonders im Kali- und Steinsalzbergbau häufig Mißerfolge
ein. Diese sind in erster Linie darauf zurückzuführen, daß es bei den herkömmlichen
gebirgsverbundenen Querschnittsabdichtungen im Kontaktbereich zwischen Damm und Gebirge
infolge zu hoher Zugspannungen zu Rißbildungen kommt.
[0003] Im Fall eines imperfekten, d.h. permeablen Kontaktes zwischen dem dichten Dammkörper
und dichten Gebirge wird die Dichtigkeit mit Hilfe von zusätzlichen Dichtungselementen
bzw. Dichtungsmaßnahmen erreicht.
[0004] Zusätzliche Dichtungselemente dienen entweder als Ringdichtung für die Abdichtung
der Kontaktzone am Umfang des Dammkörpers oder als Flächendichtung zur Abdichtung
des ganzen Querschnittes einschließlich der Kontaktzone.
[0005] Vom physikalischen Kontaktmechanismus des Dichtungsmittels her unterscheidet man
Dichtungen mit reiner Adhäsionswirkung und Dichtungen mit überdruckwirkung.
[0006] Bei Dichtungen mit reiner Adhäsionswirkung hält und dichtet das Dichtungsmittel in
fester Form, wie z.B. Bitumen-oder Kunststoffbahnen und/oder Metallfolien, oder in
plastisch bis zähflüssiger Form, wie z.B. Ton, Bitumen oder Sandasphalt, mittels Klebewirkung
und eigener Stoffdichtigkeit an den bzw. zwischen den zu dichtenden undurchlässigen
statischen Festkörpern. Differentialbewegungen zwischen Dammkörper und Gebirge im
Zuge der statischen Lastaufnahme und Lastabtragung durch das Absperrbauwerk können
die adhäsive Dichtwirkung beeinträchtigen. Ebenso können örtliche bzw. zonale mechanische
Überbeanspruchungen der (originär dichten) statischen Widerlager die Wirkung einer
Abdichtung beeinträchtigen.
[0007] Unter hohen mechanischen Beanspruchungen, hohen Flüssigkeitsdrücken bzw. steilen
Druckgradienten, aber auch unter starken Verformungen bzw. Differentialbewegungen
unter Last können also rein adhäsiv wirkende Dichtungssysteme unter dem Einfluß verschiedener
Beschädigungsmechanismen ihre Wirksamkeit verlieren.
[0008] Bei den Dichtungen mit überdruckwirkungsweise stehen die Dichtungsmittel in fester
Form, wie z.B. Gummi- oder Kunststoffelemente oder in zähflüssiger Form, wie z.B.
Bitumen, unter einem Überdruck gegenüber dem Druck des abzusperrenden flüssigen bzw.
gasförmigen Belastungsmediums. Dieser Überdruck verhindert das Eindringen des Mediums
in Kontaktfugen. Etwaige Adhäsionseigenschaften des Dichtungsmaterials können diesen
Dichtungsmechanismus unterstützen.
[0009] Wenn und solange dieser Überdruck wirkt, behält eine solche Dichtung ihre Wirksamkeit.
[0010] Der Überdruck dieser Dichtungsart gegenüber dem Druck der abzusperrenden Medien kann
erzeugt werden durch - mechanisch wirkende Elemente, beispielsweise Hydraulikzylinder,
hydrostatische Überdruckwirkung und physikalischchemische Wirkungen durch Quellen
unter überdruckentwicklung.
[0011] Besondere Probleme ergeben sich beim Abdichten im Salzgebirge, weil durch den Stoffaustausch
zwischen Salzlauge und Gebirge Umläufigkeiten über das Gebirge auftreten.
[0012] Die DE-PS 195 434 zeigt einen Dammverschluß, insbesondere für Salzbergwerke, bei
dem der Schacht oder die Strecke vor einer Dammtür mit Tübbings oder Mauerwerk verkleidet
ist. Die Dammtür legt sich mit ihrem Rahmen gegen einen Keilkranz. Die Abdichtung
im Kontaktbereich zwischen Keilkranz und dem Gebirge erfolgt durch Pikotagen. Der
Raum zwischen den Tübbings und dem Gebirge wirdmit Zement ausgefüllt. In der Zementierung
hinter den Tübbings oder dem Mauerwerk sind Luftkammern gebildet, die als Untersuchungs-
und Preßkammern vorgesehen sind und dazu dienen, die Güte und Zuverlässigkeit des
Abschlusses bzw. der Abdichtung zwischen dem Zement und dem Gebirge zu untersuchen.
