[0001] Die Erfindung betrifft ein konzentrisches Dreileiterkabel, insbesondere für Ultraschallmessungen,
mit einem Innenleiter und Außenleitern aus geflochtener Litze, die voneinander und
von dem Innenleiter durch Isoliermaterial distanziert sind.
[0002] Weil vor allem in Kernkraftwerken im Hinblick auf kurze Stillstandszeiten bei wichtigen
Prüfungen mit Ultraschall gleichzeitig Reparaturarbeiten stattfinden, die mit Funksprechverkehr
verbunden sind oder Lichtbogenschweißen erfordern, ergeben sich recht starke elektrische
und/oder elektromagnetische Störfelder. Sie hatten bisher oft zur Folge, daß trotz
der Verwendung der oben genannten Dreileiterkabel die Ultraschallprüfungen wegen Störspannungen
unterbrochen und zum Beispiel in die Nachtzeiten verlegt werden mußten. Deshalb geht
die Erfindung von der Aufgabe aus, durch eine besondere Ausbildung des Kabels die
Einkopplung von Störspannungen zu verringern, die Ultraschallmessungen beeinträchtigen
können.
[0003] Gemäß der Erfindung ist bei einem Kabel der eingangs genannten Art vorgesehen, daß
die Außenleiter jeweils aus mehreren Schichten bestehen und daß ihr Gleichstromwiderstand
mehrfach kleiner als der des Innenleiters ist.
[0004] Das neue Kabel hat eine extrem hohe Koppeldämpfung.
[0005] Es ist somit unempfindlich gegen die vorgenannten Störeinflüsse. Dennoch kann es
mit kleinem Durchmesser und guter Flexibilität ausgebildet werden, wie eingehende
Erprobungen gezeigt haben.
[0006] Das Widerstandsverhältnis zwischen Außenleitern und Innenleiter kann vorteilhaft
1:5 oder mehr betragen und übersteigt damit erheblich die Werte üblicher Meßkabel,
die eine kleinere Koppeldämpfung haben. Dabei sollte der dem Innenleiter benachbarte
Außenleiter drei oder mehr Schichten aus geflochtener versilberter Kupferlitze umfassen,
die zur Erzielung eines hohen Bedeckungsgrades gegeneinander versetzt sind. Man erreicht
damit trotz des erwünschten hohen Bedeckungsgrades eine gute Flexibilität.
[0007] Die Litze des äußeren Außenleiters besteht dagegen vorzugsweise aus versilbertem
Stahlkupferdraht, insbesondere in zwei oder mehr Schichten. Man erreicht damit neben
einer elektrischen Abschirmung auch noch eine direkte magnetische Abschirmung, ohne
daß die Flexibilität wie bei anderen stahlbewehrten Kabeln beeinträchtigt ist. Dennoch
wird auch eine hervorragende mechanische Widerstandsfähigkeit gegen rauhen Betrieb
erreicht.
[0008] Das Isoliermaterial kann in bewährter Weise aus Polytetrafluoräthylen bestehen, wobei
die Dicke zwischen Innenleiter und erstem Außenleiter abhängig ist von dem geforderten
Wellenwiderstand des Kabels. Als äußerer Schutz empfiehlt sich ein Mantel mit annähernd
der gleichen Dicke wie das Isoliermaterial. Er besteht zweckmäßig aus Polyurethan,
das eingefärbt sein kann, um das Kabel auffälliger zu machen oder zu kennzeichnen.
[0009] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden bei der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der beiliegenden Zeichnung noch näher erläutert, in der ein Kabel nach der
Erfindung in einem Querschnitt in größerem Maßstab dargestellt ist.
[0010] Der Aufbau des neuen Triaxkabels mit extrem hoher Koppeldämpfung bei kleinem Durchmesser
(
v 6 mm) und guter Flexibilität sowie robuster Ausführung wird in Richtung von innen
nach außen beschrieben. Das Kabel besteht aus einem Innenleiter 1 aus Cu-Litze 7 x
0,18 versilbert, d.h. sieben Kupferdrähten mit 0,18 mm Durchmesser, die versilbert
und miteinander verdrillt sind. Der Gleichstromwiderstand ist 100 mΩ/m.
[0011] Das nachfolgende Dielektrikum 2 besteht aus hochisolierendem Material, nämlich Polytetrafluoräthylen,
das auf den Innenleiter 1 extrudiert ist. Dem Außendurchmesser von 1,7 mm entspricht
eine Isoliermaterialdicke von etwa 0,6 mm. Man erhält damit einen Wellenwiderstand
von ca. 50 Ohm.
[0012] Die innere Abschirmung 3 umfaßt drei übereinander geflochtene Schirme, die aus versilberter
Kupferlitze bestehen. Die Kupferlitze ist in mehreren, zum Beispiel 16 Schlägen von
mehreren, zum Beispiel 5 oder 6 Leitern mit 0,1 mm Durchmesser zu einem spitzwinkligen
Geflecht versponnen. Insgesamt ergibt sich für die Abschirmung 3 ein Außendurchmesser
von 3,0 mm und ein Gleichstromwiderstand von 12 mΩ/m. Durch diese mehrfachen Abschirmungslagen
wird ein sehr guter Bedeckungsgrad bei guter Flexibilität erreicht.
[0013] Der Innenabschirmung 3 folgt eine zweite Isolation 4. Sie besteht ebenfalls aus extrudiertem
Polytetrafluoräthylen und hat einen Außendurchmesser von 3,8 mm.
[0014] Der Außenschirm 5 des Triaxkabels besteht aus zwei übereinander geflochtenen Schirmen
aus versilbertem Stahlkupferdraht, die ebenfalls einen guten Bedeckungsgrad erreichen
lassen. Dabei sind jeweils 24 Schläge von 5 bzw. 6 Einzelleitern mit 0,13 mm Durchmesser
spitzwinklig miteinander versponnen. Dies ergibt einen Außendurchmesser von 5 mm und
einen Gleichstromwiderstand von 17 mΩ/m.
[0015] Der äußere Mantel 6 besteht aus Polyurethan. Er ergibt den Außendurchmesser von 6
mm.
[0016] Der entscheidende Vorteil der Erfindung liegt in der extrem hohen Koppeldämpfung
von > 140 dB des Kabels. Erreicht wird dies durch die Anwendung mehrschichtiger Schirme,
die einen hohen Bedeckungsgrad bei gleichzeitig niedrigem Längswiderstand und großer
Flexibilität ermöglichen.
[0017] Die Schirmwirkung bezieht sich nicht nur auf elektrische Felder, sondern infolge
der Verwendung von Stahlkupfer im äußeren Schirm durch magnetostatische Wirkung auch
auf magnetische Felder. Das Kabel ist daher nicht nur bei Ultraschallmessungen sondern
auch in der Datentechnik zur Verringerung der Störempfindlichkeit mit Vorteil einsetzbar.
1. Konzentrisches Dreileiterkabel, insbesondere für Ultraschallmessungen, mit einem
Innenleiter und Außenleitern aus geflochtener Litze, die voneinander und von dem Innenleiter
durch Isoliermaterial distanziert sind,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Außenleiter (3, 5) jeweils aus mehreren Schichten bestehen und daß ihr Gleichstromwiderstand
mehrfach kleiner als der des Innenleiters (1) ist.
2. Kabel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Widerstandsverhältnis 1:5 oder mehr beträgt.
3. Kabel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der dem Innenleiter (1) benachbarte Außenleiter (3) drei oder mehr Schichten aus
geflochtener versilberter Kupferlitze umfaßt, die zur Erzielung eines hohen Bedeckungsgrades
gegeneinander versetzt sind.
4. Kabel nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Litze des äußeren Außenleiters (5) aus versilbertem Stahlkupferdraht oder
ähnlichem ferromagnetischem Material besteht.
5. Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Isoliermaterial (2, 4) aus Polytetrafluoräthylen besteht.
6. Kabel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein äußerer Mantel (6) aus vorzugsweise eingefärbtem Polyurethan mit mindestens
annähernd der gleichen Dicke wie das Isoliermaterial (2,4) vorgesehen ist.
7. Kabel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es in der Datentechnik zur Verminderung der Störempfindlichkeit verwendet wird.
8. Kabel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es bei Ultraschallmessungen zur Verminderung der Störempfindlichkeit verwendet
wird.