(19)
(11) EP 0 170 718 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.02.1986  Patentblatt  1986/07

(21) Anmeldenummer: 84109561.5

(22) Anmeldetag:  10.08.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 75/10, B65D 59/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Werzalit - Werke J.F. Werz KG
D-7141 Oberstenfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Nülle, Henner
    Bolivar Ohio 44612 (US)
  • Munk, Edmund
    D-7141 Oberstenfeld (DE)

(74) Vertreter: Bögl, Wolfgang, Dipl.-Ing. 
Hölderlinstrasse 16
74395 Mundelsheim
74395 Mundelsheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verformungssicherung für Grosswickel


    (57) Es wird eine neue, in den zylindrischen Hohlraum eines Großwickels, beispielsweise eines Aluminium- oder Stahlbandwickels, einsetzbare Verformungssicherung vorgeschlagen. Diese besteht aus einer ringförmigen Ronde mit U-förmigem Querschnitt, welche einstückig aus einem Gemisch von Fasern und einem wärmehärtenden Bindemittel gepreßt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine in den zylindrischen Hohlraum eines Großwickels, wie einen Aluminium- oder Stahlbandwickel, einsetzbare nabenförmige Verformungssicherung.

    [0002] Die Erfindung bezieht sich auf Großwickel aus Aluminium-oder Stahlband, welche als Halbfertigfabrikate zur Weiterverarbeitung vom Walzwerk zu einer Fabrik transportiert werden müssen, in welcher aus dem Band Fertigprodukte, beispielsweise Bierdosen, hergestellt werden. Diese Großwickel werden aufrechtstehend auf Paletten angeordnet transportiert. Es kann vorkommen, daß sich die, ein hohes Gewicht besitzenden Wickel bei einer starken positiven oder negativen Beschleunigung des Transportfahrzeuges verschieben und gegeneinander stoßen. Dabei können die Wickel derart verformt werden, daß sie in der Fabrik nicht mehr abgearbeitet, d. h. abgewickelt werden können.

    [0003] Es ist daher bekannt, wenigstens in das obere Ende des zylindrischen Hohlraums des Wickels eine Verformungssicherung einzusetzen. Die bekannten Verformungssicherungen für Großwickel bestehen aus mehreren kreisförmigen sperrholzscheiben, welche miteinander verleimt sind.

    [0004] Diese bekannten Verformungssicherungen weisen insbesondere den Nachteil auf, daß sie infolge ihrer Starrheit die auf den Wickel ausgeübten und auf die Verformungssicherung übertragenen Radialkräfte nicht kompensieren können. Die Verformungssicherungen werden von diesen Kräften an ihrem äußeren Rand wieder in einzelne Scheiben zerlegt und von dem axial nach außen gerichteten Anteil der Kräfte aus dem Wickel herausgedrückt. Außerdem sind die bekannten Verformungssicherungen relativ kostspielig in der Herstellung und weisen ein verhältnismäßig hohes Gewicht auf.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verformungssicherung zu schaffen, welche selbst bei starker radialer Kräfteeinwirkung auf den Wickel eine solche Form behält, daß der Wickel noch abgearbeitet werden kann und welche trotzdem in dem zylindrischen Hohlraum des Wickels zurück bleibt. Außerdem soll die neue Verformungssicherung leichter und kostengünstiger herstellbar als die bekannte Verformungssicherung sein.

    [0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine kreisförmige Ronde mit U - förmigem Querschnitt, welche in ihrem Zentrum eine zylindrische Öffnung besitzt.

    [0007] Eine solche Verformungssicherung erfüllt die vorstehend aufgezeigten Forderungen.

    [0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 5 enthalten, welche anhand der Figuren 1 bis 3 nachstehend näher erläutert ist. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Großwickel mit eingesetzter Verformungssicherung,

    Fig. 2 den Querschnitt der neuen Verformungssicherung und

    Fig. 3 den Ausschnitt aus zwei neuen, gestapelten Verformungssicherungen gemäß Fig. 2.



    [0009] Fig. 1 zeigt einen zum Transport bereiten Großwickel 1, der hochkant auf der Palette 2 abgestellt ist. Wenigstens in ein Ende, nämlich in das obere Ende des zylindrischen Hohlraums 3 des Großwickels 1 ist die Verformungssicherung 4 eingesetzt, welche verhindern soll, daß Kräfte, welche in Richtung der Pfeile auf den Großwickel 1 wirken, diesen derart verformen, daß er nicht mehr abgearbeitet werden kann.