Sollte sich herausstellen, daß beispielsweise infolge Haarfugen das abzuschließende
Wasser einsickert, so werden die Kammern mit Zement verfüllt, um wieder eine einwandfreie
Abdichtung herzustellen, und man baut ein weiteres System von Tübbings an, um sich
eine neue Untersuchungskammer zu schaffen. Nachteilig ist, daß beim Anstehen nicht
vollständig gesättigter Salzlösungen infolge Hinterspülens der Pikotagen eine dauerhafte
Abdichtung nicht erreicht werden kann.
[0013] Aus der DE-PS 198 375 ist eine Grubendammanlage für in Stein- oder Kalisalz oder
dergleichen oder in anderen löslichen Gebirgsschichten stehende Querschläge oder Strecken
bekannt. Um zu verhindern, daß die Dammanlage durch das hinter dem Damm in dem ersoffenen
Grubenraum stehende Wasser, das gewöhnlich nicht aus gesättigter Sole oder Lösung
besteht und das Salzgebirge auflöst, undicht wird und nicht mehr gehalten werden kann,
sind eine oder mehrere Rohrleitungen vom Tage aus vorgesehen, über die ein zwischen
zwei Dämmen oder Dammtüren eingeschlossener Raum mit einer gesättigten Lösung derjenigen
Salze, welche im Querschlag oder der Strecke anstehen, gefüllt und unter Druck gehalten
wird. Hierdurch soll erreicht werden, daß durch die vorhandenen Risse nur gesättigte
Lösungen nach dem ersoffenen und nach dem geschützten Grubenraum abfließen können
und sich somit die vorhandenen Risse nicht vergrößern können. Da aber die innere Leibung
des Dammes trotzdem mit der ungesättigten Einbruchslösung in Kontakt kommt, besteht
die Gefahr von Umläufigkeiten.
[0014] Durch die DE-PS 239 992 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Sicherung von
zu schützenden Grubenräumen gegen ersoffene Grubenräume eines Salzbergwerkes bekannt.
Zur Erzielung einer Abdichtung ist zwischen einer Dammtür und dem Wasser oder der
Lauge ein Polster aus einem gegen Salze indifferenten gasförmigen oder flüssigen Körper
vorgesehen. Als Gas wird Luft und als Flüssigkeit öl vorgeschlagen. Ein Kompressor
sorgt für die Aufrechterhaltung des Luftpolsters. Da die Abdichtung gegenüber Gasdruck
außerordentlich schwierig ist und in söhligen oder schwach geneigten Strecken aufgrund
der unterschiedlichen Dichten von Luft und Salzlauge das Gaspolster sich nicht über
den gesamten Querschnitt aufbaut, ist eine zufriedenstellende Abdichtung nicht zu
erreichen.
[0015] Die DD-PS 135 103 betrifft ein Verfahren zur Abdichtung von Strecken in löslichen
Gebirgsschichten. Vor einem statischen Widerlager ist ein Hohlraumabschnitt mit gegenüber
dem Salzgebirge inertenτMaterial (z.B. Bitumen) und anschließend mit gegenüber dem
Salzgebirge übersättigter Pufferlauge angeordnet. Konvektion und Diffusion sind durch
Ausfüllen des Hohlraumquerschnitts mit Haufwerk und Anordnung von Sperrmauern mit
versetzten öffnungen gering gehalten. Der ungesättigten Lauge wird die Möglichkeit
zur Aufsättigung gegeben. Durch Anordnung eines Uberdruckraumes, der mit einem gegenüber
dem Gebirge und dem bitumeninerten Material (Silikonöl) gefüllt ist, soll ein Eindringen
von Lauge in den Bereich der Abdichtpackungen verhindert werden, solange der Überdruck
gehalten werden kann. Durch Rohrleitungen werden von der Luftseite Druckmessungen,
Probenahmen und Nachverpressungen von Pufferlauge vorgenommen, Nachverpressungen von
inerten Abdichtmedien durchgeführt und ein Überdruck gegenüber dem Laugendruck erzeugt.
Um Löseerscheinungen auszuschalten, ist ein langer Hohlraumabschnitt mit einer Stoßraumisolierung
vorgesehen. Diese wird nicht vollständig bis an das statische Widerlager herangeführt,
damit dem Abdichtmedium nicht die Möglichkeit genommen wird, den ausbruchsnahen Gebirgsbereich
zu dichten. Um das Hinterkriechen der Stoßisolierung zu verhindern bzw. einzuschränken,
ist die Isolierung mehrere Male in radial verlaufende Richtungsschlitze eingebunden,
die mit Kunststoff verpreßt werden. Nachteilig ist, daß Überdruck im Dichtungssystem
immer dem Druck anstehender Störfallmedien angepaßt werden muß, und zwar mit Hilfe
von Pumpen, welche nicht wartungsfrei sind, den erforderlichen Druck nicht über Jahre
aufrechterhalten können und nur einsetzbar sind, solange der Damm von einer Seite
befahrbar ist.
[0016] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sowohl für den Normallastfall
als auch für den Druckbelastungsfall eine selbstdichtende und wartungsfreie Abdichtung
mit sehr langer Lebensdauer erreicht wird.
[0017] Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1 sowie des
Anspruchs 3 gelöst.
[0018] Durch die erfindungsgemäßen Aufgabenlösungen ist gewährleistet, daß stets ein Dichtmittel-Überdruck
gegenüber Druckbelastungen eines Belastungsmediums (Flüssigkeit und/oder Gas) vorhanden
ist, sowohl im Falle geringer als auch hoher Druckbelastung durch das Belastungsmedium.
Durch die erfindungsgemäße druckmäßige Verbindung zwischen Druckschacht und Belastungsmedium-Strecke
ändert sich der Druck im Dichtungssystem unmittelbar mit dem Druck des Belastungsmediums,
so daß sich stets selbstregelnd ein ausreichender Überdruck einstellt. Ein Einsatz
von Pumpen ist überflüssig. Der vorgesehene Überdruck kann daher langfristig aufrechterhalten
werden. Dichtmittelverluste, beispielsweise durch Widerlagerverschiebungen, Rißbildungen
usw., die auch noch durch temperaturbedingte Viskositätsverringerungen begünstigt
werden, werden durch die Dichtmittelsäule im Schacht, die einen Dichtmittelvorrat
darstellt, selbsttätig ergänzt, so daß die Funktionstüchtigkeit der erfindungsgemäßen
Abdichtung an den entscheidenden Kontaktstellen zwischen Dammbauwerk und Gebirge aufrechterhalten
bleibt. Damit schafft die Erfindung ein inhärent sicheres Abdichtsystem.
[0019] Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung
sind in den Unteransprüchen 2 und 4 bis 18 angegeben.
[0020] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele
dargestellt sind, näher erläutert werden.
[0021] Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
einer gestrichelt eingezeichneten Variante, und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Modifikationen.
[0022] Die in der Zeichnung (Fig. 1 und 2') dargestellte Vorrichtung zum Abdichten von Dammbauwerken
in untertägigen Strecken, insbesondere im Salzgebirg#, weist zwischen einem stationären
Widerlager 2 und einen: Hilfsdamm 4 einen Hohlraum 6 auf, der mit einem flüssigen
bis zähflüssigen Dichtmittel 7 gefüllt ist und einen Druckschacht 8 aufweist, in dem
eine Dichtmittelsäule 10 mit einer Höhe h steht. Der Druckschacht 8 ist oben geschlossen
ausgebildet.
[0023] Das statische Widerlager 2 befindet sich auf der dem zu schützenden Streckenteil
12 zugewandten Seite des Hohlraumes 6, und der Hilfsdamm 4 schließt den Hohlraum 6
gegen den Streckenteil 14 mit dem eventuell zu erwartenden Belastungsmedium (Flüssigkeit
und/oder Gas) ab.
[0024] Der über der Dichtmittelsäule 10 befindliche Teil des Druckschachtes ist über eine
Verbindungsbohrung 16 mit dem Belastungsmedium - Streckenteil 14 verbunden.
[0025] Das statische Widerlager 2 gemäß Fig. 1 ist als paralleles, gebirgsverbundenes Widerlager
und der Hilfsdamm als paralleler, gebirgsverbundener Damm ausgebildet. Andere bekannte
Querschnittsformen des Widerlagers und des Hilfsdammes, wie ein- oder mehrfach-kegelstumpfförmig,
gezahnt usw. sind ebenfalls möglich.
[0026] Grundsätzlich ist jede Konstruktionsart möglich, die in der Lage ist, die auftretenden
Druckbelastungen durch das Gebirge und Gase bzw. Flüssigkeiten aufzunehmen und in
das umgebende Gebirge abzutragen.
[0027] Die Fig. 2 zeigt beispielhaft ein statisches Widerlager für Gas- bzw. Flüssigkeitsdruckbelastungen
von ca. 100 bar in 4-fach-kegelstumpfförmiger Bauweise, das kraft- oder formschlüssig
mit dem Gebirge verbunden ist. Das Widerlager kann beispielsweise eine Länge von ca.
13 m aufweisen und in Betonbauweise ausgeführt sein.
[0028] Der Hilfsdamm kann beispielsweise wegen der geringen Druckbelastung durch das Dichtmittel
1-fach-kegelstumpfförmig ausgebildet und kraft- oder formschlüssig mit dem Gebirge
verbunden sein. Er kann beispielsweise eine Länge von ca. 4 m aufweisen und ebenfalls
in Betonbauweise ausgeführt sein.
[0029] Im Falle eines formschlüssigen Verbundes kann eine Gleit- schicht 17 zwischen Widerlager
bzw. Hilfsdamm und Gebirge aus Asphaltplatten vorgesehen werden.
[0030] Um Dichtmittelverluste durch Eindringen von Dichtmittel in die Kontaktfugen zwischen
Widerlager bzw. Hilfsdamm und Gebirge zu minimieren, können sowohl am statischen Widerlager
als auch am Hilfsdamm hohlraumseitig Querschnittsabdichtungen 18 aus Sandasphalt vorgesehen
werden, wie dies in der Fig. 2 schematisch dargestellt ist.
[0031] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung zum Abdichten wirkt wie folgt.
[0032] Im Normallastfall, wenn keine Druckbelastung durch ein anstehendes Belastungsmedium
auftritt, steht das Dichtungsmittel im Hohlraum 6 zwischen dem statischen Widerlager
2 und dem Hilfsdamm 4 unter einem überdruck, der sich aus dem hydrostatischen Druck
der Dichtmittelsäule 10 der Höhe h ergibt und gegeben ist durch folgende Gleichung:
mit Pü = überdruck
QD = Dichte des Dichtmittels
h = Höhe der Dichtmittelsäule
g = Erdbeschleunigung
[0033] Dieser Überdruck P
ü entspricht auch dem maximalen Differenzdruck über dem Hilfsdamm, welcher statisch
diesem Differenzdruck entsprechend ausgelegt ist.
[0034] Der Druckschacht 8 und das Streckenteil 14 für das Belastungsmedium bilden über die
Verbindungsbohrung 16 ein System nach Art kommunizierender Röhren. Ist das Streckenteil
14 mit Belastungs - Flüssigkeit gefüllt und steigt der Flüssigkeitsdruck P
O, so wird die Flüssigkeit abhängig von der Höhe dieses Druckes in der Verbindungsbohrung
16 hochgedrückt und in den Druckschacht gepreßt. Dort übt sie einen gegenüber dem
Druck P
o umΔP = Q
F · h · g reduzierten Druck auf die Dichtmittelsäule aus. Der resultierende absolute
Druck P
a im Dichtmittel 7 am Hilfsdamm 8 beträgt dann
[0035] 
Unabhängig von der Höhe des Flüssigkeitsdruckes im Lastfalle F
O stellt sich somit selbstregelnd über dem Hilfsdamm ein Differenzdruck bzw. im Hohlraum
6 ein überdruck ein, der gegenüber dem oben in der Gleichung (1) angegebenen überdruck
für den Normallastfall um den hydrostatischen Druck der Belastungs--Flüssigkeitssäule
mit einer Höhe h in der Verbindungsbohrung 16 verringert ist. Dieser überdruck P
üL ergibt sich somit im Belastungsfall zu
[0036] 
mit Q
F = Dichte der Flüssigkeit Ist das Belastungsfallmedium ein Gas, so ergibt sich ein
überdruck P
ÜL von
mit QG = Dichte des Gases
[0037] Um stets einen überdruck im Lastfalle zu haben, muß Q
D>Q
F und >Q
G gewählt werden.
[0038] Ist der Druck der Belastungs - Flüssigkeit nicht so groß, daß die Flüssigkeit in
den Druckschacht gedrückt wird, so stellt sich ein Überdruck ein, der gegenüber dem
Überdruck im Normalfall ohne Druckbelastung durch eine Belastungs - Flüssigkeit um
den sich aus der jeweiligen Standhöhe h
F der Flüssigkeit in der Verbindungsbohrung 16 ergebenden hydrostatischen Druck
[0039] 
verringert ist.
[0040] Der Überdruck für diesen Fall ergibt sich also zu

[0041] In der Gleichung (5) ist P
ÜL positiv für h Q
D>h
F · Q
F.
[0042] Man erkennt hieraus, daß der Abstand der Einmündung der Verbindungsbohrung in den
Druckschacht für Belastungsfallflüssigkeit zum Pegel des Dichtmittels im Druckschacht
8 nicht so groß werden darf, daß h · Q
D ≤ h
F · Q
F wird, weil dann ein Differenzdruck von 0 über dem Hilfsdamm oder ein Unterdruck im
Hohlraum 6 entsteht, wodurch die Dichtwirkung der Abdichtvorrichtung aufgehoben wird.
[0043] Bei gasförmigen Belastungsmedien gilt praktisch stets die Gleichung (3).
[0044] Sollten Dichtmittelverluste auftreten, beispielsweise durch Widerlagerverschiebung
im Belastungsfall oder durch Eindringen von Dichtmittel in Risse und dergleichen,
wobei die Veiuste durch temperaturbedingte Viskositätsverringerungen noch begünstigt
werden, so werden diese aus der Dichtmittelsäule 10, die einen Dichtmittelvorrat bildet,
selbsttätig ausgeglichen. Damit ist die beschriebene Abdichtvorrichtung besonders
geeignet für Endlagerbergwerke,in denen mit erhöhten Temperaturen durch Nachzerfallswärme
gerechnet werden muß. Eine Wartung der später unter Umständen nicht mehr zugänglichen
Abdichtvorrichtung ist somit nicht notwendig.
[0045] Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit derAbdichtvor- richtung können zusätzliche Rohrleitungen
19 (Fig.1) zum Nachfüllen von Dichtmittel im Druckschacht, insbesondere während der
Zeit der Befahrbarkeit des Dammbauwerkes,vorgesehen werden. Notwendig sind solche
Rohrleitungen allerdings nicht.
[0046] Als Dichtmittel werden flüssige bis zähflüssige Stoffe, beispielsweise Bitumen und
Asphalt, verwendet.
[0047] Als Dichtmittel können Asphalte aus Normenbitumen und Kalksteinmehlfüller (Dichte:
1,4 t/m3) bzw. Schwerspatmehlfüller (Dichte: 2,3 t/m
3) eingesetzt werden, wobei die gewünschte Asphaltdichte durch einen entsprechenden
Füllerzusatz zwischen den genannten Werten eingestellt werden kann.
[0048] Die Dichte einer gesättigten Salzlösung hängt von der Zusammensetzung ab und kann
in der Größenordnung von 1,35 t/m liegen.
[0049] Wählt man z.B. einen Überdruck P
u von 5 bar, so muß die Höhe h der Dichtmittelsäule (Dichte des Asphalts z.B.:
1,8 t/m3) ca. 29 m betragen. Daraus resultiert ein Überdruck PÜL im Belastungsfall durch Flüssigkeiten (Dichte: 1,35 t/m3) von ca. 1,3 bar. Im Falle der Druckbelastung durch Gase gilt aufgrund der geringen
Dichte von Gasen praktisch Pü = PÜL.
[0050] Der Druckschacht 8 ist in der Zeichnung als oben geschlossener Schacht dargestellt.Er
kann grundsätzlich beliebig hoch sein und auch bis zur Erdoberfläche 11 geführt werden,
wie dies gestrichelt in der Fig. 1 angedeutet ist. Der Druckschacht kann ausgebaut
oder verrohrt sein. Eine Verrohrung wird insbesondere bei einer Führung bis zur Erdoberfläche
erfolgen.
[0051] Der Durchmesser des Druckschachtes kann grundsätzlich beliebig sein. Er richtet sich
im wesentlichen nach den zu erwartenden Dichtmittelverlusten. Mit zunehmendem Durchmesser
nimmt der Einfluß der Dichtmittelverluste auf die Höhe der Dichtmittelsäule h ab.
Der Durchmesser kann beispielsweise 3 m betragen.
[0052] Die Verbindung zwischen Druckschacht 8 und Streckenteil 14 kann außer als Bohrung
16, wie oben beschrieben, auch als bergmännisch aufgefahrene Strecken 20 und Schächte
22 ausgebildet sein, wie dies in der Fig. 2 strichpunktiert eingezeichnet ist.
[0053] Die Verbindung, ob als Bohrung oder als Strecke und Schacht ausgebildet, kann - wie
der Schacht - ausgebaut oder verrohrt sein.
[0054] Die Verbindung zwischen oberem Teil des Druckschachtes und dem Streckenteil 14 kann
außer durch eine Bohrung 16 oder einen Schacht 20 und eine Strecke 22 auch durch eine
Rohrverbindung 24 (gestrichelt in der Fig. 2 eingezeichnet) vom Streckenteil 14 durch
den Hilfsdamm 4, durch den Hohlraum 6 und den Schacht 8 bis in den oberhalb des Pegels
der Dichtmittelsäule 10 befindlichen Schachtteil erfolgen.
1. Verfahren zum Abdichten von Dammbauwerken in untertägigen Strecken, insbesondere
im Salzgebirge, bei dem in einen Hohlraum ein flüssiges Dichtmittel gefüllt und unter
Überdruck gegenüber dem Druck eines Belastungsmediums gehalten wird, dadurch gekennzeichnetdaß
das Dichtmittel mit einem voreingestellten Druck und dem vom Belastungsmedium ausgeübten
Druck beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der voreingestellte Druck
durch den hydrostatischen Druck einer Dichtmittelsäule erzeugt wird.
3. Vorrichtung zum Abdichten von Dammbauwerken in untertätigen Strecken, insbesondere
im Salzgebirge, mit einem mit Dichtmittel gefüllten und unter Überdruck gehaltenen
Hohlraum, der zwischen einem zu schützenden Teil der Strecke und einem anderen Teil
der Strecke angeordnet ist, in dem ein Belastungsmedium anstehen kann, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (6) einen Druckschacht (8) aufweist, in dem das Dichtmittel (7) bis
zu einer bestimmten Höhe (h) ansteht und dessen über dem Dichtmittelpegel befindliches
Teil mit der für das Belastungsmedium vorgesehenen Strecke (14) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Hohlraum auf der
benachbart zum zu schützenden Teil (12) der Strecke gelegenen Seite von einem an sich
bekannten statischen Widerlager (2) und auf der gegenüberliegenden, dem Belastungsmedium
zugewandten Seite von einem Hilfsdamm (4) begrenzt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß das statische Widerlager
(2) zur Aufnahme der statischen Gesamtlast ausgelegt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Hilfsdamm (4) zur
Aufnahme des maximalen Differenzdruckes zwischen Druck im Hohlraum und Druck im Streckenteil
(14) für das Belastungsmedium ausgelegt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das statische Widerlager
(2) ein gebirgsverbundenes, paralleles oder mehrfach-kegelstumpfförmiges Widerlager
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsdamm als
gebirgsverbundener, paralleler oder kegelstumpfförmiger Damm ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß bei
einem formschlüssigen Verbund zwischen Widerlager bzw. Hilfsdamm und Gebirge eine
Gleitschicht, bspw. aus Asphaltplatten,vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß am
statischen Widerlager (2) und/oder am Hilfsdamm hohlraumseitig zusätzliche Querschnittsabdichtungen
(18), beispielsweise aus Sandasphalt, zum Verhindern eines Eindringes von Dichtmittel
in die Kontaktfugen zwischen Widerlager bzw. Hilfsdamm und Gebirge angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das obere Ende des Druckschachtes
(8) geschlossen ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 11 dadurch gekennzeichnet , daß der Druckschacht
(8) bis zur Erdoberfläche (11) geführt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung des über
der Dichtmittelsäule (10) befindlichen Druckschachtteiles und der Belastungsmedium-Strecke
(14) ein im Gebirge ausgebildeter Kanal vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal
(16) etwa in Höhe des Dichtmittelpegels in den Druckschacht (8) mündet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet , daß der Verbindungskanal
winklig, beispielsweise in Form bergmännisch aufgefahrener Strecken (20) und Schächte
(22), oder als schräge Verbindungsbohrung (16) ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 und 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet ,
daß ein Ausbau oder eine Verrohrung des Druckschachtes (8) und/oder des Verbindungskanals
(16, 20, 22) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß zur Verbindung des über
der Dichtmittelsäule (10) befindlichen Druckschachtteiles und der Belastungsmedium-Strecke
(14) eine von der Strecke (14) durch den Hilfsdamm (4), den Hohlraum (6) und den Schacht
(8) bis oberhalb der Dichtmittelsäule (10) gelegte Rohrverbindung (24) vorgesehen
ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtmittel (7)
eine größere Dichte aufweist als das Belastungsmedium.