    [0010] Fig. 2 zeigt den Querschnitt der neuen Verformungssicherung 4. Sie besteht aus einem Ring mit U - förmigem Querschnitt und der zylindrischen Öffnung 5. Der U - förmige Querschnitt besteht aus dem leicht gewölbten waagerechten Schenkel 6, dem inneren Schenkel 7 und dem äußeren Schenkel 8. Der innere Schenkel 7 weist eine Schrägstellung zur Längsachse der Verformungssicherung auf und ist an seinem freien Ende mit der Stufe 9 versehen. Auf dem freien Ende des äußeren Schenkels 8 sind Stege 10 befestigt und zwar vorzugsweise drei Stück, welche jeweils um 120 Winkelgrade gegeneinander versetzt sind.

    [0011] Wenn die in Fig. 2 gezeigte Verformungssicherung 4 in den zylindrischen Hohlraum 3 des Großwickels 1 eingesetzt, radial angreifenden Kräften ausgesetzt wird, dann wird die daraus resultierende Energie im waagerechten Schenkel 6 in Verformungsenergie umgesetzt, welches dazu führt, daß er aus der gewölbten Gestalt in eine S - förmige Gestalt übergeht. Selbst wenn die radialen Kräfte so stark sein sollten, daß der äußere Schenkel 8 wegbricht, dann ist der Rest der Verformungssicherung noch in der Lage, den zylindrischen Hohlraum 3 derart zu erhalten, daß der Großwickel 1 abgearbeitet werden kann.

    [0012] Fig. 3 verdeutlicht die Funktion der Stufe 9. Sie erleichtert das Stapeln einer größeren Anzahl der Verformungssicherungen.

    [0013] Es hat sich herausgestellt, daß die neue Verformungssicherung 4 kostengünstiger und mit geringerem Gewicht hergestellt werden kann, wenn sie einstückig aus einem nicht steigfähigen Gemisch lignozellulosehaltiger Teilchen und einem wärmehärtenden Bindemittel gepreßt sind.

    [0014] Bei dem nicht steigfähigen Gemisch handelt es sich beispielsweise um lignozellulosehaltige Faserstoffe, wie zerkleinerte und getrocknete Holzspäne, Bagassefasern u. ä., die mit einem wärmehärtencen Kunstharz, wie einem Melamin-, Harnstoffformaldehyd- oder Phenolformaldehydharz vermischt sind. Anstelle der zerkleinerten und getrockneten Holz- oder Bagassefasern können aber auch Fasern anderer Werkstoffe, wie Glasfasern, Steinwolle oder Asbestfasern, allein oder mehrere derselben miteinander gemischt, verwendet werden, denen entsprechende, vorzugsweise organische Bindemittel zugesetzt sind.


    Ansprüche

    1. In den zylindrischen Hohlraum eines Großwickels, wie einen Aluminium- oder Stahlbandwickel, einsetzbare nabenförmige Verformungssicherung,

    gekennzeichnet durch eine kreisförmige Ronde mit U - förmigem Querschnitt, welche in ihrem Zentrum eine zylindrische Öffnung ( 5 ) besitzt.


     
    2. Verformungssicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der waagerechte Schenkel ( 6 ) des U - förmigen Querschnitts leicht gewölbt und der innere senkrechte Schenkel ( 7 ) gegenüber der Symmetrieachse leicht geneigt ist.
     
    3. Verformungssicherung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der innere senkrechte Schenkel ( 7 ) des U - förmigen Querschnitts eine größere Länge als der äußere senkrechte Schenkel (8) besitzt und an seinem freien Ende mit einer Schräge oder Stufe ( 9 ) versehen ist.
     
    4. Verformun gssicherung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche des freien Endes des äußeren Schenkels ( 8 ) wenigstens zwei dessen radiale Begrenzung überragende Stege (10) befesti gt sind.
     
    5. Verformungssicherung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ronde einstückig aus einem Gemisch von lignozellulosehaltigen Faserstoffen und wärmehärtenden Bindemitteln gepreßt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht